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ESC Hassfurt
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Interview Vorstände

"Völliger Blödsinn": Die Vorstände des ESC Haßfurt übers Play-off-Aus und einen möglichen Bayernliga-Aufstieg
Nach den Niederlagen im Play-off-Halbfinale gegen Burgau heißt die Realität der Hawks weiterhin Landesliga. Wann ist in Haßfurt wieder Bayernliga-Eishockey denkbar?

Nach zwei Spielen im Halbfinale der Play-offs in der Eishockey-Landesliga gegen Burgau war für den ESC Haßfurt vor zwei Wochen die Saison beendet. Somit treten die Hawks auch in der Spielzeit 2024/25 in der Landesliga an. Ist irgendwann auch mal wieder mehr drin für die Haßfurter? Finanzvorstand Bernd Bullnheimer und Sportvorstand Frank Terhar sprechen im Interview über den kurzfristigen Trainerwechsel, einen möglichen Aufstieg in die Bayernliga und räumen zudem mit einem Gerücht auf.

Nach dem Aus im Halbfinale 2022 und dem Aus im Finale 2023 war heuer für den ESC Haßfurt wieder im Halbfinale Schluss. Haben die Hawks erneut eine gute Saison hingelegt oder sind sie ein weiteres Mal gescheitert?

Frank Terhar: Wer ins Halbfinale kommt, ist sicherlich nicht gescheitert. Das erste Spiel gegen Burgau haben wir klar verloren, das zweite war absolut auf Augenhöhe. Wir haben den Zuschauern richtig was bieten können. In meinen Augen war es eine erfolgreiche Saison.

Bernd Bullnheimer: Das sehe ich ganz klar genauso. Es war eine Saison mit Höhen und Tiefen, in der wir einiges bewältigen mussten. Das hat die Mannschaft super gemacht und eine gute Saison mit dem Halbfinal-Aus beendet.

Sie sind also zufrieden mit der abgelaufenen Runde?

Bullnheimer: Ja und nein. Natürlich kann es immer besser laufen. Aber dann passiert dir eben so etwas wie der Trainerwechsel. Eine Saison ist kein Wunschkonzert. Sondern das, was viele Menschen aus einer Situation machen. Und was diese Menschen daraus gemacht haben, ist super.

Terhar: Wir hatten wirklich schwierige vier bis sechs Wochen, die nicht so einfach wegzustecken waren. In Anbetracht dessen war es eine absolut zufriedenstellende Saison.

Dennis Maschke hat dem Verein im November mitgeteilt, sein Engagement als Coach aus persönlichen Gründen sofort zu beenden. Sie haben mit dem Spielertrainer-Trio Sramek, Trübenekr und Dietrich als Interimslösung reagiert.

Bullnheimer: Dennis kam mit der Bitte nach Vertragsauflösung auf uns zu. Es waren persönliche Gründe. Wir haben dem sofort entsprochen und uns überlegt, wie wir das handhaben.Terhar: Das haben die Jungs vor zwei Jahren schonmal gemacht, als Martin Reichert als Trainer beruflich viel unterwegs war. Wir sind auf die Drei zugegangen und sie haben zugesagt – und es gut gemacht.

Bis Sie im Januar Ivan Horak als neuen Cheftrainer vorstellen konnten.

Terhar: Die Suche war extrem schwierig, es war ja mitten in der Saison. Wir standen mit einigen Kandidaten in Kontakt – aber die hatten alle noch Vertrag und wollten den auch erfüllen. Das war bei Ivan auch so. Unser Glück war es, dass in Vilshofen einige Spieler abgewandert sind und so fast kein Trainings- und Spielbetrieb mehr möglich war. Das letzte Spiel bei uns haben sie mangels Personal auch abgesagt. Dankenswerterweise haben die Vilshofener Verantwortlichen ihm keine Steine in den Weg gelegt und Ivan ziehen lassen.

Wird Ivan Horak auch in der neuen Saison in Haßfurt an der Bande stehen?

Bullnheimer: Für derlei Fragen ist es noch ein bisschen zu früh. Als Ivan kam, haben wir mit ihm explizit über die eben abgelaufene Saison gesprochen. Jetzt ist Pause, wir müssen uns alle erst einmal sortieren.

Mit Horak ging’s in die Play-offs. Unterstützend kamen die Neuzugänge Denis Salnikov und Samy Paré zum Team dazu. Ein Zeichen, dass es der ESC durchaus ernst meint?

Terhar: Absolut. Wir haben uns gezielt für die Defensive umgeschaut, weil sich Alex Stahl die Hand gebrochen hatte. Deswegen haben wir Denis Salnikov verpflichtet. Während der Suche ist uns Samy Paré untergekommen, der uns einfach auch überzeugt hatte.

Zu den Play-off-Heimspielen kamen pro Spiel über 1400 Menschen. Solche Zahlen können selbst höherklassige Fußballvereine in der Region derzeit nicht vorweisen.

Terhar: Wir sind uns bewusst, dass es solche Zahlen wohl nur in Richtung Play-offs gibt. Aber noch besser finde ich unsern Zuschauer-Jahresschnitt von über 700 Fans. Da können wir zurecht stolz darauf sein.

Bullnheimer: Das zeigt, dass wir hier sehr attraktiven Sport anbieten – auch, wenn wir nur in der zweitniedrigsten Klasse antreten. Eishockey begeistert die Menschen nicht nur in Haßfurt, sondern in der ganzen Region.

Haßfurt funktioniert als Eishockey-Standort. Nur in der Landesliga oder vielleicht auch eine Etage weiter oben?

Bullnheimer: Ein Aufstieg in die Bayernliga ist ein nennenswerter Schritt, der nicht zu unterschätzen ist. Wir leben von unseren Zuschauern. Weil sie Stimmung ins Stadion bringen, aber auch weil sie Eintritt bezahlen. Eine Liga weiter oben zu spielen, aber eben nicht mehr so erfolgreich, ist ein Risiko. Dann bleibt vielleicht der ein oder andere doch zu Hause. Team, Zuschauer, Sponsoren und der gesamte Verein müssen da auf einer Linie sein. Da müssen alle nochmal wachsen.

Terhar: Sportlich kann man den Schritt von der Landes- in die Bayernliga ganz gut einordnen. Wir spielen jedes Jahr Testspiele gegen den ERV Schweinfurt. Da waren wir über die letzten Jahre gesehen immer ziemlich ebenbürtig – aber eben auch nicht mehr. Mit unserem jetzigen Kader würden wir in der Bayernliga ganz klar gegen den Abstieg spielen. Für höhere Ziele müsste sich da etwas ändern.Bullnheimer: Der Kader müsste vor allem breiter werden. Wir haben definitiv Spieler, die Bayernliganiveau haben. Aber davon bräuchtest du dann eben mehr. Und das ist auch wieder klar eine wirtschaftliche Frage.

Ein Aufstieg in die Bayernliga wäre sicherlich auch eine Chance für das Haßfurter Eishockey.

Bullnheimer: Unbedingt. So etwas will aber gut durchdacht sein. Da braucht es Sponsoren, die auch dann noch hinter dir stehen, wenn du häufiger verlierst als gewinnst.

Terhar: Ein Aufstieg bietet immer Chancen und birgt immer Risiken. Das Ziel ist in erster Linie aber, endlich mal Landesliga-Meister zu werden, endlich mal diesen Pokal in den Händen zu halten. Was danach passiert, muss man sich sehr gut überlegen. Das gilt nicht nur für Haßfurt und die Landesliga, das geht im Prinzip ja allen so.

Man hätte auch den ERV Schweinfurt wieder als Ligakonkurrent…

Terhar: Das sind immer heiße, interessante Spiele. Was in solchen Derbys gegen Schweinfurt auf dem Eis passiert, ist das, was Spieler und Fans reizt. Das sind Spiele, da würdest du im Ligabetrieb an der Marke von 2000 Zuschauern kratzen.

Bullnheimer: Letztlich ist es ja auch ein Kostenfaktor. Drei Stunden mit dem Bus Richtung Süden zu fahren, kostet Geld und nervt die Spieler. Derbys sind für alle in jeder Beziehung eine gute Sache.

Lautet also das Ziel für die kommende Saison Bayernligaaufstieg?

​Bullnheimer: Wir wollen Meister werden. Mit der Freude käme wahrscheinlich gleichzeitig die Sorge, und dann müsste man eben sehr genau überlegen. Das muss man nicht als Ziel ausgeben. Denn es ist doch klar: Es gibt nichts Besseres, als bis ins Finale zu kommen und das zu gewinnen. Das wollen die Fans, das will die Vereinsleitung, das will die Mannschaft. Alles andere ist Quatsch.

Hinter vorgehaltener Hand wurde in den vergangenen Jahren gerade nach Play-off-Niederlagen gemunkelt, dass die Mannschaft insgeheim gar nicht aufsteigen wolle.

Bullnheimer: Mit Verlaub: Was da mitunter kolportiert wurde, dass manche Spieler keine Lust hätten, ist völliger Blödsinn.

Terhar: Ich glaube, dass solche Mutmaßungen von Fans oft vom Frust getrieben sind. Das kann man irgendwo auch verstehen. Aber
ich kann ganz entschieden sagen: Keiner unserer Verantwortlichen, keiner unserer Spieler geht in ein Spiel und will das nicht zu 100 Prozent gewinnen. Wir sind Sportler und Sportler wollen gewinnen. Und so gehen wir auch wieder in die neue Saison. auch wieder in die neue Saison.

Saisonbericht

Enttäuschung und Stolz bei den Haßfurt Hawks

Der Eishockey-Landesligist schaut optimistisch in die Zukunft. Trotz des Ausscheidens in den Play-offs.

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In den nächsten Tagen stehen "Analyse sowie Reflexion" ganz oben auf der Agenda. Ein "kleines Bonbon" für die Fans, etwa erste Vertragsverlängerungen mit Spielern oder Trainer Ivan Horak, konnte oder wollte Vorstandsmitglied Frank Terhar unmittelbar nach dem Saisonaus des ESC Haßfurt in der Eishockeylandesliga am Freitagabend nicht preisgeben. "Wir haben jetzt noch eine Woche Eis und werden uns noch einige Male treffen. Erst dann werden wir weitersehen, wie es weiterläuft", berichtet er zumindest von bereits begonnenen Gesprächen.

 

Nach insgesamt 39 Begegnungen – fünf in der Vorbereitung, 18 in der Vorrunde, acht in der kurzfristig eingeführten 0,5-Fach-Zusatzrunde sowie acht in den Aufstiegs-Play-offs – war die Saison für Trainer Ivan Horak sowie Kapitän Christian Dietrich und seinen Teamkollegen am vergangenen Freitag um exakt 21:52 Uhr vorbei. Nach der deutlichen 9:3-Klatsche im ersten Play-off-Halbfinale beim ESV Burgau hatten die Haßfurt Hawks auch im zweiten Aufeinandertreffen vor eigenen Fans mit 6:7 knapp das Nachsehen. Während die beiden Zwischenziele – Erreichen der Aufstiegsrunde und Qualifikation für die Play-offs – noch souverän erreicht worden waren, ist der Traum vom Aufstieg in die Bayernliga erneut geplatzt. Die Haßfurt Hawks werden auch im Dezember, wenn der 2004 gegründete Verein sein 20-jährige Bestehen feiert, aller Voraussicht nach wieder in der Eishockey-Landesliga vertreten sein.

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"Eine Enttäuschung ist ganz klar da", räumt Vorstandsmitglied Terhar ein. Insgesamt aber überwiege die Zufriedenheit. "Ich habe immer wieder betont, dass wir auch dann stolz auf die Mannschaft sind, wenn die Leistungen mal nicht so gut sind", betont der ehemalige Verteidiger. "Ich habe selbst lange gespielt und weiß, dass es manchmal einfach nicht so gut geht. Aber dann muss man sich wieder aus dem Loch herauskämpfen. Das haben die Jungs immer wieder getan".

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Das unterstreicht Nicolas Hetzel, der sich in den vergangenen Monaten zusammen mit seinem Stellvertreter Luca Feitl erneut als souveräner Rückhalt der Mannschaft erwiesen hat. "Es steckt soviel in der Mannschaft", sagt der Bergrheinfelder, der bei der Niederlage gegen Burgau von seinem Kumpel Dominik Bokk unterstützt wurde, der Angreifer bei den Frankfurter Löwen in der Bundesliga ist. Nach dem überraschenden Rücktritt von Trainer Dennis Maschke Ende November 2023 hätten Christian Dietrich, Jakub Sramek und Jan Trübenekr die Hawks hervorragend in der Spur gehalten, bis die Suche nach einem neuen Coach abgeschlossen war.

"Darauf sind wir stolz", betont Hetzel, der sich vor allem darüber freut, in den Entscheidungspartien nicht nur den EV Ravensburg, sondern auch den starken EV Pegnitz aus dem Rennen geworfen zu haben. Er erklärt: "Wir hätten am Anfang der Saison nie gedacht, dass wir es ins Halbfinale schaffen." In die gleiche Kerbe schlägt der vor der Saison aus Schweinfurt gekommene Teamkollege Jona Schneider, der aufgrund einer hartnäckigen Verletzung jedoch nur drei der insgesamt acht Play-off-Partien bestreiten konnte. "Es hätte wahrscheinlich keiner gedacht, dass wir so weit kommen", betont der 26-jährige Verteidiger. "Ich bin superstolz auf die Mannschaft", ergänzt Jonas Manger. "Wir sind eine superjunge Truppe. Aber nächstes Jahr greifen wir einfach wieder an." Und auch laut Christian Dietrich könnten die Zuschauer "einfach nur stolz" auf die Mannschaft sein. Der Verein hat da was aufgebaut. Eine gute Mannschaft, jedes Jahr. Drei Jahre in Folge haben wir mindestens das Halbfinale erreicht.

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Am Ende bedankt sich Jona Schneider stellvertretend für alle Hawks für die tolle Unterstützung, besonders in den letzten fünf Partien, insgesamt aber in der ganzen Saison: "Danke an die Fans. Die haben einen richtig guten Job gemacht. Es hat richtig Spaß gemacht." Apropos Fans: Insgesamt besuchten 14.318 Zuschauerinnen und Zuschauer die 20 Heimspiele im Stadion Am Großen Anger. Durchschnittlich 716 und somit mehr als in der vergangenen Spielzeit (686).

HF 2

Im Halbfinale ist Schluss: Burgau schickt den ESC Haßfurt in die Sommerpause

Die Eisbären entscheiden auch Spiel zwei für sich und ziehen das Ticket fürs Finale der Landesliga-Play-offs. Die Haßfurter Hawks lassen sich dennoch von 1452 Fans feiern.Die Saison in der Eishockey-Landesliga ist für den ESC Haßfurt offiziell beendet. Weil der ESV Burgau am Freitagabend auch Spiel zwei des Play-off-Halbfinales mit 7:6 für sich entschied – Spiel eins in Schwaben hatten die Eisbären mit 9:3 gewonnen – ist für die Hawks im Halbfinale Schluss. Damit ist auch klar: Haßfurt wird nicht in die Eishockey-Bayernliga, in der sich aktuell noch der ERV Schweinfurt gegen den Abstieg stemmt, aufsteigen. Stattdessen werden die Hawks auch in der kommenden Spielzeit wieder in der Landesliga antreten.

Trotz starker Kulisse von 1452 Zuschauenden im Stadion am Großen Anger waren es die Burgauer, die zu Beginn ein Zeichen setzten: Nicht erst wie üblich nachdem, sondern bevor die Haßfurter Spieler aufs Eis kamen, waren die Gäste auf die Spielfläche gefahren und nahmen die Gastgeber fast provozierend in Empfang. Trotzdem jubelten zuerst die Hausherren, als Jan Trübenekr mit einem Blitztor für die Führung des ESC sorgte (2.). Danach spielte nur noch Burgau: Petr Ceslik (5.), Patrik Kozlik (6.), David Zachar (8.) und erneut Ceslik (17.) ließen die Gäste auf 4:2 davonziehen, für Haßfurt hatte zwischenzeitlich der an diesem Abend starke Samy Paré getroffen (12.).

Wie schon gegen Pegnitz ließ der ESC im Mitteldrittel fast alles vermissen. Burgau baute den Vorsprung auf 7:4 aus, wieder Paré (22.) und Jakub Sramek (24.) mit einer sehenswerten Einzelaktion hatten für Haßfurt zuvor den Rückstand auf 4:5 verkürzt. Trotzdem wurde es im Schlussdrittel noch mal spannend: In Unterzahl verwertete Sramek einen langen Pass von Trübenekr zum 5:7 (43.), Paré verkürzte nach einem Trübenekr-Zuspiel gar auf 6:7 (46.) – und traf in der 52. Minute nur die Latte. Zum Ausgleich reichte es nicht mehr, auch weil der Ex-Höchstadter Oberliga-Goalie Philipp Schnierstein nichts mehr zuließ.

HF 2

Vor dem zweiten Play-off-Halbfinale: So reagieren die Haßfurter Hawks auf Kritik in sozialen Medien

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Eine Niederlage setzte es zum Auftakt der Play-off-Halbfinalespiele in der Eishockey-Landesliga. Dieses 3:9 in Burgau am vergangenen Sonntag tat weh. Ob es den Hawks des ESC Haßfurt nun am Freitagabend, vor heimischer Kulisse in der zweiten Partie, die um 19.30 Uhr beginnt, gelingt, das Blatt zu wenden ? "Ich bin fest davon überzeugt, dass wir das Heimspiel gewinnen werden", ist sich Hawks-Verteidiger Noah Endres sicher, den 1:1-Ausgleich in der Best-of-3-Serie mit dem ESV Burgau zu schaffen und ein drittes Entscheidungsspiel zu erkämpfen. Das würde dann am Sonntag, 17. März, ab 18 Uhr in Burgau stattfinden.

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Unterstützung bekommt er von ESC-Vorstandsmitglied Frank Terhar. "Wir haben vollstes Vertrauen in unsere Mannschaft, die uns bislang soviel Freude bereitet hat. Das Spiel in Burgau sowie vor allem das Ergebnis ändert daran rein gar nichts", reagiert der 46-Jährige damit auch im Namen seiner beiden Vorstandskollegen Bernd Bullnheimer und Andreas Beck auf einige Kommentare in sozialen Medien. Darin wurde den Hawks unter anderem Lustlosigkeit oder mangelnder Einsatz vorgeworfen. "Wir haben einige angeschlagene Spieler, die nur mit Schmerzmitteln spielen konnten", betonte Terhar. "Außerdem haben wir leider immer wieder personelle Ausfälle, und einige stehen seit Wochen mehr als die Hälfte einer Spielzeit auf dem Eis. Da bist du auch mental mal am Ende."

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Dass gerade die Partien gegen Ravensburg sowie zuletzt gegen den EV Pegnitz "viel Kraft" gekostet hätten, unterstreicht Noah Endres. "Wir sind mental und körperlich bis an unsere Grenzen gegangen, um das Spiel zu gewinnen", betont er. Burgau dagegen hatte nach zwei souveränen Erfolgen gegen Germering spielfrei und laut Endres dadurch "zusätzlich einen Vorteil". Auch ein Blick auf das zweite Halbfinal-Duell zwischen dem EHC Waldkraiburg und dem ERC Sonthofen zeigt, wie wichtig Regenerationszeiten sind: Die Allgäuer mussten ebenso wie Haßfurt "nachsitzen", um den SC Reichersbeuern aus dem Meisterrennen zu werfen, und kassierten dann zwei Tage später bei relativ ausgeruhten Löwen eine deftige 0:10-Klatsche. Frank Terhar ist sich jedenfalls "sicher, dass die Jungs am Freitag wieder ihr Bestes geben". Und stärkt damit der Mannschaft von Haßfurts Trainer Ivan Horak den Rücken.

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"Durch unser heimstarkes Auftreten haben wir diese Saison schon oft gezeigt, dass wir auch starke Gegner vor unseren Fans bezwingen können", ergänzt Noah Endres. Gleichwohl räumt der 20-Jährige räumt ein, dass ein ähnliches Auftreten wie beim ersten Vergleich wohl das Ende bedeuten würde. "Von der Einstellung her hat man schon eher gemerkt, dass die Überzeugung wie gegen Pegnitz oder Ravensburg nicht ganz so vorhanden war", zeigt der Humprechtshäuser sich deshalb selbstkritisch, verweist allerdings noch einmal auf die bereits genannten Gründe. Jetzt hofft er auf eine Rückkehr der zuletzt fehlenden oder nur sporadisch eingesetzten Akteure wie Jona Schneider, Michael Stach, Pascal Marx, Joey Akers oder Denis Salnikov. Dass die Partie nämlich erneut kein Zuckerschlecken und wirklich jeder Teamkollege gebraucht werde, ist ihm bewusst.

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"Ganz klar: ja", antwortet Noah Endres derweil auf die Frage, ob er einen Unterschied von der "normalen" Runde zu den Play-offs feststellt. "Wie auch in den zwei Jahren davor sind die Play-offs von der Spielgeschwindigkeit um einiges schneller. Es wird mehr auf Körper gespielt", sagt der 20-Jährige, der zudem die Stimmung im Stadion "Am Großen Anger" genießt. "Vor vielen Zuschauern zu spielen, ist für jeden von uns eine tolle Sache. Besonders auch für junge Spieler wie mich. Das treibt einen dann nochmal mehr nach vorne an", betont er, dass bei ihm die Vorfreude auf Freitagabend überwiegt, wenn die Marke von 1000 Zuschauern und Zuschauerinnen wieder geknackt werden dürfte.

Spielbericht HF

Haßfurt Hawks liefern schlechtestes Mitteldrittel der Saison ab: Goalie Hetzel räumt freiwillig das Tor

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Licht und Schatten hat das Wochenende für den Eishockey-Landesligisten Haßfurt Hawks bereitgehalten. Zunächst war am Freitagabend nach einer grandiosen Aufholjagd mit dem 5:4-Sieg im dritten Spiel der Play-off-Viertelfinalserie gegen Pegnitz der Einzug ins Play-off-Halbfinale gelungen. Dann jedoch endete das erste Spiel desselben am Sonntagabend beim ESV Burgau mit einem sportlichen Tiefschlag.

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"Teilweise sind uns heute die Grenzen aufgezeigt worden. Die Niederlage ist gerechtfertigt", sagte ESC-Kapitän Christian Dietrich nach der heftigen 9:3-Klatsche bei den Schwaben. Auch sein Trainer Ivan Horak stufte Burgau als "die bessere Mannschaft" ein. Dabei sahen die 700 Zuschauerinnen und Zuschauer im ausverkauften städtischen Stadion – nur 40 Haßfurter hatten Eintrittskarten erhalten, weswegen in der Vereinskneipe kurzfristig ein "Public Viewing" anberaumt worden war –eigentlich nur ein richtig miserables Drittel. Zumindest, wenn man nur auf das Ergebnis schaut.

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Im ersten Abschnitte hatten die Hawks mit 2:1 nur knapp das Nachsehen.  In den letzten 20 Minuten behielten sie sogar mit 2:1 die Oberhand. Allerdings lieferten sie das in dieser Saison schlechteste Mitteldrittel ab. Gleich sechsmal hatte Nicolas Hetzel zwischen den Pfosten das Nachsehen, weshalb er nach dem zwischenzeitlichen 8:1 freiwillig seinen Kasten räumte und Stellvertreter Luca Feitl Platz machte. "Wir haben dieses Drittel total verschlafen", sagte Dietrich und ergänzte: "Allgemein konnten wir nicht die Leistung vom Freitag abliefern." Die über weite Strecken völlig überlegenen Hausherren hatten keine Probleme, ihren Vorsprung auszubauen. "Fast alles ist schlecht gelaufen", zeigte sich Trainer Ivan Horak, der am Freitag noch "sehr stolz" auf seine Mannschaft gewesen war, enttäuscht.

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Jetzt richtet sich der Blick des Trainers auf Freitag, wenn um 19:30 Uhr im Stadion Am Großen Anger das zweite Aufeinandertreffen mit den Eisbären ansteht. Diese haben bereits Selb (Achtelfinale) und Germering (Viertelfinale) aus den Play-offs geworfen.

Doch für Dietrich ist noch nichts verloren. "Jetzt heißt es Mund abwischen. Es steht nur 1:0 für Burgau. Wir wollen am Freitag die Serie ausgleichen und das dritte Spiel erzwingen", sagt der 32-Jährige.

Spielbericht VF3

Haßfurt Hawks gewinnen irren Krimi gegen Pegnitz und ziehen ins Halbfinale ein

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"Ich bin einfach nur stolz auf meine Mannschaft", fasste Ivan Horak den Erfolg seiner Mannschaft knapp zusammen. Viel mehr war nicht mehr zu hören vom Trainer des ESC Haßfurt, weil die im "Hawks Inn" anwesenden Fans die Pressekonferenz mit ihren Gesängen kurzerhand zum Fanblock umfunktionierten. Wen wundert's: Nur wenige Minuten zuvor hatten die Hawks einen irren Krimi gegen den EV Pegnitz gedreht, Spiel 3 des Viertelfinals mit 5:4 (1:2, 1:2, 3:0) gewonnen und so das Ticket fürs Halbfinale der Landesliga-Play-offs gezogen.

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Wie die Gangart in diesem entscheidenden Spiel 3 aussehen würde, wurde schnell klar. Keine drei Minuten waren gespielt, als Michael Stach nach einem Zusammenprall auf der Bande auf dem Eis liegen blieb. Noch auf dem Eis renkten Sanitäter die Hüfte des Angreifers wieder ein, den Rest der Partie verfolgte er wie die anderen 1360 Zuschauenden in Haßfurt von draußen.

Und durfte dort jubeln: Jan Trübenekr nutzte die doppelte Überzahl gut aus und stellte auf 1:0 für den ESC. Doch Pegnitz biss sich auch dank einer robusten Gangart ins Spiel und glich aus. Marc Meier überwand mit der ersten guten Chance der Gäste Nicolas Hetzel im Hawks-Tor (9.). Weil Pribyl an der Latte scheiterte (12.) und Alexander Diel vor Hetzel cool blieb (20.), ging es für den ESC aber mit einem 1:2-Rückstand in die Drittelpause.

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Im Mitteldrittel präsentierten sich die Falken dann von ihrer schwächsten Seite. Wenig Elan, dafür etliche Schwächen ebneten den Weg für die Gäste, die Führung auszubauen. Nach einem wahren Fehlpass-Festival erhöhte Roman Navarra auf 3:1 für die IceDogs (29.), fünf Minuten später legte wieder Navarra das 4:1 nach. Die Vorentscheidung? Nein. Jakub Sramek bewies bei doppelter Überzahl mit seinem Schlagschuss Zielgenauigkeit, verkürzte aus Haßfurter Sicht auf 2:4 (39.). Drittelpause hin oder her, die Hawks nahmen den Schwung mit in die letzten 20 Minuten. Plötzlich kamen die zuvor so dominanten Pegnitzer nicht mehr zum Zug, der ESC beherrschte das Geschehen. Und kam trotz etlicher vergebener Chancen weiter ran: Denis Salnikov besorgte das 3:4 (45.). Spätestens jetzt hatte das Horak-Team Blut geleckt, wollte den Ausgleich und bekam ihn. Pribyl zielte genau, netzte zum 4:4 ein und verwandelte schon jetzt das Stadion am Großen Anger in ein Tollhaus.

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Stichwort Blut: Das schoss dem Torschützen zum 4:4 zwei Minuten vor Ende aus der Nase, weil Maciej Postek ausgeholt hatte, den Haßfurter Verteidiger niederstreckte und dafür zwei plus zwei Strafminuten kassierte. Es war die Gelegenheit zum Sieg, quasi auf dem Silbertablett, und die Haßfurter nutzten sie: Pribyl nahm Maß, überwand Maximilian Schmidt im Pegnitzer Gehäuse und brachte das Stadion zum Beben. Die verbleibenden Sekunden spielten die Hawks routiniert runter, ließen nichts mehr anbrennen und lagen sich wenig später jubelnd in den Armen.

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Was klar ist: Der ESC Haßfurt steht im Halbfinale der Play-offs und wird dort an diesem Sonntag Spiel 1 auswärts bestreiten. Anders als ursprünglich erwartet werden die Hawks dort aber nicht auf Waldkraiburg, sondern den ESV Burgau treffen. Hundertprozentig festlegen wollte sich dabei ob des komplizierten Turnierbaums aber nicht einmal der anwesende BEV-Spielgruppenleiter Roman Pulec: "Es geht gegen Burgau. Aber ich muss es daheim noch einmal genau nachrechnen."

VF Spiel 3

ESC Haßfurt vor dem entscheidenden Spiel gegen den EV Pegnitz: Hawks wollen mit Heimbonus ins Halbfinale

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Erneut "ein volles Stadion" erhofft sich Kapitän Christian Dietrich an diesem Freitag, 8. März, wenn die dritte Begegnung im Play-off-Viertelfinale (Stand 1:1) zwischen den Haßfurter Hawks und den Pegnitzer Ice Dogs stattfindet (19.30 Uhr). "Dann bin ich überzeugt, dass wir es mit unseren Fans als große Unterstützung schaffen werden", ist Dietrich guter Dinge, dass dem ESC vor heimischer Kulisse der Einzug ins Halbfinale der Landesliga-Play-offs gelingt.

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Auch Betreuer Thomas Heinisch zeigt sich sehr optimistisch, dass die Saison der Hawks in die nächste Verlängerung geht. "Das Spiel am letzten Sonntag hat uns nicht umgehauen", sei die 2:6-Niederlage bei den Oberfranken bereits abgehakt. Dass die Mannschaft mit entscheidenden dritten Spielen umgehen kann, hat sie bereits im Achtelfinale gegen den EV Ravensburg bewiesen, nachdem sie ihre Partie bei den Oberschwaben verloren und bereits am nächsten Tag mit einem Sieg doch die nächste Runde erreicht hatte. Ein großer Vorteil vor dem jetzigen großen Showdown: Trainer Ivan Horak hatte mehrere Tage und drei Trainingseinheiten Zeit, um seine Spieler vorzubereiten.

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Und das war seiner Meinung auch notwendig. "Ich musste sie vor allem mental aufbauen", sagt der 67-Jährige, der das Auftreten der Hawks bei der Niederlage in Pegnitz nicht nur kritisiert. "Eigentlich war es in Ordnung. Nur Kleinigkeiten haben mich geärgert", verweist der Tscheche in erster Linie auf die mangelhafte Chancenverwertung, die beim 6:3-Erfolg zwei Tage zuvor noch bestens funktionierte. Ebenso habe es "unnötige Strafzeiten" gegeben, als etwa zwei seiner Akteure zeitgleich auf der Sünderbank saßen und dies von Pegnitz eiskalt ausgenutzt wurde. Aus diesem Grund gehörte auch ein Videostudium zur intensiven Vorbereitung. "Nicht viele, aber wichtige Situationen", macht Horak deutlich und hofft, dass die zuletzt angeschlagenen sowie fehlenden Spieler wieder rechtzeitig fit sind und "mit guter Stimmung ins Spiel" kommen.

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Zu guter Letzt ist auch bei Vorstandsmitglied Frank Terhar das berühmte Glas "halb voll". Er freut sich auf den Freitagabend: "Wir haben letzte Woche schon gesehen, wie wichtig der Heimvorteil ist. Und weil sich die Jungs auch spielerisch super präsentiert haben, bin ich optimistisch."

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Ob Haßfurt oder Pegnitz: Bereits an diesem Sonntag, 10. März, müsste der Sieger des siebten Frankenderbys in dieser Saison aller Voraussicht nach im ersten Halbfinale antreten – zuerst auswärts. Doch ob die Reise zu Waldkraiburg mit dem langjährigen Hawks-Verteidiger Daniel Hora – die Löwen setzten sich in zwei Partien gegen Trostberg durch – oder nach Burgau – 2:0-Siege gegen Germering – geht, kann erst beantwortet werden, wenn zudem feststeht, wer sich nach der dritten Platz zwischen Sonthofen und Reichersbeuern durchgesetzt hat.

Spielberich VF

Kommen die Haßfurt Hawks in den Aufstiegs-Play-offs weiter? Am Freitag fällt die Entscheidung in der Eishockey-Landesliga

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"Wir schauen positiv nach vorne", sagt Christian Dietrich. Der Kapitän der Haßfurt Hawks hat das Halbfinale der Eishockey-Landesliga-Play-offs weiter fest im Blick. Nach den ersten beiden Partien der Best-of-3-Viertelfinalserie gegen den EV Pegnitz und einem Zwischenstand von 1:1 ist er überzeugt, "dass wir das mit unseren Fans im Rücken sportlich schaffen werden."

Dass es am Freitagabend im Stadion am Großen Anger zum Entscheidungskracher kommt, ist der 2:6-Niederlage der Kreisstädter am Sonntagabend im Open-Air-Stadion der Oberfranken geschuldet. Zwei Tage zuvor hatten sie noch einen 6:3-Erfolg gefeiert und waren in der Serie mit 1:0 in Führung gegangen. "Es hat eigentlich so ausgeschaut, als ob wir da weiter machen können, wo wir am Freitagabend aufgehört haben", ärgerte sich Dietrich vor allem über die Bedingungen vor Ort. Die ursprünglich für 17:30 Uhr angesetzte Partie konnte erst mit eineinhalb Stunden Verspätung angepfiffen werden, da zuvor bei rund 16 Grad Außentemperatur noch einige Löcher auf der wässrigen Eisfläche hatten ausgebessert werden müssen. "Das war schon sehr turbulent", sagte der 32-jährige Angreifer.

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Dennoch gelang den Hawks ein guter Start und die Partie vor 674 Zuschauerinnen und Zuschauern –darunter einer stattlichen Anzahl Haßfurter Schlachtenbummlern –blieb lange ausgeglichen. Doch selbst eine zweimalige Führung langte den Unterfranken am Ende nicht. "Unglückliche Entscheidungen" seitens der Unparteiischen, "fehlendes Glück im Abschluss" sowie EVP-Schlussmann Maximilian Schmidt verhinderten ein besseres Abschneiden. Weil die Ice Dogs ihrerseits noch viermal ins Schwarze trafen, waren die Niederlage der Hawks und somit der 1:1-Ausgleich besiegelt.

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Ein anderes Bild hatte sich den offiziell 1009 Zuschauerinnen und Zuschauern dagegen am Freitagabend geboten, an dem die Haßfurter 6:3 gesiegt hatten. Trainer Ivan Horak war angesichts des Kraftaktes voll des Lobes gewesen. "Jakub Sramek hatte seinen für Pegnitz spielenden tschechischen Landsmann Roma Navarra in den Schatten gestellt. Während diesem kein Tor gelang, schlug Sramek gleich dreimal. Samy Paré (13.) sowie Tomas Pribyl (19.) schlossen ein ergebnistechnisch perfektes Anfangsdrittel ab.

VF Spiel 1

Brisantes Lokalderby in den Eishockey-Play-offs: Haßfurt Hawks kämpfen gegen Pegnitz um Einzug ins Halbfinale

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Wenn am Freitagabend um 19:30 Uhr die erste von möglicherweise drei Viertelfinalpartien im Kampf um die Landesliga-Meisterschaft und den Aufstieg in die Eishockey-Bayernliga ansteht, dürfte sich das Haßfurter Stadion Am Großen Anger in ein Tollhaus verwandeln. Grund ist die Brisanz im anstehenden Frankenderby zwischen den Haßfurt Hawks und den Pegnitzer Ice Dogs, die in dieser Spielzeit zum bereits fünften Mal aufeinandertreffen.

Und auch beim Rückspiel am späten Sonntagnachmittag (Eröffnungsbully um 17:30 Uhr), dem dann sechsten Vergleich beider Aufstiegsaspiranten, wird sich nicht nur der Schatzmeister der Oberfranken auf eine volle Open-Air-Arena in der Badstraße freuen. Haßfurts Verteidiger Lucas-Andreas Thebus fiebert den Begegnungen entgegen und baut unter anderem auf die eigenen Anhänger: "Ich hoffe, dass die Fans uns zu 120 Prozent unterstützen. Mit ihnen im Rücken, wird das Beste aus der Mannschaft herausgekitzelt und so sehe ich, dass wir weiterkommen werden."

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Dass die Hawks von den bisherigen vier Vor- und Zwischenrundenvergleichen mit Pegnitz einzig die erste Partie mit 6:2 für sich entschieden haben, danach aber dreimal den Kürzeren zogen, spielt für ihn keine Rolle mehr. "Es waren alles knappe Ergebnisse", sagt er. "Wir haben wieder den Vorteil von zwei Heimspielen und mit unseren Fans im Rücken, ist unsere Halle unsere Festung." Thebus bedauert es nicht, dass es bereits jetzt zu einem schnellen Wiedersehen mit den Ice Dogs kommt, die in ihren zwei Achtelfinalpartien den SC Forst aus dem Rennen geworfen haben. "Im Viertelfinale gibt es keine leichten Gegner mehr. Mit Pegnitz haben wir einen Gegner, den wir kennen. So können wir uns gut darauf einstellen und es kommen keine Überraschungen auf uns zu." Damit er und seine Teamkollegen im besten Fall bereits am Sonntagabend im Play-off-Halbfinale stehen, müssten seiner Meinung nach "nur Kleinigkeiten" angepasst werden.

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Mit dem bisherigen Verlauf der Saison ist der gebürtige Erfurter zufrieden – auch wenn er einräumt: "Ich bin Realist und sehe immer noch Möglichkeiten, wo man sich steigern kann." Mit der Mannschaft sei die Reise noch längst nicht am Ende. "Jetzt sind die Spiele, die entscheiden, ob es eine wirklich richtig gute Saison wird. In den Play-offs kann alles passieren. Es geht jetzt um alles oder nichts", betont er. Die Mannschaft sei heiß. Thebus erwartet von sich am Wochenende fehlerfreie Spiele: "Ich weiß, dass wir heiß sind zu zeigen, dass wir die Vorrunde verdient auf Platz zwei beendet haben."

SB Ravensburg

Die Haßfurt Hawks ziehen ins Play-off-Viertelfinale ein

Viertelfinale oder Saisonende? Spätestens am Samstagabend um 19:45 Uhr hatte sich diese Frage ernsthaft gestellt, nachdem die Haßfurt Hawks in der "Best-of-3"-Serie ihr Gastspiel beim EV Ravensburg mit 2:3 in der Verlängerung verloren haben. Knapp 26 Stunden später stand fest: Haßfurt steht im Viertelfinale der Landesliga-Play-offs und trifft dort erneut auf die Pegnitzer Ice Dogs

Im entscheidenden dritten Spiel um den Aufstieg in die Eishockey-Bayernliga gegen den EV Ravensburg, welches nach der Pleite in der CHG-Arena der Oberschwaben notwendig geworden war, stellten ESC-Kapitän Christian Dietrich und seine Teamkollegen letztlich die Weichen. Für den 4:1-Erfolg mussten sie aber nochmals viel Arbeit investieren und konnten sich bei den Eismeistern im Stadion Am Großen Anger bedanken, dass sie nicht schon vor dem Eröffnungsbully für den Sommerurlaub planen konnten. Wie schon am Vortag in Ravensburg, streikte auch in Haßfurt wieder einmal die Eismaschine. Nach einem Telefonat mit Eishockeyobmann Frank Butz vom Bayerischen Eissport-Verband (BEV) stand nach mehreren vergeblichen Reparaturversuchen fest: spätestens um 19:45 Uhr – geplant war 18:30 Uhr – muss die Partie angepfiffen werden, ansonsten könnte aufgrund fehlender Alternativtermine der berühmte "grüne Tisch" für Ravensburg entscheiden.

Kein Wunder, dass nicht nur bei den 786 Zuschauerinnen und Zuschauern auf der Tribüne große Erleichterung zu spüren war, als Hauptschiedsrichter Andreas Feist die Partie fünf Minuten vor der "Deadline" eröffnen konnte, weil die Eismaschine repariert worden war. Die Hawks mussten sich sehr bemühen, um am Ende die Oberhand zu behalten. Ebenso wie am Vortag lieferten sich beide Kontrahenten von der ersten Sekunde an wiederholt einen offenen und harten Schlagabtausch, bei dem gerade die Gäste oftmals den Rahmen des Erlaubten überschritten. Doch die Hawks hielten von Anfang an dagegen. Mit Erfolg: Jakub Sramek (2./60.), Tomas Pribyl (35.) sowie Louis Britsch (43.) sorgten auch mithilfe einer tollen Leistung des wieder zwischen den Pfosten stehenden Nicolas Hetzel dafür, dass vom Bayernligaaufstieg weiter geträumt werden kann."Wir haben als Mannschaft gekämpft", freute sich Christian Dietrich über das Happyend. Richtig geärgert hat ihn dagegen die phasenweise "richtig unfaire Spielweise. Die haben Verletzungen billigend in Kauf genommen. Respekt deshalb an unsere Mannschaft, dass sie sich weitestgehend im Griff hatte."

Das erste Spiel im Viertelfinale gegen den EV Pegnitz findet am kommenden Freitag, 1. März, 19.30 Uhr in Haßfurt statt.

VB Ravensburg

Angreifer Lucas Büchner zuversichtlich: Die Haßfurter Hawks wollen ins Viertelfinale der Landesliga-Play-Offs​

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Recht hat er, denn der scheinbar deutliche 7:2-Erfolg am vergangenen Sonntag war sehr lange Zeit hart umkämpft. Ob der Favorit beim Auftritt am ungewöhnlichen späten Samstagnachmittag (Bully ist um 17 Uhr) in der CHG-Arena der Oberschwaben erneut seiner Rolle gerecht wird und mit einem zweiten Sieg für einen spielfreien Sonntag sorgt, wird sich zeigen. Für Lucas Büchner ist das jedoch keine Frage. "Ich bin davon überzeugt, dass wir das Ticket fürs Viertelfinale lösen werden", sagt der 23-jährige Angreifer vor seinem 104. Spiel im Hawks-Trikot und liefert eine Begründung gleich mit: "Wir werden hochmotiviert und mit vollem Fokus ins Spiel starten und über 60 Minuten konstantes Eishockey spielen."

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Dass dies beim ersten Aufeinandertreffen trotz des klaren Ergebnisses vor allem im ersten Abschnitt scheinbar nicht immer der Fall war, weist er von sich und seinen Teamkollegen. Außerdem will er nicht von einem zähen Spiel sprechen. "Ravensburg war und ist für uns ein unbekannter Gegner, welcher jeden Zweikampf zu Ende gespielt hat", macht der gebürtige Nürnberger deutlich und verweist vielmehr auf ein "starkes Spiel von beiden Seiten, mit der besseren Chancenverwertung auf unserer Seite". Zudem habe Ravensburg "von der ersten Sekunde bis zum Abpfiff gekämpft".

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Auf lautstarke Unterstützung vor Ort können sich Büchner und seine Teamkameraden jedenfalls freuen, denn zahlreiche ESC-Fans werden beim erstmaligen Gastspiel der Hawks in der Ravensburger CHG-Arena live dabei sein – und dies bei freiem Eintritt. Deshalb fiebert der Angreifer, der nach seinem Wechsel nach Haßfurt vor drei Jahren von Ligakonkurrenz EV Pegnitz bislang 23 Scorerpunkte gesammelt hat, schon sehr auf die Begegnung hin.

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Derweil ist Büchner sowohl mit seiner persönlichen Leistung als auch besonders mit dem bisherigen Abschneiden der Mannschaft "sehr zufrieden. Wir haben die Hauptrunde auf dem zweiten Platz beendet, auch mit einem Tief in der Endphase." Nun freue er sich "auf weitere spannende Spiele", die natürlich "zu unseren Gunsten" enden. Seine große Hoffnung: "Natürlich, dass wir so weit wie möglich kommen, um am Ende die Saison mit dem Aufstieg in die Bayernliga krönen zu können."

Spielberich Ravensburg

Erfolgreicher Start in die Play-offs: Erst ein Gegentor weckt die Haßfurt Hawks gegen Ravensburg auf

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Einer misslungenen Generalprobe folgte zwei Tage später doch noch ein erfolgreicher Start in die Play-offs: Mit 7:2 besiegten die Haßfurter Hawks am Sonntagabend in der ersten von drei möglichen Achtelfinal-Partien um die Meisterschaft in der Eishockey-Landesliga den EV Ravensburg.

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Die 6:9-Niederlage der letzten Vorrunden-Begegnung zwei Tage zuvor beim EV Pegnitz war zu diesem Zeitpunkt längst vergessen. Bei den Haßfurtern war allerdings lange Zeit der berühmte Sand im Getriebe, denn die mit einem beachtlichen 22-Mann-Kader angereisten Schwaben, Tabellen-Siebter der Vorrunden-Gruppe A, boten den favorisierten Hausherren doch mehr Gegenwehr, als vielleicht von vielen erwartet worden war. "Das war eine harte Nuss für uns", räumte auch Hawks-Trainer Ivan Horak nach der Schlusssirene ein. "Die Gäste haben körperlich betont gespielt und auf Konter gelauert, worauf wir zunächst keine richtige Antwort gefunden haben."

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Doch dieses Gegentor weckte die Haßfurter auf. Nur 18 Sekunden später markierte Michael Stach nach einer sehenswerten Kombination den von 754 Zuschauerinnen und Zuschauern umjubelten Ausgleich (16.). Als Tomas Pribyl und Samy Paré zu Beginn des zweiten Abschnitts mit einem Doppelschlag innerhalb von nur 24 Sekunden eine 3:1-Führung erzielt hatten (23.), waren die Weichen endgültig für den ersten Play-off-Sieg der Haßfurter gestellt.

Daran änderte auch der 2:3-Anschluss der Ravensburger nichts (36.). Vor allem Jakub Sramek, der "Spieler des Abends" auf Haßfurter Seite, trumpfte im weiteren Verlauf seiner insgesamt immer effektiver werdenden Mannschaft groß auf. Erst erzielte der Torjäger noch vor dem zweiten Seitenwechsel den vierten Haßfurter Treffer (38.), ehe er 36 Sekunden nach Wiederbeginn im Schlussabschnitt auf 5:2 erhöhte (41.).

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Tomas Pribyl (44.) sowie erneut Sramek (58.), der nach einer kleinen Rauferei mit Gegenspieler Ludwig Valenti in der Schlussminute zwar auf die Strafbank musste, von den Fans aber lautstark gefeiert wurde, sorgten am Ende für einen deutlichen Sieg der Hawks.

"Wir haben es mit einer guten Leistung geschafft", sagte Horak und hob den für ihn wichtigsten Aspekt der Play-off-Serie heraus: "Wir liegen 1:0 vorne." Dieser Fakt war auch für Michael Stach am Ende ausschlaggebend für einen gelungenen Abend. "Wir haben uns schwergetan. Aber irgendwann hat es doch ganz gut funktioniert."

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Die zweite und vielleicht schon entscheidende Partie für den angestrebten Viertelfinal-Einzug findet nach Terminproblemen nun am nächsten Samstag, 24. Februar, um 17 Uhr in Ravensburg statt. Einen personellen Wehrmutstropfen muss Trainer Ivan Horak derweil verkraften: Angreifer Lukas Kratschmer laboriert erneut an Schulterproblemen und wird für die Hawks in dieser Saison aller Voraussicht nach nicht mehr spielen können.

Interview

Haßfurter Stürmerstars im Interview: Treue, Träume und Triumphe

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Erst noch das Nachhol-Frankenderby am Freitagabend beim EV Pegnitz (19:30 Uhr), zwei Tage später dann das erste Achtelfinalspiel der Landesliga-Play-offs vor eigenen Fans im Stadion Am Großen Anger gegen den EV Ravensburg (18:30 Uhr): Für die Haßfurter Hawks (2. Platz/62 Punkte) beginnt nach einer herausfordernden Generalprobe die sportlich wieder bedeutsamste Zeit der Saison. Wie lange die Mannschaft von Trainer Ivan Horak im Rennen um Titelpokal und Bayernligaaufstieg mitmischt, steht in den Sternen. Fakt ist, dass auch das bisherige Angriffs-Top-Duo Jan Trübenekr und Jakub Sramek wieder sein Bestes geben will, dass die Saison noch lange andauert. Vielleicht bis zum 1. April, wenn in der "Best-of-5"-Finalserie die entscheidende fünfte Begegnung stattfindet.

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Im Interview nehmen die beiden Tschechen Stellung unter anderem zu den diesjährigen Aufstiegschancen, ihrer langjährigen Treue zum ESC, ihrem persönlichen Erfolgsrezept und ihren sportlichen Zukunftsplänen.

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Am Sonntag starten die Play-offs. Haßfurt empfängt im Achtelfinale den Tabellensiebten der Gruppe A, den EV Ravensburg. Was erwarten Sie?

Jakub Sramek: "Ich erwarte eine schwierige Serie, wenn man bedenkt, dass die andere Gruppe einen stärkeren Eindruck macht als unsere. Der Heimvorteil ist sehr, sehr wichtig."

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Jan Trübenekr: "Der beste Teil der Saison beginnt. Ich denke, dass viele Leute ins Stadion kommen und uns unterstützen werden."

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Wie weit kommen die Hawks in dieser Saison? Schafft die Mannschaft wieder den Einzug ins Finale?

Sramek: "Das Finale ist in weiter Ferne. Persönlich denke ich, dass es ein Erfolg wäre, das Halbfinale zu erreichen."

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Trübenekr: "Ob wir das Finale erreichen, weiß ich nicht. Wir gehen Schritt für Schritt vor."

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Herr Sramek, Sie sind in der sechsten Saison in Haßfurt. Nach zwei erfolgreichen Jahren haben Sie Ihr Glück in der Saison 2019/2020 in der Bayernliga bei Königsbrunn probiert, wollten dann nach Passau gehen, sind aber wieder zurück nach Haßfurt in die Landesliga. Warum?

Sramek: "Ich wollte mit der Mannschaft und meinen tschechischen Freunden gutes Hockey spielen und habe mich in Haßfurt immer wohlgefühlt. Und natürlich war die Aufgabe nicht erfüllt, nämlich Meister zu werden und in die Bayernliga aufzusteigen."

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Sie haben mittlerweile 171 Spiele für die Hawks absolviert. Dabei gelangen Ihnen unglaubliche 556 Scorerpunkte. Warum sind Sie so erfolgreich?

Sramek: "Harte Arbeit und gutes Teamwork."

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Herr Trübenekr, Sie spielen schon seit der Saison 2017/2018 ununterbrochen für Haßfurt. 202 Spiele in sieben Jahren, 527 Scorerpunkte. Unglaublich, oder? Warum sind Sie so erfolgreich?

Trübenekr: "Mich persönlich interessieren Statistiken nicht so sehr, vor allem wenn es darum geht, zu gewinnen und Spaß zu haben. Jakub und ich verstehen uns gut, wir spielen Eishockey und reden auch viel darüber, was verbessert werden könnte. Ein weiterer Aspekt ist, dass wir beide den ganzen Sommer über trainieren."

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Warum spielen Sie beide noch in Haßfurt? Sie haben doch bestimmt attraktive Angebote von anderen Vereinen bekommen?

Sramek: "Es gab einige Angebote, aber wie gesagt, die Arbeit war noch nicht erledigt und jedes Jahr kommen wir dem Titel näher, also war das die Motivation, erneut für Haßfurt aufzulaufen."

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Trübenekr: "Ich hatte durchaus Angebote von anderen Vereinen. Allerdings interessierte ich mich nie besonders für diese. Geld steht für mich nicht an erster Stelle."

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Fühlen Sie sich mittlerweile schon ein wenig als Haßfurter?

Trübenekr: "Ich sehe überhaupt nicht wie jemand aus Haßfurt aus (lacht). Aber es stimmt, dass es nicht mehr viele Spieler gibt, mit denen ich hier angefangen habe."

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Sramek: "Ein bisschen. Ich kann es mein zweites Zuhause nennen."

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Herr Sramek, wie schaut Ihre Zukunft aus? Die Fans hoffen natürlich darauf, dass Sie auch in der nächsten Saison wieder im Hawks-Trikot zu sehen sein werden und die Marke von 600 Scorerpunkten knacken.

Sramek: "Die Zukunft steht in den Sternen. Ich konzentriere mich auf diese Saison."

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Und wie ist Ihre Planung, Herr Trübenekr? Bleiben Sie ein Haßfurter Junge?

Trübenekr: "Diese Frage bekomme ich jedes Jahr. Normalerweise werden diese Dinge nach der Saison erledigt. Nur soviel: Ich glaube nicht, dass dem etwas im Wege steht."

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Zurück zur jetzigen Situation. Ganz ehrlich: Sollen die Haßfurter Hawks, wenn sie es sportlich schaffen, IHrer Meinung nach in der Saison 2024/2025 in der Bayernliga spielen?

Sramek: "100 Prozent. Die Fans, der Verein und die Stadt hätten es verdient. Aber es würde viele Veränderungen in der Mannschaft bedeuten, weil die Qualität der Bayernliga natürlich höher ist."

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Trübenekr: "Wenn es funktionieren würde, wäre es großartig. Aber bis dahin gibt es noch viel zu tun. Wenn uns das gelingen sollte, müssten wir die Mannschaft deutlich verbessern, um nicht so zu enden, wie Pegnitz vor einem Jahr."

Spielbericht Bayreuth

Große Freude und ein kleines Ärgernis: Haßfurter Hawks können nicht mehr von Platz zwei verdrängt werden

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Sie haben nicht nur das Spiel gewonnen und somit weitere drei Punkte geholt. Dank des letztlich souveränen 6:2-Erfolges gegen den EHC Bayreuth kann der ESC Haßfurt in den noch zwei verbleibenden Partien der Vor- beziehungsweise 0,5-Fach-Zwischenrunde der Eishockey-Landesliga bei nach wie vor sieben Punkten Vorsprung auf Verfolger EV Pegnitz nicht mehr von Tabellenplatz zwei verdrängt werden.

 

Groß war die Freude deshalb am Sonntagabend nach der Schlusssirene im Stadion Am Großen Anger. Sowohl bei den 767 Fans der Hawks auf den Tribünen, die gleichzeitig für einen Publikumsrekord in der diesjährigen Pflichtspielrunde sorgten, als auch bei ESC-Trainer Ivan Horak und der gesamten Mannschaft. "Der Sieg war verdient und nicht gefährdet", zog Haßfurts Kapitän Christian Dietrich ein positives Fazit. Jonas Manger, Jan Trübenekr und Jakub Sramek (5./7./12.) sorgten relativ schnell für klare Verhältnisse. Samy Paré mit einem Doppelpack, darunter ein toll verwandelter Penalty, sowie Trübenekr mit seinem 32. Pflichtspieltor machten letztlich das halbe Dutzend voll. Dass am Ende aber kein 6:0, sondern ein 6:2 auf der Anzeigentafel stand, diese "Haare in der Suppe" bemängelte Dietrich dann aber doch. Schließlich wäre bei mehr Konzentration der erste Shutout für Nicolas Hetzel durchaus möglich gewesen.

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So aber gaben die Bayreuther dem ESC-Schlussmann ausgerechnet in einer Phase erstmals das Nachsehen, in der sie eigentlich nur einen weiteren Gegentreffer verhindern wollten: Mit Vinzenz Pleger und dem DEL2-erfahrenen Andreas Geigenmüller saßen kurz vor dem Ende des ersten Abschnitts gleich zwei EHC-Cracks auf der Strafbank. Ein böser Abspielfehler in Reihen der Haßfurter ermöglichte einen Break, den Altmeister Stephan Trolda zum 3:1-Anschluss verwandelte (20.) – zum Ärger von Hetzel, der dadurch nicht ohne Gegentor blieb. "Da haben wir einfach gepennt", räumte Dietrich ein und sprach auch beim zweiten Gegentreffer zum 6:2-Endstand von einem unfreiwilligen Gastgeschenk, welches erneut Trolda bei einem Gewühl vor dem eigenen Gehäuse dankend annahm (53.). Insgesamt aber überwog die Freude angesichts des zweiten Sieges nach dem 5:2-Erfolg in Vilshofen sowie der Absicherung von Platz zwei.

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Beim letzten "Wochenend-Doppelpack" am kommenden Freitag beim EV Pegnitz sowie am Sonntag gegen den ESC Vilshofen wollen die Haßfurter Hawks weitere Siege einfahren. Vielleicht wären diese am Ende sogar noch wichtig, wenn es um die Spitzenposition geht. Zwar belegen die Waldkraiburger Löwen bei einem Spiel weniger, aber zwei Zählern mehr auf dem Konto noch Rang eins. Doch bei ihren Auftritten zuletzt gegen Trostberg und in Waldkirchen holten sie lediglich zwei Zweier.

Vorberich Bayreuth

Warum sich der Wechsel von Angreifer Jamie Akers vom ERV Schweinfurt zum ESC Haßfurt gelohnt hat

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Seine Erinnerungen an den letzten Auftritt beim Landesliga-Sechsten EHC Bayreuth sind nicht wirklich gut. Verständlich, dass ESC-Spieler Jamie Akers an die überraschende und vor allem unnötige 6:7-Niederlage der mittlerweile in der Tabelle auf den zweiten Platz abgerutschten Haßfurter Hawks vor zwei Wochen nur noch ungern zurückdenkt.

Akers will seinen Blick lieber nach vorne richten. Für den 24-Jährigen steht vor dem Rückspiel gegen die Bayreuther in eigener Halle an diesem Sonntag (18.30 Uhr) in der sogenannten "0,5-fach-Runde" der Landesliga am Sonntagabend fest: "Wir haben auf jeden Fall etwas gut zu machen." Die Chancen für eine erfolgreiche Revanche im drittletzten Spiel stehen seiner Meinung nach "gut, da wir bis jetzt eine wirklich starke Saison gespielt haben".

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Im städtischen Kunsteisstadion gemachte Fehler wollen die Hawks zu Hause unbedingt vermeiden. "Wir dürfen Bayreuth nicht wieder dazu einladen, Tore zu schießen", betont der Angreifer und fügt, das Hinspiel betreffend, hinzu: "Leider hat man im letzten Spiel sehen können, dass sie jeden Fehler sofort bestrafen." Jamie Akers ist aber auch aufgrund des Erfolgs in Vilshofen optimistisch, dass der Negativtrend des mehrmonatigen Spitzenreiters der Landesliga-Gruppe B beendet sei und die Mannschaft gegen Bayreuth nachlege. Mit dem berühmten "geplatzten Knoten" kann er dagegen nur wenig anfangen: "Schwer zu sagen, ob der Knoten geplatzt ist, oder ob es überhaupt einen Knoten gab", sagt Akers. Es gebe "einfach Tage, da läuft es mal nicht so gut oder man ist angeschlagen".

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Dass sich die Hawks schon seit langer Zeit fest für die anstehenden Play-offs qualifiziert haben, ist dem Angreifer bewusst. Einen Wunschgegner – aktuell würden die Hawks im Achtelfinale auf den EV Ravensburg, Siebter in der Gruppe A, treffen – hat er nicht. Er wisse nur, "dass wir alles geben werden, um möglichst bis zum Ende um den Aufstieg mitzuspielen" und hofft darauf, dass es im Stadion Am Großen Anger wie vor einem Jahr eine packende Finalserie gebe. Seinen Wechsel von Schweinfurt nach Haßfurt hat Jamie Akers bislang überhaupt nicht bereut. "Mir gefällt es gut hier in Haßfurt. Ich wurde super von der Mannschaft aufgenommen", betont er. Auch mit seiner eigenen Leistung in den bisher 25 Einsätzen, in denen ihm 14 Scorerpunkte (sechs Tore) gelungen sind, ist er "sehr zufrieden."

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Doch warum ist der gelernte Kinderpfleger eigentlich vom Lokalrivalen ERV Schweinfurt, für den er seit seinem sechsten Lebensjahr aktiv war, dort alle Nachwuchsmannschaften durchlaufen hat und in den vergangenen Jahren auch in der Bayernliga-Mannschaft fast 50 Mal im Einsatz war, freiwillig nach Haßfurt in die Landesliga gekommen?

"Ich habe letzte Saison gemerkt, dass ich für meine sportliche Entwicklung mehr Spielzeit brauche", begründet der 24-Jährige diesen Wechsel. "Die Hawks haben mir das Vertrauen geschenkt, und ich hoffe, ich konnte den Anforderungen bisher gerecht werden."

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Fehlt noch sein vier Jahre jüngerer Bruder Joey, den er nach Haßfurt mitbrachte und der bislang nur zwölf Mal das Hawks-Trikot trug. "Joey hatte leider eine Verletzung am Sprunggelenk. Er ist letzte Woche wieder ins Training eingestiegen. Wann Joey wieder dabei sei, könne er aber leider noch nicht genau sagen", sagt der Ältere der beiden Akers-Brüder.

SB Vilshofen

Mini-Krise endet an der frischen Luft: Der ESC Haßfurt zeigt Mentalität und tut etwas für seine Moral

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Na also, es geht noch: Nach zuletzt drei Niederlagen in Folge hatte der in der Eishockey-Landesliga zuletzt arg schwächelnden ESC Haßfurt den Schalter am Freitagabend wieder in die richtige Richtung gedreht. Die Hawks holten sich bei ihrem zweiten Gastspiel in dieser Saison im Open-Air-Stadion des ESC Vilshofen einen 5:2-Erfolg. Dabei kamen sie jedoch erst ab dem zweiten Drittel immer besser in Fahrt. "Das war sehr wichtig für uns", hellte sich bei Haßfurts Trainer Ivan Horak, der gerade nach der Pleite gegen den EV Pegnitz sehr enttäuscht war, der Gemütszustand wieder merklich auf. "Allgemein war alles besser", ergänzte der 67-Jährige, der an alter Wirkungsstätte – zwei Wochen zuvor hatte er noch das sportliche Sagen bei den Niederbayern – nicht erneut Federn lassen wollte.

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Dennoch verlief der erste Abschnitt nicht nach seinen Vorstellungen. Nachdem Maximilian Artmann die mittlerweile personell arg dezimierte Mannschaft der bereits abgestiegenen Hausherren in der fünften Minute mit 1:0 in Führung gebracht und diese auch bis zur ersten Pausensirene Bestand hatte, wurden schlechte Erinnerungen an die jüngsten Partien wach. Doch der Haßfurter Schlussmann Nicolas Hetzel hatte einen hervorragenden Abend erwischte und verhinderte mit einigen Paraden schlimmeres.

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Doch der Knoten bei seinen Vorderleuten sollte noch platzten. Neuzugang Samy Paré sorgte zu Beginn des Mitteldrittels für den umjubelten Ausgleich (26.). "Ab der 30. Minute hatten wir das Spiel im Griff", freute sich Ivan Horak über das jetzt dominierende Auftreten seiner Mannschaft, die durch weitere Treffer von Jakub Sramek, Jan Trübenekr und Kapitän Christian Dietrich (33./38./39.) auf 4:1 erhöhte. Und weil Michael Stach noch zum 5:1 erfolgreich war (49.), stand fest: Die Haßfurter Hawks gehen als Sieger vom Eis. Der 2:5-Anschluss durch Vilshofens Lukas Doubrawa (56.) war nur noch Ergebniskosmetik.

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"Der Sieg war verdient", zog Angreifer Christian Dietrich ein positives Fazit. "Vilshofen hat sich sicher tapfer geschlagen. Aber ab dem zweiten Drittel war das Spiel auf unsere Seite", bestätigte der 32-Jährige die Einschätzung seines Trainers und hob gleichzeitig die Wichtigkeit des Erfolges für die "Moral und Mentalität der Mannschaft" hervor. Mit der mangelhaften Verwertung der noch vorhandenen Möglichkeiten war er derweil nicht einverstanden. "Das lässt noch zu wünschen übrig."

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Geärgert haben ihn zudem die zwei Gegentore, welche "wie in den letzten Wochen auch, einfach nicht notwendig" waren und aus individuellen Fehlern resultierten. "Daran müssen wir arbeiten und dies abstellen." Dass die Hawks am Sonntag spielfrei waren, wertet Dietrich positiv. "Wir haben jetzt die Möglichkeit, wieder einmal einen klaren Kopf zu bekommen." In der Heimpartie gegen Bayreuth am kommenden Sonntag solle dann "auf alle Fälle der nächste Sieg" eingefahren werden, um zumindest Platz zwei zu sichern.

Gameda Vilshofen

"Ich werde das Notwendige tun, um dem Team zum Sieg zu verhelfen – egal was 

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Er kam sehr kurzfristig, trainierte lediglich dreimal mit der Mannschaft und stürzte sich quasi ins kalte Wasser. Dennoch traf er in seinen ersten beiden Partien gleich fünf Mal ins Schwarze. Der persönliche Einstand von Samy Paré beim Eishockey-Landesligisten ESC Haßfurt (1. Platz/51 Punkte) kann als vollauf gelungen bezeichnet werden. Dagegen war der 22-jährige Kanadier mit dem gesamten Abschneiden bei seinem Premieren-Wochenende nicht zufrieden.

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"Ich hätte lieber in diesen beiden Spielen den Sieg errungen", war er nach den Pleiten beim EHC Bayreuth sowie gegen den EV Pegnitz deshalb nicht gerade bester Laune. Verständlich, dass sich Paré für das Auswärtsspiel am Freitagabend beim ESC Vilshofen (7./20) Änderungen wünscht. "Ich denke, wir müssen zu den Grundlagen zurückkehren und die Spiele einfach halten, uns gegenseitig auf dem Eis etwas mehr unterstützen, härter arbeiten", sagt der Angreifer. "Diese Details werden uns auf dem Weg helfen." Andererseits solle nach dem ersten Null-Punkte-Wochenende nicht alles schlecht geredet werden. "Das Team liegt noch ganz vorne in der Tabelle, es gibt also keinen Grund zur Sorge. Es war nur ein schlechtes Wochenende." Für ihn persönlich war es in seiner ersten richtigen Trainingswoche "wichtig, dass wir uns darauf vorbereiten und wieder auf die Beine kommen. Wir werden an den kleinen Details arbeiten und versuchen, Korrekturen an unserem Spiel vorzunehmen, um unser Spiel auf ein besseres Niveau zu bringen", will er seinen Teil dazu beitragen, dass die kleine Talfahrt erfolgreich beendet wird.

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Die Vilshofener Wölfe kennt er freilich nur vom Hörensagen. Er weiß um die Probleme der Niederbayern, die bekanntlich als erster Landesligaabsteiger feststehen, nachdem sie aufgrund der Abmeldung von Nachwuchsmannschaften gegen Regularien des Bayerischen Eissportverbands (BEV) verstoßen haben. Ihm ist auch bewusst, dass die Partie trotzdem kein Zuckerschlecken wird, denn sportlich wären die Wölfe, die im letzten Heimspiel den VER Selb sogar zweistellig aus ihrem Freiluftstadion schossen, aktuell sogar in den Playoffs vertreten. Dass die Hawks wie schon beim ersten Gastspiel an der alten Wirkungsstätte von ESC-Coach Ivan Horak erneut als klarer Favorit in die Partie gehen, steht für ihn jedoch außer Frage.

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Auch für die nächsten Begegnungen hat sich Samy Paré viel vorgenommen. "Die Fans können von mir mit meiner Schnelligkeit und meinem Können viel Offensive-Power erwarten. Aber ich möchte auch ein guter Teamkollege für mein Team sein", macht er deutlich und fügt hinzu: "Ich werde das Notwendige tun, um dem Team zum Sieg zu verhelfen, egal was passiert, egal wer die Tore schießt." Eine wichtige Frage bleibt noch: Warum ist der quirlige Mittelstürmer nach Haßfurt in die Landesliga gekommen? "Ich bin dem Team beigetreten, weil ich sehr gutes Feedback, Empfehlungen und Informationen zum Team von Bekannten bekommen habe", begründet er seinen Wechsel aus der "Ligue de Hockey Sénior AAA du Québec" (LHSAAAQ) seiner Heimatstadt Quebec ins Frankenland, was für ihn "völliges Neuland" sei.

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Aber: "Es gefällt mir bisher wirklich sehr gut. Ich liebe die Arena, die Fans sind fantastisch, das Team hat mir das Gefühl gegeben, willkommen zu sein." Ebenso war das Verhältnis zu Trainer und Betreuer von Anfang an "großartig. Ich könnte mir nichts Besseres wünschen. All meine Erwartungen dahingehend wurden voll erfüllt." Und wie groß ist der Unterschied zur Bayernliga, die Samy Paré vor einem Jahr in Schongau erlebt hat? "Der größte Unterschied für mich ist, dass in der Bayernliga das Spiel etwas schneller war. Aber es ist immer noch ziemlich gutes Hockey, das in der Landesliga gespielt wird."

Spielbericht Pegnitz

In Haßfurt gerät der Trainer in die Schusslinie: Unverständnis bei den Verantwortlichen

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"Es liegt null Komma null am Trainer". Haßfurts Kapitän Christian Dietrich war es sehr wichtig, dies bereits am Samstag klarzustellen, nachdem einige kritische Kommentare in sozialen Medien aufgetaucht waren. Er unterstrich seine Meinung zwei Tage später, nachdem die Haßfurter Hawks zum ersten Mal in dieser Saison vor den eigenen Fans ein Ligaspiel verloren und damit ein Null-Punkte-Wochenende erlebt hatten.

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Vor der 4:7-Heimpleite gegen den EV Pegnitz am Sonntag, gab es schon am Freitagabend beim Auftritt in Bayreuth nach einer 6:7-Niederlage erneut keine Punkte, sondern nur sehr enttäuschte Gesichter. Was ist los mit den Hawks, die seit dem Amtsantritt von Ivan Horak in den letzten drei Partien nur noch einen einzigen Zähler holten? "Ich weiß nicht, warum es nach vier Spielen Diskussionen über den Trainer gibt." Frank Terhar, Vorstand beim ESC

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Die Niederlagen hätten "rein gar nichts" mit Horak zu tun, stärkt Dietrich dem 67-Jährigen den Rücken. Er sei ein sehr, sehr guter Trainer. Er nehme sich sehr viel Zeit, gehe einzeln auf die Spieler ein und erkläre Spielsituationen. Auch Frank Terhar, hauptverantwortlich für die Verpflichtung des neuen Coaches, nimmt Horak aus der Schusslinie. "Ich verstehe die Thematik überhaupt nicht. Er ist seit eineinhalb Wochen hier in Haßfurt. Ich weiß nicht, warum es nach vier Spielen Diskussionen über den Trainer gibt", sagte der für den sportlichen Bereich beim ESC zuständige Vorstand.

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Er sei aber "natürlich genauso enttäuscht und verwundert" über das magere Abschneiden der Hawks in den letzten Wochen. "Für mich ist es eine reine Mentalitätsgeschichte, die bereits vor Silvester begonnen hat", sagte Terhar. "Alle haben da ein bisschen für sich gespielt, der Spielfluss ging verloren. Das ist der Hauptgrund. Es ist eher ein Problem der Mannschaft." Es gehe jetzt darum, "die Leute schnellstmöglich da wieder herauszuholen. Für einen Trainer, der erst kurz da ist, nicht so einfach."

In der Pause wird es laut in der Kabine der Haßfurt Hawks

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Tatsache ist, dass die Hausherren, die ohne den Magen-Darm-Erkrankten Jakub Sramek antreten mussten, gegen Pegnitz bis zur "Halbzeit" mit 1:5 zurücklagen. Richtig offen wurde die Partie erst nach dem zweiten Seitenwechsel, als Horak ("ich bin in der Pause in der Kabine etwas lauter geworden") nur noch zwei Angriffsreihen ins Rennen schickte. Einen Lichtblick immerhin gab es in beiden Partien: Neuzugang Samy Paré markierte fünf Tore. "Auf ihn können wir uns freuen. Der ist echt top", schwärmte auch Betreuer Thomas Heinisch.

Gamday Bayreuth

Was Fanklub-Chef Lukas Heinl über den möglichen Aufstieg der Hawks und die Stärke 

 

Sowohl das Auswärtsspiel an diesem Freitag, 19. Januar, beim EHC Bayreuth (20 Uhr) als auch das Heimspiel am Sonntag gegen den EV Pegnitz (18.30 Uhr) sind für Lukas Heinl "unangenehme" Aufgaben: "In Pegnitz haben wir die erste Niederlage hinnehmen müssen und das Heimspiel gegen Bayreuth war schon eine enge Kiste", begründet er seine Einschätzung. Wenn der ESC Haßfurt als Tabellen-Erster an diesem Wochenende, dem zweiten der 0,5-fach-Runde, wiederholt auf beide Kontrahenten trifft, könne "alles passieren, es sind schließlich auch kleine Derbys".

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Heinl, seit knapp neun Jahren Vorsitzender der 2008 von damals 15 Fans gegründeten und heute aus 78 Mitgliedern bestehenden "Eishockeyfreunde Haßberge", hofft "auf sechs Punkte für den ESC. Die Jungs sollen mit so vielen Punkten wie möglich und am besten auf dem ersten Platz in die Play-offs gehen können." Dabei ist ihm bewusst, dass sich die Mannschaft keine Ausrutscher mehr erlauben darf, denn der aktuell Tabellen-Zweite EHC Waldkraiburg hat zwei Spiele weniger absolviert und bei fünf Punkten Rückstand sehr gute Chancen, sich die Spitzenposition zurückzuholen.

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Zumindest darf sich Ivan Horak – der 67-Jährige ist Nachfolger des im November überraschend zurückgetragenen Dennis Maschke – nach seiner ersten vollständigen Trainingswoche in Haßfurt auf einen vergrößerten Kader freuen. Nicht nur, dass sowohl am Freitagabend im städtischen Bayreuther Kunsteisstadion als auch am Sonntagabend beim Heimauftritt gegen Pegnitz der zuletzt gesperrte Jonas Manger wieder an Bord ist. Der Trainer kann vielmehr zwei neue Spieler begrüßen: Der Kanadier Samy Paré und Denis Salnikov aus Tschechien werden Angriff und Abwehr der Hawks verstärken. Paré sammelte erste Auslandserfahrungen in der vergangenen Saison beim EA Schongau, nachdem der 22-Jährige in seiner Heimat in der Quebec Junior Hockey League ein Jahr zuvor als "Spieler des Jahres" ausgezeichnet worden war. Für die Mammuts stand der quirlige, 1,73 Meter große Angreifer 26 Mal in der Bayernliga auf dem Eis und erzielte dabei 40 Scorer-Punkte. Nach einer Verletzung kehrte er  für einige Zeit in seine Heimat zurück, nun ist er bei den Hawks.

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"Wir wollen mehr Tiefe in den Kader bringen", begründet Frank Terhar die kurzfristige Verpflichtung des jungen Kanadiers. "Wir hoffen, dass wir dann konstant mit drei Reihen spielen können." Und nach dem Handbruch sowie dem längeren Ausfall von Alexander Stahl seien die Hawks schon seit längerer Zeit auf der Suche nach einem zusätzlichen Verteidiger gewesen.

Die Vermittlung durch Jakub Sramek habe letztlich den Ausschlag für Denis Salnikov, der zuletzt für den HC Draci Bilina in der vierten Liga in Tschechien im Einsatz war, gegeben. Deutschland-Erfahrung hat der 25-Jährige bereits aus der Saison 2021/22, als er in der Regionalliga bei der U23 der Lausitzer Füchse in Weißwasser spielte.

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Fanklub-Vorsitzender Lukas Heinl möchte derweil keine Prognose für den weiteren Verlauf der Saison abgeben. "Dadurch, dass sich der Modus geändert hat und wir direkt in die Play-offs gehen, ist alles möglich", sagt der Sylbacher und fügt hinzu: "Aber das Erreichen des Halbfinals sehe ich schon als realistisch an. Was danach kommt, werden wir sehen."

Einem Aufstieg in die Eishockey-Bayernliga steht der 31-Jährige "vorsichtig optimistisch" gegenüber. "Es wäre natürlich geil, und ich denke schon, dass wir uns jetzt endlich mal mit dem Aufstieg belohnen können und sollten." Er weiß aber auch angesichts der aktuellen Platzierungen des Vorjahresaufsteigers EV Dingolfing oder des Lokalrivalen ERV Schweinfurt um die Stärke der Bayernliga. "Dass es dort schwieriger werden würde, ist vollkommen klar. Dass wir gegen Gegner wie Schweinfurt, Pfaffenhofen oder Dingolfing aber mithalten können, denke ich schon."

Spiebericht Selb

Die Haßfurt Hawks müssen um die Tabellenspitze bangen

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Drei Punkte am Freitagabend, nur einer zwei Tage später gegen denselben Gegner: Zwei unterschiedliche Gesichter zeigten die Haßfurt Hawks am Wochenende in der Eishockey Landesliga. Nach einem deutlichen 7:2-Pflichtsieg vor heimischen Fans zum Auftakt der 0,5-Fach-Runde gegen den VER Selb, kassierten sie am späten Sonntagnachmittag im Rückspiel in der Netzsch-Arena eine unerwartete 4:5-Niederlage.

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Weil diese von den Oberfranken vor lediglich 52 Zuschauerinnen und Zuschauern erst im Penaltyschießen besiegelt wurde, konnten die Gäste zumindest einen Zähler mit nach Hause nehmen. Dennoch könnte die Niederlage negative Folgen haben, denn der Vorsprung der Hawks auf Waldkraiburg beträgt "nur" noch fünf Punkte. Weil die Oberbayern aktuell zwei Partien weniger absolviert haben, ist der Platz an der Tabellenspitze akut gefährdet. "Das war von unserer Seite einfach zu wenig", ärgerte sich Haßfurts Top-Verteidiger Tomas Pribyl auch deshalb sehr über die zweite Auswärtspleite seiner Mannschaft in Folge. Verwunderlich allemal, schließlich traten die Hausherren in derselben Besetzung an wie zwei Tage zuvor. Doch der Favorit schaffte es nur, die zwischenzeitlichen 0:2-, 1:3- sowie 3:4-Rückstände aufzuholen sowie auszugleichen. "Wir mussten heute immer einem Rückstand hinterherlaufen", so der 24-jährige Pribyl, der sich über seinen Anschlusstreffer zum 2:1 (22.) nicht wirklich freuen konnte.

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Bei seiner Trainer-Rückkehrer sah Ivan Horak am Freitag dagegen Hawks, die lediglich im ersten Abschnitt "mit stotterndem Motor" agierten, aber dennoch mit 2:0 in die Kabine gingen. Spätestens nach dem zweiten Treffer von Tomas Pribyl zum 3:0 waren sich die 440 Zuschauerinne und Zuschauer sicher: Der Pflichtsieg wird eingetütet. Dass Selbs Fabian Bauer beim Spielstand von 5:0 noch vor der zweiten Pausensirene der Anschluss glückte (38.), war der doppelten Unterzahl der Haßfurter geschuldet. "Es war noch nicht alles so, wie ich es mir vorstelle", zog Ivan Horak nein erstes Fazit. Dass er nach fast zwei Jahrzehnten nochmals sein Trainerzelt in Haßfurt aufstellt, kam für den 67-jährigen Tschechen derweil sehr überraschend. "Daran dachte ich natürlich nicht. Aber die Eishockeywelt ist so klein, da kann alles passieren."

Spielbericht Pegniz

Zum Vorrunden-Ende der erste Schönheitsfleck: ESC Haßfurt kassiert eine deftige Niederlage

Die Haßfurt Hawks können doch noch verlieren. Nachdem sie zuletzt im fünften und entscheidenden Landesliga-Finale beim EV Dingolfing am 26. März 2023 mit 2:3 unterlegen waren, gingen sie nun im Frankenderby beim EV Pegnitz mit 3:7 (0:5, 3:2, 0:0) in der Eishockey-Landesliga erstmals wieder leer aus. Ausgerechnet in der 18. und somit letzten Partie der bis dato makellosen Vorrunde. Aber die erste Nullausbeute in dieser Spielzeit war aufgrund der 60 Minuten zuvor berechtigt. "Die Niederlage geht komplett in Ordnung. Wir haben komplett den Anfang, eigentlich das ganze erste Drittel verpennt", fasste der enttäuschte ESC-Torhüter Nicolas Hetzel die Klatsche gegen die am Freitagabend souveränen Ice Dogs zusammen und musste einräumen: "Die Pegnitzer haben im ersten Drittel mit uns gemacht, was sie gewollt haben.

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Er bemängelte die Einstellung der eigenen Mannschaft, die aufgrund des Fehlens von gleich fünf Stammspielern allerdings geschwächt war. Anderseits hob Hetzel aber auch die "Qualität des Gegners" hervor. Vor offiziell 409 Zuschauenden, darunter knapp 100 Fans aus Haßfurt, ragte im offenen Stadion der Oberfranken dabei ein Akteur ganz besonders heraus und stahl seinen tschechischen Landsleuten auf Haßfurter Seite die Show: Roman Navarra, der sage und schreibe sechs Mal zuschlug.

"Bei uns hat die Zuordnung nicht gestimmt, wir haben unsere Positionen nicht gehalten, wir haben kein gutes Zweikampfverhalten an den Tag gelegt, waren immer einen Schritt zu langsam, konnten nie die Scheibe behaupten, haben keinen Körper gespielt", zählte Hetzel bei der Frage nach dem "warum" dann zahlreiche Gründe für den heftigen 0:5-Zwischenstand zur ersten Pause auf. Selbst eine Auszeit nach dem 0:3 brachte keine Änderung. "Alles was uns bislang eigentlich auszeichnete, haben wir nicht gemacht", so der 24-Jährige, der seinen Frust rausließ: Hetzel zerschlug seinen Schläger am Pfosten und bekam darauf wegen unsportlichem Verhalten eine Disziplinarstrafe aufgebrummt.

Nachdem die Niederlage nach 20 Minuten eigentlich schon besiegelt war, packten sich die Hawks – die trotzdem als Tabellenführer in die 0,5-Fach-Runde gehen – an einem letztlich gebrauchten Abend zumindest an ihre eigene Ehre und hielten nach einer gemeinsamen Aussprache in der Drittelpause im weiteren Verlauf zumindest dagegen. Mit 3:2 gewannen sie durch Treffer von Michael Stach, Tomas Pribyl und Jakub Sramek den Mittelabschnitt. "Gott sei Dank hat sich die Mannschaft nach einem grottenschlechten ersten Drittel dann noch gefangen und auf Augenhöhe mitgespielt", lautete das kurze Fazit des diesmal als Interimscoach auf der Bank stehenden Andreas Thebus.

Vobericht Pegnitz

Bleiben die Haßfurt Hawks auch das 18. Spiel in Folge ungeschlagen?

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Nachdem Lukas Gref in der Saison 2022/2023 lediglich fünf Einsätze bestritten hatte, trug er in der laufenden Runde immerhin bereits doppelt so oft das Trikot der Haßfurt Hawks (1. Platz/49 Punkte). Am Freitag drückt der Defensivspezialist aber wieder nur die Daumen, wenn seine Teamkollegen im Frankenderby bei den Pegnitzer Icedogs (3./28) antreten.

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Der gebürtige Krefelder darf aus persönlichen Gründen seinen Urlaub bei der Familie in Nordrheinwestfalen verlängern und kehrt erst nächste Woche nach Franken zurück. Er fiebere deshalb, wie er sagt, am Live-Ticker mit und hoffe, "dass die Jungs einen Sieg holen. Egal ob in der regulären Spielzeit, nach Verlängerung oder Penaltyschießen." Sollte das gelingen, würde der Spitzenreiter die Vorrunde mit 18 von 18 möglichen Siegen abschließen. "Das Ziel ist es, die Hauptrunde ungeschlagen zu beenden", betont Gref.

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Der Haßfurter Spieler verweist auf die beachtenswerten Erfolge der Oberfranken in den letzten Wochen: "Pegnitz ist ja an sich etwas später, beziehungsweise ohne ordentliche Vorbereitung in die Saison gegangen. Jetzt sind sie aber drin und werden besser und besser. Ich denke, dass das Spiel hart wird und um jeden Meter gekämpft werden muss." Doch glaubt Gref an die Leistungsfähigkeit seines Teams, denn "trotz teils dünner Personaldecke haben wir es in den letzten Partien geschafft, gut dazustehen und gutes Eishockey zu zeigen. Wenn die Jungs wieder so kämpfen, dann steht dem Sieg am Freitag nichts im Weg."

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Lukas Gref über die aktuelle Saison, in der die Haßfurt Hawks bisher ungeschlagen sind

Mit dem bisherigen Verlauf der Saison ist der 25-jährige Rettungssanitäter, der nach mehrjähriger Pause vor zwei Jahren über den Umweg Neusser EV 1b und ESC Geretsried 1b zu den Hawks stieß, sehr einverstanden. "Ich glaube, dass die Ergebnisse für sich sprechen." Es sei ein großer Verdienst der Mannschaft: "Wir stellen uns sehr gut an und das motiviert natürlich, weiterhin alles dafür zu geben, dass das so bleibt."

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Dabei kamen bei Gref nach dem überraschenden Rücktritt von Trainer Dennis Maschke vor zwei Monaten schon Zweifel auf bezüglich des weiteren Saisonverlaufs. "Anfangs", räumt er ein, "war ich mir nicht sicher, ob, beziehungsweise wie das ganze funktionieren soll. Aber das ist sehr schnell widerlegt worden", richtet er ein dickes Lob an die drei Interimstrainer. "Jakub (Sramek), Jan (Trübenekr) und Christian (Dietrich) machen einen Hammer-Job, was sich in den Ergebnissen auch widerspiegelt." Seine eigene Leistung empfindet Gref dagegen als steigerungsfähig. "Ich persönlich habe das Gefühl, dass ich meine Form noch nicht komplett erreicht habe", gibt er sich selbstkritisch. Er befinde sich allerdings auf einem guten Weg, komme langsam an in der Landesliga. Und das Team unterstütze ihn, wo es könne. Ein Aspekt ist ihm deshalb sehr wichtig: "Ich fühle mich nach wie vor wirklich wohl in Haßfurt und glaube, dass ich mich hier noch sehr viel weiter entwickeln kann".

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Ob die Hawks wie in der vergangenen Saison um den Aufstieg in die Bayernliga mitkämpfen werden, dazu wagt Gref noch keine Prognose:  "Das ist finde ich sehr schwer einzuschätzen, da ich die andere Gruppe bis jetzt noch nicht gesehen habe und wir ja auch noch die Halbrunde vor uns haben" Am Ziel, dem Finale, ändere das freilich nichts. "Ich glaube, dafür gibt das ganze Team alles!", ist sich der Krefelder sicher.

Spielbericht Moosburg

Kleine Pause für die Top-Scorer Sramek und Trübenekr: Ein Zeichen der Haßfurter Dominanz in der Landesliga

Haben sie sich verletzt? Hatten sie keine Lust mehr? Gab es in der Kabine Streit? Alle Fragen, die sich die 751 Zuschauenden im Haßfurter Eisstadion gestellt haben könnten, durften mit einem "Nein" beantwortet werden. Dass die beiden Topscorer des ESC Haßfurt, Jakub Sramek und Jan Trübenekr, das letzte Drittel beim 7:3-(4:0, 3:1, 0:2)-Sieg über den EV Moosburg frisch geduscht und in Zivil von der Ersatzbank aus verfolgt haben, hatte einen anderen Grund. Die letzten Wochen in der Eishockey-Landesliga seien sehr hart gewesen, so Kapitän Christian Dietrich, dem selbst erstmals sei 22 Monaten zwei Treffer in einem Spiel gelangen. "Und gerade die beiden haben immer 120 Prozent Vollgas gegeben. Wir haben intern abgeklärt, dass sich Jakub und Jan diese Mini-Pause gönnen können", verwies er zudem auf die zu diesem Zeitpunkt deutliche 7:1-Führung. "Außerdem sind beide leicht erkältet", stimmte auch Interimstrainer Frank Terhar der Bitte der Beiden nach einer Pause sofort zu. Davor waren Sramek und Trübenekr wie gewohnt in Erscheinung getreten: Mit insgesamt drei Treffern und vier Assists war das tschechische Duo am neunten Heimsieg in Folge wieder maßgeblich beteiligt.

Jonas Manger, Tomas Pribyl sowie "Doppelpacker" Dietrich waren die weiteren Torschützen. Dass die restlichen Hawks den Schlussabschnitt, in dem vor allem die Spieler mehr Eiszeit erhielten, die sonst öfter hintenanstehen, letztlich mit 0:2 verloren, änderte laut Dietrich nichts an der Gesamtvorstellung. Insgesamt "kompakt gestanden, vorne die Dinger reingemacht, hinten haben wir nur wenig zugelassen", lautete sein Fazit.

Er blickt auf ein "sehr erfolgreiches Jahr" für den ESC Haßfurt. Etwa auf das Frühjahr mit der packenden Finalserie gegen den EV Dingolfing sowie dem nur knapp verpassten Bayernligaaufstieg. Und nach dem "kleinen Umbruch im Sommer" mit den Abgängen von Daniel Hora oder Dominik Tobola sowie weiteren personellen Änderungen, müsse man "einfach den Hut ziehen vor der kompletten Mannschaft", so Dietrich. "Das wir ungeschlagen an der Tabellenspitze stehen – einfach toll die Leistung jedes einzelnen Spielers".

"Vielleicht sind wir aktuell nicht mehr so dominant. Aber ungeschlagen. Und manchmal ist es ja auch interessant, wenn es enger zugeht und es spannend bis zum Schluss ist", ergänzt Terhar. Dass die Hawks die offiziell letzte Partie der Vorrunde am Freitag im Frankenderby beim EV Pegnitz auch noch für sich entscheiden wollen, versteht sich von selbst. Nicht dabei sein wird Verteidiger Alexander Stahl, für den das Jahr mit einer bitteren Nachricht endet. Wie zuletzt im November 2022 brach sich der 26-Jährige erneut die Hand und wird mehrere Wochen ausfallen.

VB Moosburg

Die Haßfurter Hawks wollen das für sie erfolgreiche Jahr 2023 gegen Schlusslicht Moosburg veredeln

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Auch im 17. Saisonspiel der Eishockey-Landesliga ungeschlagen bleiben: Das ist die Zielsetzung des ESC Haßfurt, wenn der Tabellenletzte EV Moosburg zum Jahresausklang in Haßfurt gastiert (Freitag, 19.30 Uhr). Sportlich sollte das nach einem bislang überragenden Saisonverlauf keine große Hürde darstellen. Allerdings birgt genau diese Konstellation auch Gefahren. "Wenn der Erste auf den Letzten der Tabelle trifft, ist die Favoritenrolle klar verteilt. Aber jedes Spiel muss eben erst gespielt werden", mahnt Interimstrainer und Vorstand Frank Terhar daher volle Konzentration an. Wirklich Sorgen macht er sich nicht. "Wir haben eine sehr gute Mischung aus Top-Spielern, die die Spiele entscheiden und Spielern, die für den Mannschaftserfolg arbeiten. Dazu kommt eine enorme mannschaftliche Geschlossenheit", beschreibt Terhar die Erfolgsformel. Da mache es nichts, dass Partien nicht immer durch spielerische Brillanz entschieden werden.

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Dass es in der aktuellen Saison so gut läuft, kommt auch für Terhar etwas überraschend, zumal Trainer Dennis Maschke Ende November trotz sportlicher Erfolge nach nur wenigen Monaten im Amt seinen Rückzug verkündet hat. "Es waren private Gründe, die er uns dargelegt hat und die wir auch nachvollziehen konnten", so Terhar - der die Konsequenzen tragen muss: Denn seitdem steht er an der Bande und wird dies voraussichtlich auch noch länger tun, wie er nach dem letzten Heimspiel gegen Bad Aibling erläutert hat.

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"Wir führen natürlich viele Gespräche mit auch durchaus interessierten Kandidaten. Es kristallisiert sich aber heraus, dass diejenigen, die in Frage kommen, erst zur neuen Saison zur Verfügung stehen." Es könnte also sein, dass es Terhar sein wird, der den ESC wieder in die Bayernliga führen soll. Ein Unterfangen, dass in der Vorsaison nur knapp gescheitert war, als die Haßfurter im Playoff-Finale mit 2:3 gegen Dingolfing unterlagen.

"Auch die Vorsaison war aus unserer Sicht trotzdem absolut positiv. Wir sind ganz knapp gescheitert, hatten zwei Playoff-Heimspiele vor jeweils über 1000 Zuschauern, was in dieser Liga alles andere als selbstverständlich ist." Insgesamt sei 2023 somit ein absolut positives Eishockey-Jahr gewesen, das es nun gegen den EV Moosburg zu veredeln gilt.

SB BadAibling

Weihnachtskrimi in Haßfurt: Warum die Hawks nach starkem Auftakt noch mächtig um ihren Sieg bangen müssen

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Nach sechs Minuten und 23 Sekunden war es soweit: ESC-Stürmer Jan Trübenekr verbuchte mit seinem Treffer zum 3:0-Zwischenstand gegen Bad Aibling im 194. Spiel für die Hawks seinen 500. Scorerpunkt. Ein Highlight des Abends, das nicht das einzige bleiben sollte beim 6:5-(3:1, 1:2, 2:2)-Heimsieg der Hawks - dem weiterhin souveränen Tabellenführer der Eishockey-Landesliga Gruppe B. Denn nach dessen starkem Beginn stellten die Gäste den ESC im Verlauf des Spiels noch vor eine knifflige Aufgabe. Mit Beginn des Mitteldrittels agierten die Bad Aiblinger deutlich körperbetonter und kauften den Haßfurtern zunehmend den Schneid ab. Das Ergebnis war der zwischenzeitliche Ausgleich zum 3:3, den Routinier Jakub Sramek aber noch vor der zweiten Pausensirene kontern konnte.

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Als die Hausherren zu Beginn des Schlussdrittels in Überzahl gar auf 5:3 erhöhten schien einem positiven Abschluss des Weihnachtsfestes aus Sicht der Haßfurter nichts mehr entgegenzustehen. Doch die Kurstädter steckten nicht auf und zwangen den ESC in einen offen Schlagabtausch, den die Hawks dank einer kämpferischen Mannschaftsleistung und eines starken Auftritts von Goalie Nicolas Hetzel in einer nervenaufreibenden Schlussphase für sich entschieden.

"Ich habe der Mannschaft in der zweiten Pause klar gesagt, dass wir gegen die schnellen Aiblinger läuferisch viel investieren müssen. Das haben die Jungs gut umgesetzt und daher geht der Sieg auch in Ordnung", war Interimstrainer Frank Terhar rundum zufrieden.

SB Trostbeg

Der ESC Haßfurt siegt auch in Trostberg und marschiert in der Landesliga weiter vorne weg

Über Siege des ESC Haßfurt in dieser Saison der Eishockey-Landesliga zu berichten, ist wahrlich nichts Außergewöhnliches mehr. 15 Spiele, 15 Siege, so lautet bisher die beeindruckende Bilanz der Hawks. Und doch ist dieser 6:1-Erfolg vom vergangenen Sonntagabend beim Ligadritten TSV Trostberg ein bemerkenswerter. "Wir hätten nicht gedacht, dass das Spiel so ausgeht", stellte ein nach dem Schlusspfiff durchaus positiv überraschter ESC-Kapitän Christian Dietrich fest. Nicht, dass er seinem Team den Erfolg nicht zugetraut hätte. Die Haßfurter aber sind letztlich nur mit einem Rumpfteam angetreten, da einige Spieler sich haben krank oder verletzt abmelden müssen. Kurz vor dem ersten Bully musste auch noch Dominik Finzel passen, so dass die Unterfranken das komplette Spiel mit nur zwei Reihen bestreiten konnten.

Die Gastgeber hingegen hatten einen 20-Mann starken Kader zur Verfügung, was aber nichts nutzte. "Letztlich war der Sieg in keiner Weise gefährdet", konstatierte Dietrich. Im Hinspiel hatten sich die Haßfurter gegen des TSV da noch sehr viel schwerer getan, und Anfang Dezember nur knapp mit 4:3 in eigener Halle gewonnen. "Die Mannschaft hat alles reingeworfen, es war ein Sieg des Willens", freute sich der Kapitän über den klaren Auswärtssieg. Der Blick von Dietrich und Co. geht mittlerweile schon über die Vorrunde hinaus. "Wir wollen natürlich auch alle weiteren Spiele gewinnen." Und mit einem möglichst kompletten Kader das "Weihnachtsspiel" in eigener Halle am 26. Dezember (18.30 Uhr) gegen Bad Aibling bestreiten. "Hoffentlich sind alle bis dahin wieder fit", sagt Dietrich. Drei Spiele sind in der inoffiziellen Vorrunde noch zu absolvieren, danach geht es in die sogenannte 0,5er-Zwischenrunde, die vermutlich am 12. Januar beginnt.

Hintergrund: Mit dem ESC Vilshofen, der sowohl seine U9- als auch U11-Mannschaft aus dem Ligabetrieb abmelden musste und damit gegen die Regularien des Bayerischen Eishockey Verbands verstoßen hat, steht ja bereits eine Mannschaft vorzeitig als Absteiger fest. "Wir wollen, gerade zu Hause, weiter ungeschlagen bleiben und vor allem am Ende vor Waldkraiburg stehen." Platz eins würde nämlich in den Play-offs das oft so entscheidende Heimrecht sichern. Das hatten die Hawks in der vergangenen Spielzeit gegen Dingolfing selbst erfahren müssen.

Dass derzeit noch kein neuer Trainer an der Haßfurter Bande steht, darüber mache sich die Mannschaft laut ihrem Kapitän derzeit "überhaupt keinen Kopf". Und auch zu Weihnachten wird der neue Coach wohl noch nicht als Geschenk für die Fans präsentiert. Im Gegenteil: Eine Entscheidung, mit welchem Trainer die Haßfurter in die restliche Saison gehen, wird wohl erst im kommenden Jahr fallen. Man sei in Gesprächen mit möglichen Kandidaten, wolle es aber in Ruhe angehen und dann den "richtigen" Coach präsentieren, heißt es aus dem Verein. 

SB Bayreuth

Spitzenreiter Haßfurt gewinnt auch das Franken-Derby in Bayreuth und bleibt weiter ungeschlagen

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Trotz des ungewöhnlichen Spieltermins ging der ESC Haßfurt am vergangenen Donnerstagabend bestens vorbereitet und fokussiert ins Derby der Eishockey Landsliga, berichtet ESC-Sportvorstand Frank Terhar. Im ersten Drittel war allerdings noch etwas Sand im Hawks-Getriebe. Den Führungstreffer durch Jakub Sramek glich der oberfränkische Gastgeber durch Andreas Geigenmüller prompt aus. "Im ersten Drittel haben wir in der Defensivarbeit noch zu viele Fehler gemacht", bemängelt Terhar. Lucas Büchner brachte Haßfurt jedoch erneut in Führung.

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Die Drittelpause konnte für eine fruchtbare Ansprache genutzt werden. "Wir haben der Mannschaft gesagt, dass die Defensivarbeit entscheidend ist und wir da fokussiert sein müssen", verrät Terhar. "Das hat die Mannschaft dann auch gut hinbekommen." Durch einen Doppelschlag von Sramek bauten die Haßfurter den Vorsprung schnell auf 4:1 aus. Tomas Pribyl und Alexander Stahl sorgten mit ihren Treffern zum Ende des zweiten Drittels für eine komfortable 6:1-Führung der Unterfranken.

Aus einer geschlossenen Mannschaftsleistung ragten Jan Trübenekr mit vier Assists, Jakub Sramek mit drei Toren und Schlussmann Nicolas Hetzel besonders heraus. "In so einem Spiel machen solche Spieler einfach auch den Unterschied aus", weiß der Sportvorstand. In einem ausgeglichenen Schlussdrittel mit Chancen auf beiden Seiten sahen die Zuschauenden im Bayreuther Kunsteisstadion keine weiteren Treffer mehr. "Wir sind komplett zufrieden, den Sieg nach Hause geholt zu haben", freute sich Terhar.

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Bis Sonntag hat die Mannschaft nun erst einmal frei. Dann geht es ins 350 Kilometer entfernte Trostberg. Im letzten Aufeinandertreffen mit dem dortigen TSV vor zwei Wochen siegte Haßfurt vor eigenem Publikum mit 4:3 gegen die Oberbayern. "Das wird auch dieses Mal wieder ein sehr schwieriges Spiel", prophezeit Terhar. "Die ersten vier, fünf Mannschaften in der Tabelle sind alle nicht zu unterschätzen." Am vergangenen Wochenende fuhren die "Chiefs" aus Trostberg gleich zwei Siege ein (jeweils 5:4 gegen den EV Moosburg und den EHC Bayreuth). Nach der Auswärtsreise nach Trostberg werden die Spieler in der kommenden Woche noch trainieren, ehe einige sich ab Donnerstag in den kurzen Weihnachtsurlaub verabschieden, ehe vor Neujahr noch zwei Heimspiele auf dem Programm stehen: am 26. Dezember gegen den EHC Bad Aibling und am 29. Dezember gegen den EV Moosburg.

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Eine Nachfolgelösung für den Ende November überraschend zurückgetretenen Trainer Dennis Maschke wird es vermutlich erst nach den noch drei ausstehenden Spielen geben, erklärt Vorstand Terhar auf Nachfrage dieser Redaktion. Gespräche mit Kandidaten für den Trainerposten laufen bereits. "Wir werden nichts übers Knie brechen. Wir schauen, dass wir im neuen Jahr eine Lösung präsentieren können."

Gamday Bayreuth

Die Hawks wollen ungeschlagen bleiben: Wie der EHC Bayreuth beim Donnerstagsspiel besiegt werden soll

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"Träum weiter", wäre seine Antwort gewesen. Lukas Kratschmer, derzeit verletzter Angreifer der Haßfurter Hawks (1. Platz/37 Punkte), hätte vor Saisonbeginn laut eigener Aussage nicht daran geglaubt, nach 13 absolvierten Partien in der Eishockey-Landesliga noch ungeschlagen zu sein. Auch, dass in dieser Siegesserie gleich zwei Erfolge gegen Bayernliga-Absteiger EHC Waldkraiburg enthalten sind, hätte er nicht gedacht.

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Doch aus dem Traum ist mittlerweile Wirklichkeit geworden: Die Haßfurter Puckjäger führen seit einigen Tagen die Tabelle an. Und damit sie auch weiterhin den "Platz an der Sonne" behalten können, ist nach der "Kür" gegen die Waldkraiburger Löwen nun wieder die Pflicht an der Reihe. Beim Nachholspiel in Bayreuth gegen den EHC (5./16), am ungewöhnlichen Donnerstagabend um 19.30 Uhr, hofft Kratschmer auf eine Leistung wie beim 7:5-Hinspielsieg am vergangenen Freitagabend gegen diesen Gegner. Dann ist er überzeugt, "dass wir mit drei Punkten wieder nach Hause fahren".

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Dass die Partie im Kunsteisstadion der Wagnerstadt kein Zuckerschlecken wird, ist ihm bewusst. "Bayreuth war auch schon in den vergangenen Jahren immer sehr heimstark", rechnet der 22-jährige Haßfurter vielmehr mit einer schweren Aufgabe. Bislang kamen die Tigers vor heimischen Fans allerdings nicht so recht in Schwung. Lediglich vier Punkte, davon drei beim einzigen Sieg gegen Vilshofen, holten sie in immerhin schon fünf Pflichtspielen. Kratschmer, der seine sportliche Karriere vor 18 Jahren im Nachwuchsbereich seines Heimatvereins gestartet hatte und diesem bislang immer die Treue hielt, prophezeit trotz allem "wieder ein hartes Stück Arbeit, bei dem wir von Anfang an auch körperlich dagegenhalten müssen." Nicht nur die jeweils knapp 650 Fans bei den beiden letzten Wochenendbegegnungen konnten "sehen, dass man mit Kampf und Einsatz Jeden schlagen kann."

Keine Frage, dass er liebend gerne selbst mithelfen würde. Stattdessen kann er seine Teamkollegen, so wie in den Vorwochen, nur von der Bande aus moralisch unterstützen. Beim knappen 4:3-Erfolg der Hawks in Moosburg vor drei Wochen hatte sich Kratschmer nach einem unglücklichen Zusammenstoß mit einem Gegenspieler eine Verletzung im Schultereckgelenks-Bereich zugezogen. "Stand heute werde ich in der Vorrunde leider nicht mehr eingreifen können", bedauert der Angreifer. Spätestens in der neu geregelten "0,5-fach"-Zwischenrunde – sowie vor allem in den Play-offs – will er sich dann wieder das Hawks-Trikot überstreifen.

Spiebericht Bayreuth/Waldkraibur

Der ESC Haßfurt gewinnt ein packendes Spitzenspiel und

springt in der Tabelle auf Platz eins

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Ja, ist denn heut` schon Weihnachten? Die am Sonntagabend 665 anwesenden Fans der Haßfurter Hawks hätten diese Frage zwei Wochen vor dem Heiligen Abend wohl mit einem lautstarken "Ja" beantwortet. Und warum? Weil der Spitzenreiter aus Waldkraiburg nach einem wahrhaftigen Spitzenspiel der Eishockey-Landesliga – zugegeben nicht freiwillig – gleich zwei "Geschenke" in Haßfurt ließ: drei Punkte sowie die Tabellenführung für die Gastgeber. Dabei war unter der Woche noch unklar, ob überhaupt gespielt werden kann.

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Christian Rips heißt der Mann, der das Festwochenende für die Hawks und ihre Fans erst möglich machte. Der Werksmonteur einer Spezialfirma aus Osnabrück schaffte es mit Unterstützung einiger Mitarbeitender der Haßfurter Stadtwerke nach vielen Stunden Reparatur gerade noch rechtzeitig, die Eisaufbereitungsmaschine wieder einsatzbereit zu machen. „Die komplette Körpereinheit für die Entsorgung des abgehobelten Schnees“, musste wieder auf Vordermann gebracht werden. Jetzt sollte die „Zamboni“ so schnell keine Probleme mehr geben. „Wir haben den kompletten hinteren Bereich der Maschine überholt“, sagte Rips, auf den in den Niederlanden und Norwegen bereits die nächsten defekten Eisaufbereitungsmaschinen warten.

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Auch weil also "Eis gemacht" werden konnte, hallte es am Ende des Doppelspietags "Spitzenreiter, Spitzenreiter. Hey, hey", Stadion Am Großen Anger, nachdem sich das Interims-Trainertrio Christian Dietrich, Jakub Sramek und Jan Trübenekr und ihre Teamkollegen erneut als "Löwen"-Bändiger erwiesen und den Ligagipfel mit 5:3 für sich entschieden. Zwei Tage nach dem ersten der beiden Wochenendheimspiele, in dem die Hawks gegen den EHC Bayreuth vor 634 Zuschauenden ihre Pflichtaufgabe dank eines 7:5-Erfolges erfüllt hatten, gab es also tatsächlich die "Kür". Und diese bezeichnete Nicolas Hetzel als "brutal. Beide Mannschaften haben so gekämpft. So viel Schüsse geblockt. Einfach ein geiles Spiel", präsentierte sich Haßfurts Nummer 49 unmittelbar nach der Schlusssirene komplett platt, aber unglaublich erfreut und stolz. Mit seinen unglaublichen Paraden, seiner Ruhe und Souveränität brachte der 24-jährige Schlussmann die Waldkraiburger Angriffsabteilung des Öfteren an den Rand der Verzweiflung und hatte maßgeblichen Anteil am Triumph. Doch er richtete ein "dickes Lob" an seine Vorderleute. "Was die Verteidiger heute für mich gemacht haben, war einfach spitze. Ich hatte heute einen sehr dankbaren Job", strahlte der "Spieler des Abends".

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Tatsache ist, dass die Partie auf Bayernliganiveau an Spannung fast nicht zu überbieten war. Nach einem Blitztraumstart der Hawks, weil Tomas Pribyl dem ebenso hervorragend haltenden Waldkraiburger Schlussmann Christoph Lode bei einem Schlagschuss in Überzahl keine Abwehrchance ließt (2.), entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Doch selbst eine 3:1-Führung hatte an diesem Abend nichts zu bedeuten. Die nach wie vor ohne Cheftrainer agierenden "Haßfurter Jungs" mussten durch Treffer des Ex-Haßfurters Daniel Hora (48.) und Nico Vogl (52.) vielmehr den Ausgleich schlucken. Angepeitscht von ihren euphorischen Anhängern brachten aber Jan Trübenekr und Jakub Sramek mit ihren Toren das Stadion zum Beben.

VB Bayreuth

Erster Doppel-Heimpieltag der Saison für Haßfurt – aber können die Hawks überhaupt spielen?

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Erst die Pflicht, dann die Kür? Tatsache ist, dass es die Haßfurter Hawks (2. /31 Punkte) bei ihrem ersten Heimspiel-Doppelpack der Saison mit zwei Gegnern zu tun bekommen, die es in sich haben. "Ja, für die Mannschaft steht zwei Mal Schwerstarbeit auf dem Programm", glaubt auch Frank Terhar an zwei "unterschiedliche, aber beide schwere Brocken. Vorausgesetzt", fügt er hinzu, "wir können überhaupt spielen."

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Der im ESC-Führungsgremium für die Sportlichen Belange zuständige Vorstand muss "leider" noch auf einen weiteren "Gegner" verweisen, mit dem der ganze Verein seit Anfang der Woche zu kämpfen hat. "Die Eisaufbereitungsmaschine ist defekt", so der 46-Jährige. Und erst für Freitagvormittag ist ein Fachtechniker aus Österreich für die Reparatur angekündigt. Deshalb haben die Hawks auch schon einige schwierige Tage hinter sich. Nachdem in Schweinfurt, Höchstadt oder Nürnberg frühestens um 22 Uhr noch Trainingseinheiten möglich gewesen wären, konnten sie zumindest am Mittwochabend nach Sonneberg ausweichen. "Hier hat der Hobbyverein aus Coburg dankenswerterweise seine 20-Uhr-Eiszeit an uns abgetreten", freut Terhar sich über das "tolle" Entgegenkommen. Jetzt hofft er in erster Linie, dass die "Zamboni" noch rechtzeitig wieder einsatzfähig gemacht werden kann, denn "die Jungs sind heiß auf weitere Siege".

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Ein Dreier am Freitagabend (19.30 Uhr) in Partie Nummer eins im Stadion Am Großen Anger gegen den EHC Bayreuth (6./13) wäre jedenfalls fest eingeplant, auch um die aktuell neun Punkte Vorsprung auf den Tabellendritten Bad Aibling zu halten oder zu vergrößern. "Natürlich wollen wir unsere fast makellose Heimserie weiter ausbauen. Ich bin sicher, die Jungs werden, wie schon vor einer Woche, wieder alles geben, um alle drei Punkte bei uns zu behalten", ist Terhar, der vermutlich wieder als "Beobachter" auf der Ersatzbank stehen wird, überzeugt.

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Dass die Wagnerstädter um ihren DEL2-erfahrenen Routinier Andreas Geigenmüller vier ihrer bisherigen fünf Partien in fremden Stadien für sich entschieden haben und somit auf Platz 3 der Auswärtstabelle stehen, ist Terhar nicht entgangen. "Das ist mit Sicherheit keine Laufkundschaft, das ist ganz klar. Aber nochmal: Wir werden Bayreuth mit großem Respekt empfangen, aber mit noch größerem Selbstbewusstsein. Die Jungs wissen um ihre Stärken."

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Dass es beim absoluten Gipfelkracher mit dem EHC Waldkraiburg (1./34.) zwei Tage am Sonntag, 10. Dezember 18.30 Uhr, später nicht nur zum Wiedersehen mit dem langjährigen Publikumsliebling Daniel Hora kommt, ist ihm auch bewusst. "Das ist natürlich noch einmal ein anderes Kaliber", hat Terhar vor dem Bayernligaabsteiger "den größten Respekt, den man wohl aufbringen kann." Der ist auch angebracht, denn alleine die blanken Zahlen sind fast schon etwas furchteinflößend: Die Löwen sind nicht nur die Torfabrik der Liga mit aktuell 121 erzielten Treffern in zwölf Begegnungen – im Durchschnitt also zehn. Gleichzeitig bringen sie – auch dank Daniel Hora – die beste Abwehrabteilung mit.

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Auf der anderen Seite haben die Oberbayern nur einmal verloren – ausgerechnet im Heimspiel gegen die Hawks. Und am 22. Oktober wäre nach einer deutlichen 0:4-Führung sogar noch mehr möglich gewesen, als "nur" der Sieg in der Verlängerung. Aber mit toller Moral schaffte es der Spitzenreiter noch, den deutlichen Rückstand in der regulären Spielzeit aufzuholen. Doch nach diesem "Mini"-Rückschlag eilt der (Wieder)aufstiegsfavorit von Erfolg zu Erfolg. "Uns ist bewusst, dass wir einen Sahnetag benötigen, um Waldkraiburg zu ärgern", ist Frank Terhar schon viel zu lange im Eishockeygeschäft aktiv, um nicht die Ausgangsposition benennen zu können: "Wir sind erstmals in dieser Saison Außenseiter", sagt der 46-Jährige, der dennoch auf ein knappes Ergebnis hofft. Jetzt muss nur noch die Eismaschine mitspielen.

Spielmodus

Krass! Verband muss Modus für geplante Aufstiegsrunde ändern – wie es für den ESC Haßfurt jetzt weitergeht

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Diese Meldung hinterlässt scharfe Spuren auf den Eisflächen der Eishockey-Landesliga. Denn während die Vorrunde noch in vollem Gange ist, muss der Bayerische Eishockeyverband (BEV) den Modus für die geplante Aufstiegsrunde ändern. Das meldet der ESC Haßfurt am Mittwochabend auf seinem Facebook-Kanal. Der Grund für notwendige Änderung: Der ESC Vilshofen habe sowohl seine U9- als auch U11-Mannschaft aus dem Ligabetrieb abmelden müssen. Und das wiederum verstoße gegen die Regularien des BEV. Die Folge: Die „Wölfe“ stehen somit bereits als sportlicher Absteiger aus der Eishockey-Landesliga der Saison 2023/24 fest, heißt es auf der ESC-Page weiter.

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Doch was bedeutet das für die anderen Vereine der Liga, darunter eben die Haßfurter Hawks? Zunächst einmal entfällt die ursprünglich angedachte Abstiegsrunde, der Modus der Landesliga wird geändert. Statt der angedachten Zwischenrunde wird nun eine sogenannte "0,5-fach Runde" an die Vorrunde angehängt. Dazu werden beide Gruppen noch einmal in regionale Untergruppen geteilt. Die Hawks spielen gemeinsam mit dem EHC Bayreuth, VER Selb, EV Pegnitz und dem ESC Vilshofen in einer Gruppe. Die Punkte aus dieser Runde werden zu den Punkten der regulären Vorrunde addiert.

Im Anschluss spielen dann die besten acht Mannschaften aus beiden Gruppen über Kreuz die Playoff-Runden. Achtel-, Viertel- und Halbfinale werden jeweils im Modus „Best-of-Three“ gespielt, das Finale dann im Modus „Best-of-Five“.

SB Waldkirche/Trostberg

ESC Haßfurt mit zwei erkämpften Erfolgen:

Jakub Sramek untermauert seinen Ruf als Lebensversicherung

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"Lebensversicherung": Das war eines der letzten Worte von Ex-Trainer Dennis Maschke vor seinem Rücktritt beim Eishockey-Landesligisten ESC Haßfurt vor einer Woche. Und wahrlich: Jakub Sramek, der im Spiel gegen Vilshofen die 500-Scorerpunkte-Marke knackte, zeigte am Wochenende wieder einmal, wie wertvoll er für die Hawks ist.

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Schon beim bereits wie im Vorfeld erwartet schweren Auswärtsspiel in Waldkirchen trug der 30-jährige Tscheche maßgeblich zum umkämpften 7:5-Erfolg bei. Zwei Tage später setzte Sramek noch eine Zugabe obendrauf: Beim noch härter umkämpften 4:3-Sieg über Verfolger TSV Trostberg konnte er die 476 Zuschauenden trotz eisiger Temperaturen im wahrsten Sinne des Wortes erwärmen, denn er erzielte erst in der Schlussminute den erlösenden Siegtreffer. "Das Hauptlob gebührt aber der ganzen Mannschaft", zollte Frank Terhar für das "Wochenende danach" großen Respekt. Der Bereichsvorsitzende, der die Mannschaft sowohl in Waldkirchen als auch gegen Trostberg "als Beobachter" auf der Bank betreute, attestierte ihr "harte und vor allem gemeinsame Zusammenarbeit. Die Jungs haben das wirklich toll gemacht. Ich bin wirklich stolz."

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Ähnlich wie in Waldkirchen erwischten Kapitän Christian Dietrich und seine Kollegen jedoch auch gegen Trostberg zunächst einen sehr holprigen Start – verursacht durch "zu viele Fehler in der Defensivarbeit". Die Folge: ein 0:2-Rückstand nach dem ersten Drittel. Nach dem ersten Seitenwechsel zeigten alle Hawks auch aufgrund "einer Ansprache, um die Spieler ein wenig aufzurütteln" ihr anderes Gesicht. Und vor allem im Schlussdrittel wurde den Fans ein wahrer Krimi geboten. Als sich wohl schon viele von ihnen auf die Verlängerung eingestellt hatten, schlug der Haßfurter Topscorer dann zum dritten Mal am Sonntagabend zu: Auf Zuspiel seines Landsmannes Jan Trübenekr hämmerte Sramek die Hartgummischeibe 58 Sekunden vor der Schlusssirene unhaltbar für Trostbergs Schlussmann Maximilian Kruck in die Maschen. "Im Kollektiv gute Arbeit gemacht", lobte der ehemalige Verteidiger derweil den Erfolg in Waldkirchen.

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Zwei Spiele, zwei Siege. Wäre Frank Terhar jetzt nicht eine Dauerlösung auf der Trainerbank? "Also mir würde eine Neuverpflichtung besser gefallen. Ich glaube nicht, dass ich es jetzt dauerhaft mache, weil ich auch beim Nachwuchs viel zu viel zu tun habe. Ich hätte gar nicht die Zeit." Stattdessen gehen die Bemühungen rund um eine Trainerverpflichtung für die Hawks weiter.

Gameday ESV Waldkirchen

Noch kein Nachfolger für Dennis Maschke gefunden: Drei Mann wollen den ESC Haßfurt in der Erfolgsspur halten

"Die Jungs ziehen gut mit", betont Christian Dietrich. Der Kapitän des Eishockey-Landesligisten Haßfurter Hawks (2. Platz/25 Punkte) zeigt sich zufrieden. "Das passt. Wir haben uns ordentlich auf das Wochenende vorbereitet." Zusammen mit Jan Trübenekr und Jakub Sramek leitete der 32-Jährige nach dem nicht nur für die Mannschaft völlig überraschenden Rückzug von Trainer Dennis Maschke die Übungseinheiten unter der Woche. Und dies soll so lange Bestand haben, bis ein Nachfolger gefunden wurde, woran die Führungsriege beim ESC Haßfurt noch fieberhaft arbeitet. Bislang gestaltet sich die Suche nach Aussage von Frank Terhar jedoch schwieriger als erhofft. "Natürlich hatten wir bereits einige Gespräche. Aber auch Absagen. Das ist halt manchmal so", sagt das für die erste Mannschaft zuständige ESC-Vorstandsmitglied und fügt hinzu: "Innerhalb einer Woche ist es nicht so einfach, solch eine Aktion erfolgreich zu bewältigen.

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Dietrich strebt dennoch das nächste perfekte "Doppel-Spieltags-Wochenende" an: "Unser Ziel sind sechs Punkte", betont er und verspricht, "alles dafür zu geben." Dabei ist ihm bewusst, dass die Partien am Freitagabend in Waldkirchen (6./11, 19.30 Uhr) und gegen Trostberg (3./19) zwei Tage später (18.30 Uhr) "keine Selbstläufer" werden. Recht hat er, denn schon die weite Fahrt in den aktuell tiefverschneiten Bayerischen Wald zum vermeintlichen Außenseiter garantiert alles anderes als einen lockeren Abend.

Im Gegenteil: Die Crocodiles sind stets für Überraschungen gut und können Favoriten immer wieder ein Bein stellen. Das wurde auch schon beim Hinspiel sichtbar. Immerhin benötigten die Hawks Ende Oktober die Verlängerung, um am Ende gerade noch als 6:5-Sieger vom Eis gehen zu können. Und doch ist die Mannschaft von Trainer Benoit Doucet nicht nur aufgrund ihres weiteren Abschneidens in der Liga bislang weit hinter den Erwartungen geblieben. Lediglich vier Mal behielt sie bislang die Oberhand und kassierte zudem 71 Gegentreffer, die mit Abstand meisten aller Konkurrenten. Noch hat Waldkirchen jedoch gute Chancen, am Ende in der Aufstiegsrunde zu stehen. Gerade einmal drei Zähler beträgt der Abstand auf Platz vier, den aktuell die Aibdogs aus Bad Aibling belegen.

Eine Vorentscheidung im Kampf um Platz zwei steht dann zwei Tage später an, wenn die Chiefs aus Trostberg ihre Visitenkarte abgeben. "Das wird auch nicht leichter", rechnet Dietrich mit einem offenen Schlagabtausch. An die Maximalausbeute beim mittlerweile zehnten und elften Auftritt in der laufenden Spielzeit glaubt er dennoch. "Unser Ziel ist es schließlich, aus dieser Runde so viele Punkte wie möglich mitzunehmen. Außerdem sind wir bislang ungeschlagen. Warum soll das nicht so weitergehen?"

SB Vilhofen

Paukenschlag bei den Hawks: "Das war heute mein letztes Spiel. Ich werde Haßfurt verlassen."

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Paukenschlag beim ESC Haßfurt: Dennis Maschke ist nicht mehr Trainer der Hawks. In der Pressekonferenz nach dem 8:1-Erfolg seiner Mannschaft über den ESC Vilshofen erklärte der 47-Jährige seinen Rücktritt. "Das war heute mein letztes Spiel. Ich werde Haßfurt verlassen", teilte er am Sonntagabend sichtlich bewegt mit. Die "wirklich nicht leichte Entscheidung", den Verein um eine Auflösung seines Vertrages zu bitten, habe er bereits vor drei Wochen getroffen und die ESC-Vorstände Frank Terhar, Andreas Beck und Dr. Bernd Bullnheimer darüber informiert. Die Entscheidung habe "nichts mit der Mannschaft, nichts mit dem Verein, nichts mit der Stadt zu tun". Über die genauen Gründe wisse allerdings nur die ESC-Führungsriege Bescheid. Und diese Gründe sollen nicht an die Öffentlichkeit. Bis auf die knapp 700 Kilometer Entfernung zu Maschkes Wohnort Timmendorfer Strand wollte der unter anderem für die 1. Mannschaft zuständige Terhar deshalb auch keine weiteren Details nennen. Nur soviel: "Es ist alles verständlich. Irgendwo sind wir trotzdem alle Menschen."

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Der ESC habe natürlich alles versucht, damit es sich Maschke "vielleicht noch einmal überlegt beziehungsweise wir eine andere Lösung finden", erklärte Terhar gegenüber dieser Redaktion in einem Telefonat und fügte hinzu: "Wir lassen ihn nur schweren Herzens gehen." Er und seine Mitstreiter seien "tieftraurig" über das letztlich nur dreimonatige sowie äußerst erfolgreiche Gastspiel, sowohl mit den Nachwuchsmannschaften als auch bei den "großen Hawks". "Wir verlieren einfach einen sehr, sehr guten Typen. Menschlich top und äußerst beliebt im ganzen Verein." "Es war keine Entscheidung gegen Haßfurt. Es war eine Entscheidung für die Familie", betonte Dennis Maschke, der scheinbar seine "Schlittschuhe an den Nagel hängen" möchte, am Ende. "Es ist einfach an der Zeit, jetzt mehr Zeit mit der Familie zu verbringen. Es gibt auch noch etwas Wichtigeres, als den Sport."

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Nachdem sich die Verantwortlichen bereits seit drei Wochen auf die neue Situation einstellen konnten, läuft seitdem die Suche nach einem Nachfolger auf Hochtouren. "Wir haben unsere Fühler ausgestreckt und Gespräche geführt", so Terhar. "Aber natürlich geht das alles nicht von Heute auf Morgen. Noch gibt es keine Lösung, aber wir arbeiten intensiv daran." Der persönliche Wunsch von Vorgänger Andreas Kurz, Moderator der Pressekonferenzen und gleichzeitig als Betreuer im Einsatz, ist es, dass beim nächsten Heimspiel der Hawks am kommenden Sonntag, 3. Dezember, gegen Trostberg ein neuer Trainer an der Bande im Haßfurter Eisstadion steht.

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"Wir waren alle schockiert und baff", erklärte Christian Dietrich, nachdem Maschke ihn und Mannschaft nach der Partie in der Kabine informiert hatte. "Damit hatten wir nicht gerechnet. Wir sind alle betroffen." Allerdings seien die Gründe nachvollziehbar. "Die Familie geht immer vor", so der 32-Jährige, der in der laufenden Woche vermutlich zusammen mit Jakub Sramek und Jan Trübenekr die Trainingseinheiten leiten wird. "Ich bin überzeugt, dass wir uns jetzt nicht aus der Bahn werfen lassen, und wir das hinbekommen. Es werden zwar keine ruhigen Zeiten so kurz vor Weihnachten, aber wir stehen als Mannschaft aktuell gut da", lautet für ihn das Motto "jetzt erst recht."

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Der sportliche Erfolg der Hawks, der am Wochenende nahtlos weiterging, geriet derweil fast zur Nebensache. Tatsache ist, dass dank eines knappen 4:3-Auswärtssieges beim EV Moosburg und des bislang in dieser Saison höchsten Heimerfolges (8:1 gegen den ESC Vilshofen) die im Vorfeld angestrebten sechs Punkte geholt wurden. Damit sollte die Qualifikation für die Aufstiegsrunde bei nunmehr 13 Punkten Vorsprung auf Platz 5 bei zwei Partien weniger geschafft sein.

Gameay Moosburg

Vom Azubi zum vollwertigen Betreuer: Er ist die gute Seele hinter der Bande der Haßfurter Eishockey-Cracks

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Das Erreichen der Aufstiegsrunde ist für ihn "ein Muss." Und dann? "Alles danach ist nur ein Bonus, den ich zwar auch gerne mitnehmen würde, aber nicht als Pflicht ansehe", will sich Sebastian Brehm mit dem Thema "Eishockey-Bayernliga" jetzt noch nicht befassen. Lieber mit der "Ist-Situation". Und mit dem bisherigen Abscheiden der Haßfurter Hawks (2. Platz/19 Punkte) ist er "vollkommen einverstanden." Seit drei Jahren ist der 26-jährige Zeiler als Betreuer beim Eishockey-Landesligisten und während einer Saison durchschnittlich über 30 Stunden pro Woche im Einsatz, um seine Hauptaufgabe "zufriedene Spieler und Trainer", zu erfüllen. Zusammen mit seinem "Chef", Thomas Heinisch, sorgt Brehm für aufgefüllte Trinkflaschen beim Training oder wäscht und trocknet die Trikots. "Zusätzlich schleife ich die Schlittschuhe aller Spieler, vom Nachwuchs bis zur ersten Mannschaft. Und seit diesem Jahr kümmere ich mich komplett um die Ausrüstung der Spieler und bin verantwortlich, dass jeder mit seinem Equipment ausgestattet ist." Auch das Vorbereiten der Spielerpässe der Hawks für die Schiedsrichter bei den Heimspielen, bei denen er bereits zweieinhalb Stunden vor dem Eröffnungsbully anwesend ist, sowie das Aufstellen der Tore liegen in seinem Aufgabenbereich.

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Viel Arbeit neben seiner beruflichen Tätigkeit als Produktionsplaner, mit der er anfangs so nicht gerechnet hat. Denn geplant hatte Brehm, der die Hawks zuvor nur als treuer Fan von der Tribüne aus verfolgte, seinen Nebenjob eigentlich nicht. "Ich wurde 2019 einmal gefragt, ob ich in der Zeitnahme aushelfen und die Strafbank betreuen könnte. Natürlich habe ich nicht nein sagen können", lacht der aktive Fußballer, der – wenn es dann doch einmal zeitlich möglich ist – für den FC Ziegelanger in der B-Klasse Schweinfurt 4 kickt. Aus "aushelfen" wurde "regelmäßig". Aber – was noch viel wichtiger ist – es hat Sebastian Brehm "sehr viel Spaß" bereitet. Auch deshalb wurde aus "ab-und-zu" als "Aushilfsbetreuer" für die Erste eine Dauerbeschäftigung. Mittlerweile ist er "fester Bestandteil im Hintergrund der Mannschaft" und überzeugt, dass er seinen "Azubi-Status" (so Kapitän Christian Dietrich) ablegen kann und sich nun "vollwertiger Betreuer" nennen darf.

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Brehm hofft derweil "auf das nächste perfekte Wochenende" für die Hawks. Sowohl beim EV Moosburg (5./10, Freitag, 24. November, 19.30 Uhr) als auch im Rückspiel gegen den ESC Vilshofen (7./8, Sonntag, 26. November, 18:30 Uhr) würden Kapitän Dietrich und seine Teamkollegen "als Favorit ins Rennen" gehen. "Ich gehe auch davon aus, dass wir dieser Rolle gerecht werden", plant er zwei "Dreier" fest ein. "Die Mannschaft hat in Vilshofen und Bad Aibling gezeigt, dass sie eine gute und vor allem konstante Leistung über 60 Minuten halten kann. Ist dies am Wochenende auch der Fall, werden wir in beiden Spielen als Sieger vom Eis gehen und den nächsten Schritt in Richtung Aufstiegsrunde machen", ist Brehm überzeugt.

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Ein wenig kommt das Thema "Aufstieg in die Bayernliga" dann doch noch zur Sprache. "In den vergangenen zwei Saisons haben wir leider kurz vor dem Ziel eine Niederlage einstecken müssen und somit den Aufstieg verpasst. So ist das nun mal beim Sport", meint der Betreuer und fügt hinzu: "Dieses Jahr hat unsere Mannschaft auch wieder sehr starke Gegner. Das Niveau in dieser Liga steigt stetig an." Deshalb würden "die Jungs hart für ihren Erfolg" arbeiten. Verständlich, dass Brehm nach all seinen bisherigen Erfahrungen trotz der zeitlichen Belastung viel Spaß bei seinem Hobby hat: "Ich genieße die Zeit mit der Mannschaft, egal ob es bei einem Training, Heimspiel oder Auswärtsspiel ist."

SB Vilhofen

Haßfurts Christian Dietrich kommt mitten in der Nacht heim und kann trotzdem nicht ausschlafen

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Knapp 16 Stunden im Bus. Etwa 1250 Kilometer. Die Haßfurter Hawks verbrachten einen Teil des Wochenendes auf bayerischen Straßen. Doch angesichts der Ausbeute bei den zwei Auswärtsspielen der Eishockey-Landesliga Bayern waren die Strapazen spätestens nach der Rückankunft am Stadion Am Großen Anger schnell wieder vergessen.

Sowohl aus Vilshofen, wo sie am Freitagabend mit 5:1 siegten, als auch aus Bad Aibling zwei Tage später (dort behielten sie mit 6:2 die Oberhand) brachten sie jeweils drei wichtige Punkte mit nach Hause, erhöhten ihr Guthabenkonto somit auf 19. "Eine gute Leistung über 60 Minuten" fasste Betreuer Thomas Heinisch den deutlichen Erfolg im Freiluftstadion von Angstgegner ESC Vilshofen kurz und bündig zusammen. Jakub Sramek mit einem Doppelschlag (8./15.) sowie Jonas Manger (23.), Kapitän Christian Dietrich (44.) und Jan Trübenekr (54.) sorgten für die Treffer zum ungefährdeten Auswärtserfolg der Hawks.

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Mit seinem ersten Dreierpack der Saison hatte Topscorer Jakub Sramek auch großen Anteil am vierten Auswärtssieg der Haßfurter in der vierten Auswärtspartie in Bad Aibling, die jedoch mit einem schnellen Rückstand begann: Nach nur 31 Sekunden erzielte Marcel Schulz die Führung für die Oberbayern. "Die ersten acht Minuten haben wir uns schwer getan und mussten uns die lange Busfahrt erst einmal aus den Beinen laufen", stellte Maschke fest. Doch nach dem 1:1-Ausgleich kam seine Mannschaft immer besser ins Spiel und agierte von da an überlegen. Dabei reagierten die Hawks gut auf "die teilweise harte Gangart des Gegners" und "sind diese nicht mitgegangen, sondern haben die sich daraus ergebenden Überzahlsituationen genutzt".

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Dass er zwei Mal erst "mitten in der Nacht" nach Hause kam, war für Christian Dietrich derweil nichts Neues. Der Angreifer der zweiten Sturmreihe hat diese Kombination – zwei Auswärtspartien an einem Wochenende – in seiner Karriere schon oft erlebt. Nach einem Sonntagsspiel gehe er montags "natürlich auf die Arbeit. Ich nehme nicht extra frei, bloß weil ich ein Auswärtsspiel habe. Ich habe auch in der Vergangenheit noch nie deswegen freigenommen", betonte der Angreifer. "Ich habe allerdings auch den Vorteil, dass ich Gleitzeit habe." Länger schlafen ist aber nur selten möglich, denn "meiner kleinen Tochter ist es egal, wann ich nachts nach Hause komme", grinste der 32-Jährige. Doch "der ein oder andere" Teamkollege nehme sich nach einem Auswärtsspiel samt später Heimkehr auch schon einmal Urlaub. Nichtsdestotrotz sei solch ein Wochenende "schon stressiger, als wenn du ein Heim- und ein Auswärtsspiel oder sogar zwei Heimspiele hast. Es kommt halt immer auf die Entfernung an." Und mit Siegen im Gepäck ist ohnehin alles etwas leichter. 

VB Vilshofen
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Das Erfolgsrezept von Angreifer Jonas Manger für die Haßfurt Hawks hört sich leicht umsetzbar an

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Klare Frage, klare Antwort: "Definitiv ja". Jonas Manger ist fest davon überzeugt, am 5. Januar 2024 nach dem letzten Spieltag der Vorrunde, mit den Haßfurter Hawks den Einzug in die Aufstiegsrunde geschafft zu haben. Und für den Offensivspezialisten, der aktuell zusammen mit Lukas Kratschmer und Kapitän Christian Dietrich beim Eishockey-Landesligisten die zweite Sturmreihe bildet, geht es beim anstehenden Doppel-Auswärtsspieltag "in erster Linie um Konzentration".

"Um weiter in der Spitzengruppe zu bleiben, müssen wir jeweils 60 Minuten konzentriert Eishockey spielen", macht er vor den Partien beim ESC Vilshofen (Freitag, 19.30 Uhr) sowie beim EHC Bad Aibling (Sonntag, 18.45 Uhr) deutlich. "In jedem Spiel hatten wir bis jetzt Phasen, in denen wir nicht konzentriert genug waren", bemängelt der 26-Jährige.

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Ein scheinbar leicht umsetzbares Rezept für die Behebung dieses Mankos hat Manger auch parat: "Wir müssen die einfachen Sachen richtig machen und kontrolliert sowie diszipliniert in der eigenen Zone spielen. Ich würde sagen, wir sind gerade erst bei 75 Prozent unserer Fähigkeiten." Von einer kontinuierlich ansteigenden Form- und Leistungskurve der Mannschaft geht er fest aus. "Von Woche zu Woche wird das Ganze sich steigern." Dann sehe er "kein Problem, um in der Spitzengruppe zu bleiben. Und in den Play-offs ist alles möglich". Um diese Zielsetzung nicht in Gefahr zu bringen, sollen zunächst wieder so viele Zähler wie möglich eingefahren werden. Für den Hammelburger, der bereits als Dreijähriger in Bad Kissingen mit dem Schlittschuhlaufen und dem Eishockeysport angefangen hat, kein Zuckerschlecken: "Vilshofen ist alleine schon durch das Freiluftstadion schwer zu bespielen. Ich erwarte, dass sie die ersten Minuten extrem hart kommen. Wir müssen konzentriert 60 Minuten unser Eishockey spielen und kontrolliert die einfachen Sachen richtig machen." Ähnlich bei den Aibdogs in Bad Aibling, die er nur anhand der Tabelle einschätzen könne. Und diese lässt ein ausgeglichenes Spiel erwarten. "Jeder hat seine Qualitäten und wir müssen unsere Chancen nutzen. Am Ende zählen die Punkte", hofft er auf sechs Punkte im Gepäck bei der langen Rückfahrt.

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Derweil fühlt sich Jonas Manger, der als Selbständiger eine Marketingagentur leitet und in seiner Freizeit viel Zeit mit seinem dreieinhalbjährigen altdeutschen Schäferhund Jersey verbringt, pudelwohl in Haßfurt. "Ich bin wirklich sehr zufrieden. Sportlich geht es natürlich immer besser. Aber alles andere drumherum, egal ob es der Vorstand ist oder die Betreuer, die wirklich einen super Job machen", sagt er. "Uns fehlt es wirklich an nichts."

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Gute Voraussetzung also, damit sein persönliches Ziel am Ende der Saison in Erfüllung geht: Der Aufstieg in die Bayernliga, den Jonas Manger "ganz klar" schaffen möchte. "Das ist auch der Grund, wieso ich hier bin", betont er. Auch, aber nicht nur. Manger, der im Sommer 2022 bereits als Neuzugang bei den Hawks verkündet wurde, sich dann aus beruflichem Grund aber doch für einen Wechsel von den Schweinfurter Mighty Dogs zu den Luchsen nach Lauterbach entschieden hatte, hatte weiterhin Kontakt zu den ESC-Verantwortlichen. "Sie hatten mir nie Steine in den Weg gelegt. Sie hatten Verständnis für meine Situation im letzten Jahr", sagt er und ist froh, dass es beim zweiten Anlauf geklappt hat: "Ich wollte dem Verein etwas zurückgeben." Für ihn kam nach Stationen in Bad Kissingen, Dresden (Junioren-Bundesliga), Schweinfurt und zuletzt Lauterbach "ein Wechsel nur nach Haßfurt infrage".

SB Pegnitz

Trotz einem 6:2-Erfolg: Warum die Haßfurter Hawks gegen Pegnitz zittern mussten

Ein 6:2 hört sich deutlich an. Doch die Eishockey-Landesliga-Partie zwischen den Hawks des ESC Haßfurt und den Pegnitzer Ice Dogs hätte auch wesentlich knapper ausgehen können. "Wir müssen einfach noch besser in der Defensive arbeiten", befand auch Verteidiger Tomas Pribyl, der in der Schlussminute mit seinem dritten Pflichtspieltreffer den dennoch verdienten Sieg perfekt machte. Insgesamt erwiesen sich die Gäste jedoch alles andere als Kanonenfutter.

Sie hatten vielmehr bei einigen Aktionen einfach Pech, dass sie kurz vor dem Tor einem gut aufgelegten ESC-Torwart Nicolas Hetzel gegenüberstanden, der einzig bei der überraschenden Gästeführung durch Maciej Postek (5.) sowie beim 4:2 durch Alexander Diel (39.) das Nachsehen hatte. Für den Pegnitzer Angreifer Michael Breyer war die Niederlage einerseits sehr ärgerlich, anderseits aber k
ein Wunder. "Das Ganze hat natürlich mit der aktuellen Eissituation bei uns zu tun", meinte der 27-Jährige, der in Haßfurt noch bestens bekannt ist, nachdem er zwischen 2016 und 2020 140 Mal im Hawks-Trikot auflief und dabei 146 Scorerpunkte markierte (57 Tore). "Wir sind frühestens um 21.30 Uhr in Mitterteich, in Amberg oder sonst wo auf dem Eis", nannte er das Hauptproblem beim Bayernliga-Absteiger, der jetzt, nach nunmehr fünf Pleiten, allerdings ein Licht am Ende des Tunnels ausmacht: "Wir bekommen jetzt endlich unser eigenes Eis bei uns im Stadion und dann startet für uns eigentlich erst die Saison.

"Trotzdem stellte Breyer, dem in der lange Zeit hart umkämpften Partie selbst kein Punkt gelang, die Rechtmäßigkeit des Erfolges der Hausherren nicht in Frage: "Glückwunsch an die Jungs hier in Haßfurt", gratulierte er den Hausherren. Der anfängliche Ärger von Tomas Pribyl war derweil schnell wieder verflogen. "Wenn wir so weiterspielen und uns defensiv weiter verbessern, dann denke ich, wird es besser und besser", lagen für den jungen Tschechen die positiven Aspekte dann doch wieder an erster Stelle.

Gameday EV Pegnitz

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Die Hawks bestreiten nur ein Spiel: Neuzugang Jona Schneider hofft auf drei Punkte

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„Drei Punkte“ erwartet Jona Schneider. Dem 25-jährigen Verteidiger ist es vor allem „wichtig“, im Heimspiel der Haßfurter Hawks (4. Platz/10 Punkte) in der Eishockey-Landesliga gegen die Ice Dogs aus Pegnitz (Freitag, 19.30 Uhr) „nicht wieder Punkte herzuschenken“.Dabei kann sich der vor Saisonbeginn vom ERV Schweinfurt gekommene Zugang ebenso wie seine Teamkollegen ganz auf die Heimaufgabe fokussieren. Die zweite, am Sonntagabend geplante Partie beim EHC Bayreuth, wurde abgesagt. Grund ist ein vor einigen Wochen aufgetretener Defekt im dortigen Kunsteisstadion, der seitdem einen Trainings- und Spielbetrieb nicht zulässt. Wann die Partie nachgeholt wird, steht noch nicht fest.

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Mit dem bisherigen Abschneiden kann Schneider derweil zufrieden sein. Obwohl beim Topfavoriten Waldkraiburg sowie beim bislang letzten Auftritt im heimischen Stadion gegen Waldkirchen jeweils mehr möglich gewesen wäre als Verlängerungs-Siege und somit je zwei Zähler, liegt der ungeschlagene Vorjahresfinalist voll im Soll. Auch deswegen gehen die Hawks wieder als Favorit in die Partie gegen das Tabellenschlusslicht. Vorsicht ist freilich geboten, denn die Pegnitzer Ice Dogs mit dem ehemaligen Haßfurter Michael Breyer haben sich bislang unter Wert geschlagen. Eine der Ursachen für das bisherige Abschneiden der aus der Bayernliga abgestiegenen Oberfranken, die bei ihren vier Niederlagen lediglich sechs Mal ins Schwarze getroffen haben, ist mit Sicherheit die sich seit Jahren wiederholende mangelhafte Situation vor Ort, denn im Pegnitzer Freiluftstadion konnte erst während dieser Woche das Eis aufbereitet werden.

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Somit waren auch die Bedingungen alles andere als ideal, nachdem die Einheiten immer in anderen Städten stattfinden mussten. Und dennoch ist der Kader der Ice Dogs, die bislang nur Auswärtsspiele bestritten haben, nicht zu unterschätzen. Jona Schneider fühlt sich übrigens „sehr wohl“ in seiner neuen Mannschaft. Umfeld sowie Fans seien „super“, so der gelernte Landwirt. Das einzige Manko: „Der regelmäßige Nebel im Stadion in den vergangenen Wochen nervt mich.“ Schneider, der sich nicht nur aufgrund seiner aktuell vier Scorerpunkte (ein Tor) in den bisherigen neun Partien im Hawks-Trikot als echte Verstärkung der Defensive erwiesen hat, hinterließ auf der anderen Seite bei seinem alten Arbeitgeber in Schweinfurt eine große Lücke.

Doch entschied er sich bewusst für einen Wechsel zum klassentieferen „Rivalen“. „Die Landesliga ermöglicht es mir, ohne dass der Sport zu kurz kommt, Privates und Berufliches besser unter einen Hut zu bekommen“, begründet Schneider. Er hofft nun, mit den Hawks die Aufstiegsrunde zu erreichen und verletzungsfrei zu bleiben. Und eine Sache ist ihm noch ganz wichtig: Er wünscht sich, dass die Mighty Dogs in der Bayernliga wieder in die Spur kommen.

SB Selb 1b
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