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SPIELBERICHT
• Finale Spiel 3
• EV Dingolfing • 19.03.23
Erst hui, dann pfui: Was die Haßfurter Hawks nach dem 3:11 gegen Dingolfing tun müssen, um bestehen zu können
Achterbahnfahrten sind derzeit sicherlich wesentlich angenehmer, als sich Spiele der Haßfurt Hawks anzusehen. Erst hui, zwei Tage später wieder pfui: Denn während die Mannschaft von Trainer Petr Sikora im zweiten Eishockey-Landesliga-Play-off-Finalspiel am Freitagabend beim 5:2-Sieg gegen den EV Dingolfing eine kämpferische Glanzleistung bot, ging sie am Sonntagabend in der Marco-Sturm-Halle der Niederbayern noch schlimmer unter als eine Woche zuvor. Doch wie kam diese 3:11-Schmach zu Stande?
"Gute Frage. Dingolfing hat uns einfach den Schneid abgekauft", lautete kurz nach der Begegnung ein erster Erklärungsversuch von Abteilungsleiter Andreas Kurz. Vor allem im zweiten Drittel, in dem sich die Nickligkeiten und Foulspiele beider Kontrahenten aus dem ersten Abschnitt fortsetzten. Der Schiedsrichter hatte auf alle Fälle viel zu tun, denn er schickte – gleichmäßig verteilt – jeweils 16 Spieler auf die Strafbänke, die somit fast zu jedem Zeitpunkt der Partie gefüllt waren. Immerhin zwei Mal nutzten die Dingolfing Isar Rats die numerische Überlegenheit aus und bauten ihre knappe Führung durch Alexander Janzen nach knapp zehn Minuten auf 3:0 aus.
Die Hawks, die zu diesem Zeitpunkt noch gut Paroli boten und ebenfalls gute Tormöglichkeiten hatten, schafften 44 Sekunden vor dem Drittelende, ebenfalls bei eigener Überzahl, wenigstens noch den Anschluss (Torschütze war Tomas Pribyl, 20.). Doch eine weitere Aufholjagd und somit eine weitere offene Begegnung auf Augenhöhe kam nach dem Seitenwechsel nicht mehr zu Stande. Laut Kurz hatten die Dingolfinger "leichte Fehler" der Haßfurter Puckjäger einfach "gnadenlos bestraft". Bis auf 8:1 schraubten sie das Ergebnis, spielten sich dabei fast wie in einen Rausch und versetzten bis auf die bedauernswerten 160 Haßfurter Fans alle restlichen gut 1500 Zuschauenden sprichwörtlich in Ektase.
Und auch im Schlussabschnitt ließen EVD-Kapitän Dominik König und seine Teamkollegen nicht wirklich locker. Immerhin musste der bedauernswerte Nicolas Hetzel im ESC-Gehäuse den Puck "nur" noch drei Mal aus seinem Netz holen, während auch sein Gegenüber Dennis Jedrus zwei Mal das Nachsehen hatte: der "Doppelpack" von Daniel Hora zum 9:2 (43.) und 11:3 (58.) kann angesichts der Höhe des Ergebnisses aber schon fast nicht mehr als Ergebniskosmetik bezeichnet werden. Und dass mit Pribyl und Hora zwei Abwehrspieler erfolgreich waren, beweist die am Sonntagabend trotz vieler abgegebener Schüsse nicht vorhandene Durchschlagskraft der ESC-Stürmer. "Wir haben uns diesmal gewehrt, was man auch an den Strafzeiten sieht. Diese haben uns wahrscheinlich aber auch ein besseres Ergebnis gekostet", so Kurz angesichts der insgesamt fünf Unterzahltore.
Zum zweiten Mal heißt es jetzt "aufstehen, Mund abwischen und es am kommenden Freitag wieder besser machen. Ob du 3:11 verlierst oder 0:1 – das spielt in der Endabrechnung ja eigentlich keine Rolle. Dingolfing führt jetzt nach drei Spielen mit 2:1. Jetzt heißt es am Freitag für uns siegen oder fliegen", ist Kurz überzeugt, wie schon beim ersten Heimspiel, einen ganz anderen Auftritt zu sehen. Zustimmung erhält er von Petr Sikora, der lediglich von "blöden Gegentoren" sprach und sich ansonsten mit einer eigenen öffentlichen Analyse zurückhalten wollte. "Am Freitag schlagen wir den Gegner", gibt er sich allerdings zuversichtlich und zugleich kämpferisch.
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