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Alles auf Null beim ESC Haßfurt: Nach dem "Tiefpunkt der Saison" geht's in die Play-offs

Der Eishockey-Landesligist kämpft ab Sonntag um den Aufstieg in die Bayernliga. Schwache Leistungen und Pfiffe von den Rängen sollen der Vergangenheit angehören.

Der SC Forst, aktuell auf Platz fünf in der Gruppe A der Eishockey-Landesliga, oder doch der SC Reichersbeuern, der als Tabellensechster mit einem Sieg im Nachholspiel beim EV Fürstenfeldbruck noch an den "Nature Boyz" vorbeiziehen könnte? Die Frage, wer am Sonntagabend (18.30 Uhr) Gegner des ESC Haßfurt im ersten von möglicherweise drei Playoff-Achtelfinalspielen ist, wird erst am späten Freitagabend beantwortet werden (Spiel bei Redaktionsschluss nicht beendet).

Für Christian Dietrich ist diese Frage jedoch "letztendlich egal. Wir müssen gleich mit einem Sieg starten und einfach gewinnen." Der ESC-Kapitän verspricht: "Wir werden ein anderes Gesicht an den Tag legen." Dies scheint angesichts der zuletzt gezeigten Leistungen auch bitter nötig, wenn die Saison nicht bereits am 23. Februar beendet sein soll.

Daran verschwendet aber auch der Sportliche Leiter Frank Terhar keinen Gedanken. Er ist vielmehr überzeugt davon, dass die Hawks wieder in die Spur finden. "Natürlich glauben wir an uns, das Potenzial ist auf jeden Fall da. Wir müssen mental wieder sicherer werden, als Team gut zusammenspielen und unsere Chancen nutzen, dann läuft das auch wieder."

Mit dem bisherigen Abschneiden zeigt sich Terhar derweil zufrieden. "Wie jedes Jahr war es unser Minimalziel, in die Play-offs zu kommen. Das haben die Jungs geschafft", sagt der ehemalige Verteidiger und spricht dabei von "teilweise wirklich beeindruckenden Leistungen der Jungs", wie etwa bei den zwei Erfolgen gegen den Tabellenersten ESC Dorfen – was keinem anderen Ligakonkurrenten gelungen ist.

Ebenso stark seien die Hawks bei den zwei Auswärtssiegen beim EV Pegnitz sowie der Serie von 17 Siegen in den ersten 19 Partien gewesen. Dieser Lauf sei aber nicht nur positiv zu sehen: "Eventuell wurden manche in dem Moment zu euphorisch", meint Terhar. Vor allem die deutliche 0:5-Klatsche gegen Pegnitz habe "wehgetan und war auch beim Gastspiel in Bayreuth noch nicht verarbeitet".

Trotzdem stellt sich Terhar schützend vor die Mannschaft und Trainer Petr Korinek. Er lässt keine Schuldzuweisungen zu. Im Gegenteil: "Hier überhaupt von Schuld zu sprechen, ist falsch. Alle Beteiligten, auch der Trainer, haben ihren Beitrag dazu geleistet, dass wir jetzt in die Play-offs gehen." Und er betont, dass die Liga nicht nur aus den Haßfurter Hawks besteht. "Die anderen Teams können auch Eishockey spielen und niemand spielt eine ganze Saison auf höchstem Niveau", stellt er klar und verweist auf "permanente Ausfälle. Wir können froh sein, dass der Kader insgesamt so gut aufgestellt ist, dass dennoch immer eine gute Truppe auf dem Eis stand."

Fakt ist laut Terhar jedoch, dass "unsere Jungs in den letzten Spielen in der Vorrunde nicht überzeugt haben. Wenn sie im Oktober oder November drei Spiele verloren hätten, würde heute niemand diese Frage stellen und wäre sehr zufrieden mit Platz drei." Mittlerweile seien "einige Dinge" in der Kabine besprochen und auch taktische Änderungen vorgenommen worden.

Negative Spuren hinterließen jedoch die Reaktionen der Fans bei den letzten beiden Heimpartien. Laut Terhar habe die Mannschaft gegen Bad Aibling und Waldkirchen "tatsächlich kein gutes Eishockey" gespielt, aber dennoch fünf Punkte geholt. Gerade die Pfiffe nach dem Sieg gegen Bad Aibling hätten deshalb "sehr wehgetan. Das war der Tiefpunkt in dieser Saison und hat das Team sehr verunsichert und getroffen. Und kampflustige Selber haben das ausgenutzt."

Nichtsdestotrotz richtet Terhar den Blick nach vorne. Jetzt gehe es bei Null los, für die Hawks und für die Fans. Und für einen erfolgreichen Play-off-Start – egal ob gegen Reichersbeuern oder Forst – hofft er wie in den Vorjahren auf die Zuschauenden: "Wir brauchen die volle Unterstützung unserer Fans."

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