Zum Abschluss eine Blamage: Schlechte Laune bei den Haßfurt Hawks zum Ende der Vorrunde
Haarsträubende Fehler wie zuletzt darf sich der Eishockey-Landesligist in den Play-offs nicht leisten. Wer Gegner im Achtelfinale sein wird, ist noch offen.
Zwei Spiele, zwei Punkte. Note: mangelhaft. So lässt sich das letzte Vorrundenwochenende der Haßfurt Hawks in der Gruppe B der Eishockey-Landesliga zusammenfassen. Ärgerte sich Torwart Nicolas Hetzel schon am Freitag nach dem knappen 6:5-Erfolg gegen Waldkirchen, perfekt gemacht allerdings erst in der Verlängerung, so kann die 1:4-Niederlage beim VER Selb am Sonntag als Blamage eingestuft werden.
Dabei hatte gerade das Heimspiel gegen die Crocodiles aus Waldkirchen gut begonnen, wenngleich diese sich trotz ihrer nur zehn Feldspieler kampf- und willensstark in den Weg stellten. Das Bemühen, an die zwei vorherigen Siege und vor allem die guten Auftritte in Pegnitz sowie in Straubing anzuknüpfen, war freilich vorhanden. An der Umsetzung mangelte es jedoch.
Weil sie den Gästen nach teils haarsträubenden Fehlern relativ leicht vier Treffer ermöglichten, lagen Kapitän Christian Dietrich und seine Teamkollegen nach zwei Dritteln trotz zwischenzeitlicher 3:1-Führung sogar mit 3:4 im Rückstand. Nachdem Jan Trübenekr einen Penalty verwandelt hatte (55.), traf Nico Tolle 84 Sekunden vor dem Ablauf der regulären Spielzeit doch noch zum 5:5-Ausgleich und sicherte den Niederbayern somit einen Punkt.
Dass Dominik Soukup schließlich in der Verlängerung den Sieg für Haßfurt markierte, spielte für ihn quasi keine Rolle. Ebenso, dass er zuvor schon drei Mal getroffen und deshalb auch zum Spieler des Abends gewählt wurde. Der 21-jährige Tscheche war einfach sehr schlecht gelaunt: "Wir haben von der ersten bis heute zur 63. Minute schrecklich gespielt." Für Nicolas Hetzel fehlte vor allem "der Zug zum Tor. Und wir haben das zweite Drittel komplett verschlafen. Ich weiß nicht, warum wir teilweise so inkonstant über 60 Minuten spielen. Das müssen auf jeden Fall zu den Play-offs abstellen", ärgerte sich der Schlussmann über das "sehr schlechte Spiel von uns".
Trainer Petr Korinek wollte unmittelbar nach der Schlusssirene am Freitagabend "lieber nichts sagen". Tat er dann aber doch, kurz und bündig: "Wir führen 3:1 und haben aufgehört, zu spielen. Es waren heute einfach viel zu viele individuelle Fehler", ärgerte sich der sichtlich enttäuschte Tscheche, dessen Gemütslage sich am Sonntag nach der Schlappe in Selb weiter verfinsterte: Einzig Tomas Pribyl traf zu Beginn des zweiten Abschnittes zum 1:1-Ausgleich (24.)
"Wir haben wirklich nicht schlecht gespielt. Daran lag es nicht", bilanzierte Christian Dietrich. "Wir haben Druck gemacht. Unser Problem war aber wieder einmal, dass wir keine Tore geschossen haben und durch individuelle Fehler ausgekontert wurden. Selb hat es clever gemacht, uns hat das Glück gefehlt."
Gut für Hawks, dass die Vorrunde vorbei ist. Als Tabellendritter treffen sie nun an diesem Sonntagabend im Stadion am Großen Anger im ersten Play-off-Achtelfinale entweder auf den SC Reichersbeuern oder den SC Forst.