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Was die Wahl des Spielers des Spiels über die Partie der Haßfurt Hawks gegen den EV Pegnitz aussagt

Das Spitzenspiel der Eishockey-Landesliga zwischen dem Ersten und dem Zweiten ist nur auf dem Papier eines. Hinterher fallen deutliche Worte.

Nicolas Hetzel war nach der Schlusssirene niedergeschlagen und angefressen. Das, obwohl der Torwart nach der Partie der Eishockey-Landesliga zwischen seinen Haßfurt Hawks und dem EV Pegnitz zum Spieler des Tages auserkoren wurde. Doch gerade diese Auszeichnung sagt viel aus über die vorangegangenen 60 Minuten am Freitagabend im zweiten vermeintlichen Spitzenspiel zwischen Haßfurt und Pegnitz.

Denn wenn ein Torwart nach einer 0:5-Klatsche noch zum Besten seiner Mannschaft gewählt wird, sind seine Vorderleute vermutlich ihrer Form meilenweit hinterhergelaufen. Tatsache ist: Hetzel wurde beim wohl einseitigsten Spiel gegen Pegnitz seit Jahren – selbst die Haßfurter 1:4-Niederlage zwei Wochen zuvor war spannender – oftmals allein gelassen und verhinderte mit zahlreichen Paraden eine weitaus höhere Niederlage.

"Unsere Leistung war heute vom ersten bis zum letzten Mann bodenlos und ist nicht zu entschuldigen", hatte er nach der Schlusssirene, die die allermeisten der 949 Fans förmlich herbeisehnten, fast schon Mitleid mit den eigenen Anhängern. "So dürfen wir uns nicht präsentieren", machte er deutlich.

Klar, die personellen Voraussetzungen waren nicht gut für Haßfurt. "Wir hatten die letzten zwei Wochen einen Virus in der Kabine. Wir hatten teilweise nur fünf, sechs Mann beim Training, waren einfach sehr geschwächt", gab Hetzel zu Protokoll. Trotz einiger Ausfälle standen genügend erfahrene Spieler auf dem Eis, die gegen das Auftreten der Gäste allerdings kein richtiges Gegenmittel fanden. Auch nicht nach der ersten Drittelpause, als die Hawks nach einem Treffer von Roman Navarra (17.) nur mit 0:1 im Rückstand lagen.

"Haßfurt kann froh sein, dass es heute den Nicolas im Tor hatte, weil es sonst noch höher für uns hätte ausgehen können", bilanzierte Michael Breyer. Der ehemalige Hawks-Angreifer, der im Mitteldrittel mit dem 0:2 (32.) die Tür für den zweiten Sieg seiner Icedogs in dieser Saison in Haßfurt weiter öffnete, lobte aber vor allem die eigene Abwehrarbeit: "Letztlich gewinnst du solche Spiele, weil du defensiv gut bist. Ich glaube, Haßfurt muss sich diesbezüglich an die eigene Nase fassen." Recht hat er, denn während es die Hausherren teilweise leichtfertig versiebten, ihre durchaus vorhandenen Möglichkeiten zu nutzen, musste sich die Abwehrabteilung eingestehen: Der Pegnitzer Angriff war wieder einmal wesentlich effektiver. Während Mirko Schreyer noch im zweiten Drittel auf 0:3 (39.) stellte, gelang den Hawks auch im Schlussdrittel nicht einmal der Ehrentreffer. Im Gegenteil: Jannek Gerstner und erneut Roman Navarra (43./53.) machten die Heimniederlage der Hawks perfekt. "Ein ganz schlechtes Spiel" seiner Mannschaft, die "nicht mit dem Kopf auf dem Eis" gewesen sei, sah der ebenso deprimierte Haßfurter Trainer Petr Korinek, der viele notwendige Tugenden nur beim Gegner gesehen hat: "Er hat aggressives Forechecking und sehr schlau gespielt", gratulierte er.

Nach diesem sportlichen Tiefschlag haben die Haßfurt Hawks bis zum 19. Januar Zeit, sich so weit wie möglich auszukurieren und die Köpfe freizubekommen. Dann steht das Auswärtsspiel beim EHC Bayreuth auf dem Programm.

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