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Saison 2024/25

 "Ich bin so stolz auf die Jungs": Die Haßfurter Hawks machen den Einzug in die nächste Play-off-Runde perfekt

Na also. Geht doch: Nach der erfolgreich erledigten „Hausaufgabe“ haben die Haßfurter Hawks am Samstagabend nachgelegt und auch das Achtelfinalrückspiel der Landesliga-Playoffs für sich entschieden. „Ich bin so stolz auf die Jungs, was die heute für ein Spiel gezeigt haben“, schwärmte Betreuer Thomas Heinisch nach dem überzeugenden 5:1-Auswärtserfolg beim SC Forst. Damit kommt es, wie in der vergangenen Saison, erneut zum Viertelfinalkracher gegen den EV Pegnitz, der den ERC Lechbruck aus dem Rennen geworfen hat.

Der einzige Unterschied: Die Mannschaft von Trainer Petr Korinek muss am kommenden Freitag diesmal zuerst bei den Oberfranken antreten, nachdem sie in der Vorrundentabelle hinter den Icedogs – platziert war. Angesichts der vier bisherigen Vergleiche beider Kontrahenten in dieser Saison möglicherweise aber kein Nachteil, schließlich gab es vier Auswärtssiege.

Dass sich die nicht nur die Haßfurter Fans auf noch mindestens zwei brisante Frankenderbys freuen können, liegt laut Heinisch am Auftreten der Hawks, die scheinbar endgültig und rechtzeitig wieder zu alter Stärke zurückgekehrt sind. „Ab der ersten Minute hat man gesehen, dass wir die Serie heute beenden wollten“. Dem konnte Christian Dietrich nach der Schlusssirene nur zustimmen: „Wir haben von Anfang an nichts anbrennen lassen“, bilanzierte der Angreifer, dem nach längerer Pause wieder einmal zwei Assists gelangen. Tatsache ist, dass die von Trainer Petr Korinek bestens eingestellten Hawks loslegten wie die Feuerwehr und der zurückgekehrte Michael Stach bereits nach 96 Sekunden die Gästeführung markierte (2.). Und nachdem Topscorer Dominik Soukup bei eigener Unterzahl auf 0:2 erhöht hatte (14.), wurde der unbedingte Wille, als Sieger vom Eis zu gehen, immer mehr sichtbar. Doch die „Nature Boyz“ wollten sich vor lediglich 357 Fans in der Preißenberger Eishalle längst nicht kampflos geschlagen geben, auch wenn sie nach einem ausgeglichenen zweiten Abschnitt nach einem weiteren ESC-Treffer (Jamie Akers war zum 0:3 erfolgreich, 35.) scheinbar schon ausgeschieden waren. 

 

Aber es war noch ein anstrengender Weg: „Der Gegner hat es uns durch hartes Eishockey und seiner Arbeitsbereitschaft nicht leicht gemacht“, lobte Akers die Gegenwehr des Außenseiters. „Zu viele Strafzeiten“ waren zudem mitverantwortlich, dass Forsts Martin Mooslechner bei einer doppelten Überzahlsituation mit seinem Treffer zum 3:1 (53.) noch einmal Stimmung in die Halle brachte. Letztlich kam der Anschluss aber zu spät: Bauer Barry (56.) stellte den alten Drei-Tore-Abstand wieder her, ehe Tomas Pribyl – nachdem SC-Schlussmann Andreas Scholz seinen Kasten für einen weiteren Feldspieler verlassen hatte – sehr zur Freude der etwa 50 Haßfurter Schlachtenbummler vor Ort mit einem „Empty-net“-Goal den letztlich hochverdienten 1:5-Endstand herstellte (59.).

„Das Team hielt gut zusammen und Jeder hat für seine Mitspieler gekämpft. Auch wenn mal ein Fehler passierte, hielt das Team zusammen und motivierte sich gegenseitig“, freute sich Jamie Akers über die Partie. „Wir hätten eigentlich noch mehr Tore schießen können“, bemängelte Christian Dietrich lediglich die erneut Abschlussschwäche. Ansonsten aber hatte er am Auftritt nichts zu bemängeln. „Wir haben mit einer 2:0-Serie gewonnen. Das war wichtig für uns.“ Jetzt gelte es, „nach kurzer Regeneration gut zu trainieren und sich konzentriert auf das Viertelfinale gegen Pegnitz vorzubereiten.“

Dort unterstützt derweil auch wieder Jona Schneider die Hintermannschaft. Der 27-Jährige, der vor einem Jahr nach nur einer Saison in Haßfurt kürzertreten wollte und sich der 1b-Mannschaft der Schweinfurter Mighty Dogs angeschlossen hat, unterstützt nun die Hawks im Endspurt bei ihrem Bemühen um den Bayernligaaufstieg.

Die Haßfurt Hawks wollen im zweiten Play-off-Spiel "den Sack zumachen"

Mit einem weiteren Sieg gegen Forst hätte der Eishockey-Landesligist das Viertelfinale in der Tasche. Die Rückkehr verletzter Leistungsträger macht zusätzlich Mut.

"Wir sind noch nicht fertig", warnte Philip Endres nach der Schlusssirene vor verfrühter Euphorie. Der 21-jährige Nürnberger, der mit seinen fünf Scorerpunkten einen großen Teil zum 6:3-Heimsieg der Haßfurt Hawks im ersten Achtelfinal-Play-off-Spiel der Eishockeylandesliga gegen den SC Forst beigetragen hat, ist aber überzeugt, im Rückspiel am Samstagabend den Einzug in die nächste Runde perfekt zu machen. "Wir müssen einfach genauso noch einmal Gas geben, dann bringen wir das Ding nach Hause." Die Partie beginnt um 20 Uhr im Peißenberger Eisstadion, wo der Eishockey-Club der 400-Seelen-Gemeinde Forst seine Heimpartien austrägt.

"Man sollte natürlich nie einen Gegner unterschätzen und auf die leichte Schulter nehmen. Aber ich habe auch gedacht, dass Forst nicht ganz so stark ist", sagt Louis Britsch. Der flexibel einsetzbare Allrounder, für den eine schwere Verletzung vor einigen Wochen in Bad Aibling doch nicht das prognostizierte Saisonaus bedeutete, glaubt fest ans Weiterkommen seines Teams. Die Forster Stärken –"aggressives Forechecking, super Laufbereitschaft, ausgeglichene Reihen, gutes Unterzahlspiel" – habe man beim Hinspiel kennengelernt und wolle für einen erfolgreichen Auftritt im Rückspiel die entsprechenden Schlüsse ziehen.

Dennoch steht der fest anvisierte Einzug ins Viertelfinale – dort könnten die Hawks nach jetzigem Stand erneut auf Pegnitz treffen – noch längst nicht fest: Auch vor einem Jahr war der krasse Außenseiter EV Ravensburg im ersten Aufeinandertreffen souverän mit 7:2 besiegt worden, doch wenige Tage später kassierten Kapitän Christian Dietrich und seine Mannschaft eine ärgerliche 3:2-Niederlage.  Eine dritte Partie soll in diesem Jahr auf jeden Fall vermieden werden. "Wir machen den Sack zu", ist Britsch überzeugt. "Wir wollen alles dafür geben, damit wir die erste Best-of-3-Serie mit 2:0 für uns entscheiden", ergänzt Dietrich, der vor seinem 360. Einsatz im Falken-Trikot steht. Er ergänzt: "Wir können uns eigentlich nur selbst schlagen. Klar wird es schwer, klar müssen wir respektvoll in das Spiel gehen."

Durch die Rückkehr einiger zuletzt angeschlagener und kranker Spieler, wie etwa Verteidiger Tomas Pribyl, habe man allerdings "einen noch stärkeren Kader" zur Verfügung. "Ich bin jedenfalls guter Dinge, dass wir als Sieger das Eis verlassen werden. Wir haben keine Lust, innerhalb von 24 Stunden noch ein drittes Spiel zu machen."

Gelungener Auftakt in die Play-offs: Die Haßfurter Hawks setzen sich in Spiel eins gegen den SC Forst durch

Weil auch die Stimmung auf den Rängen wieder deutlich besser ist, ist die Situation beim Landesligisten rosig. Entschieden ist das Duell mit Forst aber noch nicht.

Der Auftakt in die diesjährigen Play-offs ist den Haßfurter Hawks gelungen. Welchen Anteil Lukas Heinl am 6:3-Erfolg über den SC Forst hat, sei dahingestellt. Tatsache ist aber, dass sich die zuletzt schlechte Stimmung auf den Rängen nach einem flammenden Appell des Vorsitzenden der Eishockeyfreunde Haßberge vor Anpfiff der Partie wieder in lautstarke Unterstützung gewandelt hatte.

Auch Tatsache ist, dass die auch deshalb hochmotivierte Mannschaft von Trainer Petr Korinek gegen die bis dato völlig unbekannten "Nature Boyz" aus dem kleinen 400-Seelendorf Forst, zehn Kilometer vom Bayernligastandort Peißenberg gelegen, von der ersten Sekunde an engagiert sehr zu Werke ging – trotz des krankheitsbedingten Fehlens von Michael Stach und Tomas Pribyl. Als Bauer Barry früh die 1:0-Führung markierte (5.), brach unter den 571 Zuschauenden erstmals richtig Jubel auf. Ebenso nach dem Treffer zum 2:0, für den der wieder genesene Josef Dana wenig später sorgte (10.).

Dennoch gaben sich die von Fritz Stögbauer trainierten Oberbayern keineswegs vorzeitig geschlagen. Im Gegenteil: Mit ihren Kolossen wie etwa dem fast zwei Meter großen und 110 Kilogramm schweren Angreifer Matthias Müller erwiesen sie sich weiterhin als sehr unbequemer Gegner. Müller, in den Vorjahren Tor- und Punktegarant für den Bayernligisten EA Schongau, war es auch, der zu Beginn des zweiten Abschnitts in einer Überzahlsituation den 1:2-Anschluss herstellte (22.). Die Freude bei den fünf mitgereisten Forster Fans währte allerdings nur kurz, denn Dominik Soukup sowie der ESC-Spieler des Tages Philip Endres schraubten das Ergebnis auf 4:1 in die Höhe (25./35.).

Mit seinem zweiten Tor am Sonntagabend sorgte der Nürnberger Neuzugang dann exakt eine Minute nach Beginn des letzten Drittels schließlich für die Vorentscheidung – dachten wohl alle im Stadion Am Großen Anger. Dass es letztlich doch noch einmal spannend wurde, lag in erster Linie an weiterhin kampfstarken Forstern, die sich um mehr als nur als nur Ergebniskosmetik bemühten. Der Lohn ihres Aufwands: Simon Fend sorgte mit einem Doppelpack zum 3:5 (43./57.) noch einmal für Spannung. Erst Soukup zerstreute zwei Minuten vor dem Ende alle Bedenken, denn nach einem Solo setzte er sich durch und ließ Forsts Schlussmann Thomas Zimmermann letztlich keine Chance: 6:3.

Eine "gute Leistung" sah Hawks-Trainer Petr Korinek, der vor allem mit der kämpferischen Leistung seiner Mannschaft einverstanden war. Spielerisch sei dagegen noch Luft nach oben. "Wir haben einige Fehler gemacht, aber das ist normal. Im nächsten Spiel werden wir besser sein", zeigte sich der 58-jährige Tscheche optimistisch, den Einzug ins Viertelfinale im Rückspiel einzutüten. Dem pflichtete Louis Britsch bei, der einige "Konzentrations- und Leichtigkeitsfehler" einräumte. "Die müssen wir im Rückspiel einfach ausschalten."

Dann werde im möglicherweise entscheidenden Rückspiel im Peißenberger Eisstadion, wo der SC Forst seine Heimspiele austrägt, am kommenden Samstag der Sack zugemacht (Eröffnungsbully ist um 20 Uhr). "Jetzt kennen wir den Gegner. Jetzt können wir uns ein bisschen besser vorbereiten. Ich habe ein gutes Gefühl", sagte Korinek.

Alles auf Null beim ESC Haßfurt: Nach dem "Tiefpunkt der Saison" geht's in die Play-offs

Der Eishockey-Landesligist kämpft ab Sonntag um den Aufstieg in die Bayernliga. Schwache Leistungen und Pfiffe von den Rängen sollen der Vergangenheit angehören.

Der SC Forst, aktuell auf Platz fünf in der Gruppe A der Eishockey-Landesliga, oder doch der SC Reichersbeuern, der als Tabellensechster mit einem Sieg im Nachholspiel beim EV Fürstenfeldbruck noch an den "Nature Boyz" vorbeiziehen könnte? Die Frage, wer am Sonntagabend (18.30 Uhr) Gegner des ESC Haßfurt im ersten von möglicherweise drei Playoff-Achtelfinalspielen ist, wird erst am späten Freitagabend beantwortet werden (Spiel bei Redaktionsschluss nicht beendet).

Für Christian Dietrich ist diese Frage jedoch "letztendlich egal. Wir müssen gleich mit einem Sieg starten und einfach gewinnen." Der ESC-Kapitän verspricht: "Wir werden ein anderes Gesicht an den Tag legen." Dies scheint angesichts der zuletzt gezeigten Leistungen auch bitter nötig, wenn die Saison nicht bereits am 23. Februar beendet sein soll.

Daran verschwendet aber auch der Sportliche Leiter Frank Terhar keinen Gedanken. Er ist vielmehr überzeugt davon, dass die Hawks wieder in die Spur finden. "Natürlich glauben wir an uns, das Potenzial ist auf jeden Fall da. Wir müssen mental wieder sicherer werden, als Team gut zusammenspielen und unsere Chancen nutzen, dann läuft das auch wieder."

Mit dem bisherigen Abschneiden zeigt sich Terhar derweil zufrieden. "Wie jedes Jahr war es unser Minimalziel, in die Play-offs zu kommen. Das haben die Jungs geschafft", sagt der ehemalige Verteidiger und spricht dabei von "teilweise wirklich beeindruckenden Leistungen der Jungs", wie etwa bei den zwei Erfolgen gegen den Tabellenersten ESC Dorfen – was keinem anderen Ligakonkurrenten gelungen ist.

Ebenso stark seien die Hawks bei den zwei Auswärtssiegen beim EV Pegnitz sowie der Serie von 17 Siegen in den ersten 19 Partien gewesen. Dieser Lauf sei aber nicht nur positiv zu sehen: "Eventuell wurden manche in dem Moment zu euphorisch", meint Terhar. Vor allem die deutliche 0:5-Klatsche gegen Pegnitz habe "wehgetan und war auch beim Gastspiel in Bayreuth noch nicht verarbeitet".

Trotzdem stellt sich Terhar schützend vor die Mannschaft und Trainer Petr Korinek. Er lässt keine Schuldzuweisungen zu. Im Gegenteil: "Hier überhaupt von Schuld zu sprechen, ist falsch. Alle Beteiligten, auch der Trainer, haben ihren Beitrag dazu geleistet, dass wir jetzt in die Play-offs gehen." Und er betont, dass die Liga nicht nur aus den Haßfurter Hawks besteht. "Die anderen Teams können auch Eishockey spielen und niemand spielt eine ganze Saison auf höchstem Niveau", stellt er klar und verweist auf "permanente Ausfälle. Wir können froh sein, dass der Kader insgesamt so gut aufgestellt ist, dass dennoch immer eine gute Truppe auf dem Eis stand."

Fakt ist laut Terhar jedoch, dass "unsere Jungs in den letzten Spielen in der Vorrunde nicht überzeugt haben. Wenn sie im Oktober oder November drei Spiele verloren hätten, würde heute niemand diese Frage stellen und wäre sehr zufrieden mit Platz drei." Mittlerweile seien "einige Dinge" in der Kabine besprochen und auch taktische Änderungen vorgenommen worden.

Negative Spuren hinterließen jedoch die Reaktionen der Fans bei den letzten beiden Heimpartien. Laut Terhar habe die Mannschaft gegen Bad Aibling und Waldkirchen "tatsächlich kein gutes Eishockey" gespielt, aber dennoch fünf Punkte geholt. Gerade die Pfiffe nach dem Sieg gegen Bad Aibling hätten deshalb "sehr wehgetan. Das war der Tiefpunkt in dieser Saison und hat das Team sehr verunsichert und getroffen. Und kampflustige Selber haben das ausgenutzt."

Nichtsdestotrotz richtet Terhar den Blick nach vorne. Jetzt gehe es bei Null los, für die Hawks und für die Fans. Und für einen erfolgreichen Play-off-Start – egal ob gegen Reichersbeuern oder Forst – hofft er wie in den Vorjahren auf die Zuschauenden: "Wir brauchen die volle Unterstützung unserer Fans."

Zum Abschluss eine Blamage: Schlechte Laune bei den Haßfurt Hawks zum Ende der Vorrunde

Haarsträubende Fehler wie zuletzt darf sich der Eishockey-Landesligist in den Play-offs nicht leisten. Wer Gegner im Achtelfinale sein wird, ist noch offen.

Zwei Spiele, zwei Punkte. Note: mangelhaft. So lässt sich das letzte Vorrundenwochenende der Haßfurt Hawks in der Gruppe B der Eishockey-Landesliga zusammenfassen. Ärgerte sich Torwart Nicolas Hetzel schon am Freitag nach dem knappen 6:5-Erfolg gegen Waldkirchen, perfekt gemacht allerdings erst in der Verlängerung, so kann die 1:4-Niederlage beim VER Selb am Sonntag als Blamage eingestuft werden.

Dabei hatte gerade das Heimspiel gegen die Crocodiles aus Waldkirchen gut begonnen, wenngleich diese sich trotz ihrer nur zehn Feldspieler kampf- und willensstark in den Weg stellten. Das Bemühen, an die zwei vorherigen Siege und vor allem die guten Auftritte in Pegnitz sowie in Straubing anzuknüpfen, war freilich vorhanden. An der Umsetzung mangelte es jedoch.

Weil sie den Gästen nach teils haarsträubenden Fehlern relativ leicht vier Treffer ermöglichten, lagen Kapitän Christian Dietrich und seine Teamkollegen nach zwei Dritteln trotz zwischenzeitlicher 3:1-Führung sogar mit 3:4 im Rückstand. Nachdem Jan Trübenekr einen Penalty verwandelt hatte (55.), traf Nico Tolle 84 Sekunden vor dem Ablauf der regulären Spielzeit doch noch zum 5:5-Ausgleich und sicherte den Niederbayern somit einen Punkt.

Dass Dominik Soukup schließlich in der Verlängerung den Sieg für Haßfurt markierte, spielte für ihn quasi keine Rolle. Ebenso, dass er zuvor schon drei Mal getroffen und deshalb auch zum Spieler des Abends gewählt wurde. Der 21-jährige Tscheche war einfach sehr schlecht gelaunt: "Wir haben von der ersten bis heute zur 63. Minute schrecklich gespielt." Für Nicolas Hetzel fehlte vor allem "der Zug zum Tor. Und wir haben das zweite Drittel komplett verschlafen. Ich weiß nicht, warum wir teilweise so inkonstant über 60 Minuten spielen. Das müssen auf jeden Fall zu den Play-offs abstellen", ärgerte sich der Schlussmann über das "sehr schlechte Spiel von uns".

Trainer Petr Korinek wollte unmittelbar nach der Schlusssirene am Freitagabend "lieber nichts sagen". Tat er dann aber doch, kurz und bündig: "Wir führen 3:1 und haben aufgehört, zu spielen. Es waren heute einfach viel zu viele individuelle Fehler", ärgerte sich der sichtlich enttäuschte Tscheche, dessen Gemütslage sich am Sonntag nach der Schlappe in Selb weiter verfinsterte: Einzig Tomas Pribyl traf zu Beginn des zweiten Abschnittes zum 1:1-Ausgleich (24.)

"Wir haben wirklich nicht schlecht gespielt. Daran lag es nicht", bilanzierte Christian Dietrich. "Wir haben Druck gemacht. Unser Problem war aber wieder einmal, dass wir keine Tore geschossen haben und durch individuelle Fehler ausgekontert wurden. Selb hat es clever gemacht, uns hat das Glück gefehlt."

Gut für Hawks, dass die Vorrunde vorbei ist. Als Tabellendritter treffen sie nun an diesem Sonntagabend im Stadion am Großen Anger im ersten Play-off-Achtelfinale entweder auf den SC Reichersbeuern oder den SC Forst.

Verletzungssorgen trüben bei den Haßfurt Hawks die Freude über den sportlichen Erfolg

Der Eishockey-Landesligist holt zwei Auswärtssiege. Allerdings könnte der Ausfall von Schlüsselspielern das Team im Saisonendspurt vor Herausforderungen stellen.

Die "Mini-Krise" bei den Haßfurt Hawks scheint beendet, ehe sie richtig Fahrt aufgenommen hat. Das, was Christian Dietrich nach der bitteren Pleite in Bayreuth nämlich noch kritisiert hatte, war am Wochenende zurechtgerückt: "Wir sind wieder als Team aufgetreten", lobte der Kapitän nach zwei Siegen und immerhin fünf Punkten. War der letztlich auch in der Höhe verdiente 10:4-Erfolg am Sonntagabend beim EHC Straubing fest eingeplant gewesen, hatte sich der ESC-Tross zwei Tage zuvor vor allem über die Revanche im Frankenderby beim EV Pegnitz gefreut. Getrübt wurde die Freude lediglich ein bisschen, weil der wieder genesene Jan Trübenekr den knappen 5:4-Erfolg nach zuvor hoch spannenden 65 Minuten erst im Penaltyschießen sicherte. Dabei wäre, so Dietrich, sogar ein "Dreier" möglich gewesen. Sei's drum.

Die 501 Besucherinnen und Besucher sahen jedenfalls Hawks, die von der ersten Sekunde an mit "Charakterstärke, Ehrgeiz und Energie" zu Werke gingen und "den Sieg zu 100 Prozent wollten, weil wir wussten, worum es geht. Deswegen haben wir gekämpft", sagte Dietrich. Dass die beim letzten Aufeinandertreffen in Haßfurt gebeutelte Mannschaft von Trainer Petr Korinek durch einen Doppelschlag von Josef Dana (9./11.) mit 2:0 in Führung ging, war Balsam für die Seele. Im besten Drittel seit langer Zeit wäre bei effektiverer Chancenverwertung noch mehr drin gewesen. Stattdessen gelang Robin Stich in der 14. Minute der Anschluss. Mitte des zweiten Abschnitts stellte Haßfurts Verteidiger Tomas Pribyl dann zunächst den Zwei-Tore-Abstand wieder her, ehe die Pegnitzer Roman Navarra (35.) und Elias Maschke (37.) trafen. Und nachdem Michael Breyer die Icedogs im Schlussdrittel erstmals in Führung gebracht hatte, dachten wohl viele an eine weitere Niederlage der Hawks. Damit wollten diese sich jedoch nicht abfinden. "Man hat gemerkt, dass nochmals ein Ruck durch die Mannschaft ging", sagte Dietrich. Marek Svec sorgte letztlich bei den etwa 70 mitgereisten Fans mit dem Ausgleichstreffer zum 4:4 für Hochstimmung (56.).

Bleibt ein Wermutstropfen: Neben Jonas Manger (zwei bis drei Wochen Pause) sowie Lucas-Andreas Thebus (Saison nach Oberkörperverletzung vorzeitig beendet) standen schon in Pegnitz wichtige Spieler nicht zur Verfügung. Nach Verletzungen in Straubing könnten nun auch Josef Dana, Michael Stach und Torwart Luca Feitl für den Saisonendspurt ausfallen. Einen vielversprechenden Einstand feierte der neu verpflichtete Philip Endres. Der 21-jährige Nürnberger, zuletzt in Dingolfing unter Vertrag, steuerte in Pegnitz einen Assist bei und erzielte in Straubing einen Treffer.

Landesliga-Endspurt beginnt: Haßfurt Hawks gegen einen direkten Verfolger und vor einer Pflichtaufgabe

Die beiden Auswärtsspiele an diesem Freitag in Pegnitz und an diesem Sonntag in Straubing sind wegweisende Partien für den ESC in Richtung der anstehenden Play-offs.

Der Endspurt und somit der Kampf um die beste Ausgangslage für die ab Sonntag, 16. Februar, beginnenden Play-offs in der Eishockey-Landesliga beginnt. Tabellenführer ESC Dorfen muss drei, die Verfolger EV Pegnitz und ESC Haßfurt noch vier Partien bestreiten, ehe die Platzierungen feststehen. Für alle gilt: Verlieren verboten. Genau das unterstreicht die große Bedeutung, wenn die Haßfurter Hawks (3. Platz/53 Punkte) an diesem Freitag, 31. Januar, zum zweiten Mal in dieser Saison beim direkten Konkurrenten EV Pegnitz (2./54) antreten (19.30 Uhr). Denn der Verlierer wird sich aufgrund des leichteren Restprogramms in der Endabrechnung wohl mit Platz drei zufriedengeben müssen.

An einen erneuten sportlichen Rückschlag verschwendet Hawks-Torhüter Luca Feitl keinen Gedanken. "Für uns geht jedes Spiel bei null an. Wir haben immer noch die Chance auf den zweiten oder sogar den ersten Platz", ist der Schlussmann optimistisch und glaubt an einen Erfolg im vierten Frankenderby. "Das haben wir schon einmal geschafft", kommt als Antwort auf die Frage nach seiner Zuversicht. "Ich sehe keinen Grund, warum uns das nicht wieder gelingen sollte." Für den 26-Jährigen, der sich in dieser Spielzeit mehr als in den Vorjahren mit Nicolas Hetzel im ESC-Tor abwechselt, wäre eine Wiederholung des 7:4-Erfolgs im offenen Pegnitzer Eisstadion wie am 1. Dezember "absolut" kein unmögliches Unterfangen. "Das ist doch alles auch tagesformabhängig" und habe mit den beiden Heimniederlagen gegen die Mittelfranken "nichts zu tun". Und weil es "nach wie vor das Ziel" sei, "jedes Spiel zu gewinnen", fahren Feitl und seine Teamkollegen zwei Tage später selbstbewusst zum EHC Straubing (9./11), der aktuell schlechte Karten hat, sich noch in die Play-offs zu spielen (20 Uhr).

Bei den drei bisherigen Partien gegen den Aufsteiger erspielten sich die Hawks alle neun Punkte. Für die Mannschaft von Trainer Petr Korinek ist ein weiterer Erfolg im Straubinger Stadion am Pulverturm also Pflicht. Derweil blickt Feitl nach dem kleinen "Zwischentief" optimistisch auf die kommenden Wochen. "Wir haben alle miteinander geredet. Wir haben es aufgearbeitet. Bei uns ist die Stimmung gut", fasst er die geführten Gespräche zusammen.

Er hält weiterhin am Ziel "Aufstieg in die Bayernliga" fest. "Achtelfinale, Viertelfinale, Halbfinale, Finale. Am Ende musst du doch jeden Gegner schlagen, ob auf heimischen Eis oder auswärts, das ist völlig egal", sagt er und bittet vor allem die zuletzt sehr enttäuschten Fans um Unterstützung. "Wir gehen doch nicht dreimal die Woche zum Training und spielen, um zu verlieren. Am Ende sind wir Sportler, und man muss auch mit Niederlagen leben können. Klar ist, dass uns die Niederlagen wahrscheinlich mehr ärgern als jeden anderen."

Haßfurt Hawks im Stimmungstief: Pflichtsieg ohne Jubel

Trotz eines 4:2-Erfolgs gegen den EHC Bad Aibling bleibt die Stimmung im Haßfurter Eisstadion verhalten. Die Mannschaft zeigt sich kämpferisch, aber nicht überzeugend.

Kurz vor Erklingen der Schlusssirene gab es Pfiffe, zuvor war es ungewöhnlich ruhig auf den Rängen gewesen. Es herrschte am Sonntagabend eine seltsame Stimmung im Haßfurter Eisstadion. Und das, obwohl der Eishockey-Landesligist nach den zuletzt blamablen Niederlagen gegen Pegnitz und in Bayreuth wieder dreifach gepunktet hatte. Für Unmut aber sorgte die Art und Weise, wie die Mannschaft von Trainer Petr Korinek den vermeintlich krassen Außenseiter EHC Bad Aibling mit 4:2 besiegte.

Allein Wille und Einsatz stimmten. Dies sah auch der Sportliche Leiter Frank Terhar so, der sich neben Korinek platziert hatte. "Ich wollte einfach direkt schauen, wie die Stimmung ist, wie die Mannschaft miteinander arbeitet, nachdem es ja in der letzten Woche etwas Kritik gegeben hat", begründete der 47-Jährige seine Stippvisite auf die Ersatzbank. Sein Eindruck: "Die Mannschaft will. Ich habe es schon in der Kabine gemerkt. Es ist keinesfalls so, dass die Spieler nicht zusammenarbeiten wollen. Sie wollen und die Stimmung ist gut." Allerdings räumte er nach der Schlusssirene ein, dass aktuell "noch viel Luft nach oben" sei. "Wir sind in einem tiefen Tal, das erlebt wohl jeder Mal. Und da

Die 631 Fans, die nach den letzten Auftritten auf eine sichtbare Reaktion erhofft und aufgrund des 1:12-Kantersieges im Hinspiel wieder einen deutlichen Erfolg erwartet hatten, wurden zunächst auch nicht enttäuscht. Immerhin führte der Favorit nach Treffern des wieder genesenen Bauer Barry (3.) sowie Michael Stach (7.) schnell mit 2:0. Doch danach verflachte die Partie, in der die "Aibdogs" nur drei und die Hawks, die auf den kranken Jan Trübenekr verzichten mussten, keine einzige Strafzeit kassierten, zusehends.

Zwar konnte Josef Dana den 2:1-Anschluss der Oberbayern durch Lukas Stuffler (31.) direkt mit der erneuten Zwei-Tore-Führung beantworten und Jano Krimmel in der Schlussminute des zweiten Abschnitts sogar auf 4:1 erhöhen. Weil die Gäste allerdings bestens dagegenhielten, war ihr zweiter Treffer durch einen platzierten Schuss von Maximilian Meyer nicht unverdient. "Im Moment machen wir es einfach zu kompliziert. Wir schießen zu wenig, stattdessen wird die Scheibe noch einmal gepasst", betonte Terhar, sagte aber auch: "Wir müssen den Jungs Selbstvertrauen geben."

Am Sonntag sahen die immer leiser werdenden Zuschauerinnen und Zuschauer trotz zahlreicher Chancen keine weiteren Tore mehr. Dass sie eine Minute vor dem Ende hörbar ihren Unmut äußerten, nachdem die Hausherren trotz verwaisten Bad Aiblinger Gehäuses (Torwart Michael Fischer machte für einen weiteren Feldspieler Platz) nicht ins Schwarze trafen, verwunderte allerdings auch Jonas Manger. "Wir haben kein Emptynet-Tor geschossen. Aber wieso muss man uns da auspfeifen? Wir stehen für unsere Fans ein, es wäre schön, wenn sie auch für uns einstehen. Ja, da sind wir ein bisschen enttäuscht", so der Angreifer. Und wie ordnete er die Partie ein? "Wir haben gewonnen. Das ist heute das Wichtigste. Wir wollten eine Reaktion zeigen, aber – das ist meine persönliche Meinung – da ist noch ganz viel Luft nach oben", so Terhar.

Nach zwei Nullnummern: Die Haßfurt Hawks sind auf der Suche nach alter Stärke

Am Sonntag soll und muss dem Dritten der Eishockey-Landesliga die Trendumkehr gelingen. Marek Švec hat einen Plan, wie die Haßfurter sie hinbekommen.

Noch ist nichts verloren, auch wenn für die Haßfurt Hawks (3. Platz/50 Punkte) nach den letzten beiden blamablen Nullnummern die Luft wesentlich dünner geworden ist. Der Dreikampf um Platz eins in der Gruppe B der Eishockey-Landesliga geht dennoch weiter. Während der neue Spitzenreiter ESC Dorfen (53 Punkte) sowie Verfolger EV Pegnitz (52) bereits zuvor weitere wertvolle Punkte einfahren können, muss sich die Mannschaft von Petr Korinek länger gedulden. Erst am Sonntagabend steht um 18.30 Uhr die erneut einzige Wochenendpartie auf dem Spielplan.

Gegen den Tabellenachten EHC Bad Aibling (18 Punkte) darf sich die Mannschaft von Trainer Petr Korinek in eigener Halle nicht einen dritten Ausrutscher erlauben, um bis zum Ende der 1,5-Fach-Runde im Rennen zu bleiben und sich die bestmögliche Ausgangsposition für die Play-offs zu sichern. Wenn es nach Marek Švec geht, wollen die Hawks aber nicht nur die anstehende Partie wie in der Aufstiegsrunde angehen. "Wir haben uns gesagt, dass wir jetzt jedes Spiel wie ein Play-off spielen müssen. Wenn also Bad Aibling oder jemand anderes kommt, müssen wir an unserem Plan festhalten, hart zu arbeiten und alles zu tun, um zu gewinnen und es gleichzeitig zu genießen", sagt der 33-jährige Tscheche.

Nach dem trostlosen 1:4 in Bayreuth war er ebenfalls sehr geknickt. "Ja, das war sehr enttäuschend", blickt er aber nicht gern zurück. Švec richtet seinen Fokus vielmehr auf die noch anstehenden Aufgaben und ist nach wie vor von der Mannschaft überzeugt. "Für mich haben wir ein großartiges Team voller großartiger Hockeyspieler. Das Management ist auch großartig und wir haben die besten Fans der Liga. Wir sind so eine große Familie und das ist die Basis", lobt er das gesamte Umfeld beim ESC Haßfurt.

Er ist "fest davon überzeugt", dass die sportlich zuletzt arg gebeutelten Hawks wieder zu alter Stärke zurückfinden. Der Anfang soll gegen die Aibdogs gemacht werden, wobei der hohe 12:1-Auswärtssieg bei den Oberbayern vor drei Wochen für ihn "keine Rolle mehr" spielt. Es gehe jetzt wieder von vorne los und am Ende soll einfach ein weiterer Dreier auf dem Guthabenkonto verbucht werden.

Dazu will der unter der Woche erkrankte Marek Švec wieder seinen Teil beitragen. Wie in seinen bisherigen 19 Pflichtpartien, in dem er bereits 42 Scorerpunkte (13 Treffer) beisteuerte. Hinter seinen Landsleuten Jan Trübenekr und Dominik Soukup liegt der in Ostrov geborene Angreifer momentan auf Platz drei der internen Scorerliste. Ein Grund für seinen Erfolg: Marek Švec fühlt sich sehr wohl in Haßfurt. "Mir gefällt es hier sehr gut. Ich bevorzuge kleinere Städte mit viel Natur. Es ist vergleichbar mit der Stadt, in der ich geboren wurde und lebe", betont er.

Dass er in der unterfränkischen Kreisstadt gelandet ist, wo er doch schon beim HC Stadion Cheb in der dritten Liga seines Heimatlandes im Einsatz war, liegt derweil in erster Linie an Tomas Pribyl. "Er hat mich kontaktiert und gefragt, ob ich Teil des Teams werden möchte, und es schien mir eine großartige Gelegenheit zu sein", sagt Švec, der seinen spontanen Wechsel nach dem verletzungsbedingten Aus von Lukas Kratschmer nicht bereut hat.

Jetzt will sich der 33-Jährige nicht nur mit einer guten Vorrunde zufriedengeben. Er will mehr. "Ja, mein Ziel hier ist es, weiterzukommen. Ich hoffe, dass jeder, der die Eishalle betritt oder zum Anfeuern kommt, ebenso denkt. Wir sind, wenn wir unsere Aufgaben wieder so erfüllen wie am Anfang und unsere Fehler abstellen, in der Lage, jeden zu schlagen."

Was die Wahl des Spielers des Spiels über die Partie der Haßfurt Hawks gegen den EV Pegnitz aussagt

Das Spitzenspiel der Eishockey-Landesliga zwischen dem Ersten und dem Zweiten ist nur auf dem Papier eines. Hinterher fallen deutliche Worte.

Nicolas Hetzel war nach der Schlusssirene niedergeschlagen und angefressen. Das, obwohl der Torwart nach der Partie der Eishockey-Landesliga zwischen seinen Haßfurt Hawks und dem EV Pegnitz zum Spieler des Tages auserkoren wurde. Doch gerade diese Auszeichnung sagt viel aus über die vorangegangenen 60 Minuten am Freitagabend im zweiten vermeintlichen Spitzenspiel zwischen Haßfurt und Pegnitz.

Denn wenn ein Torwart nach einer 0:5-Klatsche noch zum Besten seiner Mannschaft gewählt wird, sind seine Vorderleute vermutlich ihrer Form meilenweit hinterhergelaufen. Tatsache ist: Hetzel wurde beim wohl einseitigsten Spiel gegen Pegnitz seit Jahren – selbst die Haßfurter 1:4-Niederlage zwei Wochen zuvor war spannender – oftmals allein gelassen und verhinderte mit zahlreichen Paraden eine weitaus höhere Niederlage.

"Unsere Leistung war heute vom ersten bis zum letzten Mann bodenlos und ist nicht zu entschuldigen", hatte er nach der Schlusssirene, die die allermeisten der 949 Fans förmlich herbeisehnten, fast schon Mitleid mit den eigenen Anhängern. "So dürfen wir uns nicht präsentieren", machte er deutlich.

Klar, die personellen Voraussetzungen waren nicht gut für Haßfurt. "Wir hatten die letzten zwei Wochen einen Virus in der Kabine. Wir hatten teilweise nur fünf, sechs Mann beim Training, waren einfach sehr geschwächt", gab Hetzel zu Protokoll. Trotz einiger Ausfälle standen genügend erfahrene Spieler auf dem Eis, die gegen das Auftreten der Gäste allerdings kein richtiges Gegenmittel fanden. Auch nicht nach der ersten Drittelpause, als die Hawks nach einem Treffer von Roman Navarra (17.) nur mit 0:1 im Rückstand lagen.

"Haßfurt kann froh sein, dass es heute den Nicolas im Tor hatte, weil es sonst noch höher für uns hätte ausgehen können", bilanzierte Michael Breyer. Der ehemalige Hawks-Angreifer, der im Mitteldrittel mit dem 0:2 (32.) die Tür für den zweiten Sieg seiner Icedogs in dieser Saison in Haßfurt weiter öffnete, lobte aber vor allem die eigene Abwehrarbeit: "Letztlich gewinnst du solche Spiele, weil du defensiv gut bist. Ich glaube, Haßfurt muss sich diesbezüglich an die eigene Nase fassen." Recht hat er, denn während es die Hausherren teilweise leichtfertig versiebten, ihre durchaus vorhandenen Möglichkeiten zu nutzen, musste sich die Abwehrabteilung eingestehen: Der Pegnitzer Angriff war wieder einmal wesentlich effektiver. Während Mirko Schreyer noch im zweiten Drittel auf 0:3 (39.) stellte, gelang den Hawks auch im Schlussdrittel nicht einmal der Ehrentreffer. Im Gegenteil: Jannek Gerstner und erneut Roman Navarra (43./53.) machten die Heimniederlage der Hawks perfekt. "Ein ganz schlechtes Spiel" seiner Mannschaft, die "nicht mit dem Kopf auf dem Eis" gewesen sei, sah der ebenso deprimierte Haßfurter Trainer Petr Korinek, der viele notwendige Tugenden nur beim Gegner gesehen hat: "Er hat aggressives Forechecking und sehr schlau gespielt", gratulierte er.

Nach diesem sportlichen Tiefschlag haben die Haßfurt Hawks bis zum 19. Januar Zeit, sich so weit wie möglich auszukurieren und die Köpfe freizubekommen. Dann steht das Auswärtsspiel beim EHC Bayreuth auf dem Programm

Wieder Spitzenspiel gegen Pegnitz: Was die Haßfurt Hawks am Freitag besser machen müssen

Zweieinhalb Wochen nach dem 1:4 gegen den Zweiten bietet sich Tabellenführer Haßfurt die Gelegenheit zur Revanche. Jonas Manger gibt sich zuversichtlich.

Mit einem Wort bestätigt Jonas Manger, dass die Haßfurt Hawks (1./50) in der Gruppe B der Eishockey-Landesliga richtig gut unterwegs sind: "Definitiv." So soll es weitergehen. Verständlich also, dass sich der Angreifer nach den zuletzt souverän erledigten Pflichtaufgaben in Moosburg und Bad Aibling auf die am Wochenende einzig anstehende Begegnung freut.

Doch die hat es wieder einmal in sich. Zum zweiten Mal in der 1,5-fach-Runde gastiert nach nur zweieinhalb Wochen wieder Verfolger EV Pegnitz (2./49) im Stadion Am Großen Anger (Beginn: Freitag, 19.30 Uhr). "Das Spiel wird sicherlich wieder ein harter Kampf, schließlich geht es um die Tabellenführung", so Manger, der sich natürlich einen anderen Ausgang erhofft als bei der 1:4-Niederlage am 2. Weihnachtsfeiertag.

"Diesmal müssen wir von Anfang an konzentriert sein und unser Tempo durchziehen. Im ersten Aufeinandertreffen haben wir in manchen Situationen zu viele unnötige Scheibenverluste zugelassen, das dürfen wir uns nicht nochmal leisten." Der 27-Jährige fordert deshalb von sich selbst und seinen Teamkollegen, "dass wir als Team kompakt spielen, clever verteidigen und unsere Chancen konsequent nutzen". Insgesamt hat Jonas Manger ein gutes Gefühl und vertraut der Mannschaft. "Unsere Stärke liegt in der Breite des Kaders", sagt er. "Jeder bringt seine Leistung und wir haben eine super Teamchemie."

Im Vergleich zur Vorsaison seien die Hawks "konstanter" geworden. Offensiv ebenso wie defensiv. "Außerdem machen wir deutlich weniger Fehler und haben in engen Spielen gelernt, kühlen Kopf zu bewahren. Das macht den Unterschied." Derweil ist Jonas Manger mit sich selbst "definitiv zufrieden". Für den Hammelburger, der bei seinen bisher 16 Einsätzen 32 Scorerpunkte (14 Tore) erzielte, ist nach oben allerdings noch viel Luft. Es gehe "natürlich immer noch besser. Dieses Jahr läuft es vor allem deshalb so gut, weil wir als Team offensiv noch variabler geworden sind", sagt der Angreifer, der sich zudem bei seinen Teamkollegen bedankt: "Ich habe tolle Mitspieler, die mich perfekt einsetzen, und unser Zusammenspiel funktioniert einfach super."

Ziel sei es jetzt, die Vorrunde mit ihren noch verbleibenden sieben Partien auf Platz 1 abzuschließen. Dass dies gelingen kann, davon ist Manger überzeugt: "Wenn wir weiter so konzentriert arbeiten, ist das auch absolut machbar." Louis Britsch kann dazu nicht mehr beitragen. Der 24-Jährige verletzte sich beim Gastspiel der Hawks in Bad Aibling bei einem Foul schwer am Unterkörper. Für ihn die Saison vorzeitig beendet.

Die Haßfurt Hawks sind zurück an der Tabellenspitze, aber in die Freude darüber mischt sich auch Ärger

Jamie Akers hat gleich mehrfach Grund zu feiern. Bei den Siegen in Moosburg und Bad Aibling gelingen ihm Tore – und dann ist da ja auch noch sein Geburtstag.

Grund zur Zufriedenheit hatten alle. Jamie Akers allerdings noch einen Tick mehr. Zum einen, weil er mit seinen Teamkollegen der Haßfurt Hawks nach dem anstrengenden Doppel-Auswärtspack, wie im Vorfeld erhofft, mit sechs Punkten heimgekehrt ist und sich damit gleichzeitig die Tabellenführung in der Gruppe B der Eishockey-Landesliga zurückgeholt hat. Zum anderen, weil sich der Angreifer sowohl beim 9:2-Erfolg am Freitag in Moosburg wie beim noch deutlicheren 12:1-Sieg zwei Tage später in Bad Aibling jeweils in die Torschützenliste eintragen konnte. Kein Wunder, dass Akers, der am Sonntag zudem seinen 25. Geburtstag feierte, mit dem Wochenende trotz der Reisestrapazen – die Haßfurter waren über 1100 Kilometer auf den bayerischen Autobahnen unterwegs – völlig einverstanden war. "Wir haben jeweils gut gespielt", bilanzierte er.

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Ein ähnliches Urteil fällte Betreuer Thomas Heinisch. Doch gerade der Sieg in Moosburg fiel seiner Meinung nach "zu hoch" aus: "Moosburg war trotz allem ein guter Gegner." Immerhin hielten die Grün-Gelben die Partie lange Zeit offen und hatten ebenso gute Chancen. Erst nachdem Jamie Akers in der 34. Minute einen 5:2-Vorsprung herausgeschossen hatte, "ging bei Moosburg nicht mehr viel". Und die Gegenwehr sowie die Moral ließen bei den Hausherren merklich nach, sodass deren Schlussmann Johannes Probst im Schlussabschnitt noch vier weitere Gegentreffer einstecken musste.

Dagegen war der zweistellige Kantersieg der Hawks in Bad Aibling "auch in der Höhe verdient", sagte Heinisch. Die personell dezimierte Mannschaft zeigte vom Eröffnungsbully an, wer sportlich das Sagen hat. Doch so groß die Freude über die zwölf Treffer war: Der Ärger über die teilweise überharte Gangart der Oberbayern war ebenso hoch. Am schlimmsten bekam die Louis Britsch zu spüren, denn nach einem Kniecheck musste der 24-Jährige ins Krankenhaus gebracht werden und konnte die Heimfahrt nicht antreten.

"Leider ließen die Schiedsrichter viel durchgehen, weshalb sich ein sehr hartes Spiel entwickelt hat", bedauerte auch Jamie Akers. Insgesamt freute er sich jedoch über das Abschneiden seiner auswärts nach wie vor ungeschlagenen Hawks und die "geile Erfahrung, an meinem Geburtstag gepunktet und so hoch gewonnen zu haben". Jetzt müsse die Konzentration schnell auf den Heim-Kracher gegen den Zweiten Pegnitz am Freitag gerichtet werden, "um weitere wichtige Punkte einzufahren".

Vorsicht ist geboten: Nur ein guter Wille wird den Haßfurt Hawks nicht reichen

Der Tabellenzweite der Eishockey-Landesliga hat zum Jahresauftakt zwei Auswärtsspiele vor der Brust. Und will verlorene Leichtigkeit zurückgewinnen.

Das neue Jahr ebenso siegreich beginnen, wie das vergangene abgeschlossen wurde. Die Haßfurt Hawks (2. Platz/44 Punkte), die 2024 27 ihrer insgesamt 39 Begegnungen gewonnen haben, wollen auch in den folgenden Wochen und Monaten in der Eishockey-Landesliga so oft wie möglich als Sieger die Eisflächen verlassen. Im Auswärts-Doppel beim EV Moosburg (4./29, Freitag, 19.30 Uhr) sowie beim EHC Bad Aibling (8./12, Sonntag, 18.45 Uhr), sollen die ersten zwei Dreier 2025 eingefahren werden.

Für Lucas-Andreas Thebus durchaus machbar, "vorausgesetzt, wir bringen unsere Leistung. Dann müssen wir uns vor niemanden in der Liga verstecken". Doch gerade das Abrufen der Leistungen wie zu Saisonbeginn, als der Verteidiger und seine Teamkollegen ihre Partien nicht nur gewonnen haben, sondern dabei auch noch überzeugend aufgetreten sind, erscheint seit einigen Wochen sehr mühsam.

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"Innerhalb der Saison gibt es immer mal so Phasen, in denen es schwieriger ist", will der 28-Jährige das zuletzt unbefriedigende Auftreten jedoch nicht überbewerten. "Wir müssen uns jetzt das Selbstbewusstsein und die Leichtigkeit aufbauen für die Aufstiegsrunde", sagt er. Thebus geht fest davon aus, dass die Hawks "zu der wichtigen Phase" wieder zu alter Stärke zurückgefunden haben.

Eines dürfte klar sein: Nur ein guter Wille wird vermutlich nicht ausreichen, um am Wochenende die beiden langen Heimfahrten mit der jeweils maximalen Anzahl von Pluspunkten im Gepäck antreten zu können. Vor allem beim EV Moosburg ist Vorsicht geboten, auch wenn der im Hinspiel im Stadion Am Großen Anger schon mit 6:4 bezwungen wurde. "Ich denke, wir brauchen hier wieder eine geschlossene Mannschaftsleistung", bringt es Lucas-Andreas Thebus auf den Punkt.

Unbekannt in dieser Saison ist hingegen der Sonntagsgegner: Gegen den EHC Bad Aibling haben die Hawks als einzige Mannschaft der Gruppe B noch kein Spiel bestritten. "Hier können wir eigentlich nur auf die Tabelle schauen. Und wenn man das macht, sollte es eine Pflichtaufgabe sein", verweist er in erster Linie auf deren Heimtabelle: Lediglich vier von acht Partien entschieden die AibDogs für sich und sind somit von den selbst gesteckten Zielen ein Stück weit entfernt.

Indes ist der gebürtige Erfurter Thebus, der seine neunte Saison bestreitet und sich bereits 217 Mal das Hawks-Trikot übergestreift hat, zufrieden mit seiner Laufbahn. "Ich kann meiner Leidenschaft für meinen Heimatverein nachgehen", betont er. Und auch für sein sportliches Ziel findet Thebus klare Worte: "Als Sportler will man immer gewinnen. Das heißt, man möchte immer den größten Erfolg. Die gesamte Mannschaft will den Erfolg und damit den Meistertitel gewinnen."

Jubiläum, Rekorde und ein Sieg: Die Haßfurt Hawks feiern ein besonderes Wochenende zum Jahresabschluss

Vor mehr als 900 Zuschauenden zwingen die Landesliga-Spieler des ESC den Gegner aus Trostberg in die Knie. Im Rampenlicht stehen Rekordhalter.

Viele Gratulationen, ein Gaudispiel, ein Spielerjubiläum, eine Eistanzeinlage, ein Gewinnspiel, Hochspannung und am Ende strahlende Gesichter bei den geladenen Ehrengästen im warmen VIP-Raum der Vereinskneipe Hawks Inn. Und dazu 907 Zuschauende auf den Tribünen im etwas kälteren Eisstadion am Großen Anger.

Es war viel los ab dem späten Sonntagnachmittag in der Haßfurter Halle, wo es als Höhepunkt der Feier anlässlich des 20-jährigen Bestehens des ESC zum krönenden Abschluss dank eines 6:3-Erfolges gegen die Trostberger Chiefs ein weiteres Geschenk in Form von drei Punkten in der Eishockey-Landesliga gab.

Doch diese musste sich der Favorit – das sahen auch Landrat Wilhelm Schneider, Haßfurts Bürgermeister Günther Werner und der bayerische Eishockeyobmann Frank Butz – nur drei Tage nach der Derbyniederlage gegen den EV Pegnitz sehr hart erkämpfen. "Es war wieder einmal nicht das schönste Spiel von uns. Das Ergebnis spiegelt nicht den Spielverlauf wider", räumte Haßfurts Kapitän Christian Dietrich selbstkritisch ein.

Im selben Atemzug lobt er auch das über weite Strecken forsche Auftreten des Gegners, der von knapp 30 lautstarken Schlachtenbummlern unterstützt wurde: "Trostberg hat eine gute Mannschaft, die es uns heute wieder verdammt schwer gemacht hat." Sehr lange sogar, denn in den drei Dritteln hielten Dietrich und seine Teamkollegen nur knapp 31 Minuten ein Unentschieden und lagen sogar knapp 24 Minuten im Rückstand.

Zumindest gelang es Michael Stach (20.), Marek Svec (37.) und Jonas Manger (45.) nach zuvor zahlreichen vergeblichen Anläufen mühevoll, die 0:1-, 1:2- und 2:3-Rückstände stets wettzumachen. Dass die Mannschaft von ESC-Trainer Petr Korinek letztlich noch exakt 4:41 Minuten in der Partie in Führung lag und am Ende sogar noch deutlich die Oberhand behielt, lag zum einen am stets sichtbaren Kampfeswillen, zum anderen am notwendigen Quäntchen Glück.

Fakt ist, dass in den letzten fünf Minuten nochmals die Post abging. Svec (56.), Jan Trübenekr (58.) und Stach (59.) sorgten mit ihren Treffern doch noch rechtzeitig für ein angemessenes Geburtstagsgeschenk. "Wir haben in den ersten beiden Dritteln schlechtes Eishockey gespielt und dabei vom Gegner zu viel zugelassen. Wir haben und das Leben selbst schwer gemacht, haben aber bis zum Ende gefightet", zog Dietrich ein letztes Jahresfazit und hatte noch ein Sonderlob für den starken Rückhalt im ESC-Gehäuse: "Gott sei Dank hatten wir hatten heute wieder einen starken Nico (Hetzel) im Tor."

Nach der Schlusssirene konnte sich Dietrich also freuen – und zwar gleich doppelt. Einerseits über den hart erarbeiteten Sieg. Auf der anderen Seite auch über sich selbst. Zumindest war er "schon ein wenig stolz", schließlich bestritt der langjährige Kapitän seine 350. Begegnung für die Hakws seit seiner Premiere im Freundschaftsspiel bei den Schweinfurter Mighty Dogs Anfang September 2013.

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"So viele Spiele für den Verein schaffen sicher nicht viele. Das ist schon eine Hausnummer", strahlte der 33-Jährige, der kurz vor dem Eröffnungsbully geehrt wurde und einen Geschenkkorb erhielt. Die Freude über die "Wertschätzung vom Verein gegenüber mir" war ihm anzusehen. "Es war immer eine Herzensangelegenheit, es war immer eine schöne Zeit und ich mach es auch gerne für den Verein."

Mit seinen nunmehr 350 Einsätzen steht Dietrich aber (noch) nicht an der Spitze der ewigen ESC-Rangliste. Dort rangiert nach wie vor der langjährige Torwart und Publikumsliebling Martin Hildenbrand. Der "Hexer", der in seiner Laufbahn in der ersten Mannschaft 387 Mal zwischen den Pfosten stand, wurde ebenso wie Dietrich und der bis dato besten Scorer der vergangenen 20 Jahre geehrt: David Franek. Er bestritt zwar "nur" 323 Partien für die Hawks, markierte dabei aber unglaubliche 714 Scorerpunkte (336 Tore).

Vor der Landesligabegegnung tummelten sich derweil viele Kinder und Jugendliche der verschiedenen ESC-Nachwuchsmannschaften sowie aus früheren Hawks-Zeiten bekannte Spieler auf der Spielfläche. Und sie konnten zeigen, dass sie noch nichts verlernt haben: Sportvorstand Frank Therhar, Marco und Max Hildenbrand, Frederic Rambacher, Marc Schöpplein, Andres Thebus, Matthias Seuffert, Dominik Finzel, Alexander Löffler, Fabian Vollert oder auch der Vater von ESC-Verteidiger Tomas Pribyl, Zdenek Pribyl, sorgten bereits im Vorfeld für beste nostalgische Stimmung.

Bester Haßfurter: Torwart Nicolas Hetzel verhindert eine noch höhere Niederlage der Hawks im Spitzenspiel

Gegen Pegnitz offenbart die Haßfurter Defensive große Lücken. Die gilt es am Sonntag gegen Trostberg zu schließen, wenn der ESC auch sein Jubiläum feiert.

Faire Gratulationen zum "verdienten Sieg" gab es von Trainer Petr Korinek, dem Trainer des Eishockey-Landesligisten Haßfurt Hawks, ebenso wie von Angreifer Michael Stach. Trotzdem fiel es den beiden nicht leicht, die Ice Dogs des EV Pegnitz für ihren erfolgreichen Auftritt und den 4:1-Erfolg im zweiten großen Frankenderby in dieser Saison zu loben.

Die beiden Haßfurter hatten sich, ebenso wie die meisten der knapp 1000 Zuschauenden, einen anderen Verlauf erhofft und auf ein nachträgliches Weihnachtsgeschenk in Form von drei weiteren Punkten gefreut. Stattdessen mussten die Haßfurt Hawks nach 60 Minuten neidlos anerkennen: Pegnitz war im Spitzenspiel in erster Linie einfach cleverer und hatte sich den Erfolg verdient. "Wir waren heute den Schritt schneller, giftiger, haben ein bisschen härter gespielt und waren am Ende vor dem Tor effektiver", sagte der in Haßfurt noch bestens bekannte EV-Angreifer Michael Breyer.

Recht hat der 28-Jährige, obwohl im ersten Abschnitt noch der Chancenwucher bei den Gästen überwog: Nachdem Ales Furch die Oberfranken in Führung geschossen hatte (8.), versäumten sie es im weiteren Verlauf, die Partie frühzeitig zu entscheiden. Gleich drei weitere Alleingänge musste der beste Haßfurter, Torwart Nicolas Hetzel, vereiteln.

Und als Dominik Soukup nach Wiederbeginn der 1:1-Ausgleich gelang (24.), schien es, als könnten die Gastgeber das Spiel wenden. Zumindest für 50 Sekunden, ehe Michael Breyer gegen seinen Ex-Verein erfolgreich war und er zum 1:2 einnetzte (25.). Ganz bitter wurde es jedoch kurz darauf, denn nach einer Boxeinlage des von ihm zuvor gefoulten Maciej Postek bekam Josef Dana eine Spieldauerdisziplinarstrafe aufgebrummt und musste ebenso wie sein Kontrahent das Eis verlassen.

EV-Toptorjäger Roman Navarra nutzte letztlich die sich für ihn bietenden Gelegenheiten und stellte mit einem Doppelpack das Ergebnis auf 1:4 (36./37.). Dass zuvor Ales Furch noch mit einem Penalty an Hetzel scheiterte (32.), spielte keine Rolle mehr. Immerhin: Das Bemühen der Hawks, wieder heranzukommen, war deutlich zu sehen. Letztlich waren die Ice Dogs aber auch im Schlussdrittel nicht mehr zu überwinden. "Pegnitz hat super gespielt, Gratulation", lautete das Fazit von Petr Korinek.

Trotz der Niederlage soll an diesem Sonntag kräftig gefeiert werden. Dann steht nicht nur das nächste Spitzenspiel gegen den TSV Trostberg (5. Platz/26 Punkte) auf dem Programm (19 Uhr). Zusätzlich feiert der Eissportclub Haßfurt e. V. seinen 20. Geburtstag. Das Programm beginnt um 17 Uhr im VIP-Bereich des Hawks Inn mit einer Feierstunde für geladene Gäste, darunter Landrat Wilhelm Schneider, Haßfurts Bürgermeister Günther Werner oder der Obmann des Bayerischen Eissportverbandes (BEV), Frank Butz.

Von 17.45 bis 18.20 Uhr findet im öffentlichen Teil ein "Pregame" statt, bei dem unter anderem Frederic Rambacher, Matthias Seufert, Marc Schöpplein und weitere Überraschungsgäste mitwirken. Nach Spielende sind alle Fans in das Hawks Inn eingeladen, wenn "DJ Hörbie" (Stadionsprecher Herbert Graser) für musikalische Unterhaltung sorgt. Dass ein neuer Verein nur knapp sieben Wochen nach der 0:4-Heimniederlage der damaligen Sharks gegen Leipzig sowie der anschließenden Auflösung des ERC gegründet wurde, bezeichnet Frank Terhar heute noch als "extrem wichtig". Wichtig für die Stadt Haßfurt, für deren Einwohner und vor allem für die vielen Kinder und Jugendlichen. "Grundsätzlich", betont der aktuelle Sportvorstand, "ist Jugendarbeit in allen Bereichen wichtig. Aber ich finde gerade, dass der Eissport in der Stadt gefördert werden muss." Haßfurt dürfe sich seiner festen Überzeugung nach "glücklich schätzen, dass man so ein Objekt wie das Eisstadion hat und das muss jedem bewusst sein und auch geschätzt werden".

Nach seiner aktiven Karriere bei den Sharks zog sich der heute 47-jährige Ex-Verteidiger "aus privaten Gründen ein paar Jahre raus". Unmittelbar nach der ESC-Neugründung stand Frank Terhar aber wieder parat. Zusammen mit Andreas Vogel, Andreas Herrmann, Christian Viernekes, Andreas Thebus sowie Hans Zürcher kümmerte er sich um die Trainings- und Übungseinheiten für die noch 68 Kinder und Jugendlichen. Seit neun Jahren engagiert er sich nun sehr intensiv beim ESC.

Erst beim Nachwuchs, später als Trainer sowie ab 2020 im Vorstand als Sportlicher Leiter. Rückblickend, "wenn man es über die Jahre betrachtet", habe der ESC Haßfurt sowohl Höhen als auch Tiefen durchlebt. "In den letzten Jahren ist das Niveau bei den Senioren schon sehr stark gestiegen", nennt er ein Beispiel für eine positive Veränderung. Doch einen negativen Aspekt wollte er ebenso erwähnen: Corona. "Während dieser Zeit hat leider unser Nachwuchs sehr gelitten." Deshalb müsse "unser Fokus" darauf liegen, "wieder mehr Kinder zu gewinnen und auch auszubilden".

Dass dieses längst gestartete Vorhaben mit wenigen engagierten Eissportbegeisterten nur schwer möglich ist, erscheint plausibel. "Der größte Wunsch für mich wäre, dass man die Gesellschaft wieder mehr für das Ehrenamt im Vereinssport überzeugt. Diese Arbeit ist für jeden Verein extrem wichtig", betont Frank Terhar und blickt zugleich auf die nächsten 20 Jahre ESC Haßfurt: "Sportlich wünsche ich mir, dass auch der Eissport wieder etwas mehr Interesse bei den Kids weckt und wir ein solider und konstanter Standort im Raum Nordbayern werden."

"Nett, aber nicht so wichtig": Jan Trübenekr knackt die Marke von 300 Toren für die Haßfurt Hawks

Die Mannschaft von Petr Korinek hat ein erfolgreiches Wochenende hinter sich. Das drückt sich auch in der Tabelle der Eishockey-Landesliga aus.

Na also. Die Haßfurt Hawks können in der Eishockey-Landesliga noch überzeugend gewinnen. Und so war der zuletzt eher kritische Trainer Petr Korinek vor allem nach dem 5:2-Heimerfolg am Freitagabend gegen die Dorfener "Eispiraten" – die Partie begann aufgrund eines noch zu reparierenden Lochs im Eis eine Stunde später – wieder einmal "sehr zufrieden". Ebenso am Sonntagabend nach dem hohen 9:4-Pflichtsieg beim ESV Waldkirchen. Als "sehr, sehr erfolgreich" bezeichnete aber auch Hawks-Kapitän Christian Dietrich das Wochenende sowie die Sechs-Punkte-Ausbeute.

Zwar hatten die Haßfurter, die anlässlich des 20. Bestehens des ESC gegen Dorfen in Sondertrikots aufliefen, die in der ersten Saison 2004/2005 zu sehen waren, optisch mehr vom Spiel. Doch das Gelbe vom Ei war insbesondere der Spielaufbau zunächst nicht. "Da hatten wir Probleme", räumte Korinek ein, nachdem auch die Gäste teils hochkarätige Chancen hatten, die aber der bestens aufgelegte ESC-Torwart Nicolas Hetzel zunichtemachte.

Erst nachdem Michael Stach zum 1:0 getroffen hatte (14.), lief es besser. Dass Lukas Miculka nach dem ersten Seitenwechsel der Ausgleich (28.) gelang, läutete nicht die Wende ein. Im Gegenteil: Binnen sechs Minuten stellten die Hausherren mit drei Treffern vor 696 Zuschauenden endgültig die Weichen auf Heimsieg Nummer sieben. "Das war sehr gut", freute sich Korinek und zog ein positives Fazit, nachdem seine Mannschaft auch im 1:1-Schlussabschnitt nichts mehr anbrennen ließ. "Es war ein sehr, sehr schweres Spiel. Und wir haben gut gespielt."

Ein Torschütze wurde indes besonders gefeiert: Jan Trübenekr, denn mit seinem Tor zum 3:1 war der Tscheche zum 300. Mal für die Hawks erfolgreich. Für ihn aber eher nebensächlich. "Es ist nett, für mich allerdings nicht so wichtig", sagte der Torjäger. Für ihn stand vielmehr der "sehr, sehr wichtige Sieg" der Mannschaft im Vordergrund.

Beim Erfolg in Waldkirchen baute dann nicht nur Trübenekr seine Scorerbilanz aus. In der aufgrund von Krankheiten und Verletzungen lediglich 13-köpfigen Mannschaft – die Hausherren hatten sogar noch zwei Mann weniger zur Verfügung – trugen sich bei dem laut Christian Dietrich "guten Spiel, nicht ganz so gut wie am Freitag" weitere sieben Akteure in die Scorerliste ein. Die wieder an der Spitze der Liga stehenden Hawks machten es lange Zeit unnötig spannend.

Nach mehreren Aussetzern im Mittelabschnitt schrumpfte der zwischenzeitliche 5:1-Vorsprung auf ein Tor. Letztlich fing sich der Favorit wieder und schraubte das Ergebnis bis zum Ende in die Höhe. Jetzt hofft Christian Dietrich auf die "volle Unterstützung" der ESC-Fans, wenn am 2. Weihnachtsfeiertag um 18.30 Uhr in der heimischen Halle der nächste Kracher ansteht. Im Frankenderby gegen den EV Pegnitz wollen die Hawks unbedingt gewinnen und Nummer 1 bleiben.

Der erste US-Boy der Vereinsgeschichte: So kam Bauer Barry aus Minnesota zum ESC Haßfurt

Seit dieser Saison läuft der 23-Jährige für die Hawks auf. Wieso der Verteidiger ausgerechnet in Unterfranken gelandet ist und was es mit seinem Namen auf sich hat.

Mittags ist er gut zu erreichen. Dann hat Bauer Barry, dessen durchgetakteter Tagesablauf vom morgendlichen Workout über das Training der U9 am Nachmittag zu Übungseinheiten mit der ersten Mannschaft des ESC Haßfurt am Abend sehr deutsche Züge annimmt, Zeit. Zeit, sich in weißen Sneakern, blauer Jeans und schwarzer Trainingsjacke auf den grauen und eiskalten Betonstufen des Haßfurter Eisstadions am Großen Anger niederzulassen und zu erzählen, wie das hier eigentlich alles gekommen ist. 

Über die Kälte kann er währenddessen sowieso nur müde lächeln, Minustemperaturen ist er aus seiner Heimat gewohnt. Seit dieser Saison heißt es für den 23-Jährigen Mainfranken statt Minnesota, Eishockey-Landesliga statt College-Hockey. Bauer Barry ist der erste US-Boy in der 20-jährigen Vereinsgeschichte des ESC, was er aber gar nicht auf dem Schirm hat und mit einem erstaunten "Oh, really?" kommentiert.

Was ihn sonst noch in seinen bisher drei Monaten in Deutschland überrascht hat, wer ihm das Autofahren mit manueller Schaltung beigebracht hat, wie er ausgerechnet zum ESC Haßfurt gekommen ist und was es mit seinem ungewöhnlichen Namen auf sich hat, erzählt der Verteidiger im Interview.

Frage: Sagt Ihnen ein gewisser Shane Gersich etwas, Herr Barry?

Bauer Barry: Tatsächlich kenne ich ihn, ja. Er stammt wie ich aus Chaska, und bei 30.000 Einwohnern kennen sich die Eishockeyspieler schon. Wir sind ein paar Mal zusammen geskatet. Wie kommen Sie auf ihn?

Shane Gersich spielt seit dieser Saison für die Iserlohn Roosters in der DEL. Wieso zieht es Eishockeyspieler aus dem Land der 10.000 Seen ausgerechnet nach Deutschland?

Barry: Tatsächlich? Das wusste ich gar nicht, er ist ein paar Jahre älter als ich. Gute Frage. Ich hatte mich in der Schule für Deutsch als Fremdsprache entschieden, habe also die Sprache und die Kultur kennengelernt. Ich bin ein Fan davon, ich liebe die deutsche Kultur. Es lag also auf der Hand, irgendwann einmal selbst nach Deutschland zu kommen.

Es hat nicht lange gedauert. Im Alter von 22 Jahren sind Sie im September in den Flieger gestiegen.

Barry: College-Hockey hat mir Spaß gemacht. Aber nach zwei Jahren habe ich gemerkt, dass ich etwas Größeres probieren will. Ich wollte ein Risiko eingehen. Das Risiko, mich als Eishockey-Profi in Europa zu versuchen.

Ausgerechnet in Deutschland?

Barry: Amerikanische Ligen sind zwar qualitativ gut, haben aber Nachteile. 15 Stunden Busfahrt für ein Spiel sind keine Seltenheit. Mein Gedanke war es, die europäische Eishockey-Kultur kennenzulernen. Ich liebe es, auf der großen Fläche zu spielen. Die Rivalität zwischen den Vereinen ist cool, das erinnert mich an meine Highschool-Zeit. Außerdem wollte ich in meiner Freizeit die Kultur einsaugen, neue Städte anschauen, neue Leute kennenlernen. Dass es Deutschland geworden ist, hat sich einfach angeboten.

Wie kam die Verbindung zum ESC Haßfurt zustande?

Barry: Jeder will so hoch wie möglich spielen. Mein Agent (der auch schon den Kanadier Samy Paré in der Vorsaison zum ESC gelotst hatte, Anm. d. Red.) hat natürlich auch Bayernligisten kontaktiert, aber ich habe als College-Spieler keine Profierfahrung. So war es schwer, einen Platz im Kader zu bekommen. Also haben wir uns in der Landesliga umgeschaut. Und da gibt es kein Team, das vergleichbar ist mit Haßfurt. Ich musste nicht lange überlegen. Jeder Fan, jeder Helfer, den ich hier kennengelernt habe, ist überragend. Es war definitiv die richtige Entscheidung.

Sie haben Kultur und Sprache schon in der Schule kennengelernt. Gab es dennoch Kulturschocks, als sie im September in Unterfranken angekommen sind?

Barry: Mein Lehrer in Minnesota war Deutscher, also habe ich da schon auch die kleinen Dinge aufgeschnappt. Aber Kulturschocks gab es dennoch: Dass man zum Beispiel bei einer roten Ampel nicht rechts abbiegen darf, sondern warten muss, bis sie grün wird. Das war so eine Sache. Die größte Herausforderung war aber das Autofahren an sich. Ich bin noch nie vorher mit einem Auto mit manueller Schaltung gefahren. Ich kenne auch kaum jemanden, der ein solches Auto fährt. Ich musste das also ziemlich schnell lernen. Josef Dana, mein Teamkollege und Mitbewohner, hat es mir beigebracht, und nach ein paar Tagen mit viel Abwürgen hab ich's auch irgendwann rausbekommen.

Gab es auch positive Überraschungen?

Barry: Deutsches Bier ist sehr gut, aber es ist schwerer. Wir haben zu Hause auch ein paar gute, aber im Schnitt ist deutsches Bier klar besser. Aber während der Saison trinke ich kaum. Es muss schon ein besonderer Sieg sein, dass ich mir eines gönne. Ernährung, Workout, Training: Ich richte alles danach aus, bestmöglich Eishockey zu spielen. Ich habe einfach Angst, dass Alkohol mein Spiel negativ beeinflusst. Obwohl unsere deutschen Spieler das ja seit Jahren machen, und die vertragen das irgendwie hervorragend (lacht).

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Haben Sie Heimweh?

Barry: Nein. Aber es gibt natürlich Dinge, die ich vermisse. Hauptsächlich meine Familie und meine Freunde. Außerdem habe ich zu Hause einen Schlüssel für die Eishalle. Dann gehe ich nachts alleine im Dunkeln skaten und fühle mich einfach frei. Das fehlt mir sehr.

Stichwort Familie: Wie fielen die Reaktionen aus, als Sie den Entschluss gefasst hatten, es als Profi in Deutschland zu versuchen?

Barry: Mich haben bei diesem Vorhaben alle total unterstützt. Meine Geschwister hatten auch Deutsch in der Schule und mein Vater liebt Eishockey wahrscheinlich noch mehr als ich. Er fand die Idee sofort super. Meine Mutter ist leider vor ein paar Jahren gestorben, aber sie würde mich hierbei auch voll unterstützen, da bin ich mir sicher.

Ihre Eltern haben Ihnen den Namen Bauer gegeben. Etwa, weil Ihre Familie deutsche Wurzeln hat?

Barry: Tatsächlich nicht. Ich bin nach dem Eishockey-Sportartikelhersteller Bauer benannt. Das war die Idee meines Bruders, der zu dem Zeitpunkt 16 Jahre alt und auch total eishockeyverrückt war. Er fand, dass Bauer ein super Vorname sei. Und er hatte ja auch Recht (lacht). Meine Eltern haben zugestimmt.

Für Deutsche klingt diese Kombination ziemlich ungewöhnlich. Für US-Amerikaner ebenfalls?

Barry: Für die eher auch. Ich habe in den USA nur zwei andere Menschen getroffen, die Bauer hießen. Der eine davon heißt kurioserweise auch Bauer Barry. Der andere ist Bauer Neudecker, der ebenfalls aus Minnesota kommt und hier in Deutschland in Füssen in der Oberliga Eishockey spielt. Mit ihm habe ich im Sommer trainiert. Aber ja: Mein Vor- und Nachname werden in den USA wohl genauso häufig verwechselt, wie hier in Deutschland.

Hauptsache, Ihre Mannschaftskollegen verwechseln Sie nicht auf dem Eis. Wie ist die Stimmung in einer Mannschaft, die aus jeder Menge Deutschen, einer Handvoll Tschechen und einem US-Amerikaner besteht?

Barry: Unsere Teamchemie ist spitze. Dass wir Spiele gewinnen, macht es natürlich einfacher. Ich bin ziemlich eng mit einigen aus der Mannschaft, mit Josef Dana und Dominik Soukup wohne ich in einer WG zusammen. Was aber nicht heißt, dass der Ton nicht mal rauher wird. Beim Eishockey sage ich, was gesagt werden muss. Wenn Leuten das nicht gefällt, ist das schade, aber ich will Spiele gewinnen. Ich will hier die Meisterschaft holen. Die meisten wissen ja zum Glück, wie ich es meine.

Sie trauen dem ESC Haßfurt also den Aufstieg in die Bayernliga zu?

Barry: Wir haben das Potenzial, Meister zu werden. Wir haben jede Menge Talent im Team. Und wir haben in Spielen wie zuletzt in Pegnitz gezeigt, dass wir gut zusammenhalten. Außerdem ist unser Kader tief genug. Bleiben wir von Verletzungen verschont, sind wir wirklich gefährlich. Ich freue mich extrem darauf, wie wir uns in den Play-offs schlagen werden. Und danach hoffentlich in der Bayernliga.

Auch wenn Ihr Europa-Abenteuer gerade erst begonnen hat: Worauf würden Sie in zehn Jahren gerne zurückblicken?

Barry: Ich liebe es, Europa und Deutschland kennenzulernen. Aber in erster Linie bin ich Eishockeyspieler. Der Sport steht immer an erster Stelle, ich will bestmöglich Eishockey spielen. Und damit meine ich nicht nur die beste Liga, sondern die beste Erfahrung für mich. Ich habe darüber aber noch nicht wirklich nachgedacht, ich bin ja erst seit drei Monaten hier. Das hat Zeit, wenn die Saison vorbei ist. Jetzt geht es mir nur darum, zu gewinnen. Haßfurt hat eine Meisterschaft verdient.

20 Jahre ESC Haßfurt: Welche Spieler die meisten Tore, Assists und Strafminuten für die Hawks gesammelt haben

Es sind freilich bekannte Namen, die die Bestenlisten des Eishockey-Klubs prägen. Während einige Rekorde noch lange Bestand haben dürften, wackeln andere.

Ziemlich genau 20 Jahre ist es dieser Tage her, dass in einer kleinen Kneipe in Unterhohenried der ESC Haßfurt aus der Taufe gehoben worden ist. In der Sportgaststätte Kempf waren mehr als 100 Menschen zusammengekommen, um Hauptinitiatorin Marion Kaufmann und deren Vorstandsteam für die kommenden zwei Jahre an die Spitze des neu gegründeten "Eissportclub Haßfurt e. V." zu stellen. 20 Jahre, in denen etwas mehr als 131.800 Zuschauerinnen und Zuschauer zu den seither 337 Heimspielen der ersten Mannschaft der Hawks ins Stadion am Großen Anger kamen. 20 Jahre Eishockeygeschichte in Haßfurt.

Dass derlei Daten noch heute verfügbar sind, liegt an einem, der noch viel länger dabei ist. Ralf Naumann, ehemals Stadionsprecher und seit Jahrzehnten der Haßfurter Berichterstatter für diese Redaktion, führt penibel Statistik und weiß deshalb genau, wer welchen Rekord in 20 Jahren Vereinsgeschichte hält. "Es ist eine Menge Arbeit", kommentiert der Ebelsbacher diese Sisyphusarbeit, die er trotz aller Zahlenklauberei ja noch immer leidenschaftlich gerne macht: "Aber ich habe alle Zahlen, alle Statistiken. Sogar noch die meisten Spielberichtsbögen." Stellt sich die Frage: Welche Spieler aus der zwanzigjährigen ESC-Geschichte halten welche Rekorde?

1. Die meisten Pflichtspiele für den ESC Haßfurt

Während sich zu Beginn noch Goalies wie Christian Geubig, Rainer Schwab und Matthias Seuffert zwischen die Pfosten stellten, war Martin Hildenbrand seit 2007 nicht mehr aus dem Gehäuse der Hawks wegzudenken. Mit 387 Spielen führt er die Dauerbrenner-Liste an. Doch allzu lange dürfte er nicht mehr auf Rang eins stehen, denn ein Aktiver ist ihm dicht auf den Fersen: Kapitän Christian Dietrich, seit 2013 mit dabei, steht mit 346 Partien auf Rang zwei. Dritter im Bunde ist David Franek mit 323 Spielen im ESC-Dress. Einen Rekord dürfte Hildenbrand so schnell aber niemand abknöpfen: Er ist der einzige Torhüter, der jemals für den ESC Haßfurt ein Tor erzielt hat.

2. Die meisten Tore für den ESC Haßfurt

In der Kategorie Tore steht Franek dafür auf der Eins. Insgesamt 336 Mal versenkte er die Scheibe im gegnerischen Netz, was bei seinen 323 Partien auch eine imposante Quote von 1,04 Treffern pro Spiel beschert. Auf den Deutsch-Tschechen folgt mit Jakub Sramek ein anderer Tscheche: 301 Tore erzielte der zum EHC Waldkraiburg abgewanderte Angreifer und brauchte dafür gar nur 180 Spiele – was ihm den irren Schnitt von 1,67 Treffern pro Spiel beschert. Auf Rang drei steht einer, der bald Srameks Marke knacken dürfte: Jan Trübenekr steht derzeit bei 299 Toren für die Hawks.

3. Die meisten Vorlagen für den ESC Haßfurt

Nicht nur bei den Toren, auch bei den Vorlagen kommt (noch) niemand an Franek vorbei. Dessen 378 Assists sind ESC-Spitzenwert. Einer kam ihm aber gefährlich nahe: Daniel Hora, der inzwischen auch für Waldkraiburg auf dem Eis steht, kam als Verteidiger auf 326 Vorlagen. Trübenekr folgt mit 289, Sramek mit 272 Assists.

4. Die meisten Strafminuten für den ESC Haßfurt

Wenn Spitzname und Spielstil zusammenpassen, dann im Fall von Frederic "Rambo" Rambacher. Denn an seine Bestmarke in Sachen Strafminuten dürfte so schnell niemand herankommen: Satte 712 Minuten verbrachte der Verteidiger für den ESC Haßfurt auf der Strafbank, macht bei 265 Einsätzen eine Quote von 2,69 Strafminuten pro Spiel. Zweiter in der Bad-Boy-Statistik ist Eugen Nold, der auf 565 Strafminuten kommt, dicht gefolgt von Marco Hildenbrand mit 564. "Bösester" Aktiver ist Kapitän Christian Dietrich, der derzeit bei 455 Minuten in der Kühlbox steht.

Schweres Programm zum Jahresabschluss: Haßfurter Hawks spielen vier Spitzenspiele innerhalb von zehn Tagen

Der 21-jährige Hawks-Verteidiger Mickael Kober erwartet Herausforderungen, weiß aber auch, was Haßfurts aufs Eis bringen muss, um erfolgreich zu sein.

Vier Spitzenbegegnungen innerhalb von zehn Tagen: Wenn die während ihrer zweiwöchigen Pause in der Eishockey-Landesliga auf Platz zwei abgerutschten Haßfurter Hawks (35 Punkte) am Freitagabend um 19:30 Uhr auf Verfolger ESC Dorfen treffen (3./29), ist dies nur der Auftakt einer wahrlich herausfordernden Jahres-End-Rallye.

Denn zwei Tage nach dem Duell mit dem Bayernliga-Absteiger steht beim Tabellenfünften, dem ESV Waldkirchen (21 Punkte), am späten Sonntagnachmittag das letzte Auswärtsspiel in diesem Jahr auf dem Spielplan (17:30 Uhr). Weiter geht das Knüller-Programm für die Mannschaft von ESC-Trainer Petr Korinek dann am 2. Weihnachtsfeiertag mit dem Frankenderby gegen den neuen Spitzenreiter EV Pegnitz (die Oberfranken haben aktuell zwei Spiele und zwei Pluspunkte mehr auf dem Konto), ehe wiederum nur drei Tage später der Tabellenvierte TSV Trostberg (24 Punkte) seine Visitenkarte im Stadion Am Großen Anger abgibt.

Doch der Blick von Mickael Kober ist zunächst auf die ersten beiden Aufgaben gegen Dorfen und in Waldkirchen gerichtet. Und der 21-jährige Verteidiger erwartet dabei "sicherlich eine Herausforderung". Denn "beide Teams", begründet er, "haben ihre Stärken. Wir wissen, dass wir in beiden Partien voll konzentriert sein müssen, um erfolgreich zu sein." Recht hat der gebürtige Weißwasseraner. Auch wenn gerade die Sonntagsgastgeber zuletzt beim EV Pegnitz böse mit 4:15 baden gingen und auch in Moosburg mit 8:10 den Kürzeren zogen und sich dabei keinesfalls mit Ruhm bekleckerten. Vor heimischer Kulisse behielten sie dagegen in sechs Partien immerhin vier Mal die Oberhand.

Ein anderes Kaliber sind derweil die Dorfener Eispiraten, die sich auswärts bislang einzig in Pegnitz (3:5) geschlagen geben mussten und nur eine einzige Heimniederlage kassierten: Mit 4:9 unterlag der Bayernligaabsteiger am ersten Spieltag – den Haßfurter Hawks. Verständlich, dass die Mannschaft von Korineks Trainerkollegen Tobias Brenninger, die natürlich mit einer Rückkehr in ihre "Stammliga" liebäugelt, bei ihrem Auftritt am Freitag auch auf Revanche für die deftige Hinspielpleite aus ist. "Ich bin gespannt, wie die Gegner auftreten und welche Taktiken sie gegen uns einsetzen werden. Es wird auf jeden Fall darauf ankommen, dass wir unser Spiel konsequent durchziehen und als Mannschaft geschlossen auftreten", betont Mickael Kober und ergänzt: "Wenn uns das gelingt, bin ich optimistisch, dass wir auch an diesem Wochenende gute Ergebnisse einfahren können."

Seine ersten Schlittschuherfahrungen machte Kober als sechsjähriger Steppke in seiner Heimatstadt, ehe ihn ein Umzug über eine Zwischenstation zu den Schwenninger Wild Wings führte. Dort durchlief er zahlreiche U-Mannschaften in deren "Future"-Nachwuchsprogramm. In der Saison 2023/24 schließlich stand er 28 Mal für die Lauterbacher Luchse auf dem Eis.

Dass er nach seinem Wechsel zu den Schweinfurter Mighty Dogs anlässlich der neu getroffenen Förderlizenz-Vereinbarung zwischen beiden Vereinen gleich zu den Hawks ausgeliehen wurde, ist für den 21-Jährigen kein Problem. "Die Entscheidung, mich nach Haßfurt zu schicken, sehe ich als eine Erfahrung, durch die ich mich weiterentwickeln kann." Und, was mindestens ebenso wichtig ist: Kober gefällt es "sehr gut. Ich verstehe mich ausgezeichnet mit dem Team und dem Trainer. Besonders nach unserer Weihnachtsfeier habe ich das Gefühl, dass wir als Mannschaft noch enger zusammengewachsen sind, sowohl auf, als auch neben dem Eis." Das Umfeld bezeichnet er als "großartig. Die Fans sind unglaublich leidenschaftlich und sorgen bei jedem Spiel für eine mitreißende Stimmung. Man spürt, wie viel Herzblut sie in den Verein stecken, und das motiviert uns als Team zusätzlich." In Haßfurt fühlt er sich "wirklich wohl" und freut sich "auf die kommenden Herausforderungen mit der Mannschaft und den Fans an unserer Seite".

Erst schrecklich, dann doch gut: Die Haßfurt Hawks tun sich gegen das Schlusslicht lange schwer

Die Leistung des Tabellenführers gegen Selb gibt Trainer Petr Korinek Rätsel auf. Dabei war Haßfurt ein Start nach Maß in die Partie gelungen.

Die Haßfurt Hawks setzen ihre aktuelle Leistungs-Berg- und Talfahrt fort. Auch im einzigen Wochenend-Heimspiel gegen Tabellenschlusslicht VER Selb stimmte am Freitagabend eigentlich nur das Endergebnis. Beim an sich erneut sehr deutlichen 10:3-Erfolg hatte der Spitzenreiter der Gruppe B der Eishockey-Landesliga sehr lange Sand im Getriebe – trotz eines Starts nach Maß: Bereits nach 42 Sekunden markierte Michael Stach das 1:0.

Als Vorteil entpuppte sich dies jedoch nicht. "Nach der frühen Führung haben wir das Spiel praktisch gestoppt. Ich weiß nicht, warum", rätselte Haßfurt-Trainer Petr Korinek über die Leistung seiner Mannschaft, die im weiteren Verlauf nicht an den glanzvollen Auswärtsauftritt in Pegnitz fünf Tage zuvor anknüpfte, sondern sich stattdessen eher an der Heimniederlage gegen Bayreuth orientierte.

Vor allem im ersten Drittel, das der Tscheche als "schrecklich" bezeichnete, war dies der Fall. Auch Jonas Manger zeigte sich selbstkritisch. "Wir haben einfach nicht unser Spiel von Anfang an gespielt, was wir eigentlich können. Wir haben unter der Woche eigentlich sehr gut trainiert, aber die Scheibe hinten aus dem Drittel oft nicht heraus gespielt und kein gutes Aufbauspiel gezeigt. Es war einfach sehr bescheiden, um es auf den Punkt zu bringen", wollte der 27-jährige Angreifer keine Ausreden für das lange mühsame Auftreten suchen.

Nach dem zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich für die bravourös kämpfenden Oberfranken durch Lukas Brustmann (14.) erzielte Topscorer Jan Trübenekr sein 20. Saisontor und sorgte somit wenigstens für einen knappen Vorsprung nach dem ersten Abschnitt (18.). Korineks deutliche Kabinenworte fruchteten letztlich erst nach dem Ausgleich zum 2:2, für den nach Wiederbeginn erneut Selbs Brustmann verantwortlich war (22.). Tomas Pribyl (24.), Dominik Soukup (32.) und Josef Dana (32./39.) stellten die 489 schon unruhig gewordenen ESC-Fans dann allmählich zufrieden. Und mit dem im Vorfeld zu erwartenden 6:2-Zwischenstand nach dem zweiten Spielabschnitt sowie dem letzten Drittel war auch der Hawks-Trainer einverstanden: "Das zweite Drittel war besser. Auch das dritte war dann gut", meinte Korinek, der sich erneut über die Torerfolge seiner Landsleute Dominik Soukup (42.) und Josef Dana (44.) sowie von Kapitän Christian Dietrich (49.) und Pascal Marx (50.) freute. Dass Selbs Martin Hartmann fünf Minuten vor dem Ende den 10:3-Schlusspunkt setzte, war freilich nicht mehr als Ergebniskosmetik.

Nach der nun anstehenden zweiwöchigen Pause müsse das Team in der Topbegegnung gegen Dorfen am 20. Dezember laut Korinek nun einfach "besser vorbereitet sein und wieder ein anderes Gesicht zeigen." Derweil freut sich Jonas Manger sogar darauf "jetzt wieder gegen schwerere Gegner zu spielen", schließlich kommen nach Dorfen noch der EV Pegnitz (26. Dezember) und der TSV Trostberg (29. Dezember) ins Stadion Am Großen Anger, während am 22. Dezember noch das Gastspiel in Waldkirchen ansteht.

Erster gegen Letzter: Die Haßfurt Hawks können sich nur selbst schlagen

Im Oktober gewannen die Haßfurter gegen Selb zweistellig. Verteidiger Noah Endres erwartet auch diesmal keine böse Überraschung – unter zwei Voraussetzungen.

Es ist eines dieser Spiele, in denen man sich vermutlich nur selbst ein Bein stellen kann: Wenn Spitzenreiter Haßfurt Hawks (32 Punkte) am Freitagabend zum zweiten Mal in dieser Saison den nach zwölf Partien immer noch sieglosen Tabellenletzten VER Selb im Stadion Am Großen Anger empfängt (19.30 Uhr), dann ist der Ausgang eigentlich schon programmiert. Doch steht ein deutlicher Sieg, wie beim ersten Aufeinandertreffen Ende Oktober, als Haßfurt die Oberfranken klar mit 10:0 bezwungen hat, wirklich bereits vor dem Anpfiff fest? Für Noah Endres schon. Vorausgesetzt, zwei Dinge werden vom Favoriten umgesetzt: "Wir müssen wie in Pegnitz ein einfaches, aber körperbetontes Eishockey spielen und dürfen dabei den Gegner keinesfalls unterschätzen. Nur dann sollte es keine weitere böse Überraschung geben", sagt der 21-jährige Verteidiger vor seinem 101. Einsatz für den ESC Haßfurt.

Mit seiner Einschätzung bezieht sich Endres auf die Niederlage am vergangenen Freitag gegen den EHC Bayreuth. Tatsache ist aber auch, dass sich die Haßfurter Puckjäger zwei Tage danach beim Gipfeltreffen in Pegnitz wieder von ihrer besseren Seite präsentiert haben und aufgrund der passenden Einstellung als Sieger vom Eis gingen. Und genau so soll auch gegen die von Herbert Geisberger trainierten Selber – mit lediglich zwölf geschossenen und bereits 102 kassierten Toren führend in der Negativtabelle – von Anfang an klargemacht werden, wer Herr im eigenen Stadion ist. "Ich bin mir sicher, dass wir gegen Selb anders auftreten als gegen Bayreuth und wir deshalb drei weitere Punkte holen", ist Noah Endres überzeugt.

Richtig zufrieden ist der junge Defensivspezialist mit seiner derzeitigen Rolle derweil nicht. "Es herrscht ein großer Konkurrenzkampf", macht er deutlich. Deshalb ist sein Platz meist in der dritten Abwehrreihe oder in letzter Zeit als siebter Verteidiger öfters sogar nur auf der Ersatzbank. Doch seine Einstellung passt. Von Resignation keine Spur. "Ich muss weiterhin viel Einsatz und Teamgeist zeigen, um voranzukommen", gibt sich der Humprechtshäuser, der sich auch zukünftig als "Stammspieler in der ersten Mannschaft" sieht, kämpferisch.

Vielleicht auch in der Bayernliga, denn aus sportlicher Sicht könnte der Aufstieg seiner Einschätzung nach in dieser Saison gelingen. "Wir haben auf jeden Fall das Zeug dazu. Ich sehe uns als Favoriten in der Aufstiegsrunde und somit ganz klar als Finalist. Für die Mannschaft und mich persönlich wäre es sehr schön und auch nach so viel Jahren mehr als verdient."

Haßfurt zeigt nach der ersten Saison-Niederlage gegen Bayreuth die richtige Reaktion und gewinnt in Pegnitz

Die Haßfurter Hawks erlauben sich gegen den vermeintlichen Außenseiter Bayreuth einen Ausrutscher und fallen hin, stehen im Spitzenspiel aber wieder auf.

Diese Pleite der Hawks in der Eishockey-Landesliga war ärgerlich und kam überraschend: 568 Zuschauer sahen im Stadion am Großen Anger am Freitagabend das 2:3 gegen Außenseiter Bayreuth, der zuvor zweimal bezwungen worden war. Zwei Tage später machte der ESC Haßfurt den Ausrutscher im Spitzenspiel in Pegnitz aber wieder gut. Kein Wunder, dass der nach der ersten Saisonniederlage gegen bravourös kämpfende und spielerisch überzeugende Bayreuther enttäuschte ESC-Kapitän Christian Dietrich nach dem 7:4-Auswärtssieg beim EV Pegnitz mit Genugtuung reagierte: "Wir haben ein komplett anderes Gesicht gezeigt", stellte der 33-Jährige nach seinem 345. Einsatz für die Hawks fest. "Man darf auch mal verlieren. Wir haben die richtige Reaktion darauf gezeigt." Und das, obwohl die personellen Voraussetzungen noch einen Tick schlechter waren als zwei Tage zuvor.

Zwar konnte der zuletzt erkrankte Bauer Barry in Pegnitz wieder mitwirken, doch die aufgrund von Verletzungen ebenfalls gegen Bayreuth fehlenden Lucas-Andreas Thebus sowie Marek Svec standen Haßfurts Trainer Petr Korinek weiterhin nicht zur Verfügung. Kurzfristig musste er auch noch auf Pascal Marx sowie Angreifer Jonas Manger verzichten.

Trotzdem zeigten die mit nur 14 Feldspielern angetretenen Hawks in Pegnitz die beste Leistung seit langer Zeit, die laut Dietrich "nichts für schwache Nerven" und "offen bis kurz vor Schluss" war. Zwar geriet der Spitzenreiter nach einer schnellen Führung durch ein Powerplay-Tor von Tomas Pribyl (7.) zu keiner Zeit der Partie in Rückstand, wirklich abschütteln ließen sich die Hausherren lange Zeit aber nicht. Erst 70 Sekunden vor Schluss stellte Dominik Soukup mit seinem Tor zum 6:4 die Weichen endgültig auf Sieg. Zwar versuchten die Oberfranken nach einer Auszeit durch Herausnahme von Torwart Filip Rieger in der Schlussminute mit einem Feldspieler mehr auf dem Eis noch einmal heranzukommen, mit einem Empty-Net-Goal stellte Josef Dana aber letztlich den Haßfurter 7:4-Erfolg sicher. "Wir haben das umgesetzt, was wir gegen Bayreuth falsch gemacht haben", lautete Dietrichs Fazit.

Ganz unverdient war die erste Saisonniederlage gegen einen vermeintlichen Außenseiter freilich nicht gewesen. Ein "ganz schlechter Anfang" war laut Trainer Petr Korinek der Türöffner für Bayreuth, das durch Mick Schwarz früh in Führung ging (2.). Andreas Geigenmüller erhöhte sechs Minuten später auf 2:0. Weil der Routinier später mit dem 2:3 erfolgreich war (36.), waren die Haßfurter Tore von Dominik Soukup (11.) und Josef Dana (35.) am Ende zu wenig

Gipfeltreffen unter freiem Himmel: Die Haßfurt Hawks vertrauen in Pegnitz auf die eigene Stärke

Beim EV Pegnitz hat Haßfurt zuletzt vor drei Jahren gewonnen – nach Penaltyschießen. Vor dem Spitzenspiel wartet auf den Tabellenführer eine Pflichtaufgabe.

Jedes Spiel sei ein neuer Anfang und "jedes Spiel muss erst gespielt werden". Bei einem sonntäglichen Fußballstammtisch müsste Nicolas Hetzel für diese Worte mit Sicherheit fünf Euro ins Phrasenschwein stecken. Aber erstens geht es nicht um Fußball, sondern um Eishockey in der bayerischen Landesliga. Zweitens nicht bei einem Stammtisch. Und drittens hat der Torwart der Haßfurt Hawks (1. Platz/29 Punkte) einfach nur recht. "Wir freuen uns auf das Gipfeltreffen", ergänzt der 25-Jährige vor dem Auswärtsspiel des Spitzenreiters am frühen Sonntag um 18 Uhr bei Verfolger EV Pegnitz (2./25). Zuvor freilich gilt die Aufmerksamkeit einer weiteren Pflichthausaufgabe, wenn am Freitagabend zum zweiten Mal in der laufenden Saison der EHC Bayreuth (7./8) seine Visitenkarte im Stadion Am Großen Anger abgibt.

Zwar hat die Mannschaft von Hawks-Trainer Petr Korinek die Wagnerstädter sowohl daheim (7:4) als auch auswärts (4:2) schon zweimal besiegt. Dennoch sind diese nach wie vor mit äußerster Vorsicht zu genießen. "Gegen Bayreuth ist es wichtig, nicht den Kopf zu verlieren", betont Torwart Nicolas Hetzel und verweist auf deren stets unberechenbare Gefährlichkeit. "Auch wenn wir führen sollten, hat Bayreuth die Qualität zurückzukommen. Wir müssen deshalb einfach 60 Minuten konzentriert spielen." Dann sollte einem weiteren Dreier und somit einem nochmals gesteigerten Selbstvertrauen der Haßfurter Puckjäger nichts im Wege stehen. Selbstvertrauen, sowie vor allem der Glaube an die eigene Stärke, ist für das Gastspiel in Pegnitz natürlich besonders gefragt. Immerhin konnten sich die Hawks nach den jüngsten sieben Duellen mit den Ice Dogs in deren offenen Eisstadion nur ein einziges Mal als Sieger feiern lassen. Das liegt bereits drei Jahre zurück: In der Saison 2021/22 konnte Haßfurt in der Aufstiegsrunde einen knappen 4:3-Penalty-Erfolg verbuchen. Ansonsten gingen sie immer leer aus. Auch in der vergangenen Spielzeit kassierten die Hawks bei drei Partien jeweils Niederlagen (3:7, 6:9, 2:6). "Pegnitz hat eine sehr gute Mannschaft", zollt Nicolas Hetzel den Oberfranken einerseits Respekt für ihre Erfolge in den letzten Jahren. Aus seiner Sicht kommt dieser aber auch aufgrund einer anderen Tatsache zustande: "Pegnitz hat darüber hinaus neben der allgemeinen Heimstärke jedes Teams zudem noch den Bonus einer Freifläche, welche für uns als Hallenmannschaft sehr ungewohnte Bedingungen mit sich bringt. Davon haben wir uns in der Vergangenheit vielleicht zu sehr beeinflussen lassen, was wir natürlich jedes Mal aufs Neue abstellen wollen und müssen", hofft der Bergrheinfelder Hetzel deshalb auf gutes Wetter.

Schwer erkämpfter Sieg für Haßfurt: Warum Trainer Petr Korinek seiner Mannschaft kein gutes Zeugnis ausstellt

Statt eines erhofften deutlichen Erfolgs muss sich der Tabellenführer der Eishockey-Landesliga gegen Moosburg ganz schön ins Zeug legen.

Die Fans des Eishockey-Landesligisten ESC Haßfurt rechneten im Heimspiel am Sonntagabend mit einem deutlichen Erfolg gegen den EV Moosburg, schließlich hatte der Gegner zuvor gegen Kellerkind Straubing verloren. Das Gute: Die Anhängerinnen und Anhänger der Hawks bekamen einen weiteren Dreier serviert, doch musste sich der Spitzenreiter dafür mehr ins Zeug legen, als gedacht.

"Das war ein sehr schweres Spiel für uns", räumte Haßfurt-Trainer Petr Korinek ein und zog ein ernüchterndes Fazit: "Das Wichtigste waren die drei Punkte." Ansonsten stellte der Tscheche seiner Mannschaft kein gutes Zeugnis aus. "Das Spiel von unserer Seite war sehr schlecht."

Dabei begann die Partie gegen die Isarstädter, die aufgrund von Krankheit und Verletzungen auf einige wichtige Akteure verzichten mussten, recht verheißungsvoll: Bereits nach 99 Sekunden erzielte Jonas Manger die 1:0-Führung für Haßfurt und alles schien seinen erhofften Gang zu gehen. Erst recht, nachdem Tomas Pribyl mit einem wuchtigen Schlagschuss in der elften Spielminute auf 2:0 erhöhte. Dass der Moosburger Adam Strakos auf 2:1 verkürzte (15.), sollte bloß ein Ausrutscher sein.

Und spätestens mit dem Treffer zum 3:1 eine Minute vor dem Ende des ersten Abschnittes sorgte Jan Trübenekr wieder für zufriedene Gesichter bei den offiziell 557 Zuschauern und Zuschauerinnen. Doch selbst der erstmalige Drei-Tore-Vorsprung – Michael Stach war in der 26. Minute erfolgreich – sorgte für Ruhe bei den Hawks. "Wir haben einfach zu offen gespielt und haben zu viele Fehler gemacht", sagte Korinek nach der Partie und ergänzte: "Leider konnten wir deswegen auch Torwart Nicolas Hetzel nicht wirklich unterstützen."

Fakt ist, dass sich die Mannschaft seines Moosburger Kollegen Markus Knallinger nicht abschütteln ließ und ebenfalls zu weiteren Toren kam. Erst zweieinhalb Minuten vor dem Ende der Partie konnte Pascal Marx den achten Drei-Punkte-Erfolg der Saison eintüten, weil er bei eigener Überzahl goldrichtig vor dem Moosburger Gehäuse stand und EV-Schlussmann Thomas Hingel keine Chance ließ (58.).

"Grundsätzlich war ja Moosburg schon immer ein Kandidat, bei dem man nicht sicher sein kann, wo er wirklich steht", wollte Marx, mit drei Scorerpunkten zusammen mit Jan Trübenekr effektivster Haßfurter, die eigene Leistung am Ende nicht kleinreden. "Außerdem haben sie ja auch schon gegen andere starke Gegner gut zugeschlagen und Punkte geholt. Sie haben heute einfach gut gekämpft, sind viel gelaufen, haben jeden Check zu Ende gefahren und alles reingeschmissen, was sie hatten. Wir haben probiert, alles zu machen, was wir können. Letztlich hatten wir am Ende auch ein bisschen mehr Glück und verdient gewonnen."

Nachdem die Hawks am Freitagabend zum zweiten Mal in dieser Saison den EHC Bayreuth empfangen, reisen sie zwei Tage später zum ersten richtigen Gipfeltreffen zu Verfolger EV Pegnitz. "Da müssen wir auf jedenfalls wieder besser auftreten", betont Petr Korinek, während Pascal Marx diesbezüglich "guter Dinge" ist.

Pflichtsiege ohne Glanz: Haßfurter Hawks auf Erfolgskurs

Trotz einer durchwachsenen Leistung feiert der Eishockey-Landesligist am Wochenende zwei Siege und sammelt wichtige Punkte im Aufstiegskampf.

Zugegeben: Souverän waren die beiden Auftritte der Haßfurt Hawks an diesem Wochenende in der Eishockey-Landesliga nicht. Aber erfolgreich. Und das ist es, was für den Klub am Ende zählt. Der 8:4-Erfolg am Freitagabend beim VER Selb sowie der knappere 4:2-Sieg beim EHC Bayreuth bringen weitere sechs Zähler für das Guthabenkonto des Spitzenreiters ein. "In einer Woche fragt da kein Mensch mehr danach", zeigt sich Christian Dietrich mit den aus seiner Sicht "zwei Pflichtsiegen" deshalb zufrieden.

Für den Kapitän, der nach einer krankheitsbedingten zweiwöchigen Pause wieder an Bord war, war vor allem der knappe Dreier im Bayreuther Kunsteisstadion vor 257 Zuschauerinnen und Zuschauern, darunter zahlreiche lautstarke Fans der Rot-Weißen, nicht das Gelbe vom Ei. Die Oberfranken hätten "gut und clever" über 60 Minuten dagegengehalten. "Hart, aber nie unfair," wie Chefbetreuer Thomas Heinisch anmerkte. Dennoch saßen die Spieler von Trainer Thorsten Steffens, selbst von 1996 bis 1997 insgesamt 53 Mal für die damaligen "Sharks" des ERC Haßfurt in der 2. Liga im Einsatz, zehnmal in der Kühlbox.

Daraus konnten die Gäste jedoch nur zwei Mal Kapital schlagen, als Dominik Soukup in Überzahl die 1:0-Führung markierte (6.) und Louis Britsch nach zwischenzeitlichem Rückstand zu Beginn des zweiten Spielabschnittes zum 3:2 erfolgreich war (22.). "Man hat einfach gemerkt, dass wir innerhalb von 20 Stunden unsere zweite Begegnung hatten. Gott sei Dank hat unser Kampfgeist wieder gepasst, sodass wir auch das zweite Spiel am Wochenende gewonnen haben", zog Dietrich ein letztlich positives Fazit.

Auch in der Selber Netzsch-Arena konnten die Unterfranken nach 60 durchwachsenen Minuten einen Sieg feiern. Zumindest lagen die Hawks beim alten und neuen Schlusslicht der Tabelle nie in Rückstand. Und nach einem zähen 1:1-Anfangsdrittel war der Sieg beim Stand von 5:2 quasi eingetütet. Dennoch waren die letzten zwei Gegentreffer unnötig und eine ärgerliche Ergebniskosmetik.

Angesichts der bisherigen Bilanz der Haßfurter Hawks, die 26 von 27 möglichen Punkten aus den bisherigen neun Pflichtpartien geholt haben, ist das natürlich Jammern auf hohem Niveau. Schon beim Heimspiel gegen EV Moosburg am kommenden Sonntag, der einzigen Wochenendpartie, wollen Jan Trübenekr, mit derzeit 35 Scorerpunkten nicht nur der interne Topscorer, sondern auch der beste Schütze der beiden Landesligagruppen A und B, ihren Vorsprung gegenüber den Pegnitzer Icedogs halten beziehungsweise weiter ausbauen.

Haßfurt Hawks vor anspruchsvollem Doppelspieltag in Oberfranken

Zwei Auswärtsspiele innerhalb von 20 Tagen fordern den Tabellenführer der Eishockey-Landesliga heraus. Wird das Team seine Spitzenposition verteidigen können?

Nicht einmal 20 Stunden werden vom voraussichtlichen Ertönen der Schlusssirene bis zum Eröffnungsbully der nächsten Partie vergehen: Die Haßfurt Hawks, aufgrund der Niederlage des EV Pegnitz in Trostberg mit 20 Punkten nun alleiniger Tabellenführer in der Gruppe B der Eishockey-Landesliga, haben einen anstrengenden Auswärts-Doppelspieltag vor sich. Um 19.30 Uhr geben sie am Freitagabend ihre Visitenkarte bei Schlusslicht VER Selb ab, während tags darauf der EHC Bayreuth Gastgeber ist (17.30 Uhr).

"Das ist auf jeden Fall sehr kurz", sagt Alexander Stahl, der in der Vergangenheit allerdings schon des Öfteren zwei Partien in einer vergleichbaren Zeitspanne bestritten hat. "Ich denke, die Belastung werden wir spätestens am Samstagnachmittag spüren." Trotzdem geht der Hawks-Verteidiger, dessen schmerzhafte Ohrverletzung keine größeren Probleme mehr bereitet ("Mir geht’s wieder gut. Hab nur noch Druckschmerz bei meinem Ohr. Ich wurde mit drei Stichen genäht"), optimistisch in die beiden anstehenden Oberfranken-Duelle.

Dass die Aufgaben nicht so einfach werden, wie bei den Heimspielen – gegen Selb gewannen die Hawks souverän mit 10:0, Bayreuth wurde mit 7:4 bezwungen – ist dem 27-jährigen Hofheimer bewusst. Er hat aber ein ganz einfaches Rezept für zwei weitere Dreier: "Wir müssen von der ersten Minute an hellwach sein und vor allem den Hetzi (Torwart Nicolas Hetzel, Anm. d. Red.) unterstützen", betont er und verweist auf die letzte Partie bei den Chiefs in Trostberg, als der Favorit bereits nach 53 Sekunden in Rückstand geraten. Ziel ist es "ganz klar" nach diesem Wochenende weiterhin an der Spitzenposition zu stehen.

Dass die Haßfurter Puckjäger derzeit so erfolgreich sind, sei unterdessen kein Zufall. "Ich bin nicht überrascht, dass wir ganz oben stehen", betont der Verteidiger, der bislang 274 Mal für die Hawks im Einsatz war und dabei 48 Scorerpunkte (19 Tore) beisteuerte. "Wir haben bisher in jedem Spiel unsere Leistung und Qualität aufs Eis gebracht und deshalb auch verdient gewonnen."

Alexander Stahl, der in der eishockeyfreien Zeit bei den Sportfreunden Unterhohenried in der Kreisklasse kickt, lobt zudem die "gute Kommunikation und ein gutes Teamgefüge in der Kabine" und schätzt die diesjährige Mannschaft stärker ein, als im Vorjahr. "Wir haben einen tieferen Kader und ausgeglichene Reihen."

Kantersieg und Penalty-Krimi: Die Haßfurt Hawks sichern sich an einem Wochenende der Gegensätze zwei Siege

Eine Aufholjagd, ein ärgerlicher Gegentreffer und am Ende doch ein Erfolg: Die ESC-Mannschaft erlebt einen aufregenden Sonntag. Der Freitag hingegen war entspannt.

Fast schon Langeweile folgten zwei Tage später Hochspannung und Dramatik. Das Wochenende der Haßfurt Hawks bot zwei völlig unterschiedliche Seiten. Nur eine Gemeinsamkeit hatten die Partien gegen Straubing und in Trostberg: Als Sieger verließ jeweils der Spitzenreiter das Eis. Dabei war der 13:1-Heimerfolg gegen den EHC Straubing keine große Überraschung für das ESC-Team. Richtig in sich hatte es vielmehr die zweite Wochenendpartie der Haßfurter Puckjäger gegen den TSV Trostberg. "Die Jungs haben mit viel Herz gespielt", zog der am Freitag privat noch abwesende Trainer Petr Korinek ein kurzes Fazit eines Eishockeykrimis, in dem seine Mannschaft erst einen Drei-Tore-Rückstand in einen 4:3-Vorsprung gedreht hatte, ehe sie doch noch den 4:4-Ausgleich einstecken musste. Nach einer torlosen Verlängerung sorgte schließlich Jan Trübenekr beim Penaltyschießen für die Entscheidung und für zwei weitere wichtige Punkte.

"Wir haben nicht so gut angefangen", blickte Verteidiger Tomas Pribyl, der für den nach wie vor erkrankten Christian Dietrich erneut die Kapitänsbinde trug, selbstkritisch zurück. Recht hatte er, denn bereits nach 52 Sekunden zappelte der Puck nach einem Schuss von Trostbergs Jakub Poricky im Netz hinter ESC-Schlussmann Nicolas Hetzel. Auch weil zahlreiche Spieler fehlten, mussten sich die teils völlig neu zusammengestellten Reihen – die beiden Verteidiger Lucas-Andreas Thebus und Tobias Hertwich bildeten zusammen mit Nachwuchsspieler Marek Lang ein Angriffs-Trio – erst zurechtfinden.

Johannes Hipetinger (26. Minute) sowie Michal Zak (32.) war dies freilich egal. Sie bauten die Führung der Chiefs, die zwei Tage zuvor schon die Pegnitzer Ice Dogs mit 4:3 in ihrem Openair-Stadion besiegt hatten, vor 436 Zuschauenden auf 3:0 aus. "Der Gegner war aggressiver und ist am Anfang mehr gelaufen als wir", räumte Pribyl ein. Doch die Charakterstärke der Hawks wurde zunehmend sichtbar. Nach dem Anschluss durch Marek Svec (38.) folgte im weiteren Verlauf eine tolle Aufholjagd. Und tatsächlich lagen die Gäste sogar in Führung. Der Ärger, weil Petr Dvorak mit einem Empty-net-Goal noch den Ausgleich markierte, war spätestens mit dem verwandelten Penalty von Jan Trübenekr wieder verflogen.

Die Straubinger hatten es derweil am Freitagabend um 21.45 Uhr überstanden. Nach sieben und 17 Gegentreffer in den ersten beiden Partien kamen bei der dritten Auflage noch einmal 13 zusammen. Einzig 18 Sekunden vor der ersten Drittelpause verlor Hawks-Schlussmann Patrice Felchle – der Torwart der 1b vertrat zusammen mit Florentine Porada das ebenfalls privat verhinderte Duo Nicolas Hetzel und Luca Feitl – bei einem Gewühl vor seinem Gehäuse kurzeitig den Überblick und die Scheibe trudelte zum 5:1-Zwischenstand ins Netz.

Kampfgeist gefragt: Die Haßfurt Hawks stehen vor einem kniffligen Wochenende

Louis Britsch sieht den Eishockey-Landesligisten aus den Haßbergen als Favoriten, warnt aber dennoch vor dem kommenden Auswärtsspiel in Trostberg.

"Wenn wir so spielen wie bisher, bin ich mir sicher, dass es ein Sechs-Punkte-Wochenende wird." Louis Britsch glaubt fest daran, dass seine Haßfurter Hawks (1. Platz/15 Punkte) die am Freitagabend erneut auf dem Terminkalender stehende Heimpartie in der Eishockey-Landesliga gegen den noch punktlosen EHC Straubing (19.30 Uhr) sowie den Gastauftritt zwei Tage später beim Tabellen-6.TSV Trostberg (17.30 Uhr) für sich entscheiden werden.

Fest steht allerdings nur, dass sich der Spitzenreiter auch beim dritten Aufeinandertreffen in Folge mit Straubing nur selbst ein Bein stellen kann, denn nach den 2:7- und 17:2-Erfolgen ist der dritte Dreier wohl reine Formsache. Anders dagegen die Aufgabe bei den Trostberg Chiefs. Zwar haben die Oberbayern bislang lediglich drei Zähler auf dem Konto, allerdings haben sie auch erst zwei Partien bestritten. Dabei wies die von Wilfried Bauer trainierte Mannschaft den EHC Bad Aibling mit 6:2 in die Schranken, während sie beim EV Moosburg mit 1:6 das Nachsehen hatte.

"Ich schätze Trostberg so ein, wie in den letzten zwei Jahren auch. Ein gutes Team, das viel kämpft", sagt der Wahl-Bamberger Louis Britsch, der trotzdem fest von einem weiteren Auswärtssieg überzeugt ist. "Bis jetzt haben wir meist die Oberhand behalten", verweist der 24-Jährige auf die letzten vier Auftritte im offenen Rainer-Roßmanith-Eisstadion in Trostberg, bei denen die Hawks dreimal als Sieger vom Eis gingen.

Der flexibel einsetzbare "Allrounder", vor zwei Jahren von den Germering Wanderers zu den Hawks gewechselt und seitdem bereits 69 Mal im Einsatz, warnt aufgrund der deutlichen 3:8-Klatsche in der Saison 2021/2022 allerdings vor Leichtsinnsfehlern. "Die sollten wir in Zukunft abstellen und uns manchmal ein bisschen besser konzentrieren beziehungsweise die ganzen 60 Minuten gut spielen und nicht nur ein oder zwei Drittel".

Insgesamt fühlt sich der Lehramts-Student in seiner dritten Saison in Haßfurt "am wohlsten" seit seiner Premiere. "Es macht Spaß in der Kabine und im Training mit den Jungs. Ich denke, es geht den meisten so und das ist hoffentlich auf dem Eis zu sehen." Britsch ist "dankbar" und weiß es "sehr zu schätzen, was alle für das Team tun würden. Betreuer, ebenso wie Vorstand, freiwillige Helfer oder die Fans."Das ist alles nicht selbstverständlich", betont er. Dazu komme Trainer Petr Korinek. "Er hat sehr viel Ahnung und Wissen. Ich bin glücklich, einen so erfahrenen Trainer zu haben, da ich viel lernen kann und er dem Team einiges beibringt", lobt er den seit dieser Saison sportlich verantwortlichen Tschechen und fügt hinzu: "Das Training macht Spaß und er führt die Gruppe gut an."

Die Haßfurt Hawks bleiben Spitzenreiter in der Eishockey-Landesliga.

Mit 17:2 feiern die Unterfranken den höchsten Heimsieg seit zehn Jahren. Rückkehrer Jonas Manger spielt überragend.

Die Haßfurt Hawks bleiben Tabellenführer in der Eishockey-Landesliga. Der EHC Straubing konnte, die Mannschaft von Trainer Petr Korinek nicht ärgern, die sich weiter auf dem Weg zu ihrem Zwischenziel "Aufstiegsrunde" befindet. Im Gegenteil: Bei den ersten zwei von drei Vergleichen in Folge musste der Aufsteiger kräftig Lehrgeld bezahlen. "Super Spiele für uns", lautete das Fazit von Korinek nach weiteren sechs Punkten für seine Mannschaft.

Und nachdem die Unterfranken schon beim erfolgreichen 7:2-Gastauftritt am Freitagabend in der legendären "Pulverturm"-Arena ihre Favoritenstellung untermauert hatten, sahen die 583 Zuschauerinnen und Zuschauer im heimischen Stadion Am Großen Anger ein wahres Schützenfest: Mit 17:2, dem höchsten Heimsieg seit zehn Jahren, als gegen den ERC Regen am Ende ein 17:0 auf der Anzeigetafel gestanden war, fegten der Fünffach-Torschütze Michael Stach und seine Teamkollegen den hoffnungslos überforderten Landesligaaufsteiger aus der Halle.

"Schöne Aktionen, schöne Tore", lobte Korinek, der einerseits den Augenblick – fünf Spiele, 15 Punkte, 50:13 Tore – andererseits die Höhe des Erfolgs natürlich einzuschätzen wusste. Fakt ist aber auch, dass der fast schon bedauernswerten Lilly Uhrmann sowie dem nach 30 Minuten eingewechselten Ersatz Benedikt Hof im Straubinger Gehäuse die Pucks nur so um die Ohren flogen. Die nationalmannschaftserfahrene 21-Jährige und Hof retteten, in vielen Phasen der einseitigen Partie von ihren Vorderleuten fast alleingelassen, was noch zu retten war. Gegen den Sturmlauf der Hausherren hatten sie insgesamt 17 Mal allerdings nichts entgegenzusetzen.

Dabei sah es zwei Tage zuvor beim wesentlich enger umkämpften 7:2-Sieg der Haßfurter noch danach aus, als könnte der Tabellenvorletzte der Gruppe B mehr Paroli bieten. Immerhin mussten die Hawks aus einer relativ knappen 4:2-Führung im zweiten Spielabschnitt wieder eine gewaltige Schippe drauflegen, um nach 60 Minuten doch als freilich verdienter 7:2-Sieger vom Eis zu gehen. Auch einer herausragenden Leistung von Rückkehrer Jonas Manger, der zwei Tore selbst erzielt und zwei weitere vorbereitet hatte, war dies zu verdanken. Im Heimspiel ragte Bauer Barry aus der insgesamt tollen Truppe heraus. Dem US-Boy gelangen insgesamt acht Scorerpunkte, darunter vier Treffer. Er wurde berechtigterweise zum "Spieler des Abends" gewählt.

Eine sehr schmerzhafte Begegnung hatte am Sonntagabend derweil Alexander Stahl, der bei einem Schlagschuss seines Teamkollegen Tomas Pribyl den Puck ans Ohr bekam. Die klaffende Wunde des 27-Jährige musste im Haßfurter Krankenhaus genäht werden.

Haßfurt statt Pilsen: Wie es Ex-Profi und -Nationalspieler Petr Korinek zu den Hawks verschlagen hat

Fünfte statt erste Liga, Amateure statt Profis: Dass der 57-Jährige neuer Coach beim ESC ist, scheint surreal. Wieso er da ist und wohin er mit dem ESC will.

Möchte man versuchen, den Coup des ESC Haßfurt auf der Trainerposition in Perspektive zu setzen, hilft womöglich ein Vergleich, obwohl die ja meist irgendwie hinken, mit dem König Fußball: Dass bei dem unterfränkischen Eishockey-Landesligisten seit dieser Saison Petr Korinek an der Bande steht, ist in etwa so, als wenn bei den Fußballern der DJK Dampfach ein Trainer übernehmen würde, der vor diesem Engagement noch in der niederländischen Ehrendivision gegen Teams wie Ajax Amsterdam oder Feyenord Rotterdam gecoacht hätte.

Noch vor acht Monaten war Korinek Cheftrainer des tschechischen Erstligisten HC Pilsen gewesen, hatte seinen Profikader auf Partien gegen Teams wie Sparta Prag vorbereitet und stand bei Spielen gegen den HC Kladno mit der noch immer spielenden und im Vergleich zu Korinek lediglich fünf Jahre jüngeren Eishockey-Legende Jaromir Jagr auf der Bank. Nun steht er an einem grauen Oktoberabend in einem ebenso grauen Trainingsanzug vor dem Haßfurter Stadion am Großen Anger, nimmt einen kleinen Schluck Cola aus einem Hawks-Plastikbecher und lächelt.

Natürlich lächelt der 57-Jährige. Er hatte sie ja kommen sehen, diese Frage, so wie er in seiner 24-jährigen Profikarriere in Sachen Eishockey so ziemlich alles gesehen hat, was es zu sehen gibt. Abgesehen davon drängt sich diese Frage in etwa genauso auf wie der körperbetont spielende Center zu aktiven Zeiten sich selbst seinen Gegenspielern: Was, lieber Herr Korinek, was machen Sie bitteschön hier in Haßfurt? Korineks Antwort ist ebenso simpel wie entwaffnend. "Ich war eben frei", meint der Tscheche im gebrochenen Englisch, noch immer lächelnd. "Also habe ich zugesagt, als ich im Sommer gefragt worden bin." Frei war Korinek, weil ihn sein Heimatverein, der Klub aus seiner Geburtsstadt Pilsen, im März vor die Tür gesetzt hatte. Das Ausscheiden in den Play-Ins, der Vorrunde der Play-Offs in der Extraliga, war den Klubverantwortlichen zu wenig gewesen. Nach anderthalb Spielzeiten war Schluss für Korinek.

Freilich gibt es aber eine entscheidende Verbindung, die den Haßfurtern ihren neuen Cheftrainer bescherte. Zusammen mit Korinek nach Haßfurt gewechselt sind auch die beiden 21-jährigen Tschechen Josef Dana und Dominik Soukup. Und das aus Waldkraiburg in die Kreisstadt gekommene Duo kennt seinen neuen Trainer bestens: Beide sind in der Jugend des HC Pilsen, in der Korinek vor seiner Cheftrainerrolle jahrelang als Coach aktiv gewesen war, groß geworden.

"Natürlich ist hier alles semiprofessionell", kommentiert Korinek die Bedingungen seines neuen Arbeitgebers. Dass seine Spieler arbeiten gehen müssten oder zur Schule und deshalb nur abends trainieren können, sei nicht gerade optimal. Auch nicht, dass einige seiner Spieler noch "ein paar Kilos zu viel" auf den Rippen haben. Doch Grund, den Hawks eine Absage zu erteilen, sei das alles nicht gewesen. Denn: "Sie lieben das Eishockey. Also kann ich gut mit ihnen arbeiten."

Der ESC Haßfurt hat mit Korinek einen absoluten Fachmann gewonnen. Das sagen die Spieler, die unter ihm trainieren, und das sagt auch sein Lebenslauf. 1990 ist der Angreifer von den Edmonton Oilers in der nordamerikanischen NHL gedraftet worden. Übers Trainingscamp hinaus schaffte er es jedoch nicht. Ein Jahr zuvor erst hatte Wayne Gretzky das Über-Team aus der kanadischen Provinz Alberta in Richtung Los Angeles verlassen, in der Vorsaison hatte Edmonton noch den Stanley Cup gewonnen. Soll heißen: "Gretzky war zwar weg, aber das Team mit Spielern wie Mark Messier, Esa Tikkanen und Petr Klima noch immer bärenstark. Ich hatte keine Chance, es in den Kader zu schaffen. Das war schlechtes Timing."

Dafür schaffte es Korinek in den Folgejahren, mit Ausnahme der Schweizer National League in allen Top-Ligen Europas zu spielen. Finnland, Schweden, Deutschland und natürlich Tschechien: Überall agierte der Linksschütze auf Topniveau. Im Herbst seiner Karriere, 2003, war er beim HKM Zvolen sogar Topscorer der ersten slowakischen Liga. Darüber hinaus stand er sowohl für die tschechoslowakische als auch tschechische Nationalmannschaft auf dem Eis.  

Jetzt also Landesliga in Haßfurt. Was sich nach einem krassen Bruch anhört, nach einer Delle in diesem mit Top-Adressen gespickten Lebenslauf, ergibt mehr Sinn, je länger man sich mit Korinek unterhält und er schließlich selbst die Antwort gibt: "Ich liebe es, zu gewinnen. Egal, wo ich gespielt habe, wollte ich immer gewinnen. Land, Liga, als Spieler oder als Trainer, alles egal: Hauptsache gewinnen."

Deswegen redet er auch in Sachen Saisonziel nicht um den heißen Brei herum. "Unser Ziel ist es, aufzusteigen, keine Frage", sagt Korinek unumwunden. Er habe schon mitbekommen, dass die Hawks in den vergangenen Jahren ein paar Mal nah dran waren, klar. Mit ihm soll es nun endlich klappen. "Ich hoffe, dass es die Jungs genauso wollen. Dann werden wir Erfolg haben."

In Haßfurt fühlt er sich pudelwohl: Kann Bauer Barry in Straubing für die Haßfurt Hawks auflaufen?

Dreimal geht es für den ESC jetzt gegen die Niederbayern. Der US-Boy ist zuversichtlich, dass er auf dem Eis stehen kann. Und von Haßfurt ist er begeistert.

Nein, die Play-offs sind noch weit weg. Auch wenn der Spielplan anderes vermuten lässt, schließlich bekommen es die Haßfurt Hawks in den nächsten drei Begegnungen mit demselben Gegner zu tun: dem EHC Straubing. Während die Mannschaft von Trainer Petr Korinek am Allerheiligenfreitag um 20:00 Uhr ihre Visitenkarte im "Stadion am Pulverturm" abgibt, kommt es zwei Tage später um 18:30 Uhr in der 1,5-Fach-Runde zum ersten von zwei aufeinanderfolgenden Heimauftritten gegen den Landesliga-Aufsteiger.

Auch Bauer Barry würde dann gerne wieder mithelfen, dass der Tabellenführer seine bislang blütenweise Weste behält. Am vergangenen Wochenende musste der US-Boy aufgrund einer Fußverletzung nämlich pausieren und schaute sich die Spiele von der Ersatzbank aus an. "Mal sehen, ob es klappt. Ich hoffe es natürlich", gibt sich der Verteidiger vorsichtig optimistisch.

Nach der Partie gegen Bayreuth, bei der nach einer schnellen 5:0-Führung am Ende "nur" ein 7:4-Erfolg zu Buche stand, ist ihm bewusst, dass gegen den EHC Straubing nur konsequente Leistungen über 60 Minuten zu weiteren Erfolgen führen. "Wir müssen einfach zusammenspielen und unser Leistungsvermögen stetig abrufen, dann werden wir auch gewinnen", ist sich der 22-Jährige sicher.

Fakt ist: Der Landesliga-Neuling ist ebenso wie Selb oder Bayreuth nicht wirklich einschätzbar. Bei ihren bisherigen zwei Auftritten in Waldkirchen (1:6) sowie gegen den ESC Dorfen (0:4) gingen die Niederbayern leer aus.

Mit den Hawks, seiner ersten Station in Europa, ist Barry derweil sehr zufrieden. "Wir haben eine sehr gute Mannschaft. Ich bin sehr gespannt, wo wir am Ende landen", meint der Verteidiger und fügt strahlend hinzu: "Die Fans sind großartig, die Mannschaft ist großartig." Und auch privat fühlt sich Barry, der zusammen mit Josef Dana und Dominik Soukup in einer WG wohnt, pudelwohl.

Gekommen ist der 22-Jährige freilich nicht nur, um Eishockey zu spielen. Nachdem er sich in seiner Heimatschule in den letzten Jahren näher mit der deutschen Sprache und der Kultur auseinandergesetzt hat, will er diese nun verbessern. "Es ist einfach cool, jetzt hier zu sein." Doch warum ausgerechnet Haßfurt? "Als ich mich informiert habe, wo ich in Deutschland Eishockey spielen kann, bin ich auf die Stadt gestoßen."

Und er hat letztlich nur Gutes von den Hawks gehört. "Sie haben eine sehr gute Atmosphäre im Stadion, haben sehr gute Fans und bieten eine tolle Möglichkeit, um Eishockey zu spielen", lobt Barry und fügt hinzu: "Es ist einfach eine tolle Erfahrung für mich. Ich liebe Deutschland. Ich möchte länger in Deutschland bleiben und viel lernen. Aber das ist noch Zukunftsmusik. Aktuell genieße ich es einfach, dass ich hier in Haßfurt bin."

21 Tore in zwei Spielen: Die Haßfurt Hawks erleben ein ereignis- wie ebenso erfolgreiches Wochenende

Die Landesliga-Eishockeymannschaft holte sich die eingeplanten Punkte – wenngleich auch nicht absolut souverän. Jonas Manger ist derweil zurück.

Ereignisreich verlief das Wochenende bei den Haßfurter Hawks definitiv. So gab es in der Landesliga gegen den VER Selb (10:0) und gegen den EHC Bayreuth (7:4) nicht nur die vorher eingeplanten zwei Heimsiege. Insgesamt 1238 Zuschauer sahen neben zahlreichen Toren auch zwei weitere Neulinge und erfuhren von der Rückkehr von Jonas Manger, mit dem es in den letzten Wochen bekanntlich "Schwierigkeiten" in der "gemeinsamen Zusammenarbeit" gegeben hatte.

Weitere Gespräche haben nun ein positives Ergebnis gebracht. "Die Dinge sind ausgeräumt", teilte Vorstandsmitglied Bernd Bullnheimer mit. Ab sofort nimmt der 27-Jährige deshalb wieder am Training teil und verstärkt somit die Mannschaft. Ebenso steht Lucas Büchner, der allerdings noch Trainingsrückstand aufholen muss, wieder im Kader und wird in absehbarer Zeit wieder auflaufen.

Gute Nachrichten also für ESC-Trainer Petr Korinek, der nach drei absolvierten Partien von einem "super Anfang" sprach. Der Tscheche ärgerte sich gegen Bayreuth – immerhin führten die Hawks nach gerade einmal sechs Minuten mit 4:0 – einzig über die zunehmende Nachlässigkeit. Am Ende waren die Wagnerstädter, die sich bis zur 53. Spielminute auf 4:6 herangekämpft hatten, dem fünften Treffer sogar sehr nahe.

Erst mit einem Schuss aufs leere Bayreuther Gehäuse machte Dominik Soukup, für insgesamt vier Treffer verantwortlich und zum Spieler des Abends gewählt, den Sack zu. "Ab dem zweiten Drittel haben wir gedacht, es läuft alles alleine. Aber Bayreuth hat dann super gespielt. Wir müssen halt 60 Minuten spielen, nicht nur 20", sagte er.

Klarer verlief dagegen die Aufgabe gegen die Gäste aus Selb, die von Anfang an nicht den Hauch einer Chance hatten. Nicht alltäglich: Am Ende erhielten die Torhüter auf beiden Seiten die Auszeichnung als Spieler des Tages. Haßfurts Nicolas Hetzel, weil er seinen Kasten erstmals seit Februar 2022 sauber gehalten hatte. Auf der anderen Seite Caroline Schramm, denn sie hatte mit tollen Paraden und tollem Stellungsspiel eine noch höhere Klatsche ihrer Mannschaft verhindert.

Derweil sahen die Fans in beiden Partien gleich drei neue Spieler in den Reihen der Hawks. Zum einen den Tschechen Marek Svec, der nach seiner Premiere in Dorfen nun seinen Einstand in Haßfurt gab und gleich fünf Scorerpunkte zum Erfolg beisteuerte. Anderseits den Schweinfurter Mickael Kober (21), der aufgrund der mit dem ERV Schweinfurt getroffenen Förderlizenz-Vereinbarung spielte. Und auch der Ukrainer Pavlo Lazhnevskyi gab seinen Debüt. Bereits seit drei Wochen trainiert der 18-Jährige, der sich selbst beim Verein anbot, für die U 20 des ESC. Dabei hat er auch Trainer Korinek von seinem Talent überzeugt und durfte deshalb nun in der Ersten auflaufen.

Goalie Hetzel warnt: Die Haßfurt Hawks wollen am doppelten Derby-Wochenende weitere Siege einfahren

Dass die Haßfurt Hawks nach ihrem 9:4-Auftakterfolg beim ESC Dorfen nun nachlegen wollen, ist klar. Am doppelten Heimspiel-Frankenderby-Wochenende in der Landesliga gegen den VER Selb (Freitag, 19.30 Uhr) und gegen den EHC Bayreuth (Sonntag, 18.30 Uhr) erwartet deshalb auch Nicolas Hetzel weitere sechs Punkte.

Um dieses Vorhaben in die Tat umzusetzen, spiele jedoch ein Faktor eine wichtige Rolle. "Das Wichtigste ist, dass wir keinen Gegner unterschätzen", warnt der Schlussmann vor seinen Partien 119 und 120 in seiner mittlerweile fünften Spielzeit zwischen den Hawks-Pfosten. Recht hat er, schließlich kommen mit Selb sowie den Wagnerstädtern zwei jährliche Wundertüten mit jeweils großem Kader ins Stadion Am Großen Anger: Während bei den einen Oberfranken (Selb) offiziell 24 Spieler zur Verfügung stehen, sind es bei den anderen (Bayreuth) sogar deren 27.

Erfahrene Haudegen, gepaart mit jungen, hungrigen Leuten, die mit der DEL2 beziehungsweise Oberliga liebäugeln und in der Landesliga Spielpraxis sammeln sollen – eine gefährliche Kombination. "In Dorfen", blickt Hetzel nochmals auf den Auftaktsieg zurück, "sind wir super ins Spiel gestartet und haben sehr konzentriert gespielt. Jedenfalls die ersten beiden Drittel. Diese Stärke sollten wir beibehalten." Während der letzten 20 Minuten habe die Disziplin allerdings nachgelassen, "was uns gegen stärkere Gegner den Sieg kosten könnte. Da müssen wir einfach 60 Minuten unsere Leistung abrufen."

Dennoch ist das Selbstvertrauen in die eigenen Stärken beim 25-jährigen Bergrheinfelder vorhanden. "Ich schätze uns dieses Jahr sehr stark ein, wenn wir unsere Leistung konstant abrufen können und die Leichtsinnsfehler aus der Vorbereitung, wie etwa Wechselfehler, abstellen", glaubt Hetzel fest an sechs weitere Punkte am Wochenende sowie an eine erfolgreiche Saison, die mit dem Meistertitel gekrönt werden kann. Das ist nämlich sein ganz klares Ziel – "mit dem Pokal in der Hand auf dem Eis stehen und mit ganz Haßfurt die Meisterschaft feiern."

Die Voraussetzungen dafür seien "super". Hetzel ist etwa "mega zufrieden mit allen Neuzugängen. Nicht nur spielerisch, sondern auch menschlich, passen sie super in unser Team und bereichern sowohl unser Spiel als auch die Chemie innerhalb der Mannschaft." Ein dickes Lob bekommt zudem Neu-Trainer Petr Korinek. Ihn bezeichnet die Nummer 49 als "einen der kompetentesten Trainer, die ich bis jetzt hatte. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir mit ihm weit kommen können."

Für Hetzel war es deshalb auch "definitiv" die richtige Entscheidung, seinen Vertrag bei den Hawks zu verlängern. "Ich fühle mich nach wie vor pudelwohl in Haßfurt. Das fängt bei meinen Mannschaftskameraden an und geht weiter über Trainer, Betreuer, Verein bis hin zu den Fans."

Haßfurt Hawks feiern Auftaktsieg bei "unfairem" Bayernliga-Absteiger: Neuzugang Svec punktet.

Überraschend deutlich setzt sich der Eishockey-Landesligist in Dorfen durch. Kapitän Christian Dietrich ärgert sich über die "abnormale" Härte des Gegners.

"So kann es weitergehen". Vier Worte braucht Thomas Heinisch für sein Fazit. Es ist das Fazit nach einem äußerst erfolgreichen Eishockeyabend für die Haßfurter Hawks, die beim ESC Dorfen aufgrund einer "geschlossenen Mannschaftsleistung" im ersten Pflichtspiel der Eishockeylandesligasaison gleich ein erstes dickes Ausrufezeichen setzen konnten.

Der Chef-Betreuer sah ebenso wie Haßfurts Trainer Petr Korinek und die offiziell 131 Zuschauer im Dr.-Rudolf-Stadion der Oberbayern einen überraschend deutlichen, jedoch hochverdienten, 9:4-Erfolg der Gäste. In einer allerdings sehr hart geführten Auseinandersetzung: Insgesamt 22 (13 aufseiten der Eispiraten) zweiminütige Hinausstellungen sowie gleich drei Spieldauerstrafen (eine davon für Noah Endres nach einem Kniecheck), verteilten die beiden Unparteiischen Michael Bittel und Sebastian Rosza. Sehr zum Unmut von Hawks-Kapitän Christian Dietrich. "Wir können echt froh sein, dass wir keine großartigen Verletzungen haben. Die haben sehr unfair gespielt", ärgerte sich der 33-Jährige über die harte Gangart der Hausherren. "Das war schon abnormal. Das hätte ich von einem abgestiegenen Bayernligisten nicht erwartet."

Gerade deswegen war Dietrich stolz, dass sich die Unterfranken nicht den Schneid abkaufen ließen. Sie hielten vielmehr von Anfang an dagegen und nutzten, vor allem in den zahlreichen Überzahlsituationen, ihre Chancen. Am Ende kassierte Dorfens Schlussmann Andreas Marek sieben der neun Gegentreffer bei eigener Unterzahl. Der dreifache Torschütze Dominik Soukup, Josef Dana (2), der wiedergenese Jan Trübenekr (2), Jamie Akers sowie Bauer Barry, sorgten für den Auftakt nach Maß. Besonders Dana imponierte in der Partie, schließlich war er nicht nur für zwei Treffer selbst verantwortlich. Er lieferte auch zwei Vorlagen und habe zudem "hinten etliche Schüsse geblockt", wie Betreuer Thomas Heinisch betonte.

Einen Einstand nach Maß feierte zudem Marek Svec, der zweimal die Vorlage für einen Treffer gab. Der 32-jährige Tscheche war vor einigen Tagen aufgrund des dünnen Kaders nachverpflichtet worden. Zuvor hatte er in der dritten tschechischen Liga in Cheb als Kapitän auf dem Eis gestanden und über 400 Partien in der zweiten und dritten Liga seines Heimatlandes bestritten. "Marek hat ein gutes erstes Spiel gemacht. Er ist eine Verstärkung für die Mannschaft. Definitiv", lobte Christian Dietrich den 32-Jährigen. Nun richtet sich der Blick bereits auf das kommende Wochenende, wenn im Stadion Am Großen Anger gleich zwei Heimspiele anstehen: Am Freitag (19.30 Uhr) geht es gegen den VER Selb, zwei Tage später gibt um 18.30 Uhr der EHC Bayreuth seine Visitenkarte ab.

Saisonstart in der Eishockey-Landesliga: Diese 5 Punkte beeinflussen die Mission der Haßfurt Hawks

Mit dem neuen Trainer Petr Korinek will der ESC Haßfurt sein lang ersehntes Ziel erreichen. Schon die erste Partie wird zum Fingerzeig, ob das gelingen kann.

An diesem Wochenende startet die Eishockey-Landesliga in die Saison 2024/25. Die Haßfurt Hawks haben dabei am Sonntagnachmittag gleich eine schwere Aufgabe vor der Brust. Ab 17.15 Uhr treten Kapitän Christian Dietrich und seine Teamkollegen auswärts beim ESC Dorfen an. Die Eispiraten, die sich nach 23-jähriger Zugehörigkeit aus finanziellen Gründen von der Bayern- in die Landesliga zurückgezogen haben, werden im Vorfeld zum Favoritenkreis der Gruppe B gerechnet, in der die Mannschaft des ESC Haßfurt spielt. Ihren ersten Heimauftritt haben die Hawks dann am Freitag, 25. Oktober, wenn der VER Selb in Haßfurt gastiert.

1. Das Team

Der Altersdurchschnitt der Haßfurter Mannschaft ist deutlich gesunken. Für Frank Terhar jedoch kein Nachteil: "Alle Spieler sind motiviert, heiß und zielstrebig. Von daher schätze ich die Mannschaft als absolut konkurrenzfähig ein", blickt der ESC-Sportvorstand vielmehr optimistisch auf die kommenden Monate. Ebenso bewertet Kapitän Christian Dietrich sein Team als "wieder sehr stark. Der Kern aus den vergangenen Jahren ist gleichgeblieben und mit den Neuzugängen hat man in der Breite des Kaders mehr Qualität ins Team gebracht", urteilt der 33-jährige Routinier.

Andererseits ist gerade durch die nicht geplanten Ausfälle von Jonas Manger (Vertrag aufgelöst) und Lukas Kratschmer (Beinbruch) die Mannschaftsgröße ein Stück geschrumpft. Der Kader könnte etwas breiter besetzt sein, räumt Terhar ein. Es sei aber "für den Standort Haßfurt schwierig, Spieler von auswärts zu holen. Darum greifen wir diese Saison auch auf einige Talente aus dem eigenen Nachwuchs zurück". So müsse der Klub "auch langfristig" vorgehen. Dennoch gehen die Bemühungen um weitere Neuzugänge weiter. Eine Personalie steht bereits fest: Lukas Büchner steht nun doch wieder zur Verfügung. Möglicherweise steht in Dorfen schon ein neuer Spieler auf dem Eis.

2. Der Trainer

Eine Überraschung war die Verpflichtung des bis dato für viele Fans der Hawks unbekannten Petr Korinek als Nachfolger von Ivan Horak schon. Fakt ist, dass sich der 57-jährige Tscheche aufgrund seiner ruhigen Art und durch seinen Eishockeysachverstand ("er ist ein ruhiger Mensch mit sehr hohem fachlichen Wissen", so Terhar) schnell den Respekt im Verein erarbeitet hat. "Petr ist ein sehr kompetenter, erfahrener Trainer", lobt Christian Dietrich und bringe den Klub qualitativ weiter. Korinek sei "offen für jeden in der Mannschaft, versucht Spieler weiterzubringen und gibt jedem die Chance, sich zu beweisen. Man arbeitet gerne mit ihm zusammen".

3. Die Abgänge

Nach dem überraschenden Wechsel von Jakub Sramek zum EHC Waldkraiburg lautete eine oft gehörte Frage in Haßfurt: "Wer soll jetzt die Tore schießen?" Aber auch die Abgänge der Angreifer Samy Paré und Lucas Büchner sowie der Verteidiger Jona Schneider und Denis Salnikov mussten hingenommen werden. Die Neuverpflichtungen haben in den fünf Vorbereitungspartien gezeigt, dass sie die Lücken durchaus schließen können.

4. Die Neuen

Mit der Verpflichtung von Dominik Soukup und Josef Dana (beide aus Waldkraiburg), dem US-Amerikaner Bauer Barry ("Verteidiger des Jahres" in der College-Liga NCAA 3) und Jano Krimmel (vormals U20 in Bayreuth) habe die Mannschaft laut Dietrich "richtig gute Qualität" bekommen. Nachdem sie auch "menschlich sehr gut ins Team passen", können sie diesem sehr weiterhelfen, so seine Erwartung. Frank Terhar fügt an: "Alle sind jung, talentiert und sehr hungrig nach Erfolg." Zudem "spielerisch sehr gut ausgebildet. Es macht Spaß, sie zu beobachten". Nicht zu vergessen die Eigengewächse. "Auch manche Nachwuchsspieler haben in der Vorbereitung gezeigt, dass sie den Sprung in die erste Mannschaft schaffen möchten. Es wird in Zukunft gut für den Verein sein, wieder einheimische Spieler fest zu integrieren", sagt Christian Dietrich.

5. Die Ziele

"Das Ziel ist es, für die Fans, den Verein und für uns als Team, die Meisterschaft nach Haßfurt zu holen. Das haben wir nach den letzten Jahren verdient", ruft Christian Dietrich die "Mission Bayernligaaufstieg" aus. "Seit Jahren sind wir aus unterschiedlichen Gründen immer knapp gescheitert. Ich denke, die Mannschaft, aber auch die Fans, haben sich das endlich mal verdient", ergänzt Frank Terhar.



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15 Tore. Zwei verschiedene Sieger. 3000 Zuschauer. Eine schwere Verletzung und eine Vertragsauflösung

Das traditionelle Derby-Wochenende zwischen Haßfurter Hawks und Schweinfurter Mighty Dogs hatte es wieder einmal in sich. Rein sportlich betrachtet können beide Seiten nach den zwei Partien wohl gut mit dem jeweiligen Ausgang leben.

Denn während die jeweils favorisierten Mighty Dogs das erste Aufeinandertreffen in ihrem Icedome verdient und klar mit 8:2 für sich entschieden, revanchierten sich die klassentieferen Hawks zwei Tage später mit einem 3:2-Erfolg – und dies, obwohl sie zu Beginn des Schlussabschnittes bereits mit 0:2 im Hintertreffen lagen. Aber aufgrund von unbändigem Kampfgeist verwandelten Nachwuchsspieler Leon Bernhard (42.) sowie die Verteidiger Alexander Stahl (56.) und Neuzugang Bauer Barry (59.) mit ihren Treffern das Stadion am Großen Anger gegen Mighty Dogs, die freiwillig auf Tomas Cermak sowie Petr Pohl verzichteten und auf Dylan Hood verzichten mussten, noch in einen Hexenkessel.

Eine klare Angelegenheit war die Partie am Freitagabend, als Cermak und Pohl an Bord waren. Die große Mehrheit der offiziell 1916 Zuschauenden, die lautstarken Fans der Mighty Dogs, feierten, sehr zum Leidwesen der knapp 250 Haßfurter Schlachtenbummlerinnen und Schlachtenbummler, zurecht ihre Mannschaft. „Das sah gut aus heute“, zog Kevin Heckenberger dennoch ein eher zurückhaltendes Fazit. Dabei hatte der 20-jährige Angreifer, Eigengewächs und Mighty Dog durch und durch, allen Grund zum Strahlen. Gleich drei Treffer markierte er beim deutlichen Erfolg des Bayernligisten. Dennoch wusste er das Ergebnis einzuschätzen. „Die hatten viele Kranke, dazu ein zwei Verletzte“, verwies er auf den dezimierten Kader der Haßfurter, die mit Jan Trübenekr, Michael Stach oder Christian Dietrich auf mehrere Spieler verzichten mussten. Auch deshalb, und nachdem den Hawks mehr und mehr die Luft ausging, war ein Klassenunterschied durchaus sichtbar. „Wir waren leider stark personell dezimiert“, stimmte Haßfurts Torwart Nicolas Hetzel Kevin Heckenberger in seiner Beurteilung zu. Nachdem sich auch noch Neuzugang Jano Krimmel nach einer Verletzung vom Eis getragen werden musste, schoben die meisten Hawks mit nur noch 13 verbliebenen Akteuren oft Doppelschichten. „Was wir uns vorwerfen können: Wir haben zu viele Leichtsinnfehler gemacht, zu unkonzentriert gespielt haben, vor allem im eigenen Drittel“, machte Hetzel deutlich und nahm sich dabei nicht aus: „Ich habe vielleicht auch zwei Mal schlecht ausgeschaut. Aber Fehler passieren. Zum Glück ist Vorbereitung. Wir müssen daraus lernen.“ Fakt ist, dass der Bayernligist, der bis auf Torjäger Dylan Hood alle Spieler einsetzen konnte, lediglich zwei Gegentreffer (Tomas Pribyl erzielte den 3:1-Anschluss, 18., Joey Akers war zum 5:2 erfolgreich, 28.) einstecken musste. Neben dem dreifachen Heckenberger (7./23./24.) ließen auch Alexander Asmus (15.), Tomas Cermak (16., Penalty), Georg Pinsack (37.), der nochmals getestete Michal Bezouska (39.) sowie Pavel Bares (46.) von Anfang an keinen Zweifel daran, wer in diesem Jahr als Sieger den Icedome verlässt.

 

Ein Mitgrund für den guten Auftritt seiner Mannschaft sah Kevin Heckenberger indes in der intensiven Vorbereitung. „Das Training von uns ist in letzter Zeit richtig stark. Wir haben gut angezogen. Und das merkt man jetzt auch, dass wir mehr und mehr als Mannschaft agieren“, gab es somit auch ein Lob an das Trainer-Duo Semion Bär und Tomas Kubalik. Bär selbst war vor allem über die Pleite am Sonntagabend verärgert. „Wir sind am Ende immer mehr auseinandergefallen. Haßfurt hat sich ein gutes Momentum erarbeitet und sehr gut ins Spiel gefunden“, lobte der 33-Jährige, der die Vorbereitungsderbys gegen den klassentieferen Erz-Rivalen als „Mega“ bezeichnete, das Auftreten der Hausherren. „Wir dagegen haben uns leider mit anderen Sachen beschäftigt.“

Bauer Barry, doppelter Vorlagengeber und 3:2-Siegtorschütze nach einem unnachahmlichen Solo, war nach seinem ersten Derby-Heimauftritt derweil hin und weg. „Einfach unglaublich. Die Fans waren unglaublich. Sie haben uns super nach vorne gepeitscht“, strahlte der US-Amerikaner. „Wichtig war heute, dass wir hart gespielt haben und jeder für Jeden gekämpft hat. Wir waren ein Team. Und die Fans haben uns geholfen, dass wir heute gewinnen. Ich habe den Abend wirklich genossen.

 

“ Überschattet wurde der Hawks-Sieg indes von der schweren Verletzung von Lukas Kratschmer, denn der Angreifer brach sich bei einem harten Bandencheck (51.) mit seinem Schweinfurter Gegenspieler Mickael Bezouska vermutlich das Bein. Damit dürfte für den 23-Jährigen die Saison vorbei sein, ehe sie richtig begonnen hat. Und eine weitere schlechte Nachricht ist die Vertragsauflösung mit Jonas Manger nach einem Gespräch mit dem Vorstand. „Wir konnten leider keine gemeinsame Perspektive über die zukünftige Ausrichtung mehr finden und gehen deshalb ab sofort getrennte Wege“, teilte ESC-Sportvorstand Frank Terhar in einer ersten Stellungnahme mit. Weitere Details soll es zu einem späteren Zeitpunkt geben.

Die Vorbereitung bei den Haßfurter Hawks läuft wie am Schnürchen. Erst recht in den Testspielen.

Sowohl die Angriffs- als auch die Abwehrabteilung verrichtet ihre Aufgaben bis dato perfekt, denn nach dem 11:1-Erfolg über Eppelheim fuhren sie am Wochenende zwei weitere Kantersiege ein.

Denn dem klaren 9:1 vor lediglich 43 Zuschauenden bei den in der Baden-Württemberg-Liga beheimateten Bisons des 1. CfR Pforzheim am Freitagabend, folgte zwei Tage später vor am Ende 308 begeisterten Fans im Stadion Am Großen Anger ein noch deutlicherer 11:1-Sieg. Freilich war Haßfurts Trainer Petr Korinek mit dem Abschneiden seiner Mannschaft „sehr zufrieden. Super, dass wir zwei Mal gewonnen haben. Aber“, musste er wie schon eine Woche zuvor gegen den Ligakonkurrenten Eppelheim feststellen, „der Gegner war wieder nicht so stark.“ Recht hat er, schließlich verlor der amtierende Meister der BWL insgesamt alle sechs Drittel in den zwei Vergleichen.

Insgesamt ist der Tscheche mit dem Stand der Vorbereitung, in welcher der immer noch am Knie verletzte Jan Trübenekr unter der Woche zumindest erstmals wieder leicht trainierte, einverstanden. Sein Augenmerk richtet Korinek nun auf die anstehenden Begegnungen mit den Schweinfurter Mighty Dogs. Sowohl im Icedome am Freitagabend (20 Uhr) sowie im Rückspiel am Sonntagabend in Haßfurt, erwartet er „zwei richtig gute Härtetests. Danach wissen wir, wo wir stehen.“

Hawks landen Kantersieg im ersten Testspiel


Der ESC Haßfurt fertigt den ESC Eppelheim mit 11:1 ab.Die nächsten Gegner des Landesligisten sind stärker.

Es hat Spaß gemacht. Den 360 Zuschauern im Stadion am Großen Anger sowieso, schließlich sahen sie im ersten Vorbereitungsspiel der Haßfurter Hawks für die neue Eishockey-Landesligasaison gleich einmal ein Schützenfest.

Mit 11:1 fegten Kapitän Christian Dietrich, neben den Neuzugängen Bauer Barry und Dominik Soukup sogar zwei Mal erfolgreich, und seine Teamkollegen die über weite Strecken überforderten Eisbären aus Eppelheim von der Spielfläche. Auch Petr Korinek war bei seiner Premiere als neuer Trainer von seiner Truppe sehr angetan. „Das war ein super Anfang“, meinte der 57-jährige Tscheche, der den hohen Sieg im Test gegen den Vertreter der neu gegründeten Baden-Württemberg-Liga aber auch einzuordnen wusste: „Eppelheim war nicht so stark.“

Das soll das Auftreten der neu formierten Hawks freilich nicht schmälern, denn gerade im ersten Abschnitt ließen sie den Gästen nicht den Hauch einer Chance und zeigten schon tolle Kombinationen. Neben dem amerikanischen Neuzugang Bauer Barry, der den Torreigen bereits nach 83 Sekunden eröffnete, sorgten die weiteren Neulinge Jano Krimmel, Dominik Soukup (2), Josef Dana sowie Pascal Marx und Jonas Manger für einen 7:0-Pausenstand.

Ohne den noch verletzten Jan Trübenekr sowie den in letzter Minute von einer Mathematikprüfung gekommenen Michael Stach und Lukas Kratschmer wurde es im Mittelabschnitt dann etwas ruhiger. Michelle Teucke, die für Daniel Schlicksupp mittlerweile das Tor der Eisbären hütete, bot trotz vieler weiterer ESC-Hochkaräter eine tolle Leistung und hatte nur zwei Mal das Nachsehen: Bauer Barry sowie Christian Dietrich (33./28.) konnten auf 9:1 erhöhen, nachdem Eppelheims Max Weber zuvor der Ehrentreffer gelang (26.).

Tormäßig ruhiger verlief auch das Schlussdrittel, als nur Jamie Akers das Ergebnis zweistellig gestaltete (56.) und erneut Christian Dietrich in der Schlussminute für den Schlusspunkt zum 11:1 sorgte (60.). „Wir haben gewonnen, das ist super“, zog Korinek ein erstes Fazit. Wohlwissend, dass dieses Abschneiden noch keinerlei Aussagekraft angesichts der kommenden Wochen hat. Er rechnet mit einem weitaus schwereren Gegner am kommenden Wochenende, wenn es zwei Mal gegen die Pforzheim Bisons geht, den letztjährigen Meister der Baden-Württemberg-Liga. Diese werden trainiert vom Duo Toni Eggert und dem aus Kissinger Zeiten noch bestens bekannten Marc Hemmerich, welcher mit mittlerweile 40 Jahren immer noch aktiv ist.

Wieder heiß auf's Eis.
Tobias Hertwich bei den Hawks.

In schon über siebzig Begegnungen der letzten 3 Spielzeiten in der Landesliga hat Tobias gezeigt, dass er weiß, wie man gegnerischen Stürmern das Leben schwer macht. Tobias, wir freuen uns auf deine Blocks, Checks und die starken Pässe!

Die Hawks verstärken sich weiter und setzten gleichzeitig auf den eigenen Nachwuchs.

Jano Krimmel wird aus der Bayreuther U20 zu den HAWKS wechseln. Er hat als Angreifer schon in mehreren Spielen Landesligaluft geschnuppert. „Jano ist ein talentierter und sympathischer junger Spieler mit großem Potenzial - tatsächlich beobachten wir ihn schon seit längerer Zeit und freuen uns, dass wir ihn für die HAWKS gewinnen konnten!“ so Frank Terhar.

Aber auch unser eigener U20-ESC-Nachwuchs steht in den Startlöchern! So werden Noah Wehner, Maxim Behm, Leon Bernhardt, Felix Porada, Marco Terhar und Marek Lang an der Saisonvorbereitung der ersten Mannschaft teilnehmen.

Talent haben sie alle genug, so dass wir ihnen durchaus den Sprung in die Landesligamannschaft zutrauen - allerdings gehören zum Talent auch noch jede Menge Fleiß, Disziplin, Mut und am Ende ein wenig Glück dazu.

Wir wünschen euch allen viel Erfolg für die Herausforderungen der kommenden harten Wochen!

Ein weiterer Leistungsträger greift auch in dieser Saison wieder an: Jonas Manger

Jonas war schon in seiner ersten Saison ein wichtiger Baustein des HAWKS-Angriffs - immer wach und konzentriert. Seine 23 Scorerpunkte zeigen, dass er echten Zug zum Tor hat

Seine Erfahrung und emotionale Spielweise hilft der Mannschaft und zieht sie in schwierigen Momenten mit.

Genau so brauchen wir Dich auch in der kommenden Saison! Wir freuen uns, Dich wieder auf dem Eis zu sehen, Jonas!

Jona Schneider geht nach einer starken Saison.

Nach nur einer Spielzeit wird Jona aus beruflichen Gründen die HAWKS leider schon wieder verlassen.

Vielen Dank, Jona, für die Checks, die Blocks, das gute Stellungsspiel und die vielen Aktionen, die unseren Gegnern das Leben schwer gemacht haben.

Wir wünschen Dir alles Gute und Erfolg im Beruf!

Und da wir wissen, dass das Eishockey keinen mehr loslässt, den es einmal gepackt hat, sehen wir uns hoffentlich auch mal wieder - und wenn es auf der Tribüne oder dem HAWKS-Inn ist!

Alexander Stahl wieder dabei

Seit 2012 spielt und trainiert Alex schon am Großen Anger - und wird auch in der nächsten Saison wieder für die HAWKS auflaufen! 🦅
Damit gehört er zu den erfahrenen Spielern im Kader. Persönlich ist es für ihn „Ehrensache“, für die Hawks zu spielen.


Seine Rolle als Verteidiger beschreibt Alex so, dass es natürlich in erster Linie darum geht, die gegnerischen Angriffe aufzuhalten - „um somit den Stürmern so viel Sicherheit zu geben, dass sie sich voll auf den Angriff konzentrieren können“. Das beweist sein ganzheitliches Spielverständnis. Und dass er auch nach vorne etwas bewegen kann, beweisen seine Scorerpunkte aus den letzten Spielzeiten.
Er hält sich mit Fußballspielen in Unterhohenried fit und bereitet sich auf die kommende Saison vor - in dieser lautet dann sein Ziel: „Playoffs - und dann von Spiel zu Spiel denken!“


Wir freuen uns darauf Dich wieder auf dem Eis zu sehen, Alex! 🏒

Wieder im Kader: Noah Endres

Seine ersten Schritte auf dem Eis hat Noah am Großen Anger gemacht, die Jugendmannschaften durchlaufen und vorletztes Jahr als Verteidiger den Sprung in die Mannschaft geschafft. Und inzwischen hat er sich dort einen festen Platz erkämpft - großen Respekt dafür!

 

Dafür zahlt Noah, wie alle Eishockeyspieler, den Preis schon im Sommer: Fitnesstraining, Laufen und die sommerlichen Trainingseinheiten mit dem Team.Seine persönlichen Ziele für die nächste Saison beschreibt Noah so:„Ich möchte mich als Verteidiger weiterentwickeln und mit möglichst viel Eiszeit Erfahrung sammeln - und damit auch die Mannschaft voranbringen!“

 

Sein Werdegang zeigt auch, warum die Jugendarbeit des Vereins und eine starke "EinsBe" so einen hohen Stellenwert für die HAWKS hat.So freuen wir uns auf die „neue Eiszeit“: von den kleinsten bis zu den größten - und auf Noah auf dem Eis! 🏒

Louis Britsch verlängert!

Louis hat sich in den letzten Jahren vom „jungen Wilden“ (so Frank Terhar beim Neuzugang von Louis 2022) zum erfahrenen Verteidiger entwickelt - und zu einem verlässlichen Pfeiler im Mannschaftsgefüge der HAWKS. Darauf möchte er sich aber nicht ausruhen, sondern sein Potential weiter ausbauen. Schließlich war Louis beim Spiel gegen Ravensburg letzte Saison auch als Stürmer erfolgreich auf dem Eis.

Wie wichtig ihm die Mannschaft ist, sieht man daran, dass er für Training und Spiele mit dem Zug von Bamberg nach Hassfurt pendelt. Da investiert Louis zusätzlich eine Menge Zeit und Kilometer für die Hawks. Und das ist neben Studium und Nebenjob eine echte Herausforderung!

Um im Sommer fit zu bleiben, spielt Louis auch noch Fussball - wobei es ihm mit Sicherheit schwerfällt, nicht hin und wieder einen sauberen Bodycheck durchzuziehen - Fussballer und deren Schiedsrichter sind da bekanntermaßen recht empfindlich!

Wir brauchen so engagierte und starke Spieler und freuen uns, Dich wieder auf dem Eis zu sehen!

Das Goalie-Dreamteam der HAWKS ist wieder komplett - Luca Feitl ist wieder dabei!

Seit Jahren sind Luca Feitl und Nicolas Hetzel das Bollwerk, auf das unsere Gegner auflaufen und in der Regel den Kürzeren ziehen - aber naturgemäß stehen sie nie gemeinsam auf dem Eis.

Wo bei anderen Unzufriedenheit und Rivalität um die Spielzeit herrscht, haben wir das Glück, zwei Freunde in der Mannschaft zu haben, die wieder gemeinsam hart für Playoffs und die Meisterschaft kämpfen werden!

Zitat Luca auf die Frage, warum er bei den HAWKS bleibt:

„Logisch - weil Hassfurt meine sportliche Heimat ist, ich mich dort einfach sehr wohl fühle und für mich klar ist, dass ich nur noch dort Eishockey spielen werde.“

Mit dem anstehenden Staatsexamen wird natürlich auch seine Zeit knapper. Selbst wenn die Einsätze selten sind, wissen wir, dass wir uns auf Luca auf dem Eis, in der Kabine und beim Training verlassen können - auch bei ihm haben Stürmer schlechte Karten.

Mit Luca bleibt uns ein extrem wichtiger Baustein der Mannschaft erhalten, und wir freuen uns riesig darüber - und auf viele Goalie-Siegertänze!

Tore, Vorlagen, Scorerpunkte - Stürmer Jan Trübenekr bleibt!

Mit Jan hat sich ein weiterer Stammspieler für die nächste Spielrunde verpflichtet!

Schon seit 2017 ist er fester Bestandteil der HAWKS und durch seine Schnelligkeit, Spielübersicht, erstklassigen Pässe und seine Treffsicherheit einer der Garanten siegreicher Hockey-Schlachten auf dem Eis - und jeder einzelne der genau 100 Scorerpunkte (38 Tore) in den 32 Spielen der letzten Saison beweist, wie wertvoll er für die HAWKS ist.

Sportvorstand Frank Terhar: „Durch seine langjährige Erfahrung, seine ruhige, sympathische Art und seine professionelle sportliche Einstellung wird Jan ein wesentlicher Faktor bei den HAWKS in der kommenden Saison sein.

Daher freuen wir uns sehr, Dich wieder auf dem Eis zu sehen, Jan!“

Unser Kapitän bleibt an Bord: Christian Dietrich führt die HAWKS in die nächste Saison.

Wir alle wissen, wie hart der Sport ist, dass sich vieles schnell ändert, und große Herausforderungen auf die Mannschaft zukommen - umso wichtiger ist da Konstanz und starke Führung auf dem Eis und in der Kabine.

Für Frank Terhar war Christian ein Schlüssel für die hervorragende Entwicklung des Teams der letzten Jahre. „Er ist Immer zuverlässig und konstruktiv, behält auch in schwierigen Situationen einen kühlen Kopf und ist immer auf der Suche nach positiven Lösungen. Ein starker Typ einfach, der die Mannschaft in allen Belangen nach vorne bringt.

Dass er wieder dabei ist, freut mich riesig und macht mich zuversichtlich für die kommende - sicher sehr harte - Spielrunde!“

Schließlich ist der Mann mit dem "C" auf der Brust dann am wichtigsten, wenn‘s schwierig wird - wenn der Puck einfach nicht in‘s Tor will, die Schiedsrichter harte Entscheidungen treffen, die Fans „niemals aufgeben“ brüllen - dann ist es am Kapitän, die Gemüter zu beruhigen, das nötige Selbstvertrauen zurückzuholen und den Fokus der Spieler wieder auf den Puck zu lenken.

Auch die „unsichtbaren“ Herausforderungen an einen Captain außerhalb der Eisfläche sind vielfältig - und genauso entscheidend: die Integration der neuen Spieler, die Funktion als Schnittstelle zwischen Mannschaft, Trainer und Verein, die Moderation bei Konflikten innerhalb der Mannschaft - all das sind wesentliche Voraussetzungen für eine erfolgreiche Saison.

Weitere Vertragsverlängerungen für die Hawks

Auch in der kommenden Saison wieder in Hawks-Jerseys: Joey und Jamie Akers

Wir konnten beide Brüder für die kommende Spielzeit verpflichten - und als hervorragende Teamplayer bringen sie wieder positive Energie mit in die Kabine und auf‘s Eis! Nach seiner verletzungsbedingt schwierigen letzten Saison kann auch Joey wieder voll angreifen. Wir freuen uns auf häufige Familientreffen - und -treffer!

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Pascal Marx - ein zuverlässiger Pfeiler der Verteidigung geht mit den HAWKS in die neue Saison! Seit Jahren räumt Pascal zuverlässig und mit wachsendem Erfolg vor unserem Tor auf und macht den gegnerischen Offensivspielern das Leben schwer. Seine Entwicklung zeigt sich auch darin, dass er neben den vielen Blocks und Checks noch zählbare Impulse nach vorne setzt.

Michael Stach wieder dabei! 2006 begann Michael in Hassfurt seine Spielerkarriere - und ist seit Jahren elementarer Bestandteil der HAWKS.

Er hat in den letzten drei Landesliga-Spielzeiten eine konstant gute spielerische und physisch starke Leistung auf dem Eis abgeliefert. Somit haben wir mit Michael einen erfahrenen Spieler auf hohem Niveau in der Mannschaft, auf den wir uns verlassen können.

​Vier Verlängerungen und ein neuer Amerikaner: Personalentscheidungen bei den Haßfurt Hawks

Der Torwart und der Abwehrchef bleiben beim Eishockey-Landesligisten. Bauer Barry bringt als Empfehlung eine Auszeichnung mit.

Der Kader der Haßfurt Hawks füllt sich. Die ESC-Verantwortlichen um Sport-Vorstand Frank Terhar freuen sie sich zum einen über einen weiteren Neuzugang sowie über die ersten vier Vertragsverlängerungen. Unter anderem über die schriftliche Zusage von Nico Hetzel, einem "wichtigen Garanten der letzten Jahre auf der Torhüterposition", wie es Terhar formuliert. "Wir sind sehr glücklich, dass wir Nico weiter an uns binden konnten".

Auch Lucas-Andreas Thebus, "ein Kämpfer, der immer mit 100 Prozent auf dem Eis steht", so Terhar, sowie Tomas Pribyl, der sich  zum neuen Abwehrchef entwickelte, bleiben beim Eishockey-Landesligisten. Der zuletzt an der Schulter verletzte Lukas Kratschmer "möchte wieder voll angreifen und arbeitet aktuell hart an seinem Comeback", berichtet Frank Terhar nach der Unterzeichnung eines neuen Kontrakts und fügt hinzu: "Wir sind sehr froh, einen waschechten Haßfurter Jungen wieder in den Reihen bei uns zu haben."

Als dritten Neuzugang stellt Haßfurt derweil den jungen US-Amerikaner Bauer – so der Vorname – Barry vor. Der 22-Jährige spielte bislang ausschließlich in College-Mannschaften in seiner Heimat. Zuletzt in der College-Liga NCAA 3, wo er als "Verteidiger des Jahres" ausgezeichnet worden ist.

Haßfurter Hawks verpflichten neuen Trainer und zwei Kumpels als neue Spieler

Wer schließt die sportliche Lücke im Angriff der Haßfurter Hawks, die Topscorer Jakub Sramek nach seinem Wechsel zum EHC Waldkraiburg aufgerissen hat? Und wer wird neuer Trainer für den abgewanderten Ivan Horak? Diese beiden Fragen, die die Fans des Eishockey-Landesligisten in den vergangenen Wochen wohl am meisten beschäftigt haben, sind nun beantwortet.

Sport-Vorstand Frank Terhar zeigt sich überzeugt, dass sich die intensiven Verhandlungen des ESC Haßfurt gelohnt haben. "Es sind für uns unglaublich wertvolle Transfers", freut sich der 46-Jährige. Große Erwartungen setzt er, ebenso wie Vorstandskollege Bernd Bullnheimer, auf den neuen Coach Petr Korinek, der von der tschechischen Extra- in die bayerische Landesliga wechselt und ab September an der Bande steht. "Seine Erfahrung durch unzählige Spiele in den Profiligen in Tschechien und Deutschland und ein positives persönliches Gespräch" habe den Ausschlag für die Verpflichtung gegeben.

Der 57-Jährige, zuletzt zusammen mit Frantisek Bombic und Martin Straka sportlich verantwortlich für die erste Mannschaft des HC Pilzen, startete seine Trainerkarriere bereits 2008 als Assistent des tschechischen Drittligisten HC Klatovy. Als Spieler – er beendete seine aktive Karriere erst 2014 – sammelte Korinek viel Erfahrung im Ausland, etwa in Italien, Schweden und Finnland. In Deutschland stürmte er in der Deutschen Eishockeyliga (DEL) für die Freiburger Wölfe (2003/2004) oder in der Saison 2006/2007 bei den Blue Devils in Weiden (Oberliga). In seinem Heimatland war er zudem viele Jahre für verschiedene Vereine in der Extraliga im Einsatz und stand zudem in der Nationalmannschaft. "Wir wünschen Petr eine erfolgreiche Saison bei uns in Haßfurt", sagt Terhar.

Auch die ersten Spielerverpflichtungen – ganz nach dem Motto "Holst du von mir, hol' ich von dir" – haben es in sich. Mit Dominik Soukup und Josef Dana gaben zwei Landsleute von Korinek, die beide ausgerechnet beim letztjährigen Ligakonkurrenten und Jakub Srameks neuem Arbeitgeber EHC Waldkraiburg erste Deutschland-Erfahrung gesammelt haben, ihre schriftliche Zusage. "Das sind wirklich sehr, sehr gute Neuverpflichtungen, und wir freuen uns riesig, dass sie unser Angebot angenommen haben", sagt Terhar.

Tatsächlich könnte den ESC-Verantwortlichen mit den erst 21-jährigen Kumpels ein echter Coup geglückt sein. Immerhin trugen die beiden mit 101 (Soukup) und 71 (Dana) Scorerpunkten maßgeblich zum Titel für die Löwen bei. Weil der Bayernliga-Aufsteiger in der neuen Saison aufgrund der Selbstverpflichtung in der vierthöchsten Spielklasse allerdings nur mit zwei Kontingentspielern an den Start geht, diese letztlich mit den beiden Ex-Haßfurtern Daniel Hora sowie Jakub Sramek besetzt werden, suchten sich Soukup und Dana nach nur einjährigem Gastspiel bei den Blau-Gelben einen neuen Arbeitgeber – und wurden in Haßfurt fündig.

Die sportlichen Werdegänge sowie die Bilanzen von Soukup und Dana können sich trotz jungen Alters durchaus sehen lassen. Soukup spielte in seiner Heimat beim HC Pilsen, durchlief dort alle U-Teams, wobei er in der Saison 2018/2019 als 15-Jähriger bereits für das U16- wie auch für das U19-Team auflief. Es folgten Einsätze in der Pilsener ersten Mannschaft (erste tschechische Liga), bei Slavia Prag und HC Stadion Litomerice (jeweils zweite tschechische Liga). In der Pilsener U20 spielte er zusammen mit Dana, der dort sogar Kapitän war. Zusammen erzielten die beiden in der Saison 2022/2023 91 Scorerpunkte.

Der ESC Haßfurt bastelt an seinem Kader und verkündet nach Jakub Sramek den nächsten Abgang

"Die Kaderplanung läuft." Konkreter will Frank Terhar, vor einigen Tagen auf der Jahreshauptversammlung des ESC Haßfurt in seinem Amt als Sport-Vorstand des Eishockey-Landesligisten bestätigt, nicht werden. Nur soviel: "Wir haben bereits sehr viele mündliche Zusagen, es fehlen nur die Unterschriften."

Dies gelte für Spieler der letztjährigen Mannschaft der Hawks ebenso wie für potenzielle Neuzugänge. "Auch hier sind wir einen großen Schritt nach vorne gekommen", freut sich der 46-Jährige über positive Gespräche, die allerdings noch nicht schriftlich bestätigt sind. Er rechnet damit, dass bis spätestens Mitte Juli zahlreiche Entscheidungen spruchreif sind. Zudem ist noch immer offen, wer die Hawks in der kommenden Saison trainieren soll.

Fakt ist bislang nur, dass der ESC nach dem Abgang von Toptorjäger Jakub Sramek zum Bayernliga-Aufsteiger EHC Waldkraiburg künftig auf einen weiteren Angreifer verzichten muss. Lucas Büchner, im Coronajahr 2021 vom EV Pegnitz an den Großen Anger gewechselt, verlässt den Verein nach drei Jahren und insgesamt 110 Partien, in denen er 24 Scorerpunkte markierte. Der 23-Jährige wolle aus privaten und beruflichen Gründen vorerst "seine Schlittschuhe an den Nagel hängen", wie er in einer Video-Botschaft an die Fans mitteilte. Bei den Hawks habe der gebürtige Nürnberger "eine wahnsinnig geile Zeit" gehabt. Nach einem Jahr Ruhepause könne er sich anschließend ein Engagement als Nachwuchstrainer bei seinem Heimatverein EHC Nürnberg vorstellen.

Frank Terhar wird derweil die Amtsgeschäfte beim ESC Haßfurt in den kommenden Jahren mit einigen Neulingen leiten. Bestätigt wurde lediglich Bernd Bullnheimer, der sich weiterhin um die Finanzen im Verein kümmert. Neuer Vorstand für den Bereich Marketing/Sponsoren ist für den aus beruflichem Grund freiwillig aus dem Führungsgremium ausgeschiedenen Andy Beck nun Klaus Kaufmann. Chiara Marx ist neue Verantwortliche für den Bereich Nachwuchs/Eiskunstlauf.

Freuen dürfen sich die Fans der Haßfurter Hawks auf die ersten Vorbereitungspartien. Die traditionellen Derbys gegen die Schweinfurter Mighty Dogs finden am 27. September (im Icedome) sowie am 29. September (im Stadion Am Großen Anger) statt. Am 6. Oktober ist der ESC bei den Eisbären in Eppelheim zu Gast, das Rückspiel in Haßfurt ist für den 15. September geplant.

Bericht zur alljährlichen Mitgliederversammlung

Am 7. Juni fand im Vereinslokal des ESC Haßfurt e.V. die alljährliche Mitgliederversammlung statt. Pünktlich um 19:00 Uhr begrüßte Frank Terhar die anwesenden Mitglieder. Wie bei der letzten Jahreshauptversammlung angekündigt, steht Andreas Beck aus beruflichen Gründen nicht mehr als Vorstand zur Verfügung. Hier nochmal ein herzliches Dankeschön im Namen des gesamten ESC für sein Engagement.

Nach der Begrüßung folgte der Rechenschaftsbericht des Vorstandes. Nach einigen Schwierigkeiten während der Saison kann die 1. Mannschaft mit dem Erreichen des Landesliga-Halbfinales sehr zufrieden sein. Auch die Nachwuchsmannschaften der Altersklassen U9, U11, U13, U17 und U20 haben eine gute Saison gespielt. Ebenso positiv war das Fazit zur in der Bezirksliga spielenden 1B und zum Eiskunstlauf.

Danach ging das Wort an Bernd Bullnheimer, zuständig für die Finanzen beim ESC. Er startete mit dem „trocknen“ Teil des Abends, dem Zahlenwerk über Einnahmen und Ausgaben im Verein, erklärte die einzelnen Zusammenhänge und stellte sich den Fragen der Anwesenden. Darauf folgte der Bericht des Kassenprüfers Gerhard Röß, der dem ESC eine saubere Buchführung bescheinigte und den anwesenden Mitgliedern empfahl, den Vorstand zu entlasten.

Bevor es zu den Neuwahlen des Vorstandes ging, wurde Satzung an zwei Stellen geändert und eine Beitragsordnung vorgestellt und verabschiedet. Wiedergewählt wurden Frank Terhar und Bernd Bullnheimer in ihrer Funktion als Sport- bzw. Finanzvorstand. Für den Posten des Marketingvorstandes hat sich ein langjähriger Unterstützer des Haßfurter Eishockeys bereit erklärt. Der Name Klaus Kaufmann wird nicht nur den Besuchern in der Eishalle in guter Erinnerung sein, sondern auch vielen Geschäftsleuten in und um Haßfurt. Weibliche Unterstützung wird das Trio von Chiara Marx erhalten, die als Vorstand Nachwuchs gewählt wurde und damit in die Fußstapfen ihres Vaters Uwe Marx treten wird, der von 2014 bis 2018 die Nachwuchsabteilung leitete. Keinen Vorstandsposten, aber einen nicht weniger wichtigen „Job“ hat in Zukunft Ingo Stöhlein, der für die Themen, die abseits vom Eis auftreten, sei es Bewirtung, Zeitnahme oder alles rund um die Eishalle verantwortlich sein wird.

"Haßfurt ist meine zweite Heimat": Warum Jakub Sramek die Hawks dennoch in Richtung Waldkraiburg verlässt

Ob das Trikot mit der Nummer 13 wirklich mal unter dem Hallendach im Stadion am Großen Anger hängen wird, sei mal dahingestellt. Doch ohne Frage hat der ESC Haßfurt, der in diesem Dezember sein 20-jähriges Bestehen feiern wird, mit dem Weggang von Jakub Sramek einen der größten Spieler seiner jungen Vereinsgeschichte verloren. Zum zweiten Mal.

Anfang Mai hatte der Eishockey-Landesligist verkündet, dass der Tscheche künftig nicht mehr für die Hawks auflaufen wird. Noch am selben Tag verabschiedete sich Sramek per Videobotschaft von dem Verein, für den er insgesamt für fünf Spielzeiten aufgelaufen ist. "Hallo Fans, heute ist leider kein schöner Tag", beginnt der 31-Jährige auf Deutsch: "Ich muss dich für eine neue Challenge verlassen. "Drei Tage später wurde dann das offiziell, was sich viele bereits gedacht hatten: Sramek wird künftig für den EHC Waldkraiburg in der Bayernliga auflaufen. Den Löwen hatte sich bereits im vergangenen Sommer Daniel Hora, Srameks Landsmann und langjähriger Teamkollege beim ESC, angeschlossen. "Daniel hat bei dem Wechsel offensichtlich eine große Rolle gespielt", erklärt Sramek am Telefon, diesmal auf Englisch. "Er war meine Verbindung zu dem Verein."

Den ESC Haßfurt, seine erste Station im Ausland, zu verlassen, sei eine "sehr, sehr harte Entscheidung" gewesen. "Haßfurt ist meine zweite Heimat. Ich habe es mir nicht leichtgemacht, aber es hat sich nach dem richtigen Zeitpunkt angefühlt, diese Chance zu ergreifen", meint der Flügelstürmer, dessen tschechischer Sturmpartner Jan Trübenekr den Hawks wohl erhalten bleibt. Doch glücklich über Srameks Entschluss sei der nicht gerade gewesen. "Wir haben nicht viel darüber geredet. Ich habe ihm gesagt, dass sich für mich eine neue Option ergibt. Ich denke, er hat es verstanden. So ist es eben manchmal im Eishockey. "Sramek will es nochmal in der Bayernliga probieren. Logisch: Wer in 180 Pflichtspielen für die Hawks in der Landesliga irrsinnige 583 Scorerpunkte erzielt, hat definitiv das Zeug dazu, es eine Etage weiter oben zu versuchen. Zumal sich der Rechtsschütze dort auch schon bewiesen hat. Als Sramek sich zur Saison 2019/20 das erste Mal aus Haßfurt verabschiedet und sich dem EHC Königsbrunn angeschlossen hatte, produzierte er in der Bayernliga auf ähnlichem Niveau. In 36 Pflichtspielen verzeichnete der Angreifer 68 Scorerpunkte für die Pinguine. Mit den Löwen wird Sramek in der Bayernliga wieder auf sein altes Team aus Königsbrunn treffen. "Das wird sicher cool, die halbe Mannschaft von damals ist ja noch dort", meint er. Und schiebt nach, dass die Duelle gegen den ERV Schweinfurt dann eher "normale" Spiele für ihn seien. "Gegen Schweinfurt zu spielen, wird im Waldkraiburger Trikot nicht dasselbe sein.

"Stichwort Schweinfurt: Die Partien gegen die Mighty Dogs aus seiner ersten Saison beim ESC, in der Runde 2017/18, als es nicht in Freundschafts-, sondern in Pflichtspielen gegen den unterfränkischen Rivalen ging, zählen für Sramek zu seinen persönlichen Highlights aus seiner Zeit bei den Hawks. Und die Finalserie gegen Dingolfing im Vorjahr: "Das war unglaublich intensives und gutes Eishockey."

Blickt der 31-Jährige auf die Zukunft des Haßfurter Eishockey, hat er eine klare Meinung. Er traue seiner Ex-Mannschaft auf jeden Fall wieder die Aufstiegsrunde zu. Ob es für die Bayernliga reicht, sei freilich noch nicht abzusehen. Aber: "Die jungen Spieler werden weiter einen Schritt nach vorne machen. Und hoffentlich immer besser werden. Die Fans in Haßfurt verdienen endlich den Aufstieg in die Bayernliga." Er selbst würde sich jedenfalls freuen, stünden sich irgendwann Waldkraiburg und die Hawks in der Bayernliga gegenüber. Zukunftsmusik. Vorerst geht es ihm darum, es mit seiner neuen Mannschaft möglichst weit zu bringen. "Ich will mit Waldkraiburg in die Play-offs. Das ist mein Ziel. Das wird schwierig, aber ich glaube daran. Sonst hätte ich diese Entscheidung nicht getroffen."

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Personal-Kracher beim ESC Haßfurt: Jakub Sramek verlässt die Hawks, drei weitere Abgänge auch schon fix

​Der Eishockey-Landesligist verliert seinen Topscorer.  Neben dem 31-jährigen Tschechen verlassen drei weitere Akteure den Haßfurter Verein. Herber Verlust für den ESC Haßfurt: Die erste Personalentscheidung für die anstehende Saison in der Eishockey-Landesliga hat es in sich. Toptorjäger Jakub Sramek verlässt zum zweiten Mal nach seiner Rückkehr im ersten Coronajahr 2020 die Hawks. Seine Entscheidung teilte der 31-jährige Tscheche den ESC-Verantwortlichen am Montagnachmittag mit. Srameks Entschluss trifft auch ESC-Sportvorstand Frank Terhar hart. Schließlich deutete sich nach ersten persönlichen Gesprächen ein Verbleib Srameks in Haßfurt auch für die Saison 2024/2025 an. "Wir akzeptieren natürlich seine Entscheidung, die ihm nicht leichtgefallen ist. Für uns ist es natürlich sehr, sehr schade", äußerte sich der 46-Jährige und fügte hinzu: "So ist leider das Geschäft." Wohin es Sramek zieht, ist noch nicht bekannt.
 
Nicht nur Terhar ist bewusst, dass Sramek, der nach zwei Spielzeiten für den Landesligisten sein sportliches Glück in Königsbrunn versucht hatte, nach einem Jahr aber wieder an den Main zurückkehrte, sportlich eine riesige Lücke hinterlässt. In den insgesamt 180 Partien im Hawks-Trikot erzielte er unglaubliche 583 Scorerpunkte, was einem Durchschnitt von 3,24 Punkten pro Spiel entspricht. Deshalb bedankt sich Terhar auch "von ganzem Herzen für die etlichen Jahre in Haßfurt und die vielen, vielen schönen und wichtigen Tore. Wir wünschen Jakub für seinen weiteren Weg, sowohl sportlich als auch privat, nur das Beste." Die Suche nach einem Nachfolger läuft jetzt auf vollen Touren.
 
"Positive Signale" gibt es nichtsdestotrotz von Srameks Sturmpartner Jan Trübenekr, der mit seinen 96 Scorerpunkten in der abgelaufenen Saison wieder maßgeblich zum Erfolg der Hawks beigetragen hatte. "Ready to be continued", also bereit für eine Fortsetzung, lautet Trübenekrs Aussage gegenüber Terhar. Und auch sonst führten Terhar und Kollegen nach einer kurzen Erholungspause schon zahlreiche Gespräche. "Schriftlich fixiert ist aber noch nichts", so der ehemalige Verteidiger, der deshalb noch um ein wenig Geduld bei den Fans bittet. "Wir wollen abwarten, bis alles in trockenen Tüchern ist."
 
Es ist nicht der einzige Abgang, der fix ist: Neben Sramek werden auch Trainer Ivan Horak, Stürmer Samy Paré und Verteidiger Denis Salnikov nicht weiter für die Hawks aktiv sein. "Mit einem möglichen Nachfolger für Ivan sind wir in Verhandlung", sagt Terhar und rechnet dahingehend "mit einer Entscheidung hoffentlich für uns" in den nächsten Wochen.
 
Ein Fragezeichen steht hinter Torwart Luca Feitl, dessen Verbleib aufgrund seines Studiums unsicher ist. "Für den Fall, dass Luca nicht mehr zur Verfügung stehen sollte, haben wir bereits mit einem anderen Torwart Kontakt aufgenommen", sagt Terhar, der zudem von Gesprächen mit "drei weiteren jungen Spielern" aus Schweinfurt, Nürnberg und Pegnitz berichtet. "Aber auch hier fallen die Entscheidungen erst, wenn Arbeit, Uni oder andere Verpflichtungen geregelt sind." Ob Lucas Büchner sowie Jona Schneider erneut für die Hawks auflaufen, steht ebenso nicht fest. "Aktuell schaut es bei den beiden aus privaten Gründen eher schlecht aus. Aber hier ist noch nichts endgültig", meint Terhar, der den Stürmer und den erst vor einem Jahr aus Schweinfurt gekommenen Verteidiger gerne halten würde. 
 
Terhar und Finanz-Vorstand Bernd Bullnheimer, beide ehrenamtlich im Einsatz, sind derzeit nicht nur mit Vertragsgesprächen beschäftigt. "Wir haben aktuell auch mit der Neuausrichtung des Vereins viel zu tun", bittet Terhar vor allem die erwartungsfrohen Fans für Verständnis um Geduld. Gleichzeitig bedauere er das "definitive Aus" seines Marketing-Vorstandskollegen Andy Beck aus dem bisherigen Führungs-Trio. Gründe für das Ausscheiden nennt er nicht. Wer den Posten künftig besetzen soll, ist noch unklar. Fest steht lediglich, dass sich bei der im Juni geplanten Jahreshauptversammlung Chia Marx als Vorstand Nachwuchs zur Verfügung stellt und auch er sowie Bernd Bullnheimer wieder für den Vorstand kandidieren.

"Völliger Blödsinn": Die Vorstände des ESC Haßfurt übers Play-off-Aus und einen möglichen Bayernliga-Aufstieg

Nach den Niederlagen im Play-off-Halbfinale gegen Burgau heißt die Realität der Hawks weiterhin Landesliga. Wann ist in Haßfurt wieder Bayernliga-Eishockey denkbar? Nach zwei Spielen im Halbfinale der Play-offs in der Eishockey-Landesliga gegen Burgau war für den ESC Haßfurt vor zwei Wochen die Saison beendet. Somit treten die Hawks auch in der Spielzeit 2024/25 in der Landesliga an. Ist irgendwann auch mal wieder mehr drin für die Haßfurter? Finanzvorstand Bernd Bullnheimer und Sportvorstand Frank Terhar sprechen im Interview über den kurzfristigen Trainerwechsel, einen möglichen Aufstieg in die Bayernliga und räumen zudem mit einem Gerücht auf.

Nach dem Aus im Halbfinale 2022 und dem Aus im Finale 2023 war heuer für den ESC Haßfurt wieder im Halbfinale Schluss. Haben die Hawks erneut eine gute Saison hingelegt oder sind sie ein weiteres Mal gescheitert?

Frank Terhar: Wer ins Halbfinale kommt, ist sicherlich nicht gescheitert. Das erste Spiel gegen Burgau haben wir klar verloren, das zweite war absolut auf Augenhöhe. Wir haben den Zuschauern richtig was bieten können. In meinen Augen war es eine erfolgreiche Saison.
Bernd Bullnheimer: Das sehe ich ganz klar genauso. Es war eine Saison mit Höhen und Tiefen, in der wir einiges bewältigen mussten. Das hat die Mannschaft super gemacht und eine gute Saison mit dem Halbfinal-Aus beendet.

Sie sind also zufrieden mit der abgelaufenen Runde?

Bullnheimer: Ja und nein. Natürlich kann es immer besser laufen. Aber dann passiert dir eben so etwas wie der Trainerwechsel. Eine Saison ist kein Wunschkonzert. Sondern das, was viele Menschen aus einer Situation machen. Und was diese Menschen daraus gemacht haben, ist super.
Terhar: Wir hatten wirklich schwierige vier bis sechs Wochen, die nicht so einfach wegzustecken waren. In Anbetracht dessen war es eine absolut zufriedenstellende Saison.

Dennis Maschke hat dem Verein im November mitgeteilt, sein Engagement als Coach aus persönlichen Gründen sofort zu beenden. Sie haben mit dem Spielertrainer-Trio Sramek, Trübenekr und Dietrich als Interimslösung reagiert.

Bullnheimer: Dennis kam mit der Bitte nach Vertragsauflösung auf uns zu. Es waren persönliche Gründe. Wir haben dem sofort entsprochen und uns überlegt, wie wir das handhaben.

Terhar: Das haben die Jungs vor zwei Jahren schonmal gemacht, als Martin Reichert als Trainer beruflich viel unterwegs war. Wir sind auf die Drei zugegangen und sie haben zugesagt – und es gut gemacht.

Bis Sie im Januar Ivan Horak als neuen Cheftrainer vorstellen konnten.

Terhar: Die Suche war extrem schwierig, es war ja mitten in der Saison. Wir standen mit einigen Kandidaten in Kontakt – aber die hatten alle noch Vertrag und wollten den auch erfüllen. Das war bei Ivan auch so. Unser Glück war es, dass in Vilshofen einige Spieler abgewandert sind und so fast kein Trainings- und Spielbetrieb mehr möglich war. Das letzte Spiel bei uns haben sie mangels Personal auch abgesagt. Dankenswerterweise haben die Vilshofener Verantwortlichen ihm keine Steine in den Weg gelegt und Ivan ziehen lassen.

Wird Ivan Horak auch in der neuen Saison in Haßfurt an der Bande stehen?

Bullnheimer: Für derlei Fragen ist es noch ein bisschen zu früh. Als Ivan kam, haben wir mit ihm explizit über die eben abgelaufene Saison gesprochen. Jetzt ist Pause, wir müssen uns alle erst einmal sortieren.

Mit Horak ging’s in die Play-offs. Unterstützend kamen die Neuzugänge Denis Salnikov und Samy Paré zum Team dazu. Ein Zeichen, dass es der ESC durchaus ernst meint?

Terhar: Absolut. Wir haben uns gezielt für die Defensive umgeschaut, weil sich Alex Stahl die Hand gebrochen hatte. Deswegen haben wir Denis Salnikov verpflichtet. Während der Suche ist uns Samy Paré untergekommen, der uns einfach auch überzeugt hatte.

Zu den Play-off-Heimspielen kamen pro Spiel über 1400 Menschen. Solche Zahlen können selbst höherklassige Fußballvereine in der Region derzeit nicht vorweisen.

Terhar: Wir sind uns bewusst, dass es solche Zahlen wohl nur in Richtung Play-offs gibt. Aber noch besser finde ich unsern Zuschauer-Jahresschnitt von über 700 Fans. Da können wir zurecht stolz darauf sein.
Bullnheimer: Das zeigt, dass wir hier sehr attraktiven Sport anbieten – auch, wenn wir nur in der zweitniedrigsten Klasse antreten. Eishockey begeistert die Menschen nicht nur in Haßfurt, sondern in der ganzen Region.

Haßfurt funktioniert als Eishockey-Standort. Nur in der Landesliga oder vielleicht auch eine Etage weiter oben?

Bullnheimer: Ein Aufstieg in die Bayernliga ist ein nennenswerter Schritt, der nicht zu unterschätzen ist. Wir leben von unseren Zuschauern. Weil sie Stimmung ins Stadion bringen, aber auch weil sie Eintritt bezahlen. Eine Liga weiter oben zu spielen, aber eben nicht mehr so erfolgreich, ist ein Risiko. Dann bleibt vielleicht der ein oder andere doch zu Hause. Team, Zuschauer, Sponsoren und der gesamte Verein müssen da auf einer Linie sein. Da müssen alle nochmal wachsen.Terhar: Sportlich kann man den Schritt von der Landes- in die Bayernliga ganz gut einordnen. Wir spielen jedes Jahr Testspiele gegen den ERV Schweinfurt. Da waren wir über die letzten Jahre gesehen immer ziemlich ebenbürtig – aber eben auch nicht mehr. Mit unserem jetzigen Kader würden wir in der Bayernliga ganz klar gegen den Abstieg spielen. Für höhere Ziele müsste sich da etwas ändern.Bullnheimer: Der Kader müsste vor allem breiter werden. Wir haben definitiv Spieler, die Bayernliganiveau haben. Aber davon bräuchtest du dann eben mehr. Und das ist auch wieder klar eine wirtschaftliche Frage.

Ein Aufstieg in die Bayernliga wäre sicherlich auch eine Chance für das Haßfurter Eishockey.

Bullnheimer: Unbedingt. So etwas will aber gut durchdacht sein. Da braucht es Sponsoren, die auch dann noch hinter dir stehen, wenn du häufiger verlierst als gewinnst.
Terhar: Ein Aufstieg bietet immer Chancen und birgt immer Risiken. Das Ziel ist in erster Linie aber, endlich mal Landesliga-Meister zu werden, endlich mal diesen Pokal in den Händen zu halten. Was danach passiert, muss man sich sehr gut überlegen. Das gilt nicht nur für Haßfurt und die Landesliga, das geht im Prinzip ja allen so.

Man hätte auch den ERV Schweinfurt wieder als Ligakonkurrent…

Terhar: Das sind immer heiße, interessante Spiele. Was in solchen Derbys gegen Schweinfurt auf dem Eis passiert, ist das, was Spieler und Fans reizt. Das sind Spiele, da würdest du im Ligabetrieb an der Marke von 2000 Zuschauern kratzen.
Bullnheimer: Letztlich ist es ja auch ein Kostenfaktor. Drei Stunden mit dem Bus Richtung Süden zu fahren, kostet Geld und nervt die Spieler. Derbys sind für alle in jeder Beziehung eine gute Sache.

Lautet also das Ziel für die kommende Saison Bayernligaaufstieg?​

Bullnheimer: Wir wollen Meister werden. Mit der Freude käme wahrscheinlich gleichzeitig die Sorge, und dann müsste man eben sehr genau überlegen. Das muss man nicht als Ziel ausgeben. Denn es ist doch klar: Es gibt nichts Besseres, als bis ins Finale zu kommen und das zu gewinnen. Das wollen die Fans, das will die Vereinsleitung, das will die Mannschaft. Alles andere ist Quatsch.

Hinter vorgehaltener Hand wurde in den vergangenen Jahren gerade nach Play-off-Niederlagen gemunkelt, dass die Mannschaft insgeheim gar nicht aufsteigen wollen.

Bullnheimer: Mit Verlaub: Was da mitunter kolportiert wurde, dass manche Spieler keine Lust hätten, ist völliger Blödsinn.
Terhar: Ich glaube, dass solche Mutmaßungen von Fans oft vom Frust getrieben sind. Das kann man irgendwo auch verstehen. Aberich kann ganz entschieden sagen: Keiner unserer Verantwortlichen, keiner unserer Spieler geht in ein Spiel und will das nicht zu 100 Prozent gewinnen. Wir sind Sportler und Sportler wollen gewinnen. Und so gehen wir auch wieder in die neue Saison. auch wieder in die neue Saison.

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