Gelungener Auftakt in die Play-offs: Die Haßfurter Hawks setzen sich in Spiel eins gegen den SC Forst durch
Weil auch die Stimmung auf den Rängen wieder deutlich besser ist, ist die Situation beim Landesligisten rosig. Entschieden ist das Duell mit Forst aber noch nicht.
Der Auftakt in die diesjährigen Play-offs ist den Haßfurter Hawks gelungen. Welchen Anteil Lukas Heinl am 6:3-Erfolg über den SC Forst hat, sei dahingestellt. Tatsache ist aber, dass sich die zuletzt schlechte Stimmung auf den Rängen nach einem flammenden Appell des Vorsitzenden der Eishockeyfreunde Haßberge vor Anpfiff der Partie wieder in lautstarke Unterstützung gewandelt hatte.
Auch Tatsache ist, dass die auch deshalb hochmotivierte Mannschaft von Trainer Petr Korinek gegen die bis dato völlig unbekannten "Nature Boyz" aus dem kleinen 400-Seelendorf Forst, zehn Kilometer vom Bayernligastandort Peißenberg gelegen, von der ersten Sekunde an engagiert sehr zu Werke ging – trotz des krankheitsbedingten Fehlens von Michael Stach und Tomas Pribyl. Als Bauer Barry früh die 1:0-Führung markierte (5.), brach unter den 571 Zuschauenden erstmals richtig Jubel auf. Ebenso nach dem Treffer zum 2:0, für den der wieder genesene Josef Dana wenig später sorgte (10.).
Dennoch gaben sich die von Fritz Stögbauer trainierten Oberbayern keineswegs vorzeitig geschlagen. Im Gegenteil: Mit ihren Kolossen wie etwa dem fast zwei Meter großen und 110 Kilogramm schweren Angreifer Matthias Müller erwiesen sie sich weiterhin als sehr unbequemer Gegner. Müller, in den Vorjahren Tor- und Punktegarant für den Bayernligisten EA Schongau, war es auch, der zu Beginn des zweiten Abschnitts in einer Überzahlsituation den 1:2-Anschluss herstellte (22.). Die Freude bei den fünf mitgereisten Forster Fans währte allerdings nur kurz, denn Dominik Soukup sowie der ESC-Spieler des Tages Philip Endres schraubten das Ergebnis auf 4:1 in die Höhe (25./35.).
Mit seinem zweiten Tor am Sonntagabend sorgte der Nürnberger Neuzugang dann exakt eine Minute nach Beginn des letzten Drittels schließlich für die Vorentscheidung – dachten wohl alle im Stadion Am Großen Anger. Dass es letztlich doch noch einmal spannend wurde, lag in erster Linie an weiterhin kampfstarken Forstern, die sich um mehr als nur als nur Ergebniskosmetik bemühten. Der Lohn ihres Aufwands: Simon Fend sorgte mit einem Doppelpack zum 3:5 (43./57.) noch einmal für Spannung. Erst Soukup zerstreute zwei Minuten vor dem Ende alle Bedenken, denn nach einem Solo setzte er sich durch und ließ Forsts Schlussmann Thomas Zimmermann letztlich keine Chance: 6:3.
Eine "gute Leistung" sah Hawks-Trainer Petr Korinek, der vor allem mit der kämpferischen Leistung seiner Mannschaft einverstanden war. Spielerisch sei dagegen noch Luft nach oben. "Wir haben einige Fehler gemacht, aber das ist normal. Im nächsten Spiel werden wir besser sein", zeigte sich der 58-jährige Tscheche optimistisch, den Einzug ins Viertelfinale im Rückspiel einzutüten. Dem pflichtete Louis Britsch bei, der einige "Konzentrations- und Leichtigkeitsfehler" einräumte. "Die müssen wir im Rückspiel einfach ausschalten."
Dann werde im möglicherweise entscheidenden Rückspiel im Peißenberger Eisstadion, wo der SC Forst seine Heimspiele austrägt, am kommenden Samstag der Sack zugemacht (Eröffnungsbully ist um 20 Uhr). "Jetzt kennen wir den Gegner. Jetzt können wir uns ein bisschen besser vorbereiten. Ich habe ein gutes Gefühl", sagte Korinek.