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Enttäuschung und Stolz bei den Haßfurt Hawks

Der Eishockey-Landesligist schaut optimistisch in die Zukunft. Trotz des Ausscheidens in den Play-offs.

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In den nächsten Tagen stehen "Analyse sowie Reflexion" ganz oben auf der Agenda. Ein "kleines Bonbon" für die Fans, etwa erste Vertragsverlängerungen mit Spielern oder Trainer Ivan Horak, konnte oder wollte Vorstandsmitglied Frank Terhar unmittelbar nach dem Saisonaus des ESC Haßfurt in der Eishockeylandesliga am Freitagabend nicht preisgeben. "Wir haben jetzt noch eine Woche Eis und werden uns noch einige Male treffen. Erst dann werden wir weitersehen, wie es weiterläuft", berichtet er zumindest von bereits begonnenen Gesprächen.

 

Nach insgesamt 39 Begegnungen – fünf in der Vorbereitung, 18 in der Vorrunde, acht in der kurzfristig eingeführten 0,5-Fach-Zusatzrunde sowie acht in den Aufstiegs-Play-offs – war die Saison für Trainer Ivan Horak sowie Kapitän Christian Dietrich und seinen Teamkollegen am vergangenen Freitag um exakt 21:52 Uhr vorbei. Nach der deutlichen 9:3-Klatsche im ersten Play-off-Halbfinale beim ESV Burgau hatten die Haßfurt Hawks auch im zweiten Aufeinandertreffen vor eigenen Fans mit 6:7 knapp das Nachsehen. Während die beiden Zwischenziele – Erreichen der Aufstiegsrunde und Qualifikation für die Play-offs – noch souverän erreicht worden waren, ist der Traum vom Aufstieg in die Bayernliga erneut geplatzt. Die Haßfurt Hawks werden auch im Dezember, wenn der 2004 gegründete Verein sein 20-jährige Bestehen feiert, aller Voraussicht nach wieder in der Eishockey-Landesliga vertreten sein.

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"Eine Enttäuschung ist ganz klar da", räumt Vorstandsmitglied Terhar ein. Insgesamt aber überwiege die Zufriedenheit. "Ich habe immer wieder betont, dass wir auch dann stolz auf die Mannschaft sind, wenn die Leistungen mal nicht so gut sind", betont der ehemalige Verteidiger. "Ich habe selbst lange gespielt und weiß, dass es manchmal einfach nicht so gut geht. Aber dann muss man sich wieder aus dem Loch herauskämpfen. Das haben die Jungs immer wieder getan".

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Das unterstreicht Nicolas Hetzel, der sich in den vergangenen Monaten zusammen mit seinem Stellvertreter Luca Feitl erneut als souveräner Rückhalt der Mannschaft erwiesen hat. "Es steckt soviel in der Mannschaft", sagt der Bergrheinfelder, der bei der Niederlage gegen Burgau von seinem Kumpel Dominik Bokk unterstützt wurde, der Angreifer bei den Frankfurter Löwen in der Bundesliga ist. Nach dem überraschenden Rücktritt von Trainer Dennis Maschke Ende November 2023 hätten Christian Dietrich, Jakub Sramek und Jan Trübenekr die Hawks hervorragend in der Spur gehalten, bis die Suche nach einem neuen Coach abgeschlossen war.

"Darauf sind wir stolz", betont Hetzel, der sich vor allem darüber freut, in den Entscheidungspartien nicht nur den EV Ravensburg, sondern auch den starken EV Pegnitz aus dem Rennen geworfen zu haben. Er erklärt: "Wir hätten am Anfang der Saison nie gedacht, dass wir es ins Halbfinale schaffen." In die gleiche Kerbe schlägt der vor der Saison aus Schweinfurt gekommene Teamkollege Jona Schneider, der aufgrund einer hartnäckigen Verletzung jedoch nur drei der insgesamt acht Play-off-Partien bestreiten konnte. "Es hätte wahrscheinlich keiner gedacht, dass wir so weit kommen", betont der 26-jährige Verteidiger. "Ich bin superstolz auf die Mannschaft", ergänzt Jonas Manger. "Wir sind eine superjunge Truppe. Aber nächstes Jahr greifen wir einfach wieder an." Und auch laut Christian Dietrich könnten die Zuschauer "einfach nur stolz" auf die Mannschaft sein. Der Verein hat da was aufgebaut. Eine gute Mannschaft, jedes Jahr. Drei Jahre in Folge haben wir mindestens das Halbfinale erreicht.

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Am Ende bedankt sich Jona Schneider stellvertretend für alle Hawks für die tolle Unterstützung, besonders in den letzten fünf Partien, insgesamt aber in der ganzen Saison: "Danke an die Fans. Die haben einen richtig guten Job gemacht. Es hat richtig Spaß gemacht." Apropos Fans: Insgesamt besuchten 14.318 Zuschauerinnen und Zuschauer die 20 Heimspiele im Stadion Am Großen Anger. Durchschnittlich 716 und somit mehr als in der vergangenen Spielzeit (686).

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