top of page

ESC Hassfurt
Newsarchiv

SB Vilhofen

Paukenschlag bei den Hawks: "Das war heute mein letztes Spiel. Ich werde Haßfurt verlassen."

Paukenschlag beim ESC Haßfurt: Dennis Maschke ist nicht mehr Trainer der Hawks. In der Pressekonferenz nach dem 8:1-Erfolg seiner Mannschaft über den ESC Vilshofen erklärte der 47-Jährige seinen Rücktritt. "Das war heute mein letztes Spiel. Ich werde Haßfurt verlassen", teilte er am Sonntagabend sichtlich bewegt mit. Die "wirklich nicht leichte Entscheidung", den Verein um eine Auflösung seines Vertrages zu bitten, habe er bereits vor drei Wochen getroffen und die ESC-Vorstände Frank Terhar, Andreas Beck und Dr. Bernd Bullnheimer darüber informiert. Die Entscheidung habe "nichts mit der Mannschaft, nichts mit dem Verein, nichts mit der Stadt zu tun". Über die genauen Gründe wisse allerdings nur die ESC-Führungsriege Bescheid. Und diese Gründe sollen nicht an die Öffentlichkeit. Bis auf die knapp 700 Kilometer Entfernung zu Maschkes Wohnort Timmendorfer Strand wollte der unter anderem für die 1. Mannschaft zuständige Terhar deshalb auch keine weiteren Details nennen. Nur soviel: "Es ist alles verständlich. Irgendwo sind wir trotzdem alle Menschen."

Der ESC habe natürlich alles versucht, damit es sich Maschke "vielleicht noch einmal überlegt beziehungsweise wir eine andere Lösung finden", erklärte Terhar gegenüber dieser Redaktion in einem Telefonat und fügte hinzu: "Wir lassen ihn nur schweren Herzens gehen." Er und seine Mitstreiter seien "tieftraurig" über das letztlich nur dreimonatige sowie äußerst erfolgreiche Gastspiel, sowohl mit den Nachwuchsmannschaften als auch bei den "großen Hawks". "Wir verlieren einfach einen sehr, sehr guten Typen. Menschlich top und äußerst beliebt im ganzen Verein." "Es war keine Entscheidung gegen Haßfurt. Es war eine Entscheidung für die Familie", betonte Dennis Maschke, der scheinbar seine "Schlittschuhe an den Nagel hängen" möchte, am Ende. "Es ist einfach an der Zeit, jetzt mehr Zeit mit der Familie zu verbringen. Es gibt auch noch etwas Wichtigeres, als den Sport."

Nachdem sich die Verantwortlichen bereits seit drei Wochen auf die neue Situation einstellen konnten, läuft seitdem die Suche nach einem Nachfolger auf Hochtouren. "Wir haben unsere Fühler ausgestreckt und Gespräche geführt", so Terhar. "Aber natürlich geht das alles nicht von Heute auf Morgen. Noch gibt es keine Lösung, aber wir arbeiten intensiv daran." Der persönliche Wunsch von Vorgänger Andreas Kurz, Moderator der Pressekonferenzen und gleichzeitig als Betreuer im Einsatz, ist es, dass beim nächsten Heimspiel der Hawks am kommenden Sonntag, 3. Dezember, gegen Trostberg ein neuer Trainer an der Bande im Haßfurter Eisstadion steht.

"Wir waren alle schockiert und baff", erklärte Christian Dietrich, nachdem Maschke ihn und Mannschaft nach der Partie in der Kabine informiert hatte. "Damit hatten wir nicht gerechnet. Wir sind alle betroffen." Allerdings seien die Gründe nachvollziehbar. "Die Familie geht immer vor", so der 32-Jährige, der in der laufenden Woche vermutlich zusammen mit Jakub Sramek und Jan Trübenekr die Trainingseinheiten leiten wird. "Ich bin überzeugt, dass wir uns jetzt nicht aus der Bahn werfen lassen, und wir das hinbekommen. Es werden zwar keine ruhigen Zeiten so kurz vor Weihnachten, aber wir stehen als Mannschaft aktuell gut da", lautet für ihn das Motto "jetzt erst recht."

Der sportliche Erfolg der Hawks, der am Wochenende nahtlos weiterging, geriet derweil fast zur Nebensache. Tatsache ist, dass dank eines knappen 4:3-Auswärtssieges beim EV Moosburg und des bislang in dieser Saison höchsten Heimerfolges (8:1 gegen den ESC Vilshofen) die im Vorfeld angestrebten sechs Punkte geholt wurden. Damit sollte die Qualifikation für die Aufstiegsrunde bei nunmehr 13 Punkten Vorsprung auf Platz 5 bei zwei Partien weniger geschafft sein.

Gameay Moosburg

Vom Azubi zum vollwertigen Betreuer: Er ist die gute Seele hinter der Bande der Haßfurter Eishockey-Cracks

Das Erreichen der Aufstiegsrunde ist für ihn "ein Muss." Und dann? "Alles danach ist nur ein Bonus, den ich zwar auch gerne mitnehmen würde, aber nicht als Pflicht ansehe", will sich Sebastian Brehm mit dem Thema "Eishockey-Bayernliga" jetzt noch nicht befassen. Lieber mit der "Ist-Situation". Und mit dem bisherigen Abscheiden der Haßfurter Hawks (2. Platz/19 Punkte) ist er "vollkommen einverstanden." Seit drei Jahren ist der 26-jährige Zeiler als Betreuer beim Eishockey-Landesligisten und während einer Saison durchschnittlich über 30 Stunden pro Woche im Einsatz, um seine Hauptaufgabe "zufriedene Spieler und Trainer", zu erfüllen. Zusammen mit seinem "Chef", Thomas Heinisch, sorgt Brehm für aufgefüllte Trinkflaschen beim Training oder wäscht und trocknet die Trikots. "Zusätzlich schleife ich die Schlittschuhe aller Spieler, vom Nachwuchs bis zur ersten Mannschaft. Und seit diesem Jahr kümmere ich mich komplett um die Ausrüstung der Spieler und bin verantwortlich, dass jeder mit seinem Equipment ausgestattet ist." Auch das Vorbereiten der Spielerpässe der Hawks für die Schiedsrichter bei den Heimspielen, bei denen er bereits zweieinhalb Stunden vor dem Eröffnungsbully anwesend ist, sowie das Aufstellen der Tore liegen in seinem Aufgabenbereich.

Viel Arbeit neben seiner beruflichen Tätigkeit als Produktionsplaner, mit der er anfangs so nicht gerechnet hat. Denn geplant hatte Brehm, der die Hawks zuvor nur als treuer Fan von der Tribüne aus verfolgte, seinen Nebenjob eigentlich nicht. "Ich wurde 2019 einmal gefragt, ob ich in der Zeitnahme aushelfen und die Strafbank betreuen könnte. Natürlich habe ich nicht nein sagen können", lacht der aktive Fußballer, der – wenn es dann doch einmal zeitlich möglich ist – für den FC Ziegelanger in der B-Klasse Schweinfurt 4 kickt. Aus "aushelfen" wurde "regelmäßig". Aber – was noch viel wichtiger ist – es hat Sebastian Brehm "sehr viel Spaß" bereitet. Auch deshalb wurde aus "ab-und-zu" als "Aushilfsbetreuer" für die Erste eine Dauerbeschäftigung. Mittlerweile ist er "fester Bestandteil im Hintergrund der Mannschaft" und überzeugt, dass er seinen "Azubi-Status" (so Kapitän Christian Dietrich) ablegen kann und sich nun "vollwertiger Betreuer" nennen darf.

Brehm hofft derweil "auf das nächste perfekte Wochenende" für die Hawks. Sowohl beim EV Moosburg (5./10, Freitag, 24. November, 19.30 Uhr) als auch im Rückspiel gegen den ESC Vilshofen (7./8, Sonntag, 26. November, 18:30 Uhr) würden Kapitän Dietrich und seine Teamkollegen "als Favorit ins Rennen" gehen. "Ich gehe auch davon aus, dass wir dieser Rolle gerecht werden", plant er zwei "Dreier" fest ein. "Die Mannschaft hat in Vilshofen und Bad Aibling gezeigt, dass sie eine gute und vor allem konstante Leistung über 60 Minuten halten kann. Ist dies am Wochenende auch der Fall, werden wir in beiden Spielen als Sieger vom Eis gehen und den nächsten Schritt in Richtung Aufstiegsrunde machen", ist Brehm überzeugt.

Ein wenig kommt das Thema "Aufstieg in die Bayernliga" dann doch noch zur Sprache. "In den vergangenen zwei Saisons haben wir leider kurz vor dem Ziel eine Niederlage einstecken müssen und somit den Aufstieg verpasst. So ist das nun mal beim Sport", meint der Betreuer und fügt hinzu: "Dieses Jahr hat unsere Mannschaft auch wieder sehr starke Gegner. Das Niveau in dieser Liga steigt stetig an." Deshalb würden "die Jungs hart für ihren Erfolg" arbeiten. Verständlich, dass Brehm nach all seinen bisherigen Erfahrungen trotz der zeitlichen Belastung viel Spaß bei seinem Hobby hat: "Ich genieße die Zeit mit der Mannschaft, egal ob es bei einem Training, Heimspiel oder Auswärtsspiel ist."

SB Vilhofen

Haßfurts Christian Dietrich kommt mitten in der Nacht heim und kann trotzdem nicht ausschlafen

Knapp 16 Stunden im Bus. Etwa 1250 Kilometer. Die Haßfurter Hawks verbrachten einen Teil des Wochenendes auf bayerischen Straßen. Doch angesichts der Ausbeute bei den zwei Auswärtsspielen der Eishockey-Landesliga Bayern waren die Strapazen spätestens nach der Rückankunft am Stadion Am Großen Anger schnell wieder vergessen.

Sowohl aus Vilshofen, wo sie am Freitagabend mit 5:1 siegten, als auch aus Bad Aibling zwei Tage später (dort behielten sie mit 6:2 die Oberhand) brachten sie jeweils drei wichtige Punkte mit nach Hause, erhöhten ihr Guthabenkonto somit auf 19. "Eine gute Leistung über 60 Minuten" fasste Betreuer Thomas Heinisch den deutlichen Erfolg im Freiluftstadion von Angstgegner ESC Vilshofen kurz und bündig zusammen. Jakub Sramek mit einem Doppelschlag (8./15.) sowie Jonas Manger (23.), Kapitän Christian Dietrich (44.) und Jan Trübenekr (54.) sorgten für die Treffer zum ungefährdeten Auswärtserfolg der Hawks.

Mit seinem ersten Dreierpack der Saison hatte Topscorer Jakub Sramek auch großen Anteil am vierten Auswärtssieg der Haßfurter in der vierten Auswärtspartie in Bad Aibling, die jedoch mit einem schnellen Rückstand begann: Nach nur 31 Sekunden erzielte Marcel Schulz die Führung für die Oberbayern. "Die ersten acht Minuten haben wir uns schwer getan und mussten uns die lange Busfahrt erst einmal aus den Beinen laufen", stellte Maschke fest. Doch nach dem 1:1-Ausgleich kam seine Mannschaft immer besser ins Spiel und agierte von da an überlegen. Dabei reagierten die Hawks gut auf "die teilweise harte Gangart des Gegners" und "sind diese nicht mitgegangen, sondern haben die sich daraus ergebenden Überzahlsituationen genutzt".

Dass er zwei Mal erst "mitten in der Nacht" nach Hause kam, war für Christian Dietrich derweil nichts Neues. Der Angreifer der zweiten Sturmreihe hat diese Kombination – zwei Auswärtspartien an einem Wochenende – in seiner Karriere schon oft erlebt. Nach einem Sonntagsspiel gehe er montags "natürlich auf die Arbeit. Ich nehme nicht extra frei, bloß weil ich ein Auswärtsspiel habe. Ich habe auch in der Vergangenheit noch nie deswegen freigenommen", betonte der Angreifer. "Ich habe allerdings auch den Vorteil, dass ich Gleitzeit habe." Länger schlafen ist aber nur selten möglich, denn "meiner kleinen Tochter ist es egal, wann ich nachts nach Hause komme", grinste der 32-Jährige. Doch "der ein oder andere" Teamkollege nehme sich nach einem Auswärtsspiel samt später Heimkehr auch schon einmal Urlaub. Nichtsdestotrotz sei solch ein Wochenende "schon stressiger, als wenn du ein Heim- und ein Auswärtsspiel oder sogar zwei Heimspiele hast. Es kommt halt immer auf die Entfernung an." Und mit Siegen im Gepäck ist ohnehin alles etwas leichter. 

VB Vilshofen

Das Erfolgsrezept von Angreifer Jonas Manger für die Haßfurt Hawks hört sich leicht umsetzbar an

Klare Frage, klare Antwort: "Definitiv ja". Jonas Manger ist fest davon überzeugt, am 5. Januar 2024 nach dem letzten Spieltag der Vorrunde, mit den Haßfurter Hawks den Einzug in die Aufstiegsrunde geschafft zu haben. Und für den Offensivspezialisten, der aktuell zusammen mit Lukas Kratschmer und Kapitän Christian Dietrich beim Eishockey-Landesligisten die zweite Sturmreihe bildet, geht es beim anstehenden Doppel-Auswärtsspieltag "in erster Linie um Konzentration".

"Um weiter in der Spitzengruppe zu bleiben, müssen wir jeweils 60 Minuten konzentriert Eishockey spielen", macht er vor den Partien beim ESC Vilshofen (Freitag, 19.30 Uhr) sowie beim EHC Bad Aibling (Sonntag, 18.45 Uhr) deutlich. "In jedem Spiel hatten wir bis jetzt Phasen, in denen wir nicht konzentriert genug waren", bemängelt der 26-Jährige.

Ein scheinbar leicht umsetzbares Rezept für die Behebung dieses Mankos hat Manger auch parat: "Wir müssen die einfachen Sachen richtig machen und kontrolliert sowie diszipliniert in der eigenen Zone spielen. Ich würde sagen, wir sind gerade erst bei 75 Prozent unserer Fähigkeiten." Von einer kontinuierlich ansteigenden Form- und Leistungskurve der Mannschaft geht er fest aus. "Von Woche zu Woche wird das Ganze sich steigern." Dann sehe er "kein Problem, um in der Spitzengruppe zu bleiben. Und in den Play-offs ist alles möglich". Um diese Zielsetzung nicht in Gefahr zu bringen, sollen zunächst wieder so viele Zähler wie möglich eingefahren werden. Für den Hammelburger, der bereits als Dreijähriger in Bad Kissingen mit dem Schlittschuhlaufen und dem Eishockeysport angefangen hat, kein Zuckerschlecken: "Vilshofen ist alleine schon durch das Freiluftstadion schwer zu bespielen. Ich erwarte, dass sie die ersten Minuten extrem hart kommen. Wir müssen konzentriert 60 Minuten unser Eishockey spielen und kontrolliert die einfachen Sachen richtig machen." Ähnlich bei den Aibdogs in Bad Aibling, die er nur anhand der Tabelle einschätzen könne. Und diese lässt ein ausgeglichenes Spiel erwarten. "Jeder hat seine Qualitäten und wir müssen unsere Chancen nutzen. Am Ende zählen die Punkte", hofft er auf sechs Punkte im Gepäck bei der langen Rückfahrt.

Derweil fühlt sich Jonas Manger, der als Selbständiger eine Marketingagentur leitet und in seiner Freizeit viel Zeit mit seinem dreieinhalbjährigen altdeutschen Schäferhund Jersey verbringt, pudelwohl in Haßfurt. "Ich bin wirklich sehr zufrieden. Sportlich geht es natürlich immer besser. Aber alles andere drumherum, egal ob es der Vorstand ist oder die Betreuer, die wirklich einen super Job machen", sagt er. "Uns fehlt es wirklich an nichts."

Gute Voraussetzung also, damit sein persönliches Ziel am Ende der Saison in Erfüllung geht: Der Aufstieg in die Bayernliga, den Jonas Manger "ganz klar" schaffen möchte. "Das ist auch der Grund, wieso ich hier bin", betont er. Auch, aber nicht nur. Manger, der im Sommer 2022 bereits als Neuzugang bei den Hawks verkündet wurde, sich dann aus beruflichem Grund aber doch für einen Wechsel von den Schweinfurter Mighty Dogs zu den Luchsen nach Lauterbach entschieden hatte, hatte weiterhin Kontakt zu den ESC-Verantwortlichen. "Sie hatten mir nie Steine in den Weg gelegt. Sie hatten Verständnis für meine Situation im letzten Jahr", sagt er und ist froh, dass es beim zweiten Anlauf geklappt hat: "Ich wollte dem Verein etwas zurückgeben." Für ihn kam nach Stationen in Bad Kissingen, Dresden (Junioren-Bundesliga), Schweinfurt und zuletzt Lauterbach "ein Wechsel nur nach Haßfurt infrage".

SB Pegnitz

Trotz einem 6:2-Erfolg: Warum die Haßfurter Hawks gegen Pegnitz zittern mussten

Ein 6:2 hört sich deutlich an. Doch die Eishockey-Landesliga-Partie zwischen den Hawks des ESC Haßfurt und den Pegnitzer Ice Dogs hätte auch wesentlich knapper ausgehen können. "Wir müssen einfach noch besser in der Defensive arbeiten", befand auch Verteidiger Tomas Pribyl, der in der Schlussminute mit seinem dritten Pflichtspieltreffer den dennoch verdienten Sieg perfekt machte. Insgesamt erwiesen sich die Gäste jedoch alles andere als Kanonenfutter.

Sie hatten vielmehr bei einigen Aktionen einfach Pech, dass sie kurz vor dem Tor einem gut aufgelegten ESC-Torwart Nicolas Hetzel gegenüberstanden, der einzig bei der überraschenden Gästeführung durch Maciej Postek (5.) sowie beim 4:2 durch Alexander Diel (39.) das Nachsehen hatte. Für den Pegnitzer Angreifer Michael Breyer war die Niederlage einerseits sehr ärgerlich, anderseits aber k
ein Wunder. "Das Ganze hat natürlich mit der aktuellen Eissituation bei uns zu tun", meinte der 27-Jährige, der in Haßfurt noch bestens bekannt ist, nachdem er zwischen 2016 und 2020 140 Mal im Hawks-Trikot auflief und dabei 146 Scorerpunkte markierte (57 Tore). "Wir sind frühestens um 21.30 Uhr in Mitterteich, in Amberg oder sonst wo auf dem Eis", nannte er das Hauptproblem beim Bayernliga-Absteiger, der jetzt, nach nunmehr fünf Pleiten, allerdings ein Licht am Ende des Tunnels ausmacht: "Wir bekommen jetzt endlich unser eigenes Eis bei uns im Stadion und dann startet für uns eigentlich erst die Saison.

"Trotzdem stellte Breyer, dem in der lange Zeit hart umkämpften Partie selbst kein Punkt gelang, die Rechtmäßigkeit des Erfolges der Hausherren nicht in Frage: "Glückwunsch an die Jungs hier in Haßfurt", gratulierte er den Hausherren. Der anfängliche Ärger von Tomas Pribyl war derweil schnell wieder verflogen. "Wenn wir so weiterspielen und uns defensiv weiter verbessern, dann denke ich, wird es besser und besser", lagen für den jungen Tschechen die positiven Aspekte dann doch wieder an erster Stelle.

Gameday EV Pegnitz

Die Hawks bestreiten nur ein Spiel: Neuzugang Jona Schneider hofft auf drei Punkte

„Drei Punkte“ erwartet Jona Schneider. Dem 25-jährigen Verteidiger ist es vor allem „wichtig“, im Heimspiel der Haßfurter Hawks (4. Platz/10 Punkte) in der Eishockey-Landesliga gegen die Ice Dogs aus Pegnitz (Freitag, 19.30 Uhr) „nicht wieder Punkte herzuschenken“.Dabei kann sich der vor Saisonbeginn vom ERV Schweinfurt gekommene Zugang ebenso wie seine Teamkollegen ganz auf die Heimaufgabe fokussieren. Die zweite, am Sonntagabend geplante Partie beim EHC Bayreuth, wurde abgesagt. Grund ist ein vor einigen Wochen aufgetretener Defekt im dortigen Kunsteisstadion, der seitdem einen Trainings- und Spielbetrieb nicht zulässt. Wann die Partie nachgeholt wird, steht noch nicht fest.

Mit dem bisherigen Abschneiden kann Schneider derweil zufrieden sein. Obwohl beim Topfavoriten Waldkraiburg sowie beim bislang letzten Auftritt im heimischen Stadion gegen Waldkirchen jeweils mehr möglich gewesen wäre als Verlängerungs-Siege und somit je zwei Zähler, liegt der ungeschlagene Vorjahresfinalist voll im Soll. Auch deswegen gehen die Hawks wieder als Favorit in die Partie gegen das Tabellenschlusslicht. Vorsicht ist freilich geboten, denn die Pegnitzer Ice Dogs mit dem ehemaligen Haßfurter Michael Breyer haben sich bislang unter Wert geschlagen. Eine der Ursachen für das bisherige Abschneiden der aus der Bayernliga abgestiegenen Oberfranken, die bei ihren vier Niederlagen lediglich sechs Mal ins Schwarze getroffen haben, ist mit Sicherheit die sich seit Jahren wiederholende mangelhafte Situation vor Ort, denn im Pegnitzer Freiluftstadion konnte erst während dieser Woche das Eis aufbereitet werden.

Somit waren auch die Bedingungen alles andere als ideal, nachdem die Einheiten immer in anderen Städten stattfinden mussten. Und dennoch ist der Kader der Ice Dogs, die bislang nur Auswärtsspiele bestritten haben, nicht zu unterschätzen. Jona Schneider fühlt sich übrigens „sehr wohl“ in seiner neuen Mannschaft. Umfeld sowie Fans seien „super“, so der gelernte Landwirt. Das einzige Manko: „Der regelmäßige Nebel im Stadion in den vergangenen Wochen nervt mich.“ Schneider, der sich nicht nur aufgrund seiner aktuell vier Scorerpunkte (ein Tor) in den bisherigen neun Partien im Hawks-Trikot als echte Verstärkung der Defensive erwiesen hat, hinterließ auf der anderen Seite bei seinem alten Arbeitgeber in Schweinfurt eine große Lücke.

Doch entschied er sich bewusst für einen Wechsel zum klassentieferen „Rivalen“. „Die Landesliga ermöglicht es mir, ohne dass der Sport zu kurz kommt, Privates und Berufliches besser unter einen Hut zu bekommen“, begründet Schneider. Er hofft nun, mit den Hawks die Aufstiegsrunde zu erreichen und verletzungsfrei zu bleiben. Und eine Sache ist ihm noch ganz wichtig: Er wünscht sich, dass die Mighty Dogs in der Bayernliga wieder in die Spur kommen.

SB Selb 1b

Der ESC Haßfurt macht es unnötig spannend, fährt aber schlussendlich einen verdienten Auswärtssieg ein

Um weiter in der Spitzengruppe mitzumischen und dem Ziel Aufstiegsrunde erneut ein Stück näher zu kommen, war für den ESC Haßfurt das vorgezogene Gastspiel beim VER Selb in der Eishockey-Landesliga am Mittwochabend eine Pflichtveranstaltung. Letztlich haben die Hawks ihre Aufgabe souverän erfüllt und konnten dank eines 6:3-Erfolges drei Punkte mit nach Hause nehmen und bleiben weiter ungeschlagen. Vor allem das "Tschechen-Trio" erwischte dabei einen Sahnetag in der oberfränkischen Netzsch-Arena: Von den insgesamt 14 Scorerpunkten der Unterfranken gingen 13 auf den dreifachen Torschützen Jan Trübenekr, den Doppeltorschützen Jakub Sramek (er verbuchte zudem drei Assists) sowie Tomas Pribyl (vier Beihilfen), der 46 Sekunden vor der Schlusssirene auch für den 6:3-Endstand sorgte.

"Sie haben, wie jedes Spiel, immer alles gegeben und haben sich heute auch dafür belohnen können", gab es von Michael Stach, der mit Sramek und Trübenekr wieder die erste Angriffsreihe der Hawks bildete und bei der 4:3-Führung den 14. Scorerpunkt der Partie beisteuerte, ein Sonderlob. Die offiziell 179 Zuschauenden sahen aber nicht nur bestens aufgelegte ESC-Kontingentspieler, sondern vielmehr eine insgesamt willige Gästemannschaft, die nach zuvor zwei Teilerfolgen mit jeweils zwei Zählern diesmal unbedingt wieder die volle Ausbeute wollte.

Doch nach einer scheinbar komfortablen 3:0-Führung Mitte des zweiten Abschnittes konnten die Hausherren bis zur zweiten Pausensirene tatsächlich zum 3:3 ausgleichen. "Wir haben nach unserer deutlichen Führung nicht mehr unsere Positionen gespielt und die Defensive vernachlässigt. Dadurch haben wir Selb ins Spiel zurückkommen lassen", ärgerte sich Stach über den Schlendrian, der noch einmal für richtig Spannung sorgte.

Auf der anderen Seite freute sich der 25-jährige Angreifer umso mehr, "dass wir im letzten Drittel nochmal – Jeder für Jeden – gekämpft haben." Zudem hätten die Hawks auch wieder ihre Positionen gehalten und besser "nach System" gespielt als zuvor. "Wir wollten gewinnen und haben uns dann direkt wieder gefangen zu Beginn des letzten Drittels", zog Stach ein positives Fazit für die Hawks, die am Wochenende spielfrei sind. 

SB Waldkirchen

Die Hawks machen es auch gegen Waldkirchen wieder spannend, können schlussendlich aber erneut jubeln

Kampf sowie Spannung erneut bis in die Verlängerung. Und wie schon in Waldkraiburg machten die Haßfurter Hawks erst während der fünfminütigen "Zugabe" den 6:5-Erfolg gegen den ESC Waldkirchen perfekt und bleiben nach drei Partien ungeschlagen. Mit seinem zweiten Treffer am Freitagabend Abend sorgte Jonas Manger nicht nur bei den 501 Zuschauenden für strahlende Gesichter und Erleichterung, sondern auch bei Nicolas Hetzel. Dabei stand der 24-Jährige beim dritten Erfolg im dritten Spiel gar nicht zwischen den Pfosten, sondern verfolgte nach einer fiebrigen Erkrankung unter der Woche mit seiner dicken ESC-Pudelmütze von der Ersatzbank aus die hart umkämpfte Begegnung. "Das war heute ganz schwierig", schnaufte auch Hetzel nach dem erlösenden 6:5 in der 64. Spielminute durch. "Wir sind ganz schwer reingekommen. Und immer, wenn die Jungs ein Tor erzielt haben, hat Waldkirchen direkt geantwortet".

Tatsächlich hatten die jeweiligen Führungen der Hawks stets nur wenige Augenblicke Bestand. Die Karoli Crocodiles kamen in der Partie oftmals nur wenig später immer wieder zum Ausgleich. Und so ging es, nachdem Jan Bojer in der vorletzten Minute der regulären Spielzeit gegen Hetzels Stellvertreter Luca Feitl das 5:5 erzielt hatte, erneut in die "Overtime". "Das war heute einfach noch mehr ein Arbeitssieg, als vor einer Woche gegen Selb", lautete Hetzels Fazit. Es sei für ihn als Zuschauer auf alle Fälle viel nervenaufreibender gewesen, als wenn er gespielt hätte. "Wenn man selber spielt, kann man ja selbst etwas ausrichten. So fühlt man sich schon etwas machtlos." Dass es die Hawks "unnötig spannend gemacht" haben, fand derweil Teamkollege Lukas Kratschmer, der sich sehr über die zwei weiteren Punkte für das Guthabenkonto freute: "Das Unentschieden nach 60 Minuten war schon in Ordnung. Danach hatten wir vielleicht einfach ein bisschen das notwendige Glück."

VB Waldkirchen

Der ESC Haßfurt will mit mehr Aggressivität und mehr Spritzigkeit zum nächsten Saisonsieg

Dass der Einstieg in die Saison trotz eines 7:4-Erfolges "etwas holprig" verlief, will Pascal Marx nicht von der Hand weisen. Gegen Selb habe man "nicht wirklich gutes Eishockey" gespielt, so der Verteidiger. Doch schon beim überraschenden 5:4-Verlängerungssieg bei Topfavorit EHC Waldkraiburg zwei Tage später hätten die Haßfurter Hawks (3./5) "gezeigt, dass wir auch anders spielen können."

Auch deshalb ist der 26-Jährige guter Dinge, beim zweiten Heimauftritt am Freitagabend (19.30 Uhr) gegen die "Karoli Crocodiles" aus Waldkirchen (8./0) wieder die Oberhand zu behalten und die Punkte sechs bis acht einzufahren. "In Waldkraiburg haben wir aggressives Eishockey gespielt und haben teilweise auch sehr schöne Spielzüge gemacht", blickt Pascal Marx positiv zurück. Dass mit Waldkirchen und seinem Promi-Trainer, dem Ex-Nationalspieler Benoit Doucet, der nach seinem einjährigen Engagement bei Ligakonkurrent EV Moosburg wieder in den Bayerischen Wald zurückgekehrt ist, keine Laufkundschaft an den Großen Anger kommt und ein ähnlicher hoher 15:2-Sieg wie im Vorjahr unwahrscheinlich ist, ist dem Zeiler bewusst.

Er weiß auch, dass der Saisonstart für Waldkirchen mit zwei Niederlagen gegen Bayreuth (5:7) und Vilshofen (4:5) gründlich in die Hose gegangen ist und die Mannschaft deshalb vor ihrem ersten Auswärtsspiel bereits unter Druck steht. Doch Marx setzt auf die Heimstärke der Hawks, die letztlich ausschlaggebend dafür sein soll, erneut als Sieger vom Eis zu geben. "Wir wollen einfach wieder zeigen, dass wir vor unseren eigenen Fans die Nummer eins sind. Es ist jedenfalls unser Ziel, wie im Vorjahr daheim alle Spiele zu gewinnen", macht er deutlich.

Insgesamt sei "generell noch Luft nach oben". Aber mit dem Anfang ist er einverstanden. "Wir haben drei Tore in Unterzahl bekommen. Daran müssen wir noch arbeiten, dass wir hinten konstanter stehen." Außerdem sollte man die Gegner "aggressiver anfahren, dass wir uns einfach spritziger auf dem Eis bewegen und schneller schalten."

Mit seinem neuen "Chef" ist Eigengewächs Marx, der sich gegen Waldkirchen zum 241. Mal das Trikot der ersten Mannschaft überstreift, derweil zufrieden. "Das Training ist in Ordnung, das Spiel ist in Ordnung, es passt", bescheinigt er den neuen Trainer Dennis Maschke einen ordentlichen Einstand in Haßfurt.

Spielbericht Selb/Waldkraiburg

Den Haßfurt Hawks gelingt ein fast perfekter Start in die neue Landesliga-Saison

"Fünf Punkte am ersten Wochenende. Das ist top." Trainer Dennis Maschke war mit dem Abschneiden der Haßfurter Hawks in den ersten beiden Partien der neuen Eishockey-Landesligasaison sehr einverstanden. Immerhin fuhren die Unterfranken nach einem mühsamen 7:4-Pflichtsieg zum Auftakt gegen den VER Selb zudem einen weiteren Erfolg ein. Dass Jona Schneider den 5:4-Erfolg bei Bayernligaabsteiger EHC Waldkraiburg erst in der Verlängerung perfekt gemacht hat spielte dabei keine Rolle.

"Wenn mir heute morgen einer gesagt hätte, wir fahren aus Waldkraiburg mit zwei Punkten nach Hause, wäre ich absolut zufrieden gewesen," freute sich Maschke über den unerwarteten Auswärtssieg bei einem aus seiner Sicht "absoluten Topfavoriten der Liga." Und nein, er war "absolut nicht" verärgert, dass seine Mannschaft eine Minute vor der Schlusssirene den möglichen Drei-Punkte-Sieg nach einer 4:0-Führung noch verspielte. "Natürlich ist es ärgerlich, eine 4:0-Führung aus der Hand zu geben", sagte Maschke, der ein ganz großes "Aber" im selben Atemzug anfügte. "Wir hätten nach dem ersten Drittel auch mit 0:3 hinten liegen können."

Froh und gleichzeitig erleichtert über die ersten Punkte beim Freitagsheimspiel gegen die oberfränkischen "Wölfe" aus Selb zeigte sich nach der Partie Lukas Andreas Thebus. "Ich denke, wir müssen erst noch richtig reinkommen. Mit den weiteren Spielen wird es leichter werden", gab der 27-Jährige zu Protokoll. "Jetzt ging es einfach über Kampf." Persönlich konnte er derweil noch ein Stückchen mehr zufrieden sein, schließlich erzielte er gegen Selb gleich zwei Treffer. Allerdings nicht, wie in den letzten Jahren gewohnt, als Verteidiger. Der gebürtige Erfurter stürmte in der dritten Reihe neben Lucas Büchner und Louis Britsch. "Wir haben derzeit leider ein paar Angeschlagene und Verletzte. Der Trainer hat mich gefragt, ob ich Stürmer spielen kann. Das habe ich ja früher im Nachwuchs gemacht und es hat ja ganz gut funktioniert", so Thebus.

Weiter geht es nun am kommenden Freitag (19.30 Uhr) mit einem Heimspiel gegen den ESC Waldkirchen. Das nächste Auswärtsspiel steht dann an Allerheiligen auf dem Programm: Die ursprünglich am 22. Dezember angesetzte Partie beim VER Selb wurde auf den 1. November vorverlegt.

Vorbericht Selb

Die Falken gehen wieder auf die Jagd: Der ESC Haßfurt startet am Wochenende in die neue Eishockey-Saison.

Das "Wir" in der Mannschaft sei viel besser als letzte Saison. Auch deshalb ist der langjährige ESC-Kapitän, Christian Dietrich, fest davon überzeugt, dass die Haßfurter Hawks das von der Vereinsführung auch in den Vorjahren stets ausgegebene Minimalziel "Einzug in die Aufstiegsrunde", verbunden mit dem sicheren Klassenerhalt, wieder erreichen wird. Am Wochenende stehen für den Eishockey-Landesligisten die ersten Partien in der neuen Spielzeit an.

"An sich ist der Kader fast identisch mit dem der vergangenen Saison", begründet der mit bislang 300 absolvierten Partien dienstälteste Falke seinen Optimismus und lobt gleichzeitig die ESC-Führung. "Dem Verein ist es gelungen, wichtige Spieler zu binden", so Dietrich. Recht hat er, denn neben dem 907-Punkte Topscorer-Duo Jakub Sramek und Jan Trübenekr, entschloss sich auch der große Rückhalt Nicolas Hetzel für einen Verbleib beim Landesligisten. Nicht zu vergessen Tomas Pribyl, Alex Stahl, Pascal Marx, Michael Stach, Lucas Büchner, Lukas Kratschmer und natürlich Christian Dietrich selbst, um nur einige zu nennen.

Zur Wahrheit gehört aber ebenso, dass mit Dominik Tobola, Daniel Vlach und dem langjährigen Publikumsliebling Daniel Hora – mit dem es bereits am Sonntag bei seinem neuen Verein EHC Waldkraiburg ein Wiedersehen gibt – drei Leistungsträger nicht mehr in Haßfurt sind. Die gesamte Führungsmannschaft habe sich dafür ausgesprochen, die Anzahl der Kontingentspieler zu reduzieren und "grundsätzlich" weiter "auf junge deutsche Spieler aus der Region" zu setzen, begründet das Frank Terhar. Ob sich die Mannschaft in den anstehenden Landesliga-Wochen nun stärker oder schwächer präsentiert, "wird sich zeigen, wenn die Saison zu Ende ist, und wir unser Ziel erreicht oder verfehlt haben."

Sowohl bei der Heim-Premiere im Stadion Am Großen Anger am Freitagabend gegen den VER Selb (19.30 Uhr), sowie im ersten Auswärtsspiel am späten Sonntagnachmittag bei Bayernligaabsteiger EHC Waldkraiburg (17.15 Uhr) erwarten den letztjährigen Finalteilnehmer schwere Aufgaben. "Wir sind überzeugt, dass wir auch dieses Jahr wieder die Aufstiegsrunde erreichen. Die Qualität der Mannschaft ist dafür aus unserer Sicht gegeben, und alle Verantwortlichen beim ESC haben volles Vertrauen ins Team. Auch wenn es dieses Jahr etwas schwerer werden könnte, nachdem einige andere Konkurrenten sich sehr verstärkt haben", stärkt Frank Terhar den "neuen" Hawks den Rücken und hofft auf einen guten Saisonstart.

Christian Dietrich erwartet in der Vorrunde ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen im Kampf um den Einzug in die Aufstiegsrunde. Neben Waldkraiburg wird seiner Meinung nach auch der zweite Bayernligaabsteiger EV Pegnitz ein "großer Konkurrent" sein. "Aber auch die anderen Mannschaften sind nicht zu unterschätzen und immer für eine Überraschung gut."

Derweil verkleinert sich der Kader noch um zwei Spieler: Während Peter Finger sein sportliches Hobby nicht mehr mit seinem Beruf vereinbaren kann, steht auch der bis ursprünglich Ende Dezember eingeplante Timo Zürcher ab sofort nicht mehr zur Verfügung.

SB Schweinfurt

Doppeltes Testspiel-Derby zwischen dem ERV Schweinfurt und dem ESC Haßfurt elektrisiert über 3000 Fans

Binnen nicht einmal 72 Stunden treffen sich Mighty Dogs und Hawks im Rahmen der Saisonvorbereitung. Auf dem Eis ging's dabei phasenweise ziemlich heiß her.Eigentlich könnten beide Kontrahenten zufrieden sein.

Die Haßfurter Hawks, nachdem sie das erste der schon traditionellen Vorbereitungsderbys gegen die Mighty Dogs in deren Icedome am Freitagabend knapp mit 4:3 gewonnen haben. Die Schweinfurter dann zwei Tage später aufgrund einer überaus gelungenen Revanche: Nach einem 8:0-Kantersieg verließen sie das Stadion Am Großen Anger vermutlich mit großer Genugtuung.Verständlich, dass Haßfurts neuer Verteidiger Jona Schneider, in den Vorjahren noch beim Lokalrivalen unter Vertrag, nur mit seiner ESC-Derbypremiere an alter Wirkungsstätte zufrieden war. Der 25-Jährige stimmte der Aussage "Freitag hui, Sonntag pfui" jedenfalls zu. "Ja, das kann man sagen", so der gebürtige Kreisstädter nach den zwei Partien gegen seine ehemaligen Teamkollegen. "Wir haben am Freitag alles richtig gemacht, was wir uns vorgenommen haben." Dabei hatten er und die restlichen Hawks Glück, dass sie nach dem ersten Abschnitt nur mit 2:0 im Hintertreffen lagen. "Wir waren im ersten Drittel ganz klar überlegen", bemängelte Schweinfurts Trainer Andreas Kleider nach der Pleite, als der Bayernligist, gemessen an den Chancen, bis zum ersten Seitenwechsel "normal mit vier oder fünf Toren" hätte führen müssen. Tat er aber nicht.

Und die Strafe folgte prompt: Haßfurts Tschechen-Duo Jan Trübenekr und sein Sturmpartner Jakub Sramek sorgten binnen vier Minuten für den Ausgleich und eröffneten damit letztlich einen offenen Schlagabtausch im weiteren Verlauf der Partie. Die knapp 2000 Zuschauenden kamen jedenfalls voll auf ihre Kosten. "Da haben wir die Haßfurter ins Spiel zurückgebracht", ärgerte sich Kleider, auch über unnötige Strafzeiten. Sechs Schüsse, vier Erfolgserlebnisse. Der Landesligist zeigte sich jetzt sehr effektiv. Fünf Minuten vor der Schlusssirene sorgte letztlich Jakub Sramek beim Stand von 4:4 mit seinem zweiten Treffer für den ersten Haßfurter Derbysieg nach zwei Jahren und zugleich für lange Gesichter beim Schweinfurter Anhang. "Ein sehr interessantes und offenes Spiel bis zur letzten Sekunde, wo einfach Kleinigkeiten entschieden haben", urteilte ein zufriedener Dennis Maschke.

Doch die Hoffnung des neuen ESC-Trainers, dass die Hawks beim zweiten Aufeinandertreffen am Sonntagabend daran anknüpfen, sollten sich rasch zerschlagen. Dass die Mighty Dogs aber dermaßen zurückschlagen, damit hat wohl niemand der diesmal 1157 Zuschauenden in Haßfurt gerechnet. Tatsache ist, dass die Hausherren zu keiner Zeit der Partie an ihre im Auswärtsspiel gezeigte Leistung anknüpfen konnten und sich phasenweise erschreckend schwach präsentierten. Die Hoffnung der Haßfurter Anhänger, ihre Mannschaft würde nach dem 0:2-Rückstand im zweiten Abschnitt ein paar Gänge zulegen und den notwendigen Derby-Kampf an den Tag legen, wurde enttäuscht. Während die haushoch überlegenen Gäste während der zweiten 20 Minuten relativ einfach auf 4:0 erhöhten, hatten sie im Schlussdrittel sogar noch leichteres Spiel, um weitere vier Treffer gegen den dieses Mal bedauernswerten ESC-Schlussmann Nicolas Hetzel zu markieren.

Bemerkenswert dabei war das diesmal äußerst effektive Überzahlspiel des Bayernligisten, aus dem gleich sechs Treffer resultierten. Und beim zwischenzeitlichen 0:3 schlug Tomas Cermak nach tollem Zuspiel von Sean Fischer sogar bei eigener Unterzahl zu (22.). Dagegen scheiterte der diesmal sehr unauffällige Jakub Sramek selbst mit einem Penalty, den er nach einem Foul kurz vor dem Gehäuse in der 29. Spielminute zugesprochen bekam. "Auch wenn uns ein wenig die Kraft gefehlt hat, haben wir selbst die einfachen Dinge nicht richtig umgesetzt, keine Positionen gespielt. Es war vogelwild", räumte Jona Schneider ohne Ausflüchte selbstkritisch ein und gratulierte Schweinfurt zum hochverdienten Sieg.

Derweil ärgerte sich Andreas Kleider, dass sich mit Tomas Cermak (nach Kniecheck) sowie dem erneut getesteten und dann bis Saisonende unter Vertrag genommenen Felix Ribarik (Check gegen den Kopf) zwei weitere Spieler verletzten. Ob und wie lange sie ausfallen, wird sich in den nächsten Tagen entscheiden.

SB Adle Berlin

Neuer Trainer der Haßfurt Hawks sieht 8:1 im ersten Saisontest gegen Berlin und lobt Vorbereitung seines Teams

Strahlender Sonnenschein. 27 Grad. Was passt da besser, als eine schöne Abkühlung. Und diese bekamen knapp 400 Zuschauende, die am vergangenen Samstagabend das Haßfurter Eisstadion besuchten. Zudem sahen sie beim ersten Vorbereitungsspiel der Haßfurt Hawks für die neue Landesligasaison einen 8:1-Erfolg, der Lust auf mehr macht.

Hawks-Kapitän Christian Dietrich und Co. hatten letztlich im ersten Testspiel vor der neuen Saison keine Mühe gegen die Adler aus Berlin, dem Nachfolger des 2020 wegen Insolvenz aufgelösten ECC Preussen. Zunächst allerdings konnten die Haßfurter Berlins starken Schlussmann Lenny-Alexander Sturm trotz teils toller Möglichkeiten nicht überwinden. Stattdessen gaben die in der Regionalliga Ost beheimateten Adler auf der anderen Seite ESC-Goalie Nicolas Hetzel das Nachsehen: Daniel Elze erzielte in der 14. Minute das 0:1 für das Team aus der Bundeshauptstadt.

Nach dem ersten Seitenwechsel kamen die Gastgeber dann aber immer besser in Fahrt. Wurden im ersten Abschnitt noch die Chancen vergeben, so wurden die Möglichkeiten von den Haßfurtern jetzt auch in Tore umgemünzt. Der am Ende zwei Mal erfolgreiche Torjäger Jakub Sramek, Rückkehrer Timo Zürcher an seinem 24. Geburtstag, Lukas Kratschmer, Michael Stach (2), Jonas Manger sowie Noah Endres drehten die Partie vollends und sorgten dank der 5:0- und 3:0-Drittel für einen deutlichen 8:1-Erfolg.

Der langjährige Haßfurter Kapitän Christian Dietrich ist derweil mit der bisherigen Vorbereitung der Hawks zufrieden. Doch, "wie eigentlich jedes Jahr zu diesem Zeitpunkt", könne noch nicht viel Konkretes gesagt werden. "Wir müssen uns zu allererst wieder richtig einspielen beziehungsweise in der Mannschaft zurechtfinden", blickt der 32-jährige "Dauerbrenner" insgesamt aber zuversichtlich auf die kommenden Wochen, in denen noch fünf weitere Testpartien auf dem Programm stehen. Darunter die beiden Derbys gegen die Schweinfurter Mighty Dogs in (Freitag, 29. September) sowie vor heimischer Kulisse gegen Schweinfurt (Sonntag, 1. Oktober). "Hart trainieren, an sich und der Ausdauer arbeiten, und sich natürlich weiter einspielen", nennt er einige Zielsetzungen. "Dafür haben wir jetzt noch genügend Zeit."

Dem stimmt auch Dennis Maschke zu, dessen ersten Eindruck er nach seiner Ankunft aus Timmendorfer Strand als "super" bezeichnete. Von der Mannschaft ist der neue Trainer bislang sehr angetan. "Topteam. Bringt Spaß. Die Vorbereitung und das bisherige Training waren sehr, sehr gut und positiv. Alle haben gut mitgezogen", blickt der 46-Jährige optimistisch auf die kommenden Wochen bis zum ersten Pflichtspiel in der Gruppe B gegen den VER Selb am 20. Oktober, in denen unter anderem die Kondition der Spieler aufgebaut werden oder Taktiken eintrainiert werden sollen. "Dazu sind auch die Testspiele da. Da können wir weder Punkte gewinnen, noch verlieren."

Dennis Maschke

Dennis Maschke wird neuer Trainer bei den HAWKS

 

Der 46-Jährige tritt die Nachfolge von Petr Sikora an, der den Verein laut Vorstandsmitglied Frank Terhar bereits kurz nach der verlorenen Landesliga-Finalserie gegen den EV Dingolfing Ende März darüber informiert hat, nach nur einer Saison nicht mehr zur Verfügung zu stehen. „Bei Petr möchten wir uns für die letzte Saison ganz besonders bedanken", sagt Terhar und wünscht ihm gleichzeitig alles Gute für dessen weitere Laufbahn. Er habe in Haßfurt „einen Riesenerfolg mit der Mannschaft erzielt.“ Mit Maschke, der in der vergangenen Saison an der Bande der „Luchse“ des EC Lauterbach in der Regionalliga West stand, wurde man sich „schnell einig über die Struktur und Ausrichtung".

 

Aufgrund eines vorangegangenen Engagements als Übungsleiter der U13 bei den Blue Devils Weiden übernimmt der 46-Jährige beim ESC Haßfurt nicht nur die erste Mannschaft, sondern betreut auch hauptamtlich den Nachwuchs. „Speziell die Rekrutierung des neuen Nachwuchses in den Kindergärten und Schulen wird ein großer Punkt in seiner Arbeit sein", betont Terhar. Außerdem werde er das Training der Jugendmannschaften U9 und U11 übernehmen. Der Norddeutsche wird bereits beim Schlittschuhlaufkurs Anfang September mit den Kindern auf dem Eis stehen. „Für die künftige Entwicklung des Nachwuchses ist so eine Personalie extrem wichtig. Aber genauso wichtig wird seine Arbeit in der ersten Mannschaft sein. Da sind wir uns sicher, dass das Gesamtkonzept einfach passt.

 

"Seine Arbeit kann der 46-Jährige derweil mit vielen Spielern der letztjährigen Saison aufnehmen, denn sieben weitere Akteure haben ihre Verträge verlängert. Neben den Verteidigern Alexander Stahl, Lucas-Andreas Thebus, Tobias Hertwich und Philipp Müller haben die Angreifer Noah Endres, Michael Stach sowie Lukas Kratschmer ihre Zusage für ein weiteres Jahr bei den HAWKS gegeben. „Alles Haßfurter Jungs. Wir sind froh, dass sie wieder ihre Schlittschuhe für ihren Heimatverein schnüren“, freut sich Terhar sehr über die Treue.

 

Ebenso groß ist die Freude bei Terhar, als er zwei weitere Namen nennt, die zum ESC zurückkehren: David Franek und der „Hexer" Martin Hildenbrand. „Sie haben sich bereiterklärt, wieder in ihre Heimatstadt zu kommen und Verantwortung in der 1b-Mannschaft zu übernehmen". Als Spielertrainer-Duo sollen die langjährigen Publikumslieblinge den jüngeren Spielern helfen, den Schritt aus dem Nachwuchs in die erste Mannschaft leichter zu schaffen. „Beide werden dies mit Sicherheit hervorragend umsetzen", ist er überzeugt.

Mitgiederversammlung

ESC Haßfurt hat neuen Finanzvorstand

Am vergangenen Samstag konnte ESC-Vorstand Frank Terhar als Versammlungsleiter rund 35 Mitglieder und Gäste zur diesjährigen Mitgliederversammlung im Vereinslokal begrüßen. Nach der Eröffnung und der Vorstellung der Tagesordnung wurden verschiedene Beschlüsse gefasst. So wird der ESC ab dem kommenden Jahr die Mitgliedsbeiträge monatlich anstatt wie bisher jährlich einziehen, wodurch die Mitglieder entlastet werden sollen. In diesem Zusammenhang wurden die sich ergebende Beiträge entsprechend angepasst.

Auch das Thema verpflichtende Helferleistungen wurde von der Versammlung intensiv diskutiert. Es wurde beschlossen, hier alle aktiven Mitglieder einzubeziehen. Der Vorstand wird dazu einen Vorschlag erarbeiten und den Mitgliedern zur Abstimmung vorlegen. 

 

Nach den Berichten der Abteilungen war Finanzvorstand Jens Amarell am Zuge. Er stellte die Zahlen zum abgelaufenen Geschäftsjahr vor, für welches er einen neuen Umsatzrekord beim ESC Haßfurt vermelden konnte. Bei gleichzeitig stark gestiegenen Ausgaben ergab sich am Ende ein leichtes Minus für den Verein. „Überschaubar, geordnet und durch nicht verschuldete Rahmenbedingungen verursacht“ fasste Amarell die Situation zusammen, die nach seinen Worten „nicht schön, aber durch die geplanten Einsparungen in der kommenden Saison nicht dramatisch ist“. Als einen wesentlichen Grund für das Defizit nannte Amarell die verspätete Eisbereitung, die den ESC Hassfurt einen mittleren fünfstelligen Betrag gekostet hat, der nur durch gezielte Kosteneinsparungen annähernd ausgeglichen werden konnten.“ Nach dem Bericht der Kassenprüfer wurde der Finanzvorstand Jens Amarell einstimmig entlastet. Die Vorstandskollegen Frank Terhar und Andreas Beck bedankten sich unter dem Applaus der anwesenden Mitglieder und Gäste bei Ihrem Kollegen Jens Amarell, der aus persönlichen Gründen seine Arbeit im Vorstand nicht fortführen kann, für die langjährigen Dienste für den ESC. Mit den Worten „ich habe es gern gemacht„ schloß der sichtlich ergriffene Amarell den Tagesordnungspunkt.

Damit musste zur Wahl eines neuen Finanzvorstandes übergegangen werden. Mit Dr. Bernd Bullnheimer, dessen Sohn in der U13 der Young Hawks aktiv ist, wurde ein Fachmann im Finanzbereich vorgeschlagen und gewählt. Der Unternehmensberater aus Ebern ist gleichzeitig Geschäftsführer in zwei GmbHs, im Vorstand einer Bürgerenergiegenossenschaft und führt die Finanzen in einem weiteren Verein. „Einen besseren Nachfolger für die Finanzen hätte der Verein nicht finden können, und auch die Kontakte von Herrn Dr. Bullnheimer sind für die Gewinnung von Sponsoren sicher von Vorteil“ urteilt Andreas Beck, der im Hawks-Vorstand für Sponsoring und Marketing zuständig ist. „Eine sehr, sehr positive Geschichte“ bilanziert Vorstandskollege Terhar.

Nachdem zum letzten Tagesordnungspunkt keine schriftlichen Anträge eingegangen waren und es auch keine weiteren Wortmeldungen gab, schloss Sportvorstand Frank Terhar nach fast 3 Stunden die Versammlung.

SB FInale 5

Aus der Traum: Bei den Haßfurter Hawks überwiegt trotz des verpassten Aufstiegs der Stolz auf eine tolle Saison

27.03.23

"Natürlich" überwog bei Petr Sikora unmittelbar nach der Schlusssirene die Enttäuschung. Immerhin platzten bei den Haßfurter Hawks am Sonntagabend gleich zwei Träume endgültig – zumindest in der nun beendeten Saison in der Eishockey-Landesliga: Sowohl Meistertitel als auch der ersehnte Aufstieg in die Bayernliga können nun frühestens in einem Jahr realisiert werden. Doch trotz der diesmal äußerst knappen 2:3-Niederlage beim EV Dingolfing fand der ESC-Trainer auch lobende Worte: "Dass ich auf das Erreichte stolz bin, haben die Jungs schon vor dem Anpfiff gewusst. Ich habe es ihnen zuvor schon mehrmals gesagt", zeigte sich der Tscheche mit seiner Premieren-Saison an der Bande in Haßfurt zufrieden.

Auch nochmals mit der Partie, die verständlicherweise die Massen mobilisierte: 2500 Zuschauer waren live beim großen "Showdown" dabei. Darunter auch nochmals 280 erwartungsfreudige ESC-Fans, die nach dem 7:2-Galaauftritt zwei Tage zuvor wahrlich Grund zur Hoffnung auf ein "Happyend" in der Best-of-5"-Serie hatten. Sie wurden bis auf das Endergebnis nicht enttäuscht, denn die Hawks präsentierten sich erneut von ihrer besten Seite. "Es war sehr ausgeglichen und wir haben anfangs sogar die Tonart vorgegeben", fiel die letzte Spielanalyse Sikoras vor der Sommerpause "sehr zufrieden" aus. "Aber", zeigte er sich als fairer Sportsmann, "Dingolfing hat eine sehr gute Qualität im Team."

Und so gelang den aufopferungsvoll kämpfenden Haßfurtern, die nach den beiden vorangegangenen 1:7- und 3:11-Klatschen in der Marco-Sturm-Eishalle diesmal auf Augenhöhe agierten, lediglich der zwischenzeitliche 1:1-Ausgleich durch Dominik Tobola (40.) sowie der 2:3-Anschlusstreffer durch Jakub Sramek (55.), der in seinem 31. Pflichtspiel sein 56. Tor erzielte und somit in der internen Scorerwertung knapp hinter seinem tschechischen Landsmann Jan Trübenekr (64 Tore) auf Platz 2 landete. "Dingolfing hat halt einfach die eine Chance mehr genutzt", fasste Haßfurts Angreifer Lukas Kratschmer die finale Partie zusammen. Und auch Sturmkollege Georg Lang sprach von einer "sehr guten" Partie der Hawks – mit nur einem Schönheitsfehler: "Wie schon gesagt: Dingolfing hat halt ein Tor mehr erzielt als wir."

Für Dominik Tobola war die Spielzeit 2022/2023 trotz des letztlich hauchdünnen "Aus" im Finale auf der einen Seite ein Erfolg, schließlich hatten die Hawks nach einer grandiosen Vorrunde in der anschließenden Aufstiegsrunde angesichts der fünf Niederlagen in den ersten sechs Partien bereits ganz schlechte Karten. Andererseits überwog für den zweimaligen Ersatz-Kapitän ("das war mir eine Ehre"), der für den bereits urlaubenden Christian Dietrich das "C" auf seinem Trikot hatte, nach der dritten Final-Pleite in den letzten drei Jahren der "Schmerz. Es schmerzt wirklich sehr. Ich habe in drei Jahren immer die entscheidenden Spiele verloren. Heuer nur ein Schritt vor dem Aufstieg." Er habe "wirklich gehofft, dass wir den Pokal und den Titel mit nach Haßfurt bringen." Jetzt sei er "am Ende meiner Kräfte. Leer und ausgepowert." Wie es für ihn persönlich jetzt weitergeht, "weiß ich noch nicht. Ich muss noch überlegen."

Als "hochklassig, spannend, dramatisch" bezeichnete derweil Abteilungsleiter Andreas Kurz das "Grande Finale" in Dingolfing. "Da war wirklich alles dabei, was man für ein tolles Eishockeyfest so braucht." Letztlich hätten die Isar Rats in der Best-of-five-Serie "das Quäntchen mehr gezeigt als wir", gratulierte er dem frisch gebackenen Bayernligisten zum Erfolg, den er als "letztlich verdient" bezeichnete. Dennoch: Die letzten Wochen seien "ein Wahnsinn" gewesen. "Im Grunde können wir schon stolz sein auf die Leistung in der gesamten Spielzeit", lautete sein Fazit. Unterstützung bekommt Kurz von Vorstandsmitglied Frank Terhar: "Wir sind voll zufrieden und stolz. Auch heute nach dem Spiel, das nochmals Werbung für Eishockey war. Einen Gewinner muss es geben. Diesmal waren es leider die anderen. Aber mein Gott, so ist es einfach im Sport." Wie es nun weitergeht, welche Spieler bleiben, den Verein verlassen oder neu hinzukommen, darüber wollten sich die Verantwortlichen noch nicht äußern. Ebenso, ob Trainer Petr Sikora auch weiterhin das sportliche Sagen beim ESC hat. Zunächst einmal wolle man die Saison 2022/2023 "ein paar Tage sacken lassen. Danach", sagte Andreas Kurz, "werden wir mit den intensiven Vorbereitungen für 2023/2024 beginnen."

Eine schriftliche Nachricht an Andreas Kurz gab es an diesem Montag noch von Manuel Ruhstorfer, dem sportlichen Leiter des EV Dingolfing. Darin stellte er den Hawks ein Lob aus: "Ihr wart ein harter und ebenbürtiger Gegner. Es war eine tolle Serie und ihr habt sehr, sehr gutes Eishockey gespielt", so der langjährige Verteidiger der Isar Rats. Er habe sich nach der Partie noch "mit einigen Leute von euch unterhalten. Ganz tolle und faire Menschen. Ich hoffe, wir sehen uns bald wieder."

GD Finale5

Landesliga-Play-off-Finale:Der EV Dingolfing holt durch ein 3:2 gegen Haßfurt den Meistertitel
27.03.23

Der Traum ist aus – die Haßfurt Hawks verloren am Sonntagabend das entscheidende fünfte Eishockey-Landesliga-Play-off-Finale in Dingolfing mit 2:3 und bleiben somit in der Landesliga, während der EV Dingolfing die Meisterschaft samt Bayernliga-Ticket feiern durfte. "Das ist immer doof, wenn man den Anderen beim Feiern zuschauen muss. Wir haben alles reingehauen und können stolz auf die Leistung sein. Da hat das glücklichere Team gewonnen, es war bis zum Ende offen", so ESC-Abteilungsleiter Andreas Kurz.

Dass die Dingolfinger den Pokal jubelnd in die Höhe recken durften, der unter anderem am Freitag vor dem 7:2 der Haßfurter im vierten Finalspiel präsentiert wurde, wird auch weiterhin sehr schmerzen. Was in den knapp zwei Stunden nach der Präsentation am Freitag folgte, war nämlich zum wiederholten Male ein Eishockeyabend der Extraklasse; mit dem Ergebnis, dass die Entscheidung um die bayerische Landesliga-Meisterschaft erst in der alles entscheidenden fünften Finalpartie am Sonntag in der Marco-Sturm-Eishalle fiel. Dafür sorgte die Mannschaft von Trainer Petr Sikora dank eines mitreißenden vierten Spiels, welches sie für sich entschied und zum 2:2 ausglich. Doch nun reichten die Tore durch Dominik Tobola (20.) und Jakub Sramek (55.) nicht, denn die Dingolfinger trafen drei Mal. Max Hofbauer (20., 46.) versenkte zwei Mal das Spielgerät, Patrick Geiger (49.) legte sehr zur Freude der meisten der 2500 Fans vor Ort nach."Das ist Play-off", sagte Sikora am Freitag noch positiv gestimmt, der trotz der vorherigen 3:11-Niederlage keine Sekunde an der Mannschaft gezweifelt hatte. "Dafür gab es auch nur einen Punkt. Genauso bekommen wir diesmal nur einen Punkt. Und das Spiel ist schon wieder Geschichte". Für den Hawks-Trainer war da wieder alles offen. Doch den Hawks gelang es nicht, die Leistung von Freitagabend auch in Dingolfing in vollem Umfang zu zeigen. Dabei wussten sie, was sie gut gemacht hatten.

Für Lukas Kratschmer waren derweil die Anfangsminuten mitentscheidend für den freitäglichen Erfolg. "Wir sind ganz anders ins Spiel reingekommen. Wir waren von Anfang an da, was in den vergangenen Spielen leider überhaupt nicht der Fall war", begründete er die eindrucksvolle sportliche "Auferstehung". "Wir haben den Gegner, denke ich, ganz gut im Griff gehabt." Recht hatte der 22-Jährige, schließlich gelang es den Hausherren erstmals in der Best-of-Five-Serie, in Führung zu gehen: Sramek war es, der nach exakt 79 Sekunden das Eisstadion nach seinem 1:0 erstmals zum Beben brachte.Und auch nach dem Ausgleich von Hofbauer in der 15. Minute blieben die Hawks am Drücker. Erneut Sramek sowie Verteidiger Daniel Hora bauten den Vorsprung aus (22., 26.), während Daniel Vlach den 3:2-Anschluss nur wenig später mit der erneuten Zwei-Tore-Führung beantwortete (34.). "Wir haben zudem durchgehend gekämpft", fand Kratschmer in seiner Analyse noch einen weiteren Aspekt für den Erfolg. Das war auch ganz wichtig, schließlich kamen die Gäste, welche die Meisterschaft und den Aufstieg eigentlich in Haßfurt perfekt machen wollten, nochmals hochmotiviert aus der Kabine und glaubten ihrerseits fest an die Wende.

Dank ihres kämpferischen Einsatzes und ihres Willens konnten die Hawks jedoch auch in den letzten 20 Minuten mehr als Paroli bieten. Dass Jakub Sramek, Jan Trübenekr sowie Georg Lang (44., 51., 57.) das Ergebnis in die Höhe schraubten und auf der anderen Seite – wen wundert es – der wieder einmal überragende Schlussmann Nicolas Hetzel seinen Kasten mit Hilfe seiner ebenso stabilen Hintermannschaft sauber hielt, kann mit Fug und Recht in die Kategorie "hochverdient" eingestuft werden. "Wir waren klar die bessere Mannschaft", stellte Kratschmer sich und den restlichen Hawks vor der Ehrenrunde zurecht ein Selbstlob aus. "Wir haben uns ans System gehalten, haben diszipliniert gespielt. Der Schiedsrichter hat einen guten Job gemacht und die Kleinigkeiten gesehen. Die Mannschaft war einfach überragend", ergänzte Stürmerkollege Georg Lang. "Der Sieg war hart erarbeitet und hochverdient.

"
Sicherlich freute sich auch Christian Dietrich über den Ausgang der Freitagspartie, die er aus knapp 7700 Kilometern Entfernung verfolgte und nur durch sein Trikot vertreten wurde. "Das war schon ein Jahr im Voraus geplant", sagte Abteilungsleiter Kurz zu der vorzeitigen "Sommerpause" von Dietrich, der sich mit seiner Familie bereits im Urlaub befindet und am Sonntagabend ganz fest die Daumen drückte – letztlich jedoch vergebens.

GD Finale4

Eishockey-Play-off-Finale: Warum der Haßfurter Frank Terhar nicht am Freitag mit der Entscheidung rechnet

24.03.23

 

Um die Frage zu beantworten, ob die Spieler der Haßfurt Hawks, ebenso ihre Betreuer sowie Trainer Petr Sikora, bereits am späten Freitagabend nach dem vierten von möglichen fünf Finalspielen in den Eishockey-Landesliga-Play-offs daheim gegen den EV Dingolfing (19.30 Uhr) die Sommerpause einläuten können oder zwei Tage später noch einmal nach Dingolfing fahren müssen, braucht Frank Terhar keine Sekunde. "Die Mannschaft wird sich vor eigenem Publikum ganz sicher wieder anders präsentieren und den 2:2-Ausgleich der Serie schaffen." Der 45-jährige ist überzeugt, dass der diesjährige große "Showdown" in der Landesliga mit der Vergabe des Meistertitels und dem Aufstieg in die Bayernliga erst beim insgesamt neunten Duell zwischen beiden Kontrahenten in der laufenden Saison entschieden wird. Terhar, seit der ESC-Neuwahl im vergangenen Sommer als Mitglied des dreiköpfigen Vorstandes unter anderem für die erste Mannschaft zuständig, verweist bei seiner Einschätzung auf die erste Heimpartie in der Best-of-Five-Finalserie vor einer Woche, als die Hawks des ESC Haßfurt nach der 1:7-Niederlage zu Beginn erstmals mit dem Rücken zur Wand standen und sich dann beim 5:2 von ihrer besten kämpferischen Seite präsentierten.

"Das Wichtigste wird sein, dass die Jungs ihre Torchancen verwerten", betont Terhar wenige Tage nach der 3:11-Pleite im dritten Spiel, welches er zusammen mit weiteren 160 Haßfurter Schlachtenbummlern live in der Dingolfinger Marco-Sturm-Halle verfolgte. "Wir hatten beispielsweise im zweiten Drittel eine ausgeglichene Schuss-Statistik, verloren dieses aber mit 0:5." Natürlich hofft auch Frank Terhar auf den glänzenden Abschluss einer langen Saison, die allerdings spätestens seit dem Erreichen der Halbfinalpartien als "erfolgreich" bezeichnet werden könne. "Die vier Wochen verspätete Eisbereitung ermöglichte keine optimale Saisonvorbereitung. Zum Beginn der Aufstiegsrunde sind wir in ein Loch gefallen, stehen am Ende aber im Finale um den Aufstieg in die Bayernliga. Da kann man durchaus vom Erreichen des Saisonziels sprechen", betont der ehemalige Angreifer, der 1995 mit 17 Jahren bei den Sharks des damaligen ERC Haßfurt spielte.

"Jetzt", fügt er hinzu, "muss man es sich nur noch krönen". Freilich blickt Terhar aber schon auf die kommende Saison und beschäftigt sich schon länger intensiv mit der Frage: Bayern- oder doch weiterhin Landesliga? Die Frage, was für den Gesamtverein besser wäre, sei für ihn als Funktionär "schwer zu beantworten. Sportlich gesehen ist die Bayernliga natürlich um Einiges attraktiver", verweist er etwa auf die Pflichtspiel-Derbys gegen die Mighty Dogs des ERV Schweinfurt.

Doch ihm ist bewusst, dass es die Hawks mit vielen anderen Gegnern, teils wesentlich stärker ("das kann natürlich auch ein großer Vorteil sein"), zu tun bekommen. "Wir müssen uns im Klaren sein, das sich der Kader ändern muss, um dann zu bestehen. Und dies ist nur mit finanziellen Mehraufwand stemmbar." Hier diene Schweinfurt diesmal als negatives Beispiel, denn bei ausbleibendem Erfolg in der Hauptrunde kamen dort letztlich viel weniger Zuschauende ins Eisstadion. "Zusätzlich steigen auch die Anforderungen des Verbandes durch die Anzahl der Nachwuchsmannschaften – und so weiter. Unter diesen Voraussetzungen wäre die Landesliga für uns natürlich leichter zu stemmen", spricht Frank Terhar ganz offen von seiner aktuellen Gemütslage.

 

Aber: Die Entscheidung würden nun die Spieler treffen. "Lassen wir die Jungs auf dem Eis erstmal spielen und die sportliche Entscheidung herbeiführen. Der Sommer ist lang." Aktuell befinde sich der Verein derweil "in guten Gesprächen. Einige aus der Mannschaft haben uns auch wieder positive Signale gesendet, egal, was am Wochenende für ein Ergebnis herauskommt", freut er sich. Unterschrieben sei aber noch nichts.

SB Finale 3

Erst hui, dann pfui: Was die Haßfurter Hawks nach dem 3:11 gegen Dingolfing tun müssen, um bestehen zu können
21.03.23


Achterbahnfahrten sind derzeit sicherlich wesentlich angenehmer, als sich Spiele der Haßfurt Hawks anzusehen. Erst hui, zwei Tage später wieder pfui: Denn während die Mannschaft von Trainer Petr Sikora im zweiten Eishockey-Landesliga-Play-off-Finalspiel am Freitagabend beim 5:2-Sieg gegen den EV Dingolfing eine kämpferische Glanzleistung bot, ging sie am Sonntagabend in der Marco-Sturm-Halle der Niederbayern noch schlimmer unter als eine Woche zuvor. Doch wie kam diese 3:11-Schmach zu Stande?"Gute Frage. Dingolfing hat uns einfach den Schneid abgekauft", lautete kurz nach der Begegnung ein erster Erklärungsversuch von Abteilungsleiter Andreas Kurz. Vor allem im zweiten Drittel, in dem sich die Nickligkeiten und Foulspiele beider Kontrahenten aus dem ersten Abschnitt fortsetzten. Der Schiedsrichter hatte auf alle Fälle viel zu tun, denn er schickte – gleichmäßig verteilt – jeweils 16 Spieler auf die Strafbänke, die somit fast zu jedem Zeitpunkt der Partie gefüllt waren. Immerhin zwei Mal nutzten die Dingolfing Isar Rats die numerische Überlegenheit aus und bauten ihre knappe Führung durch Alexander Janzen nach knapp zehn Minuten auf 3:0 aus.

Die Hawks, die zu diesem Zeitpunkt noch gut Paroli boten und ebenfalls gute Tormöglichkeiten hatten, schafften 44 Sekunden vor dem Drittelende, ebenfalls bei eigener Überzahl, wenigstens noch den Anschluss (Torschütze war Tomas Pribyl, 20.). Doch eine weitere Aufholjagd und somit eine weitere offene Begegnung auf Augenhöhe kam nach dem Seitenwechsel nicht mehr zu Stande. Laut Kurz hatten die Dingolfinger "leichte Fehler" der Haßfurter Puckjäger einfach "gnadenlos bestraft". Bis auf 8:1 schraubten sie das Ergebnis, spielten sich dabei fast wie in einen Rausch und versetzten bis auf die bedauernswerten 160 Haßfurter Fans alle restlichen gut 1500 Zuschauenden sprichwörtlich in Ektase.Und auch im Schlussabschnitt ließen EVD-Kapitän Dominik König und seine Teamkollegen nicht wirklich locker. Immerhin musste der bedauernswerte Nicolas Hetzel im ESC-Gehäuse den Puck "nur" noch drei Mal aus seinem Netz holen, während auch sein Gegenüber Dennis Jedrus zwei Mal das Nachsehen hatte: der "Doppelpack" von Daniel Hora zum 9:2 (43.) und 11:3 (58.) kann angesichts der Höhe des Ergebnisses aber schon fast nicht mehr als Ergebniskosmetik bezeichnet werden. Und dass mit Pribyl und Hora zwei Abwehrspieler erfolgreich waren, beweist die am Sonntagabend trotz vieler abgegebener Schüsse nicht vorhandene Durchschlagskraft der ESC-Stürmer.

"Wir haben uns diesmal gewehrt, was man auch an den Strafzeiten sieht. Diese haben uns wahrscheinlich aber auch ein besseres Ergebnis gekostet", so Kurz angesichts der insgesamt fünf Unterzahltore.
Zum zweiten Mal heißt es jetzt "aufstehen, Mund abwischen und es am kommenden Freitag wieder besser machen. Ob du 3:11 verlierst oder 0:1 – das spielt in der Endabrechnung ja eigentlich keine Rolle. Dingolfing führt jetzt nach drei Spielen mit 2:1. Jetzt heißt es am Freitag für uns siegen oder fliegen", ist Kurz überzeugt, wie schon beim ersten Heimspiel, einen ganz anderen Auftritt zu sehen. Zustimmung erhält er von Petr Sikora, der lediglich von "blöden Gegentoren" sprach und sich ansonsten mit einer eigenen öffentlichen Analyse zurückhalten wollte. "Am Freitag schlagen wir den Gegner", gibt er sich allerdings zuversichtlich und zugleich kämpferisch.

SP Finale 2

Die Haßfurter Hawks melden sich mit dem 5:2 über Dingolfing im Titelrennen zurück

Der Traum von Landesliga-Meistertitel und Aufstieg in die Bayernliga geht für die Haßfurt Hawks weiter. 1359 Zuschauer waren am Freitagabend Zeugen, wie sich die Mannschaft von Trainer Petr Sikora im zweiten Playoff-Finale gegen den EV Dingolfing in beeindruckender Manier sprichwörtlich wieder ins Spiel brachte. Denn nach der 1:7-Klatsche im ersten Aufeinandertreffen und einem 0:2-Rückstand nach zehn Minuten sah es schon recht düster aus. Doch anders als noch einige Tage zuvor ließen sich Kapitän Christian Dietrich und seine Teamkollegen diesmal nicht wirklich einschüchtern und legten vor allem drei unverzichtbare Tugenden an den Tag, die bis auf die gut 100 Dingolfinger Schlachtenbummler alle  begeisterten: Tolle Moral, großer Wille und Körpereinsatz bis zu Erschöpfung.

Der Lohn nach packenden 60 Minuten: Ein 5:2-Erfolg, der zurecht frenetisch gefeiert wurde und der vor allem ein zweites Heimspiel am kommenden Freitag, 26. März, sichert. "Ich bin heute sehr stolz auf die Jungs", freute sich Petr Sikora nach der Partie, während sich die Mannschaft auf ihrer verdienten Ehrenrunde feiern ließ. "Wir hatten am Anfang sicher ein bisschen Schwierigkeiten. Aber dann haben wir versucht, diszipliniert zu spielen. Einfach hinten den Hetzi (Anm. d. Red.: Torwart Nicolas Hetzel) zu unterstützen. Wir haben gewusst, dass unsere Chancen kommen", zeigte sich  auch Verteidiger Alexander Stahl "froh, dass wir es letztlich dann defensiv so gut gemacht" haben. Recht hat er, schließlich brachten die Niederbayern nach ihrer schnellen 2:0-Führung durch Dominik Schindlbeck und Max Hofbauer (2./9.) trotz zahlreicher Möglichkeiten nichts mehr Zählbares zu Stande. Stattdessen musste ihr Torwart Dennis Jedrus nach Treffern von Daniel Hora sowie Jakub Sramek (13./18.) bis zum Drittelende zwei Mal die Scheibe aus seinem Kasten holen. Und nach einem torlosen, aber äußerst intensiven Mitteldrittel, in dem sich beide Kontrahenten keinen Zentimeter Eisfläche gönnten, verwandelte sich das Stadion 46 Sekunden nach Wiederbeginn dann in ein noch größeres Tollhaus: Jakub Sramek war es, der seinem Gegenspieler im Dingolfinger Verteidigungsdrittel den Puck abluchste, sich elegant und mit Einsatz durchsetzte und die Hawks mit seinem 52. Pflichtspieltor in dieser Saison erstmals in Führung schoss – und dies bei eigener Unterzahl (41.).

Als Jan Trübenekr wiederum bei einem Spieler weniger (Alexander Stahl saß gerade in der Kühlbox) eine Traumkombination mit Sramek ein paar Minuten später mit dem 4:2 abschloss, gab es dann fast kein Halten mehr (45.). 

Freilich gaben sich die Isar Rats längst nicht geschlagen. Viele ihrer Bemühungen um den Anschluss- beziehungsweise Ausgleichstreffer endeten allerdings bei Nicolas Hetzel oder aufgrund zunehmender Härte auf der Strafbank. Daran hatte auch EV-Verteidiger Patrick Geiger seinen Anteil, der in den letzten zehn Minuten alleine sechs Minuten aufgebrummt bekam. Dies nutzte Daniel Vlach, nachdem Dingolfings Torwart seinen Kasten für einen weiteren Feldspieler verlassen hatte, aus, um den Sieg endgültig unter Dach und Fach zu bringen. "Ich glaube, wir haben den Gegner heute mit seinen eigenen Waffen geschlagen", meinte Stahl angesichts des körperbetonten Auftritts seiner Mannschaft, die maßgeblich zum Erfolg beitrug.

Derweil war nicht nur die Partie ein echter Eishockeygenuss. Schon vor dem Eröffnungsbully fand eine kleine Zeremonie statt, als ESC-Vorstand Frank Terhar zusammen mit Regional-Obmann Roman Pulec vom Bayerischen Eissportverband (BEV) den großen Meisterpokal auf der Eisfläche präsentierte die Haßfurter Stadtkapelle die Bayernhymne spielte. Ob die Fans der Hawks dann auch am kommenden Freitag wieder singen: "Hier im Frankenland, spielen wir euch an die Wand"?

Doch bereits an diesem Sonntag im dritten Finalspiel in Dingolfing soll laut Alexander Stahl jetzt nachgelegt werden. "Das wollen wir jedenfalls auch gewinnen. Und dann machen wir es hoffentlich am kommenden Freitag sicher."

GD Finale 2

Kapitän Christian Dietrich weiß, was die Hawks gegen Dingolfing ändern müssen

Das sich etwas ändern muss, steht für Christian Dietrich außer Frage. Der Kapitän der Haßfurt Hawks ist vor der zweiten Playoff-Final-Partie gegen den EV Dingolfing von einem anderen Auftreten der Mannschaft als in der ersten Partie auch überzeugt. Eines steht fest: Im Stadion am Großen Anger muss der Spieß an diesem Freitag umgedreht werden, um weiter im Rennen zu bleiben und sich ein weiteres Heimspiel zu sichern. Andererseits könnten die Isarrats bei einem weiteren Erfolg die bislang äußerst erfolgreiche Saison für die Mannschaft von Trainer Petr Sikora zwei Tage später in der heimischen Marco-Sturm-Eishalle bei der dann dritten Finalpartie beenden und sich selbst den Traum von der Meisterschaft und den Aufstieg in die Bayernliga sichern.

Um dieses Szenario zu verhindern und um neues Selbstvertrauen zu tanken, setzt der 31-Jährige neben einer gewaltigen Leistungssteigerung der Hawks zudem wieder auf die eigenen Fans. "Ich hoffe wirklich, dass sie sich wie wir den Mund abwischen, nach vorne schauen und uns als 7. Mann unterstützen", hofft er nochmals auf eine Steigerung gegenüber der großartigen Partie im Halbfinale gegen den ESV Burgau und glaubt felsenfest an die Wende. "Wir spielen doch eine Best-of-5-Serie. Wir haben einmal verloren. Es ist noch alles offen", zeigt er sich kämpferisch sowie vor allem hochmotiviert. Gleichzeitig verspricht er eine Reaktion auf die für ihn letztlich "zu hohe" 7:1-Klatsche: "Man kann es nur besser machen", lautet sein einfaches Rezept für das erste Rückspiel.

Bezüglich des Auftretens und der gemachten Fehler vor fünf Tagen zeigt sich Christian Dietrich nach einer gründlichen Analyse unter der Woche sowie einer "ordentlichen Vorbereitung" auf die anstehende Partie selbstkritisch. Natürlich habe man in Dingolfing "nicht das beste Spiel" gezeigt. "Vielleicht" habe auch "die nötige Einstellung gefehlt, die man in einem Finale and den Tag legen sollte." Ebenso beschäftigte sich der Angreifer mit den Folgen der hohen Erwartungshaltung von außen und der herrschenden Euphorie. "Klar ist man nervös, wenn man als Sportler in einem Endspiel steht. Da ist es egal, ob man 16 oder 33 ist. Und das erste Spiel ist immer etwas Besonderes", will Dietrich eine gewisse Anspannung deshalb nicht von der Hand weisen. "Man darf bei allem nicht vergessen, dass wir eine junge Mannschaft sind mit vielen einheimischen Spielern."

Dingolfings Trainer Bernie Englbrecht stünden derweil viele höherklassig erfahrene Spieler zur Verfügung, bei denen am Sonntag nahezu "alles geklappt" habe. "Gefühlt ist nach ihrer Führung zum 2:0 dann jeder Pass angekommen und jeder Schuss hat funktioniert. Das war letztlich ihr größter Vorteil." Dies alles verstehe er aber lediglich "als Erklärung, nicht als Entschuldigung. Wir hatten zwar auch unsere Chancen, waren aber nicht effizient genug und haben nicht hart genug gearbeitet."

Auf einen nicht alltäglichen Höhepunkt vor der Partie freut sich derweil die ganze Mannschaft: Da es sich um ein Finale im Spielbetrieb des Bayerischen Eissport-Verbandes (BEV) handelt, stellen sich beide Kontrahenten unmittelbar vor dem Eröffnungsbully zum Abspielen der Bayernhymne auf. Zudem wird der Pokal präsentiert. Die Fans werden derweil wieder gebeten, rechtzeitig ins Stadion zu kommen, um längere Warteschlangen im Eingangsbereich zu vermeiden.

SB Finale1

Die Haßfurter Hawks sind auf der Suche nach dem Grund für das Debakel

Wenigstens eine gute Nachricht gibt es für die Hawks nach einem Abend, der schnell wieder vergessen werden sollte: Es ist noch nichts verloren. "Es steht 1:0 für den Gegner. Nicht mehr", richtete auch Trainer Petr Sikora seinen Blick bereits während der Heimfahrt auf den Freitag, wenn sich beide Kontrahenten erneut gegenüberstehen. "Wir werden kämpfen", will der Hawks-Coach nach dem äußerst ernüchternden Start der Haßfurter Puckjäger, die kurz zuvor in der Dingolfinger Marco-Sturm-Eishalle im ersten Final-Spiel um die Bayerische Landesligameisterschaft eine deftige 1:7-Klatsche kassiert hatten, keinesfalls vorzeitig die Flinte ins Korn werfen. Ganz nach dem Motto "am Boden liegen, wieder aufstehen, Mund abwischen und es beim nächsten Mal besser machen" wollen vor allem auch die Spieler beim ersten Heimauftritt dann Revanche für die bittere Pleite – an einem Tag, an dem laut Andreas Kurz "nichts ging. Es gibt halt so Tage, da kannst du dich anstrengen, wie du willst. Es klappt einfach nichts", fasste der ESC-Abteilungsleiter die Partie im mit 1631 Zuschauenden gefüllten Dingolfinger "Hexenkessel" in wenigen Worten zusammen.

"Warum? Vielleicht waren die Jungs im Kopf nicht wirklich bereit, zu aufgeregt oder sonst was", suchte er zugleich nach einer Antwort. Wenn sich auf der anderen Seite der Gegner von der ersten Sekunde "heiß wie Frittenfett" präsentiert, dann verheiße dies nichts Gutes. Und so mussten die gut 180 mitgereisten Haßfurter Schlachtenbummler recht schnell feststellen, dass die von Ex-Nationaltorwart Bernie Englbrecht trainierten Isarrats nur zwei Tage nach ihrem Finaleinzug an diesem Abend erneut mit aller Macht als Sieger das Eis verlassen wollen. Sie gingen folglich "los wie die Feuerwehr." Mit Erfolg, denn innerhalb von 55 Sekunden untermauerten Patrick Geiger sowie Marco Sedlar mit ihren Treffern zur 2:0-Führung das Vorhaben eindrucksvoll und sorgten bei den Hawks für nachhaltige Konsequenzen."Das hat uns sehr nach hinten geworfen", räumte Petr Sikora nach dem Doppelschlag ein. Immerhin: Seine Mannschaft hielt dagegen, zeigte "teilweise gute Aktionen" und erarbeitete sich ebenfalls Tormöglichkeiten. Allerdings "zu wenig", wie Sikora einräumte. "Mit dem dritten und vierten Tor haben die Hausherren dann natürlich noch mehr Selbstvertrauen getankt", wusste er spätestens nach dem 0:4-Rückstand: Das wird heute nichts. Bis auf 7:0 schraubten die von ihren Fans euphorisch gefeierten Dingolfinger schließlich das Ergebnis nach oben. Michael Stach verhinderte mit dem Ehrentreffer zum 7:1 wenigstens die Höchststrafe, ein "zu Null" (56.). "Die haben einfach sehr körperbetont und aggressiv gespielt. Das hat uns gar nicht geschmeckt. Wir sind einfach nicht ins Spiel gekommen", sagte Kurz und gratulierte Dingolfing zum "unbestritten auch in der Höhe verdienten Sieg.

"
Gleichzeitig verteidigte er die Hawks gegen Kritik für ihr Auftreten. "Es sah von außen phasenweise zwar sehr bescheiden aus. Es sah aus, als wenn du nicht willst oder nicht kannst. Aber die Jungs haben sich wirklich abgerackert und Mühe gegeben. Leider hat überhaupt nicht geklappt, selbst die einfachsten Geschichten", sagte der 53-Jährige und schloss sich der Meinung von Petr Sikora an: "Jetzt steht es 1:0 für Dingolfing. Wir haben ein Spiel absolviert und jetzt möglicherweise noch vier weitere Chancen", sagte er und fügte hinzu: "Ich bin sicher, die Jungs wollen und werden es am Freitag viel, viel besser machen. Sie werden auch vom Kopf her vorbereitet sein." Auch mit der "Unterstützung unsrer phänomenalen Fans" solle der Ausgleich gelingen und "für ein zweites Heimspiel" gesorgt werden.

HF2

Die Hawks sorgen im Play-Off-Halbfinale für einen Ausnahmezustand

"Kämpfen bis zum Ende. Werdet zur Legende. Für die Bayernliga. ESC." "Finale. Ooh." "Oh, wie ist das schön". Im Haßfurter Eisstadion herrschte am Sonntagabend gegen 21 Uhr Ausnahmezustand. Auf den Tribünen, auf denen knapp 1300 Eishockeyfans aus dem Singen und vor allem Staunen gar nicht mehr herauskamen, ebenso wie auf der Eisfläche, auf der sich wahre Jubelszenen abspielten. "Schuld" daran waren zum einen die Eisbären des ESV Burgau und noch ein bisschen mehr die Haßfurt Hawks. Sage und schreibe 21 Tore fielen im zweiten Playoff-Halbfinale zwischen beiden Kontrahenten, die sich einen Schlagabtausch lieferten, den es in der Geschichte des ESC Haßfurt zuvor noch nicht gegeben hatte.

Mit 11:10 behielten die Hausherren vor der Rekord Kulisse, darunter auch eine staatliche Anzahl von schwäbischen Fans, hauchdünn die Oberhand in einem wahren Eishockey-Spektakel und zogen – nachdem sie zwei Tage zuvor mit 4:2 in Burgau siegten – somit in die Endspielserie um die Bayerische Landesliga-Meisterschaft ein, die im Modus "Best-of-5" ausgetragen wird. "Klar, dass es am Ende so knapp ausgegangen ist, hätte nicht sein müssen", räumte Hawks-Angreifer Lucas Büchner nach der hochdramatischen Partie ein. "Aber wir stehen im Finale. Was will man mehr?", strahlte der 22-jährige und fügte hinzu: "Jetzt will ich das einfach nur noch genießen. Dann nächste Woche ordentlich trainieren und dann im Finale angreifen."

Büchner wird die Begegnung gegen Burgau wohl noch lange im Gedächtnis bleiben. Nicht nur, weil die Hawks nach Blitztoren von Tomas Pribyl und Dreifach-Torschütze Georg Lang bereits nach 15 und dann 46 Sekunden (!) mit 2:0 in Führung lagen. Auch, weil sie das wohl beste Drittel seit Jahren ablieferten und beim Stand von 6:1 beendeten. Doch die Schwaben gaben sich längst nicht geschlagen. Und es entwickelte sich in den verbleibenden 40 Minuten ein offener Schlagabtausch zwischen beiden Kontrahenten, der nichts für schwache Herzen war. Die Treffer fielen – obwohl es sich um eine Halbfinalpartie handelte – letztlich wie reife Früchte. Immerhin: Die Burgauer, die die Abschnitte zwei (3:5) und drei (2:4) für sich entschieden, kamen nach 1:7-Rückstand zwar immer näher heran und nahmen wenige Minuten vor dem Ende sogar zwei Mal ihren Torwart vom Eis, doch Haßfurt gab die mittlerweile auf ein Tor zusammengeschrumpfte Führung bis zur Schlusssirene nicht mehr aus den Händen. Allerdings war es schon eine Erlösung, als die 60 Minuten beendet waren. Und während sich alle Spieler auf Nicolas Hetzel stürzten, rissen die Zuschauenden ihre Arme in die Höhe und schüttelten nur noch ihre Köpfe. Der Hawks-Schlussmann selbst hatte wie schon am Freitag im Hinspiel wieder maßgeblichen Anteil am Erfolg, wenngleich er von einem "Sch…-Spiel für mich" sprach. "Zehn Gegentore. Einfach kacke. Aber ich sag mal: Gewonnen ist gewonnen. Am Ende fragt Niemand mehr, wie wir ins Finale gekommen sind. Hauptsache wir haben gewonnen". Hetzel, im Laufe der Saison oftmals zum "Spieler des Abends" gewählt, freut sich nun tierisch auf den Saisonhöhepunkt – obwohl er während der Runde schon am Erreichen des Ziels zweifelte. Erst gegen Ende, als die Mannschaft "stark zurückgekommen" sei, habe es für ihn wieder gut ausgeschaut. "Jetzt in den letzten vier, fünf Spielen waren wir sehr gut", gab er zu Protokoll.

Wer am kommenden Sonntag nun der Gegner ist, steht noch nicht fest. Nachdem sowohl der ERC Sonthofen als auch der EV Dingolfing jeweils ein Spiel gewonnen haben, findet am Freitagabend die entscheidende dritte Partie statt. Gewinnt Dingolfing, müssen die Hawks zuerst auswärts bei den Niederbayern antreten. Sollte sich Sonthofen durchsetzen, haben ESC-Kapitän Christian Dietrich und seine Teamkollegen Heimrecht gegen die Allgäuer.

SB HF1

Die Tür zum Finale steht für die Hawks nun schon gewaltig offen

„Wir haben uns gut vorbereitet“. So einfach kann eine Erklärung sein. ESC-Trainer Petr Sikora brachte es nach der Schlusssirene jedenfalls mit nur wenigen Worten auf den Punkt, warum die Haßfurter Hawks am Freitagabend glänzend in das Play-Off-Halbfinale beim ESV Burgau gestartet sind. Dank des 4:2-Sieges bei den Schwaben stellten Kapitän Christian Dietrich und seine Teamkollegen die richtigen Weichen für den Einzug in das Endspiel. Die 783 Zuschauenden, darunter rund 140 mitgereiste Schlachtenbummler aus dem Haßbergkreis, sahen laut Sikora eine tolle Partie zweier offensiv eingestellten Kontrahenten. „Sehr schnell und attraktiv“, urteilte der Tscheche, der die exzellente Haßfurter Defensivarbeit in seinem Statement hervorhob.

„In den Play-Offs muss man vor allem nach hinten gut arbeiten. Das haben wir mit Hilfe von Hetzi gemacht“, gab es zugleich wieder ein Sonderlob für den Goalie. Völlig zurecht, denn der „extrem starke“ Schlussmann Nicolas Hetzel hielt seinen Kasten bis zur 45. Minute sauber. Erst Mitte des letzten Drittels erzielte Manta Stankius den ersten Treffer für Burgau.

Da die Hawks zu diesem Zeitpunkt aber dank dreier Tore – davon das erste bei eigener Unterzahl – des ESC-Topscorers Jakub Sramek (2./30./39.) sowie dem wiedergenesenen Georg Lang (18.) bereits mit 4:0 in Führung lagen, sorgte der Anschluss nicht für Schnappatmung. Ebenso nicht, als Burgau, das zuvor seinen Torwart für einen weiteren Feldspieler vom Eis genommen hatte, in der 59. Minute nochmals auf 2:4 verkürzte.

Die Hawks waren am Freitagabend einfach zu sehr gewillt, den Sieg nicht mehr aus der Hand zu geben und ließen in den restlichen 75 Sekunden bis zur Schlusssirene nichts mehr Zählbares zu. „Ich glaube nicht, dass Burgau schlechter war als bei den ersten Spielen“, schrieb Petr Sikora den Erfolg seiner Mannschaft vor allem dem der Disziplin, dem Willen sowie einem überragenden Nicolas Hetzel zu, während sich auch Andreas Kurz gerade deshalb riesig über diesen gelungenen Start in die ganz heiße Phase der Saison freute.„Die Jungs haben aus den Fehlern in den ersten beiden Partien gegen Burgau gelernt. Das  war auch das Ziel. Wir haben es einfach gut herausgespielt“, machte der Abteilungsleiter deutlich. „Jetzt freuen wir uns auf Sonntag, wo wir gegebenenfalls den Finaleinzug perfekt machen.“ Bully ist dann um 18.30 Uhr.

Dann steht auch wie schon am Freitag der überraschend zurückgekehrte Lukas Kratschmer wieder auf dem Eis. Für den 22-Jährigen Angreifer, der nach seinem Handbruch Anfang Januar keine einzige Aufstiegsrunden-Partie bestreiten konnte, geht die Saison nach überraschend schneller Genesung doch noch in die Verlängerung. Im zweiten Play-Off-Halbfinale setzte sich der ERC Sonthofen überraschend mit 6:5 nach Penaltyschießen beim EV Dingolfing durch.

Halbfinal 1

Play-off-Start gegen Burgau: Die Hawks wollen es in zwei Spielen schaffen

Am Ende schafft es nur Einer. Ob der sportliche Aufsteiger in die Eishockey-Bayernliga aus Dingolfing, Sonthofen, Burgau oder Haßfurt kommt, steht frühestens am 19. März fest. "Bevor wir überhaupt vom Aufstieg reden, müssten wir das Halbfinale überstehen und das Finale für uns entscheiden. Lasst uns Schritt für Schritt machen und ins Finale einziehen und dann sehen wir weiter", will Christian Dietrich den Puck aber (noch) flach halten. Für den Haßfurter Kapitän ist das bisherige Abschneiden bereits ein großer Erfolg: "Wir haben zum zweiten Mal in Folge den Einzug ins Halbfinale und es unter die vier besten Teams der Landesliga geschafft. Darüber sind wir als Mannschaft natürlich froh", sagt der 31-Jährige, der am vergangenen Sonntag gegen Trostberg bereits sein 290. Spiel im Hawks-Trikot absolviert hat.

Und wie schon im Vorjahr beginnt für ihn nun die "Zugabe" – mit völlig offenem Ende. Sowohl beim Auswärtsauftritt an diesem Freitag in Burgau (20 Uhr) sowie im Rückspiel zwei Tage später im Stadion Am Großen Anger (Sonntag, 18.30 Uhr), werden die Karten neu gemischt. "Jetzt beginnt alles wieder von vorne. Es zählen nur zwei Siege, um ins Finale zu kommen".

Dabei spiele es "keine Rolle, ob man die auswärts oder zuhause einfährt." Aber ein Versprechen gibt der Angreifer: "Wir werden alles daran setzen, dies in zwei Spielen zu schaffen." Dass dieses Vorhaben gegen die schwäbischen Eisbären eine brutal schwere Aufgabe wird, darüber ist sich Christian Dietrich nicht erst nach den zwei bereits bestrittenen Vergleichen in der Meisterrunde im Klaren. Immerhin kassierten die Hawks in der Aufstiegsrunde im Burgauer Eisstadion eine 5:8-Niederlage. Und auch vor eigener Kulisse gingen sie trotz zweimaliger Führung beim torreichen 7:9 am Ende leer aus.

"Jeder im Team muss mehr als 100 Prozent geben", weiß er, dass nur eine deutliche Leistungssteigerung zum Erfolg führt. Außerdem dürfe man sich "keine individuellen Fehler und Strafen" mehr erlauben. "Wenn wir einfaches Eishockey spielen, das umsetzen, was der Trainer von uns verlangt und jeder seine Klasse zeigt, bin ich überzeugt, dass wir es schaffen", macht der Kapitän deutlich.

Einen großen Wunsch äußert er am Ende noch: "Wir als Team würden uns wirklich sehr darüber freuen, am Sonntag mit einer vollen Hütte im Rücken spielen zu können", hofft Dietrich auf zahlreiche Fans, "die uns dann zum Sieg pushen." Die Mannschaft habe es "natürlich gesehen" und zeigte sich etwas verwundert, dass in den wichtigen Partien gegen Waldkirchen und Trostberg "nicht so viele Zuschauer im Stadion waren. Wir dachten schon, dass mehr kämen". Dies soll sich nach seinen Vorstellungen gegen Burgau ändern. "Ich hoffe wirklich auf so viele Fans wie bei einem Derby."

Nachdem die Dauerkarten für die Play-offs keine Gültigkeit mehr haben, findet am Sonntagmorgen von 10 bis 12 Uhr im Hawks Inn ein Kartenvorverkauf für das Play-off-Halbfinale statt. Außerdem bitten die Vereinsverantwortlichen die Zuschauenden, frühzeitig ins Stadion zu kommen, um längere Warteschlangen an der Abendkasse zu vermeiden.

SB Waldkirchen

Den Hawks gelingt der Einzug in die Aufstiegs-Play-Offs

27.02.23

Der Einzug in die Play-Offs ist geschafft. Nachdem die Haßfurt Hawks am Freitag gegen die Waldkirchener Crocodiles deutlich mit 10:2 die Oberhand behielten, gab es zwar auch im zweiten Wochenendheimspiel zwei Tage später gegen die Trostberg Chiefs das im Vorfeld erwartete Erfolgserlebnis. Den knappen 4:3-Sieg gegen das Schlusslicht brachte Verteidiger Tomas Pribyl jedoch erst in der vierten Minute der Verlängerung unter Dach und Fach. Damit hat sich die Mannschaft von Trainer Petr Sikora im allerletzten Spiel gerade noch für die Playoffs qualifiziert. Und mit 23 Zählern hat sie den ERC Sonthofen aufgrund des besseren Torverhältnisses und des direkten Vergleichs noch auf Platz 4 und den Vorjahres-Halbfinalgegner SC Reichersbeuern sogar ganz verdrängt.

Am kommenden Freitag, 3. März, kann beim ESV Burgau nun ein weiterer Versuch gestartet werden, den ersehnten Aufstieg in die Bayernliga zu erfüllen. Das Rückspiel steigt am Sonntag, 5. März, ein eventuell nötiges 3. Spiel ist für Freitag, 10. März, in Burgau angesetzt. Beide Kontrahenten präsentierten sich als kampf- und vor allem äußerst willensstark. Während den Crocodiles aus dem bayerischen Wald am Freitag im Laufe der Partie aber mehr und mehr die Luft ausging und die Hausherren auch deshalb am Ende zehn Treffer erzielten, erwiesen sich die oberbayerischen Chiefs bis zum Ende als ebenbürtig. Selbst nach einem 1:3-Rückstand war Aufgeben für sie keine Option. Auch deshalb gelang den Gästen noch der Ausgleich (29./53.). Erst in der fünfminütigen Verlängerung, in der sich jeweils nur drei Akteure gegenüberstanden, markierte Tomas Pribyl auf Zuspiel seine Landsmannes Jakub Sramek den vielumjubelten Siegtreffer. Als "brutal" empfand nicht nur Nicolas Hetzel den letztlich hochspannenden Spielverlauf: "Mir ist so ein Stein vom Herzen gefallen, als Tomas das Tor geschossen hat", zeigte sich der zum "Spieler des Abends" gewählte Schlussmann, der sich wie schon am Freitag wieder einmal als "Fels in der Brandung" erwies, sehr erleichtert. "Man hat wieder einmal gesehen, dass jedes Spiel erst gespielt werden muss. Wir haben heute alles reingeworfen, aber auch Trostberg hatte einen brutal guten Torwart heute", lobte der 23-Jährige seinen Trostberger Gegenüber Maximilian Kruck, der eine frühere Entscheidung zu Gunsten der Hausherren verhinderte. "Die haben uns das Leben echt schwer gemacht. Aber am Ende zählen die zwei Punkte."

Natürlich freute sich am Ende eines nervenaufreibenden Wochenendes auch Petr Sikora über den geschafften Einzug in die K.O.-Runde. Mit der spielerischen Leistung der Mannschaft war er über weite Strecken unterdessen nicht wirklich einverstanden. "Ich habe eigentlich damit gerechnet, dass wir mehr Gas geben. Leider hat etwas die Konzentration gefehlt", machte der Tscheche deutlich. Trotzdem zweifelte er zu keiner Zeit daran, dass die Hawks das Ziel noch erreichen. "Ich war am ganzen Wochenende eigentlich positiv gestimmt und habe fest daran geglaubt, dass wir das hinkriegen."

GD Waldkirchen

Hopp oder Top: Für die Haßfurter Hawks geht es jetzt um alles

Dass die Entscheidung über die endgültige Zusammensetzung der vier Teams für die Play-offs zum Aufstieg in die Bayernliga "erst am letzten Spieltag" fällt, davon war Andreas Kurz von Anfang an überzeugt. Der Abteilungsleiter der Haßfurt Hawks wird mit seiner Einschätzung aber wohl recht behalten. Denn einzig der EV Dingolfing hat sich bereits sicher für die K.O.-Runde qualifiziert. Um die restlichen Plätze streiten sich an diesem, dem alles entscheidenden, Wochenende noch der ESV Burgau (2./22), der SC Reichersbeuern (3./22), der ERC Sonthofen (4./20), der ESC Haßfurt (5./18) sowie – wenn gleich nur mit Minimalchancen – die Germering Wanderers (6./17).

Und obwohl sich die Mannschaft von Haßfurts Trainer Petr Sikora aktuell wieder außerhalb der "Top 4" befindet, hat sie doch die besten Chancen auf den Einzug: Immerhin können die Hawks als einzige der potenziellen Kandidaten noch zwei Mal punkten, während etwa Reichersbeuern bereits alle seine Spiele absolviert hat und möglicherweise am Ende mit leeren Händen dasteht. Die restlichen Kontrahenten sind nur noch einmal im Einsatz. Dass Kapitän Christian Dietrich und Co. gegen zwei Kontrahenten antreten müssen, die beide definitiv aus dem Rennen sind, macht die Aufgabe freilich nicht leichter. Im Gegenteil: "Die können ohne jeglichen Druck befreit aufspielen. Ich bin überzeugt, dass beide Gegner zum Abschluss noch einmal alles in die Waagschale werfen und uns alles abverlangen", rechnet Sikora sowohl am Freitag gegen den Vorletzten, die Crocodiles aus Waldkirchen (9 Punkte), als auch am Sonntag gegen das Schlusslicht, die Chiefs des TSV Trostberg (6), mit "viel Arbeit".

Der Tscheche weiß, dass beide Begegnungen "keine Selbstläufer" werden und verweist etwa auf die überraschenden Siege von Waldkirchen in Reichersbeuern sowie vor allem in Burgau. "Wir dürfen Waldkirchen keinesfalls unterschätzen. Waldkirchen hat sich meiner Meinung zu oft unter Wert verkauft", blickt der 52-Jährige respektvoll auf die Aufgabe. "Und auch Trostberg hat drei seiner sechs Punkte in der Aufstiegsrunde gegen Burgau geholt." Auf der anderen Seite ist Sikora aufgrund der "tollen Moral" seiner Mannschaft auch optimistisch, am Ende zumindest auf dem vierten Platz zu stehen. "Ich weiß, was die Jungs können. Sie wissen es natürlich auch selbst. Ich bin mir sicher, sie werden alles dafür tun, das große Ziel zu erreichen." Die Niederlage gegen Burgau vor einer Woche sei für ihn "ein schmerzhafter Rückschlag" gewesen. "Aber die Jungs haben zwei Tage später in Germering große Moral bewiesen", lobt Petr Sikora sein Team für ihre Reaktion und fügt hinzu: "Wir haben uns noch zwei Möglichkeiten erarbeitet, die wir mit der Unterstützung unserer tollen Fans nutzen wollen."

Die ESC-Verantwortlichen erwarten jedenfalls am Freitag und Sonntag zwei Mal ein volles Stadion am Großen Anger. Für Sikora ist es unterdessen "vollkommen egal", dass den Hawks möglicherweise sogar nur ein Sieg am Wochenende für die Play-offs reichen würde, wenn Sonthofen seine Partie am Freitag gegen Spitzenreiter Dingolfing verliert. "Damit beschäftige ich mich nicht. Wir wollen es aus eigener Kraft schaffen und zwei Mal gewinnen."

SB Burgau

Die Haßfurter Hawks geben Platz vier wieder aus der Hand
21.02.23

"Wir hätten die Möglichkeit gehabt, uns in eine noch bessere Situation zu bringen. Das haben wir nicht geschafft und deswegen müssen wir jetzt die restlichen drei Partien gewinnen". Zumindest ein Drittel des Vorhabens, das Dominik Tobola nach der verlorenen Partie am Freitag gegen Burgau ausgegeben hat, setzten er und die restlichen Haßfurter Hawks am Faschingssonntag bereits um. Zwei Tage nach der enttäuschenden 7:9-Heimniederlage hielten sie jedenfalls dem Druck erstmals stand: Dank eines 6:3-Erfolges in Germering haben es die Haßfurter weiterhin selbst in der Hand, den Einzug in die Play-Offs zu schaffen. Eine ganz entscheidende Rolle spielte dabei ausgerechnet Daniel Vlach, an dessen Einsatz noch am Samstagabend wohl niemand glaubte: Der erst vor einigen Wochen zum Team gestoßene Tscheche erzielte die letzten drei der vier ESC-Treffer im Schlussdrittel.Und dies, obwohl der 28-Jährige am Freitag nach einem übertrieben harten Bandencheck früh vom Eis musste und mit dem Verdacht auf eine schwere Schulterverletzung ins Krankenhaus gebracht wurde. Doch Vlach, der "nur" eine starke Schulterprellung sowie eine leichte Bänderdehnung erlitt, biss – auch mit Hilfe von Schmerzmitteln – auf die Zähne und stellte sich in den Dienst der Mannschaft. "Super. Er war wirklich mitentscheidend", freute sich neben den knapp 100 Haßfurter mitgereisten Schlachtenbummlern auch Abteilungsleiter Andreas Kurz. Dass es keine hochklassige Partie zu sehen gab, spielte für die Hawks eigentlich nur eine untergeordnete Rolle. Spannend war es auf alle Fälle. "Jeder hat eigentlich auf die Fehler des Anderen gelauert", sagte Kurz und war froh, dass sich die Germeringer im letzten Abschnitt ein paar mehr Patzer erlaubten, die erst Vlach (49./54./55./) und zu guter Letzt Jakub Stramek (59.) ausnutzten.

Derweil war auch Dominik Tobola nach dem Heimauftritt gegen Burgau sehr enttäuscht. 612 Zuschauende sahen dabei eine Begegnung, in der den Hawks selbst eine zweimalige komfortable Führung sowie vor allem sieben erzielte Tore nicht zum Sieg langten.Schon fast pure Erleichterung war im Haßfurter Lager zu spüren, als Tobola noch vor der zweiten Pausensirene nach einem 4:1-Vorsprung und dann 4:5-Rückstand wenigstens wieder der 5:5-Ausgleich gelang (39.). Und es schien nach Wiederbeginn, als ob die die gesamte Mannschaft wieder zu alter Stärke wiedergefunden hat. Groß war der Jubel, nachdem erst Daniel Hora einige zuvor gemachte Patzer mit der 6:5-Führung wieder gut gemacht hatte und Tomas Pribyl mit seinem Treffer zum 7:5 erneut für einen Zwei-Tore-Vorsprung sorgte (47.). Dieser verhallte allerdings recht schnell und mündete letztlich in purer Enttäuschung.

GamedayESVBurgau

Der Hawks-Kapitän setzt auf die Unterstützung der Haßfurter Fans

Zwölf Punkte sind in der Aufstiegsrunde noch zu vergeben. Und wenn es nach Christian Dietrich geht, dann holen sich die Haßfurter Hawks (4./15) möglichst viele davon. Bereits am Wochenende sollen im Freitags-Heimspiel gegen den ESV Burgau (3./18) sowie am Faschingssonntag bei den Germering Wanderes (5./15) auch "mit der Unterstützung unserer Fans" weitere große Schritte Richtung Aufstiegs-Playoffs unternommen werden. Der ESC-Kapitän hofft  auf eine Fortsetzung der Positiv-Serie der zuletzt viermal siegreichen Mannschaft.

"Wir brauchen die Anfeuerung von außen, denn es wird eine ganz enge Kiste", verweist Dietrich, der in den Pflichtspielen der laufenden Saison bereits 21 Scorerpunkte (fünf Tore) erzielt und damit seinen persönlichen Rekord aus der Spielzeit 2015/2016 sowie aus dem letzten Jahr eingestellt hat, auf die aktuelle Tabelle. Er zeigt sich angesichts der letzten Wochen allerdings optimistisch, dass weitere sechs Zähler für das Guthabenkonto eingefahren werden können.

"Wir haben uns Gott sei Dank wieder zurückgespielt. Und wir sind zuletzt sehr gut damit gefahren, von Spiel zu Spiel zu schauen. Jetzt ist wieder alles offen", sagt der 31-Jährige. Zustimmung erhält er von seinem Trainer Petr Sikora, der natürlich weiß, dass sich die Hawks aufgrund ihrer Siegesserie, die mit dem 6:3-Heimsieg gegen Germering begonnen hat, in eine sehr gute Ausgangslage gebracht haben. Der Tscheche weiß aus seiner langjährigen Karriere als aktiver Spieler sowie als Trainer aber auch, dass es schnell auch wieder in die andere Richtung gehen kann. "Schon eine Niederlage am Wochenende würde uns wieder unter Druck setzen", macht er deutlich.

Auch deshalb soll bereits die Partie gegen den ESV Burgau gewonnen werden. Und in dieser liegt der Druck mehr auf der Seite der Eisbären, die zuletzt zwei bittere Niederlagen gegen Waldkirchen (6:9) und bei Spitzenreiter Dingolfing (11:3) kassierten. Bei einer weiteren Schlappe droht sogar ein Tabellenplatztausch mit den Hawks. "Burgau hat uns im Hinspiel mit 8:5 besiegt. Wir wissen also, wie gefährlich der Gegner ist. Aber die Jungs haben hoffentlich aus den Fehlern gelernt und wollen unbedingt Revanche", gibt sich Sikora deshalb "vorsichtig optimistisch" auf einen Heim-Dreier.

Und dann soll auch die "Faschingsfahrt" – die Mannschaft wird am Sonntag voraussichtlich von vielen Haßfurter Schlachtenbummern begleitet, die sich ab 10 Uhr zunächst bei einem Weißwurstfrühstück im Hawks Inn stärken – erfolgreich verlaufen. "Auch wenn wir schon drei Mal in dieser Saison gegen Germering gewonnen haben, werden die Karten wieder neu gemischt", glaubt Haßfurts Coach erneut an "viel Arbeit. Denn auch Germering hat in dieser Phase der Runde nichts mehr zu verschenken. Jede weitere Niederlage könnte das Aus im Kampf um die vier Play-off-Plätze bedeuten. Sollten die Hawks jedoch an ihre zuletzt gezeigten Leistungen trotz der personellen Probleme anknüpfen, ist er guter Dinge: "Ich glaube schon, dass wir am Wochenende wieder einen ganz großen Schritt machen werden."

Verzichten muss Petr Sikora neben Lukas Kratschmer (nach Handbruch Saison vorzeitig beendet) noch auf Dominik Finzel (Sehnenriss in der Wade). Ob Pascal Marx nach seinem Sehnenriss im Finger wieder dabei ist, wird sich kurzfristig zeigen. Michael Stach steht dagegen wieder zur Verfügung.

SB Sonthofen

Die Haßfurter Hawks haben sich auf Platz 4 der Aufstiegsrunden-Tabelle vorgekämpft und sind endgültig wieder ganz dick im Geschäft.

14.02.23

Sie haben es nach dem gelungenen „Doppelpack“ gegen den ERC Sonthofen 1999 nun vor allem selbst in ihren Händen, die Position zumindest zu halten und sich für die Aufstiegs-Playoffs für die Eishockeybayernliga zu qualifizieren. „Sehr schön. Hart erarbeitet, aber zwei Mal verdient gewonnen“, freute sich Trainer Petr Sikora angesichts des deutlichen 9:3-Erfolges vor heimischer Kulisse am Freitag sowie des hauchdünnen 2:1-Sieges bei den Oberallgäuern zwei Tage später.

Zumindest bis Mitte des zweiten Abschnittes sah es im Heimspiel gegen Sonthofen allerdings nicht danach aus, dass die Hawks am Ende als klarer Sieger vom Eis gehen. „Dass wir den Gegner ja fast schon abschießen, damit hat natürlich keiner gerechnet“, sagte er. „Aber man hat einfach gemerkt, dass wir als Team aufgetreten sind und das irgendwie alles geklappt hat, was wir versucht und auch gemacht haben“, fasste Kapitän Christian Dietrich nach harter Arbeit zusammen. Tatsache ist, dass sich die Gäste wie im Vorfeld vermutet als ebenbürtiger Gegner auf Augenhöhe erwiesen. Erst als Dominik Tobola im Zusammenspiel mit Landsmann Tomas Pribyl (der Tscheche erzielte in der 7. Spielminute auch das 1:0) beim aktuellen Spielstand von 2:2 die erneute Führung gelang (29.), waren die Weichen für den dritten ESC-Erfolg hintereinander gestellt. Und nur 46 Sekunden später nutzte zuerst Daniel Hora die „Erfolgsroute“ sehr zur Freude der restlichen Mannschaft sowie der knapp 500 Fans auf den Tribünen. Die wieder einmal dezimierte Mannschaft von Trainer Petr Sikora, in der neben Stürmer Michael Stach (angebrochene Nase) auch die Verteidiger Pascal Marx (Sehnenanriss im Daumen) und Lucas-Andreas Thebus sowie Torwart Luca Feitl (beide krank) fehlten, übernahm jetzt mehr und mehr das Kommando. Im vielleicht besten Mittelabschnitt seit langer Zeit  schraubten Jan Trübenekr und sein Sturmpartner Jakub Sramek das Ergebnis auf 6:2 in die Höhe (32./37.). Nachdem Sramek nur 14 Sekunden nach Wiederbeginn im Schlussabschnitt den siebten ESC-Treffer am Freitagabend markiert (41.) und Kapitän Christian Dietrich auf 8:2 erhöht hatte (42.), war die Niederlage für die Gelbschwarzen aus Sonthofen endgültig besiegelt.

 

Georg Lang setzte schließlich den Schlusspunkt zum 9:3 (52.), während David Mische für die Gäste zumindest zum dritten Mal ins Schwarze getroffen hatte (47.). Gemischte Gefühle während der Partie hatte Michael Stach, der „natürlich gerne mitgespielt“ hätte. „Das war schon ärgerlich“, sagte der 24-Jährige, der nach einem Stockschlag auf seine Nase beim Sieg in Trostberg pausieren musste. „Aber nächste Woche bin ich wieder dabei.“ Noch mehr allerdings freute sich Stach über den immens wichtigen „Dreier“. „Man hat schon gemerkt, dass die Jungs defensiv gut standen“, glaubte er im Verlauf des zweiten Drittels immer mehr an den Sieg der „am Ende zwar hoch, aber auch verdient“ gewesen sei. Andreas Beck attestierte den Hawks „eine „überragende Leistung, gerade im zweiten Drittel. Unsere Mannschaft hat gekämpft. Unsere Mannschaft will nach oben. Das merkt man“, freute sich der 33-jährige Marketing-Vorstand.

Noch ein bisschen mehr musste sie sich dann beim zweiten Aufeinandertreffen mit Sonthofen am Sonntagabend ins Zeug legen. Und sie tat es: „Alles rausgekratzt, alles weggekratzt. Und wenn die Abwehr einmal nicht entschärfen konnte, war der Nico zur Stelle“, bilanzierte der begeisterte Abteilungsleiter Andreas Kurz die hochspannende Partie zusammen. „Er hat wieder einmal überragend gehalten. Auch bei ihm müssen wir uns bedanken.“ Wenig verwunderlich war es freilich nicht, dass 647 Zuschauende, darunter wieder 35 am Ende völlig euphorische Haßfurter Schlachtenbummler, einen anderen Spielverlauf mit letztlich nur drei Treffern erlebten – davon aber Zwei für die Unterfranken: Nach einem torlosen ersten Abschnitt brachten erst Christian Dietrich (28.) und dann Daniel Hora (33.) das Ziel „6-Punkte-Wochenende“ schon näher. Zwar gelang Vladimir Kames für Sonthofen der 1:2-Anschluss (53.). Der Ausgleich gelang dank toller ESC-Verteidigung und einer überragenden Nummer 49 im Gehäuse nicht mehr – selbst nach der Herausnahme von ERCS-Schlussmann Fabian Schütze, der eineinhalb Minute vor der Schlusssirene sein Tor für einen weiteren Feldspieler räumte. „Da hatten wir einfach die Qualität in unseren Reihen, dass wir das Spiel nicht mehr aus den Händen gegeben haben“, strahlte Dietrich.

Gameday Sonthofen

Die Hawks gehen mit Vollgas in zwei weitere Endspiele

Von einem Endspiel zum nächsten: Die Haßfurter Hawks (6./9) können sich noch nicht mit dem bisher Erreichten zufriedengeben, wenn der Traum vom Aufstieg in die Bayernliga am Ende verwirklicht werden soll. Im Gegenteil: Um weiterhin im Rennen um den Einzug in die Play-offs zu bleiben, sind weitere Punkte unabdingbar. "Die Jungs müssen weiterhin Vollgas geben", betont Trainer Petr Sikora. Am Wochenende geht es zweimal gegen denselben Gegner, denn Kapitän Christian Dietrich und seine Teamkollegen bekommen es sowohl beim Heimspiel an diesem Freitag (19.30 Uhr) als auch zwei Tage später in ihrer bereits vorletzten Auswärtspartie mit dem ERC Sonthofen (4./14) zu tun.

Und weil die Oberallgäuer derzeit auf dem begehrten vierten Platz, der noch zur Qualifikation für die anschließende "K.-o.-Runde" berechtigt, stehen, werden auch sie jeweils hochmotiviert zu Werke gehen, um diesen zu verteidigen.

"Ich kenne Sonthofen zwar nur von den letzten Ergebnissen und der Tabelle her, aber das langt schon, um sich ein erstes gutes Bild zu machen", rechnet Sikora mit zwei "sehr harten und sehr engen Partien".

Neun Spiele haben die von Sikoras Kollegen Helmut Wahl und Spielertrainer Vladimir Kames trainierten Gelbschwarzen, die ihre Vorrundengruppe ebenso wie Haßfurt als Spitzenreiter beendeten, in der zweiten Saisonhälfte bereits bestritten. Und dabei sie gingen fünfmal als Sieger vom Eis – egal ob im heimischen Stadion mit seinen 2200 Plätzen oder auswärts.

Vor allem das vergangene Wochenende verlief überaus zufriedenstellend für die einstigen "Bulls" des ERC Sonthofen, der sich nach der Insolvenz der Spielbetriebs-Gesellschaft vor drei Jahren aus der Oberliga Süd zurückzog und einen Neubeginn in der Bezirksliga startete. Sowohl aus Trostberg (5:1) als auch aus Waldkirchen (7:2) wurden jeweils drei Zähler mit nach Hause genommen. Andererseits kassierten Vladimir Kames – gleichzeitig Topscorer im Team – und Co. unter anderem je zwei Niederlagen gegen Burgau und wurden in Dingolfing sogar zweistellig mit 1:10 aus der Halle geschossen.

"Ich schätze Sonthofen ähnlich gefährlich ein wie unsere Mannschaft", bezeichnet Petr Sikora die Siegchancen auf "50:50". "Vielleicht erweist es sich als Vorteil, dass wir zuerst ein Heimspiel haben. Mit unseren lautstarken Fans im Rücken glaube ich fest an den ersten erfolgreichen Schritt an diesem Wochenende", fiebert der 52-Jährige der Partie entgegen.

Er hofft, dass die Hawks mit dem möglicherweise dritten Sieg im Rücken "weiter Selbstvertrauen" für das zweite Aufeinandertreffen am Sonntag tanken. Die Motivation der Mannschaft bezeichnet er jedenfalls als "sehr hoch. Die Jungs wollen auch oder gerade wegen der bisher längsten Auswärtsfahrt der Saison mit einem weiteren Erfolgserlebnis wieder nach Hause fahren", betont der Tscheche angesichts der insgesamt über 700 Kilometer (Hin- und Rückfahrt) langen Reise.

SB Trostberg

Hawks haben sich gefangen: Ein weiterer Schritt in Richtung Play-Offs

​06.02.23

 

Es standen einige gesundheitlich angeschlagene Spieler im Kader. Trotzdem haben die Haßfurter Hawks am Sonntagabend die Auswärts-Hürde TSV Trostberg letztlich souverän übersprungen. "Das war eine gute Leistung", freute sich Christian Dietrich nach dem deutlichen 7:2-Erfolg bei den Chiefs. Als einen großen Vorteil empfand dabei nicht nur der Kapitän die äußeren Bedingungen im offenen Rainer Rosmanith-Stadion. "Es hat Gott sei Dank weder geregnet noch geschneit. Und das Eis war gut." Mehr als nur gut präsentierte sich zudem wieder Schlussmann Nicolas Hetzel, der sich nach der frühen 1:0-Führung der Unterfranken (Torschütze: Tobias Hertwich, 6.) als zuverlässiger Rückhalt erwies.

Und nachdem die Hausherren den Puck bei ihren Chancen nicht im ESC-Gehäuse unterbrachten, kassierten sie 18 Sekunden vor Ablauf des ersten Spielabschnittes noch den zweiten Gegentreffer: Dominik Tobola war an alter Wirkungsstätte für das 2:0 verantwortlich (20.). Doch erst als die ca. 35 mitgereisten Haßfurter Schlachtenbummler unter den 422 Zuschauern zum dritten Mal jubelten (Jan Trübenekr hatte auf 3:0 erhöht, 33.), war aus der Sicht von Christian Dietrich eine Vorentscheidung gefallen: "Da hat Trostberg eigentlich nur noch unfair agiert", ärgerte er sich über die teils übertriebene Gangart, die auch Michael Stach zu spüren bekam, der letztlich verletzt vom Eis musste. "Da hat man schon den Frust gemerkt."

Zumindest einen Vorteil hatten die Hawks aber deshalb: Sie bekamen, nachdem Dietrich bei einem Angriff kurz vor TSV-Torwart Johannes Käsmeier unsanft von den Füßen geholt wurde, einen Penalty zugesprochen. Daniel Vlach ließ sich die Chance nicht entgehen und erhöhte auf 0:5 (38.). Kurz zuvor markierte Alexander Stahl mit seinem 5. Saisontreffer bereits das 0:4 (35.). Dass Petr Dvorak zu Beginn des Schlussdrittels für das alte und neu Schlusslicht der Aufstiegsrunde auf 1:5 verkürzte (43.), verursachte bei den Hawks diesmal kein mulmiges Gefühl. Sie agierten am Sonntagabend zu souverän, um sich noch die Butter vom Brot nehmen lassen.

Die passenden Antworten hatten jedenfalls Dominik Tobola sowie Daniel Vlach (49./52.), die das Ergebnis auf 1:7 in die Höhe schraubten. Den Schlusspunkt setzte letztlich der Trostberger Wayne Grapentine, der mit seinem Tor zum 2:7 noch für eine kleine Ergebniskosmetik sorgte (58.). "Wir hätten einerseits noch viel höher gewinnen können. Auf der anderen Seite hatte auch der Gegner noch einige Möglichkeiten für ein engeres Ergebnis", sagte Dietrich, der sich sehr "über den Sieg", vor allem aber die drei Punkten freute. "Wieder ein kleiner Schritt in die richtige Richtung", urteilte Abteilungsleiter Andreas Kurz und fügte hinzu: "Mehr aber auch nicht. Jetzt geht’s weiter. Von Spiel zu Spiel denken."

Die ausgefallene Partie gegen den ESV Waldkirchen wird derweil am Freitag, 24. Februar, um 19.30 Uhr nachgeholt. Am kommenden Wochenende stehen für die Hawks aber zunächst Hin- und Rückspiel mit dem ERC Sonthofen, der derzeit Platz vier belegt, auf dem Spielplan.

GD Waldkichen/Trostberg

Wichtige Eishockey-Duelle: Was Michael Stach am Wochenende von sich und seinem ESC Haßfurt erwartet

03.02.23

 

"Der Sieg am Sonntag war auf alle Fälle wichtig für die Mannschaftsmoral. Daran müssen wir anknüpfen und von Spiel zu Spiel 100 Prozent geben", sagt Michael Stach vom ESC Haßfurt. In der nun anstehenden Sonntagspartie der Haßfurter Hawks (6. Platz/6 Punkte) in der Eishockey-Landesliga-Meisterrunde am Sonntag ab 17.30 Uhr in Trostberg (8./6) zählen für Stach nach dem Erfolg gegen Germering folglich nur weitere Erfolgserlebnisse. Die Freitagspartie gegen Waldkirchen gegen Waldkirchen wurde am Donnerstagabend von den Gästen "aufgrund zahlreicher Krankheitsfälle" abgesagt, wie ESC-Abteilungsleiter Andreas Kurz mitteilte.

Der 24-jährige Angreifer, der in dieser Saison meist mit Jan Trübenekr und dem nun wieder genesenen Jakub Sramek das Sturm-Trio der ersten Angriffsreihe bildet, ist nämlich wie seine Teamkameraden vom Erreichen der Play-offs Ende Februar überzeugt. "Wir alle glauben an den vierten Platz. Es ist nichts verloren, die Gruppe ist sehr eng", betont Stach und fügt hinzu: "Jeder kann gegen jeden gewinnen. Und wir haben in der Vorrunde bewiesen, dass wir gegen jeden gewinnen können." Mit der bisherigen Ausbeute von lediglich zwei Erfolgen und somit sechs Zählern in den bislang sieben Begegnungen in der Meisterrunde "sind wir natürlich nicht zufrieden".

Für ihn waren aber auch "unglückliche Niederlagen, wo wir teilweise die Drittel verschlafen haben und unkonzentriert waren", darunter. Bei ihrem fünften Gastspiel im offenen Rainer-Roßmanith-Eisstadion von Trostberg erwartet er wieder viel Arbeit. "Wir bekommen es mit einem guten Gegner zu tun, wo wir von Anfang an bei 100 Prozent sein müssen", ist sich Stach sicher, dass der aktuell punktgleiche Kontrahent ebenso Vollgas gibt. Immerhin haben die oberbayerischen Chiefs – ebenso wie die Hawks – noch die Möglichkeit auf einen der ersten vier Plätze. "Wir müssen konzentriert arbeiten. Wir müssen alle gut zurückarbeiten und hinten gut stehen, dann werden wir gute Chancen haben." Außerdem würde sein großer Wunsch weiter am Leben bleiben: "Mein sportliches Ziel ist natürlich der Aufstieg", sagt Stach und denkt gleichzeitig an seine Teamkollegen sowie vor allem an die zahlreichen ESC-Anhänger. "Ich würde es der ganzen Mannschaft und natürlich auch den Fans, die uns – egal, ob zuhause oder auswärts – immer unterstützen, sehr gönnen."

Und wie beurteilt er selbst seine Leistungen? "Naja, super zufrieden war ich mit mir nicht, weil ich teilweise nicht das gezeigt habe, was ich kann", zeigt sich der gebürtige Haßfurter mit seiner persönlichen Bilanz von insgesamt 20 Scorerpunkten (sechs Tore) in 21 Pflichtspielen durchaus selbstkritisch. Immerhin gehe seine Formkurve derzeit nach oben. "Schon vergangene Woche hatte ich ein sehr gutes Gefühl beim Training und das Spiel gegen Germering hat mir auch wieder Selbstvertrauen zurückgebracht. Daran muss ich anknüpfen für die restliche Saison", macht Michael Stach nach seinen vier Scorerpunkten in der Partie gegen die Wanderers deutlich. Und er investiert dafür viel Zeit und Energie, obwohl er auch beruflich derzeit recht eingespannt ist. "Ich mache gerade nebenbei meinen Techniker. Ist natürlich sehr zeitaufwendig – ich habe eine sechs bis sieben Tage-Woche mit Arbeit, Eishockey und Schule. Aber ich kriege das gut geregelt."

SB Germering

Ein Rückkehrer bringt die Haßfurter Hawks auf die Siegerstraße

30.01.23

Der erste Heimsieg in der Aufstiegsrunde und das Comeback von Jakub Sramek: Die mehr als 500 Fans der Haßfurter Hawks hatten am Sonntagabend im Stadion Am Großen Anger endlich wieder einmal Grund zum Feiern. Dass der klare 6:3-Erfolg gegen die mit nur zwölf Feldspielern angereisten Wanderers aus Germering letztlich hart erarbeitet werden musste und erneut spielerische Defizite offenbarte, war nicht nur für Trainer Petr Sikora nach dem Schlusspfiff erst einmal Nebensache.

Auch für Abteilungsleiter Andreas Kurz galt es, den Abstand nach oben nicht noch weiter zu vergrößern. Verständlich, dass für ihn "nicht nur ein Stein, sondern ein halbes Bergwerk vom Herzen gefallen" ist. "Jetzt sind wir in der Situation, wo wir nur auf die Punkte schauen", pflichtete ihm Petr Sikora bei. Es sei wichtig, dass seine Mannschaft weiter im Rennen im Kampf um einen "Top 4"-Platz ist. "Eigentlich ist es jetzt egal, wie wir die Siege heimbringen. Ziel ist einfach, jetzt in jedem Spiel drei Punkte zu holen."

Wie gut, dass sich Torjäger Jakub Sramek nach sechswöchiger Verletzungspause wieder das Hawks-Trikot überstreifen konnte. Dass der 29-Jährige von Anfang sehr zurückhaltend zu Werke ging und sich – wenn möglich – aus Zweikämpfen heraushielt, war dabei verständlich. Dass er aber nach wie vor seinen Torriecher besitzt, zeigte sich erstmals richtig in der 15. Spielminute: Nach toller Kombination mit Michael Stach und Jan Trübenekr netzte Sramek abgebrüht wie eh und je zur umjubelten 1:0-Führung ein. Dennoch brachte dies nicht die erhoffte Sicherheit bei den Haßfurtern, die sich bei den nachlässigen Germeringern sowie vor allem bei Schlussmann Nico Hetzel bedanken konnten, noch keine Gegentreffer kassiert zu haben. Einzig im Mitteldrittel sahen die Fans phasenweise die Hawks, wie in der Vorrunde. Während Tomas Pribyl (27.) und Michael Stach (29.) jeweils in Überzahl gegen sich nun immer wieder selbst schwächende Gäste erfolgreich waren, schraubte Jan Trübenekr das Ergebnis auf 4:0 in die Höhe (30.). Und selbst den Germeringer 4:1-Anschlusstreffer (31.), steckten die Hausherren ohne große Probleme weg.

Die lautstarken "nicht nachlassen Jungs, nicht nachlassen"-Appelle von Kapitän Christian Dietrich fruchteten jedenfalls schnell: Erneut krönte Trübenekr mit einem Doppelpack (32./34.) einen furiosen und lange nicht mehr in Haßfurt gesehenen Mittelabschnitt. "Das war eine Mischung aus von uns selbst dumm verursachten Strafzeiten und auch Strafzeiten, die man meiner Meinung nach nicht unbedingt geben muss", ärgerte sich Germerings Trainer Florian Winhart über die insgesamt sieben Hinausstellungen gegen seine Mannschaft alleine während der zweiten 20 Minuten, die zu immerhin zwei Gegentreffern führten. "Und auf der Strafbank gewinnst du keine Spiele."

Wer von den Zuschauenden allerdings auf weitere Zugaben der Hawks nach dem zweiten Seitenwechsel gehofft hatte, wurde enttäuscht. Immerhin: Teils haarsträubende individuellen Fehler wurden von den Oberbayern nur zwei Mal (45./46) bestraft. Auf der anderen Seite schafften es die Hausherren, die sich nach einer Auszeit wieder gefangen hatten, nicht mehr, weitere Tore zu erzielen. "Unser Selbstvertrauen und die Souveränität sind momentan nicht da", räumte Petr Sikora nach der Schlusssirene ein. "Das hängt mit den letzten Wochen zusammen. Der Kopf ist noch nicht ganz klar." Für ihn überwog am Sonntagabend der Sieg ("wir haben die Situation letztlich gut gemeistert"), und sein Blick richte sich auf Freitagabend: Beim Heimauftritt gegen den punktgleichen Tabellennachbarn ESV Waldkirchen müsse der nächste "Dreier" eingefahren werden.

GD Germering

Was Goalie Nicolas Hetzel für die magere Bilanz der Hawks verantwortlich macht

27.01.23
 

Ausreden kommen für ihn nicht infrage. Auch deshalb gibt es für Nicolas Hetzel auf die Frage, ob er das bisherige Abschneiden der Haßfurter Hawks in der Landesliga-Meisterrunde ebenfalls als "sehr unbefriedigend" empfindet, nur eine Antwort: "Ja", zeigt sich der junge Schlussmann nach den sechs absolvierten Partien ganz und gar nicht einverstanden mit dem Erreichten. Nicht nur, weil der souveräne Vorrundenmeister erst einen Sieg holte und er sowie Stellvertreter Luca Feitl währenddessen schon 32 Gegentreffer kassierten. Es ist vor allem die Art und Weise, wie sich die Mannschaft in diese sportliche Krise manövriert hat.

"Jetzt hatten wir ein kleines Tief nach den zwei Ausfällen, aus dem wir meiner Meinung nach aber wieder draußen sind", bezeichnet der 23-jährige Bergrheinfelder den ersten "Schock" nach der schweren und noch immer nicht abgeklungenen Schulterverletzung von Torjäger Jakub Sramek sowie dem Handbruch von Lukas Kratschmer als beendet.

"Wir wussten ja von Anfang an, dass das nicht leicht wird ohne die Zwei", räumt er ein. "Aber ich glaube, wir haben das Beste aus der Situation gemacht", verweist er etwa auf die Rückholaktion von Georg Lang sowie die Verpflichtung von Daniel Vlach. Doch ausgerechnet jetzt verspüre die ganze Mannschaft "Druck von allen Seiten. Und damit richtig umzugehen, tun wir uns grad schwer."

Immerhin: Vorzeitig die Flinte ins zu Korn werfen ist für Nicolas Hetzel, der sich in der Vergangenheit gerade bei engen Partien oft als zuverlässiger Rückhalt erwiesen hat, keine Option. Im Gegenteil: Wie Trainer Petr Sikora, "und natürlich die ganze Mannschaft", glaubt er weiterhin an das Erreichen des 4. Platzes und somit den Einzug in die Halbfinal-Playoffs.

"Keiner von uns steckt den Kopf in den Sand, bevor nicht das letzte Spiel gespielt ist", gibt er sich kämpferisch und optimistisch zugleich. Und nach dem spielfreien Freitag soll am Sonntagabend im Heimspiel gegen die Germering Wanderers (2./12, 19.30 Uhr) die Aufholjagd endlich gestartet werden.

Damit nicht nur die ESC-Fans im dritten Heimspiel wieder einmal einen Sieg bejubeln können, bedarf es seiner Meinung nach allerdings einiger Änderungen: "Ich hoffe sehr auf unser defensives Verhalten, ganz speziell die Zuordnung im eigenen Drittel", verweist Hetzel nur ungern auf das letzte Auswärtsspiel in Burgau. "Wenn man auswärts fünf Tore schießt, sollte das in aller Regel für einen Sieg reichen." Zum anderen warnt er eindringlich vor den Gästen, auch wenn diese bereits zwei Mal gegen die Hawks den Kürzeren zogen. "Wir dürfen uns auf keinen Fall auf den letzten Erfolgen ausruhen. Im Gegensatz zu uns läuft es bei Germering besser und sowas kann durchaus spielentscheidend sein", sagt er.

Insgesamt hofft Nicolas Hetzel nach einem Erfolg wieder auf ein ruhigeres Fahrwasser. So wie in der Vorrunde. Da sei "einfach alles harmonischer" gewesen. "Wir haben gewonnen, dadurch waren alle glücklich. Egal ob Trainer, Vorstand, Mannschaft oder Fans." Dies habe sich aktuell geändert, bedauert Haßfurts Nummer 1 und verweist auf "schlechte Trainingseinheiten, einerseits vom Trainingsinhalt, andererseits vom Engagement der Mannschaft." Die "Einstellung" und das "Engagement, egal ob on- oder off-ice", müsse sich wieder in die andere Richtung drehen.

SB Dingo

Pleiten-Wochenende sorgt für lange Gesichter bei den Hawks
23.01.23

Der Blick für die Haßfurter Hawks nach ganz oben wird allmählich immer verschwommener. Nach den zwei weiteren Niederlagen in der Landesliga-Meisterrunde gegen Dingolfing (4:7) und beim ESV Burgau (5:8) beträgt der Abstand zur Spitze der auf den letzten Rang abgerutschten Mannschaft von Trainer Petr Sikora mittlerweile zwölf Zähler. Zumindest Platz vier ist nur sechs Punkte entfernt und noch aus eigener Kraft erreichbar.Was natürlich nichts an der derzeitigen Situation beim souveränen Vorrundenmeister ändert. "Ja, wir spielen im Moment nicht gut", so der sehr enttäuschte Petr Sikora nach dem bereits zweiten Doppel-Pleiten-Wochenende in der Aufstiegsrunde. "Wir machen oft grobe Fehler", bedauert er und verweist zunächst auf die zwar korrekte, gleichzeitig aber unnötige Heimschlappe gegen die Isarrats.

Zweifelsohne übte Dingolfing von Beginn an viel Druck auf das von ESC-Tor aus. Doch dazu bekamen die Gäste unfreiwillig Hilfe in Form individueller Fehler, nicht nur beim ersten Gegentreffer zum 0:1 (6.). Erst beim Stand von 0:3 keimte unter den 754 Zuschauenden, die für eine neue Rekordkulisse in der Saison sorgten, dann leichte Hoffnung auf, als Jan Trübenekr erfolgreich war (29.). Letztlich zogen die Gäste aber bis zum Ende des Mitteldrittels auf 1:5 davon. Die Treffer von Daniel Vlach, Jan Trübenekr und Kapitän Christian Dietrich (41./51./55.) konnte der aktuelle Spitzenreiter entweder gleich oder mit etwas Verzögerung beantworten. Und nach einer Auszeit kurz vor dem Ende brachte Dingolfing mit einem Empty-Net-Goal den "Dreier" endgültig unter Dach und Fach (60.).

Als "Sonntagsausflug zum Vergessen" bezeichnete Abteilungsleiter Andreas Kurz die Fahrt und den sonntäglichen Auftritt in Burgau. Nach einer durchaus ansehnlichen Anfangsphase kassierte Nicolas Hetzel den ersten Gegentreffer des Abends (7.). "Danach hat man direkt wieder gemerkt, dass die Unsicherheit in der Mannschaft zurückgekehrt. Woran dies liegt? Da bin auch ich momentan etwas ratlos", räumte Kurz ein. Mit dem Rückstand begann jedenfalls wieder das Spielchen vom Freitag: die Eisbären erzielten weitere Treffer, Haßfurts Daniel Vlach ließ mit seinem 3:1 (18.) kurz Hoffnung aufkeimen. Und es stand es nach zwei Dritteln bereits 7:3, als Jan Trübenekr (50.) und nach einer Auszeit Tomas Pribyl (57.) – Nicolas Hetzel hatte seinen Platz freigemacht – die längst mit geänderten Reihenzusammenstellungen agierenden Hawks bis drei Minuten vor dem Ende nochmal auf 7:5 heranbrachten.Wie schon am Freitag setzte aber der Gegner den Schlusspunkt." Das war leider immer wieder ein Schlag auf die Psyche. Immer, wenn wir gedacht haben, wir sind wieder dran, haben wir noch ein Gegentor bekommen", fordert Kurz jetzt unter der Woche jetzt "Tacheles. Keine lockeren Gespräche. Jetzt muss die Kuh beim Namen genannt werden."

"Solange wir eine Chance habe es zu schaffen, glaube ich daran, dass wir Platz vier noch erreichen", ist Petr Sikora von einer Kehrtwende noch überzeugt. Insgesamt haben die Hawks in den nächsten Wochen noch acht Gelegenheiten. Eigentlich müssten alle acht dreifach genutzt werden, um am Spiel "Aufstieg in die Bayernliga" weiterhin teilnehmen zu können.

GD Dingoling

Thomas Heinisch: Hoffen und Bangen hinter der Haßfurter Eishockey-Bande

Thomas Heinisch war am Sonntagabend verständlicherweise gut gelaunt und vor allem erleichtert. Ebenso wie Trainer Petr Sikora und natürlich die Spieler auf der Rückfahrt der Haßfurt Hawks Richtung Heimat. Heinisch, seit dem Tod von Herbert Lutz 2018 neben seinen Kollegen Sebastian Brehm und Abteilungsleiter Andreas Kurz quasi der "Chef"-Betreuer der Hawks aktiv, freute sich sehr über den 6:1-Erfolg in ESV Waldkirchen. "Dort hat einfach jeder einzelne Spieler an sich geglaubt und bis zum Schluss gekämpft", nennt er einen Grund für den wichtigen "Dreier". Den zweiten schließt er sofort an: "Nico Hetzel hat uns über weite Strecken im Spiel gehalten", lobt er den jungen Schlussmann der Hawks.

Natürlich weiß der 54-Jährige, hauptberuflich als Einsteller im Drei-Schichtbetrieb im Einsatz, dass mit diesem ersten Sieg lediglich der erste Schritt in Richtung "Platz 4" der Meisterrunde geschafft wurde und Kapitän Christian Dietrich und Co. "am Wochenende ihren Aufwärtstrend bestätigen müssen." Leichter gesagt, als getan. Zum zweiten Heimspiel gastiert am Freitag (19.30 Uhr) immerhin der aktuelle Tabellenführer der Landesliga-Meisterrunde im Stadion am Großen Anger, der EV Dingolfing (1./9). "Dingolfing ist für mich mit das stärkste Team in der Aufstiegsrunde", zeigt Thomas Heinisch großen Respekt vor den Isarrats, die bereits das Hinspiel gegen Haßfurt mit 6:4 für sich entschieden und auch in Burgau (4:8) sowie zuletzt sogar zweistellig gegen Sonthofen (10:1) die Oberhand behielten.

Und leichter wird das Auswärtsspiel der Hawks am Sonntagabend beim Tabellennachbarn ESV Burgau 2000 (3./3, 18 Uhr), in der Vorrunde Zweiter hinter Sonthofen, vermutlich auch nicht. "Burgau ist für mich schwer einzuschätzen", hofft Heinisch trotz allem auf einen weiteren Erfolg. Insgesamt rechnet er erneut mit "zwei sehr schweren Spiele, wie alle in der Aufstiegsrunde." Mit einer ähnlichen Leistung wie in Waldkirchen sei es "realistisch", zwei weitere harte Nüsse zu knacken.

Warum hat es seiner Sicht eigentlich in den ersten drei Partien nicht geklappt, obwohl die Haßfurter doch fast alle Hindernisse – zumindest in der Vorrunde – fast problemlos aus dem Weg geräumt hatten? "Reichersbeuern und Dingolfing sind wahrscheinlich die besten Mannschaften in dieser Aufstiegsrunde", meint Heinisch.

Hinzu kämen die Ausfälle von Jakub Sramek und Lukas Kratschmer, "zwei ganz wichtige Spieler." Diese seien durch die Verpflichtungen von Georg Lang und zuletzt Daniel Vlach aktuell wieder kompensiert. Es dauere aber einfach, bis sich Neuzugänge mit der Mannschaft eingespielt hätten.

Knapp zehn Stunden pro Woche verbringt Thomas Heinisch derweil in der Eishalle. Außerdem noch viele weitere Stunden bei den Spielen. Und nicht zu vergessen die Auswärtsfahrten. "Reichersbeuern und Dingolfing zusammengerechnet zirka 30 Stunden", sagt er. Dennoch: dem Haßfurter, der sich unter anderem um die Ausgabe der Ausrüstung, der Tapes oder der Trinkflaschen kümmert, ebenso um Spielerpässe und Meldebögen bei Spieltagen, gefällt sein zeitaufwendiges Hobby: "Es macht Spaß, Teil des Teams zu sein. Wir haben zusammen viel Spaß in und außerhalb der Kabine".

SB Reicherseuern/Waldkirchn

Erster Sieg im vierten Spiel der Aufstiegsrunde: Die Hawks können doch noch gewinnen
16.01.23


"Gott sei Dank", schnaufte nicht nur Andreas Kurz am Sonntagabend kräftig durch. Auch die gut 30 mitgereisten Fans der Haßfurter Hawks waren sichtlich erleichtert, dass es endlich geklappt hatte: Nach zuvor drei Pleiten gewann die Mannschaft von Trainer Petr Sikora im vierten Spiel der Aufstiegsrunde mit 6:1 beim ESV Waldkirchen. "Ich hoffe jetzt mal, dass dieser sogenannte gordische Knoten geplatzt ist für den Rest der Aufstiegsrunde", sagte der ESC-Abteilungsleiter.

Spätestens im Schlussdrittel, als die Tore-Gala von Jan Trübenekr begann, war die schmerzhafte 3:5-Heimniederlage zwei Tage zuvor im Rückspiel gegen Reichersbeuern vergessen. Nach Treffern von Daniel Hora (20.) und Dominik Tobola (29.) sowie dem 1:2-Anschlusstreffer (31.) schoss der Tscheche quasi den Frust der ganzen Mannschaft von der Seele. Mit einem "Viererpack" innerhalb von zehn Minuten (gleich zweimal 48. sowie 53./58.) setzte er das Vorhaben der Hawks in beeindruckender Art und Weise um. "Man hat von Anfang an gemerkt, dass dieses Spiel nicht nur auf dem Eis stattfindet, sondern auch ganz viel in den Köpfen. Der Wille, endlich den ersten Sieg einzufahren, war von der ersten Sekunde an zu spüren", freute sich Kurz.

Lob gab es von Trainer Petr Sikora zudem für Schlussmann Nicolas Hetzel: "Der Gegner hatte ein paar sehr gefährliche Chancen, unter anderem ein paar Alleingänge. Der Nico hat sehr gut gespielt." Entscheidend fand Sikora allerdings die Abgebrühtheit von Jan Trübenekr bei dessen Doppelpack in der 48. Minute, als er eine Überzahlsituation innerhalb von 36 Sekunden zwei Mal eiskalt ausnutzte. "Das hat die Jungs beruhigt. Danach haben wir wieder unser Eishockey gespielt."

Gekämpft hatten die Hawks auch schon am Freitag. Dennoch kassierten sie gegen Reichersbeuern im mittlerweile fünften Vergleich innerhalb der letzten zehn Monate zum vierten Mal eine Niederlage. "Wir haben es selber aus der Hand gegeben", sagte Kapitän Christian Dietrich verärgert. Er ärgerte sich vor allem über die letzten fünf Minuten der Partie, als die Hawks "wieder einmal durch individuelle Fehler" die ersten drei wichtigen Punkte für ihr noch leeres Guthabenkonto aus der Hand gaben. Als Daniel Hora den 2:2-Ausgleich erzielt hatte (47.) und Teamkollege Jan Trübenekr wenige Minuten später die Partie zum zweiten Mal auf Sieg drehte (51.), waren die 624 Zuschauenden aus dem Häuschen. "Da haben wir ja so einen Druck ausgeübt. Das war ja der Wahnsinn", machte Dietrich deutlich. "Es wäre vielleicht nicht schlecht gewesen, wenn dann noch eines hinterher gefallen wäre." Tat es aber nicht. Vielmehr drehten die Gäste das Ergebnis erneut in die aus Haßfurter Sicht falsche Richtung. Der fünfte Treffer für Reichersbeuern (59.) fiel nicht mehr ins Gewicht: ESC-Torhüter Nicolas Hetzel hatte zu diesem Zeitpunkt bereits seinen Kasten für einen weiteren Feldspieler verlassen.

Derweil feierte Daniel Vlach, der von der 1b-Mannschaft des EHC Straubing aufgrund einer Privatinitiative überraschend verpflichtete Neuzugang der Haßfurter, einen guten Einstand. Die schnelle 1:0-Führung, für die der 28-jährige Tscheche (er stürmte bereits in Pegnitz und in Amberg) nach zuvor lediglich drei Trainingseinheiten verantwortlich war (4.), schockte die Gäste aber keineswegs.

GD Reichersbeurn

Hawk-Neuling Lukas Gref glaubt fest an den Aufstieg in die Bayernliga

13.01.23

Woran es gelegen hat und was falsch lief? "Den Jungs haben, glaube ich, die Beine gefehlt", benennt Lukas Gref einen Grund, warum der Haßfurter Auftakt in die Meisterrunde der Eishockey-Landesliga in die Hose ging und in den ersten beiden Partien keine Punkte eingefahrenen wurden. Dingolfing und Reichersbeuern hätten die Hawks "überlaufen" und diese seien "zu spät aufgewacht", fügt der 24-Jährige hinzu. Am Wochenende sollen nun aber die Weichen wieder in die richtige Richtung gedreht werden.

Der Verteidiger glaubt für den ersten Heimauftritt nach fünf Wochen am Freitagabend fest an eine erfolgreiche Revanche im Rückspiel gegen den SC Reichersbeuern. Und auch beim ebenfalls noch punktlosen ESV Waldkirchen sollen nach der 5:8-Niederlage zum Abschluss der Vorrunde im Dezember die Punkte diesmal mit nach Hause genommen werden. Der aktuell in Coburg lebende Lukas Gref warnt aber gleichzeitig vor den Gegnern und fordert von sich und seinen Mitspielern wieder Einsatz von der ersten bis zur letzten Sekunde: "Das ist Playoff-Hockey. Das muss uns klar sein. Jedes Spiel wird ein Kampf und wir müssen jetzt mit Herzblut um jeden Meter fighten", betont der gebürtige Krefelder.

Bei den dortigen "Pinguins" begann er mit fünf Jahren auch das Eishockeyspielen. Bis er von 2011 an eine mehrjährige Zwangspause einlegen musste. "Da es aber ohne Eishockey nicht ging, wechselte ich nach Neuss und spielte dort für zwei Jahre", macht Gref deutlich. Für seine Ausbildung zog er 2019 dann nach München und spielte für zweieinhalb Jahre für den ESC Geretsried. Beruflich ist Lukas Gref seit ein paar Monaten nun hauptberuflich als Notfallsanitäter im Rettungsdienst rund um Coburg im Einsatz. "Ich will in den nächsten Jahren erst einmal hierbleiben", strebt er ab Oktober zusätzlich ein Architekturstudium an. "Und da bietet sich Haßfurt natürlich bestens an", hofft der Wahl-Franke auf eine Fortführung seines sportlichen Hobbys bei den Hawks.

Zwar bestritt Gref seit seiner "Premiere" Anfang Dezember 2022 erst wenige Partien für den Landesligisten, aber eines war ihm schnell klar: "Das Niveau ist hoch und jeder im Team will gutes Eishockey spielen und gewinnen. Das macht ehrlich viel Spaß", hat er seine Entscheidung pro Haßfurt nicht bereut. "Mir gefällt es echt gut", lautet sein erstes Fazit.

In den nächsten Wochen möchte er mit guten Leistungen "natürlich" zum Ziel der gesamten Mannschaft beitragen: dem Aufstieg in die Bayernliga. "Wenn nicht das ganze Team daran glaubt, dann wird das auch nichts. Solange der Spaß nicht verloren geht, steht dem aber nichts im Wege", ist der 24-Jährige von der vorhandenen Chance überzeugt.

Am Ende fällt Gref unterdessen doch noch ein Nachteil seines Engagements bei den Hawks ein: die Pendelei zwischen Coburg und Haßfurt. Warum? Weil er mit dem Zug fährt, "nachdem ich kein Auto habe", lacht der sympathische Defensivspezialist. Eine Stunde Hinfahrt und aufgrund der für ihn unvorteilhaften Verbindung sogar 134 Minuten – wenn alle Züge pünktlich sind – zurück nach dem Training, "sind halt einfach lang. Aber es gibt ja so viele andere Dinge, die einfach Spaß machen", nimmt er diese zusätzliche Anstrengung gerne in Kauf.

SP Reichersbeuern

Zwei Nullnummern zum Auftakt:

Den Start in die Meisterrunde hat der ESC Haßfurt verbockt

10.01.23

Holten sie im Vorjahr zum Start in die Aufstiegsrunde zumindest vier Punkte nach jeweiligen Erfolgen nach Penaltyschießen, gingen die Haßfurter Hawks am ersten Meisterrunden-Wochenende der Saison 2022/2023 gänzlich leer aus. Sowohl am Freitagabend beim SC Reichersbeuern (5:3) als auch am Sonntagabend beim EV Dingolfing (6:4) wurden die langen Fahrten nicht belohnt.

Für Petr Sikora war der sportliche Auftakt ins neue Jahr zwar "sehr unbefriedigend." Von einer Vorentscheidung nach zwei Partien wollte der ESC-Trainer aber nichts wissen. Er richtet seinen Focus nun auf die kommenden Partien: sowohl beim Rückspiel gegen Reichersbeuern an diesem Freitag als auch zwei Tage später in Waldkirchen solle der Schalter unbedingt umgedreht werden. "Da müssen zwei Siege her", machte der Tscheche deutlich.


Auch Abteilungsleiter Andreas Kurz empfand die Niederlagen als sehr ärgerlich: "Aber das hat meiner Meinung nach noch nichts zu sagen. In Summe ist noch nichts verloren. In dieser Gruppe kann wirklich Jeder Jeden schlagen. Es wird bis zum Ende spannend bleiben." Tatsache ist, dass die Hawks auch bei ihrem zweiten Auftritt in der Dingolfinger Marco Sturm-Eishalle das Nachsehen hatten. "Drei individuelle, dumme Fehler" (Kurz) führten zu drei Gegentoren. Und trotz eigener Chancen in Überzahl lagen die Hausherren bis zur 46. Minute mit 6:1 in Führung.

Jan Trübenekr sowie Lukas Gref sorgten dann mit ihren drei Treffern (47./54./55.) zumindest noch für ein achtbares Ergebnis. "Wir sind erst im letzten Drittel richtig aufgewacht. Das war leider zu spät", bezeichnete Andreas Kurz die ersten 40 Minuten als "nicht so gut von uns. Das hat irgendwie nicht zusammengepasst."

Ebenso erwies sich Reichersbeuern zwei Tage zuvor wieder einmal als "der erwartet starke Gegner". Für Kurz war der Tabellendritte der Vorrundengruppe B aber "nicht besser. Sie waren einfach effektiver", machte der 53-Jährige deutlich. "Die haben aus ihren Chancen einfach mehr gemacht als wir."

Zustimmung erhielt er von Petr Sikora: "Wir haben nervös angefangen und dann gemerkt, dass da doch was geht", ergänzte der Hawks-Trainer. Denn nach dem Anschluss bei eigener Unterzahl durch Dominik Tobola (35.), blieben die Gäste weiter am Drücker. Sein tschechischer Landsmann Jan Trübenekr schaffte noch vor der zweiten Pausensirene das 3:2 (37.), ehe er Tobola den Puck in der nun völlig offenen Begegnung fünf Minuten vor der Schlusssirene servierte und dieser zum 3:3-Ausgleich einnetzte (55.). Reicherbeuerns Lukas Stauffert machte aber mit der erneuten Führung für den SC noch einen Strich durch die Rechnung (58.). Dass die Hawks noch den fünften Gegentreffer kassierten, spielte keine Rolle mehr: Sie hatten zu diesem Zeitpunkt Torwart Nicolas Hetzel für einen weiteren Feldspieler vom Eis genommen.

Derweil stand mit Georg Lang überraschend ein altbekannter Haudegen in den beiden Partien im ESC-Kader. Der frischgebackene Papa wollte nach seinem Weggang Ende November 2021 zu seinem Heimatverein Schweinfurt eigentlich kürzertreten beziehungsweise ganz aufhören. Dass der 32-Jährige, der ab der Saison 2015/2016 sechs Jahre für Haßfurt stürmte, seinen "Ruhestandsplan" nun vertagt, freut auch Andreas Kurz: "Nach den Ausfällen von Lukas Kratschmer und Jakub Sramek hilft es uns natürlich ein bisschen, dass wir so einen erfahrenen Spieler dazu bekommen haben."

Gameday SC Reichrsbeuern

Jetzt wird es ernst: Die Haßfurter Hawks starten in die Aufstiegsrunde zur Bayernliga

05.01.23

Auch Lucas-Andreas Thebus musste nach der Bekanntgabe der Termine für die am Wochenende beginnende Aufstiegsrunde der Eishockey-Landesliga erst einmal schlucken. "Es wäre besser gewesen, auch ein Heimspiel zu haben. Denn mit unseren Fans im Rücken sind wir zuhause die Saison ungeschlagen", betont der Verteidiger der Haßfurter Hawks. Es wäre nicht nur für ihn "ein leichterer Start gewesen. Umso wichtiger ist es jetzt, auswärts gleich die Punkte einzufahren."

Gleich zweimal müssen er und seine Teamkollegen zum Auftakt längere Fahrten auf sich nehmen. Und gleich zwei Mal hängen die Trauben für den Vorrundensieger der Gruppe A recht hoch: Sowohl beim SC Reichersbeuern an diesem Freitag (19.30 Uhr) als auch am Sonntagabend beim EV Dingolfing (18 Uhr) wird es wohl sehr anstrengend werden.

"Es ist gleich ein hartes Programm", räumt der 26-Jährige ein. Er ist aber gleichzeitig der festen Überzeugung, dass es eigentlich egal ist, auf wen man in der Aufstiegsrunde zuerst trifft. "Es wird keine leichten Gegner mehr geben. Man muss jeden Punkt hart erkämpfen. Wir sind motiviert und bereit dafür", gibt sich Lucas-Andreas Thebus sehr optimistisch hinsichtlich eines guten Starts. "Das sind natürlich gleich zwei starke Gegner", beurteilt er das Leistungsvermögen von Reichersbeuern und vor allem von Dingolfing. Gegen die am Ende zweitplatzierten Isarrats lieferten sich die Haßfurter schon in der Vorrunde zwei völlig unterschiedliche Schlagabtausche. "Dort hatten wir im Hinspiel noch Schwierigkeiten nach der kurzen Saisonvorbereitung", erinnert er sich nur ungern an die 3:7-Klatsche in der Marco Sturm-Eishalle der Niederbayern. "Aber im Rückspiel hat man gemerkt, dass wir besser eingespielt waren und so klar mit 5:2 gewinnen konnten. Ohnehin sei "die Abstimmung in der Mannschaft jetzt gut, die uns am Saisonanfang noch etwas gefehlt hat."

Reichersbeuern sei natürlich aus der Ferne "schwerer einzuschätzen." Tatsache ist, dass die Mannschaft, die nach dem Gewinn der Finalserie gegen Haßfurt im vergangenen März auf den Bayernliga-Aufstieg verzichtete, in der Vorrundengruppe B hinter Sonthofen und Burgau Platz 3 belegte. In 16 Partien kassierte Reichersbeuern sechs Niederlagen, zu Hause aber lediglich zwei. "Im letzten Jahr waren es drei knappe Spiele, und auch dieses Jahr erwarte ich sie wieder stark." Es sei aber wichtig, nicht mehr zurückzuschauen. "Wir müssen uns jetzt auf unser Spiel fokussieren. Wir haben in der Vorrunde gezeigt, dass wir jeden Gegner schlagen können. Wir müssen als Team zusammenarbeiten, so können wir alle schlagen", sagt Thebus selbstbewusst.

Wohin die Reise in diesem Jahr führt, könne er nicht sagen. Ziel der Hawks sei es, bis spätestens 26. Februar einen Platz unter den ersten Vier erreicht zu haben, um sich für die Play-Offs zu qualifizieren. Diese starten dann am 3. März mit dem Halbfinale (Modus: Best-of-3) sowie am 12. März mit der Finalserie (Best-of-5).

Und gerade bei den Play-offs könne er keine Prognose abgeben. Zunächst stünde freilich die "Gruppenphase" im Blickpunkt. Tagesform und natürlich die jeweilige Zusammensetzung der Mannschaft spiele hierbei eine große Rolle.

Diesbezüglich schmerze der aktuelle Ausfall von Torjäger Jakub Sramek "natürlich sehr. Jakub ist eine verlässliche Stütze der Mannschaft. Umso mehr müssen wir als Mannschaft enger zusammenrücken", betont er und fügt hinzu: "Wir haben auch letztes Jahr gezeigt, dass wir mit wenig Leuten starke Gegner wie Dingolfing schlagen können. Wir alle drücken ihm die Daumen für eine schnelle Genesung, dass er uns bald wieder mit uns spielen kann." 

Der Wunsch nach einer schnellen Genesung erreicht indes auch Lukas Kratschmer. Der Hawks-Stürmer hat sich die Hand gebrochen, dass er in dieser Saison noch einmal ins Geschehen eingreifen kann, ist eher unwahrscheinlich.

SB Waldkircen

Die Haßfurter Hawks waren schon bei der Anfahrt im Weihnachtsurlaub
27.12.22

Ob es mit dem bekannten Reim mit der "Fahrradkette" anders gelaufen wäre, sei dahingestellt. Offensichtlich war aber, dass sich das Fehlen von Jakub Sramek (verletzt), Dominik Tobola (privat verhindert) und Tomas Pribyl (gesperrt) beim Gastspiel der Haßfurter Hawks am Freitagabend in Waldkirchen negativ bemerkbar machte. "Beim Gegner hat man gemerkt, dass es noch um etwas geht. Bei uns war leider etwas die Luft raus", fasste ESC-Abteilungsleiter Andreas Kurz die 5:8-Niederlage des Spitzenreiters, der im ersten Aufeinandertreffen mit den Crocodiles noch mit 15:2 die Oberhand behielt, zusammen.

Dabei steckte die Mannschaft, die ohne ihren privat angereisten Trainer Petr Sikora am frühen Nachmittag die lange Anfahrt für die um 19.30 Uhr angesetzte Begegnung in Angriff nahm, die Hindernisse zunächst eigentlich gut weg: "Wir kamen leider erst um 19.35 Uhr an", so Kurz, der aufgrund noch anderer "Hindernisse" ("manchen war schlecht geworden, manche hatte sogar ihre Ausrüstung vergessen") erst nach der Schlusssirene wieder zum Scherzen aufgelegt war. Er machte letztlich schnell einen Haken an die letzte Auswärtsfahrt des Jahres sowie die Partie. "Wir haben uns gut gewehrt. Es hat leider nicht ganz gelangt", verwies er vor allem auf die beginnende Aufholjagd der Hawks eine viertel Stunde vor dem Ende, als die Hausherren in der äußerst fairen Partie (Waldkirchen kassierte nur sechs Strafminuten, Haßfurt sogar nur zwei) bereits mit 6:2 in Führung lagen.

Erst verkürzte Lukas Kratschmer, der zuvor schon für den zwischenzeitlichen 4:2-Anschlusstreffer in der 39. Minute erfolgreich war, auf 6:3 (45.), ehe der wiedergenesene Verteidiger Alexander Stahl gleich in seinem ersten Einsatz im Hawks-Trikot knapp sieben Wochen nach seinem Handgelenksbruch das 6:4 erzielte (50.).Und am meisten Hoffnung auf zumindest einen Teilerfolg schöpften die gut 110 mitgereisten Haßfurter Schlachtenbummler unter den 330 Zuschauenden, nachdem Jan Trübenekr mit seinem zweiten Treffer tatsächlich zum 6:5-Anschluss erfolgreich war (53.).In der anschließenden Waldkirchner Auszeit fand Crocodiles-Trainer Walter Moser aber offenbar die richtigen Worte: Nico Tolle (56.) und Petr Sulcik (58.) konnten den zusammengeschrumpften Vorsprung binnen drei Minuten wieder auf drei Tore ausbauen und sicherten so den für den Tabellenvierten wichtigen Erfolg, nachdem sich zeitgleich Verfolger EV Fürstenfeldbruck nach Verlängerung mit 6:5 in Moosburg durchgesetzt hatte."Verdienter Sieg.

Wir sehen uns in der Aufstiegsrunde wieder", gratulierte Andreas Kurz, der die Fahrt nach Waldkirchen trotz aller Erschwernisse als "letztlich wieder positiv" bezeichnete: "Wir wurden wieder hervorragend aufgenommen", bedankte er sich bei den Verantwortlichen des ESV. Und auch das Schiedsrichtertrio um Andreas Huber bekam "ein dickes Lob". Nachdem sich Trainer Petr Sikora sowie die Spieler nun für ein paar Tage "Weihnachtsauszeit" gönnen können, startet die Aufstiegsrunde dann am 6. Januar 2023. Die genauen Termine und Paarungen werden erst in der kommenden Woche bei einer Tagung des Bayerischen Eissportverbands (BEV) festgelegt.
Ob die Hawks dann als "Vorrundenmeister der Landesliga Gruppe A" ins Rennen gehen, entscheidet sich erst einen Tag vor Silvester: Verfolger EV Dingolfing könnte bei noch zwei ausstehenden Partien im Vilshofen und in Ottobrunn bei nur noch vier Punkten Rückstand die Haßfurter am Ende noch von Platz eins verdrängen.

 

GD Waldkirchen

Hawks-Kapitän Christian Dietrich gibt die Richtung für das letzte Spiel des Jahres vor
23.12.22

Nach 17 absolvierten Pflichtspielen ist Christian Dietrich mit seiner persönlichen Bilanz "ganz zufrieden". Zwei Tore und elf Vorlagen sind sein bisheriger aktiver Beitrag für die Haßfurter Hawks (1./45). Doch was für den langjährigen Kapitän viel wichtiger ist: "Jeder einzelne Spieler hat seine Aufgabe im Team, die zum Erfolg beiträgt. Ich bin froh, ein Teil der Mannschaft und des Vereins sein zu dürfen und ich werde weiterhin alles dafür geben", betont der 31-Jährige.

Solange seine "Familie hinter mir steht und die Zeit es zulässt", sei es "immer die richtige Entscheidung, für die Hawks aufs Eis zu gehen". Dementsprechend freut sich Dietrich auch auf das letzte Auswärtsspiel mit seinen Teamkollegen in diesem Jahr beim ESV Waldkirchen (4./26) an diesem Freitag um 19.30 Uhr.Bei einem Blick auf die aktuelle Tabelle ist ihm bewusst, dass sich die Crocodiles, die noch in Moosburg und Vilshofen antreten müssen, keinen Ausrutscher mehr erlauben dürfen. Immerhin sitzt ihnen der EV Fürstenfeldbruck mit nur einem Zähler weniger auf dem Konto im Genick. "Für Waldkirchen geht es um nicht weniger als die Qualifikation für die Aufstiegsrunde", erwartet der junge Familienvater, auch wenn er die Niederbayern "schlecht einschätzen" könne, deshalb einen heißen Tanz."

Zu Hause haben wir sie mit 15:2 geschlagen und am Wochenende haben sie Selb 1b mit 21:1 nach Hause geschickt. Sie haben gute namhafte Einzelspieler in ihren Reihen. Aber am Ende zählt der Erfolg des Teams", sagt Dietrich und gibt zugleich eine Kampfansage ab: "Wir wollen natürlich auch dort das Spiel gewinnen und die drei Punkte mit nach Haßfurt nehmen, egal wer uns auf den Fersen ist. Das sind wir uns und den Fans, die vor Ort sein werden, schuldig.

"
Ob die Hawks ihre dritte Auswärtspartie in Folge beziehungsweise ihre insgesamt siebte in dieser Saison gewinnen oder nicht: Für die anstehende Aufstiegsrunde sind sie längst qualifiziert. Und nach der kurzen Weihnachtspause gelte es dann, den nächsten Schritt zu machen: "Wir wollen natürlich wieder einen der ersten vier Plätze erreichen, um uns für die Play-offs zu qualifizieren", bringt der Spielführer sein Ziel auf den Punkt.

Dass dieses Vorhaben kein Selbstläufer wird, ist ihm nach vielen Jahren beim ESC, in denen die Tür zur Bayernliga mehrfach offen stand, bewusst. "Wie müssen von Spiel zu Spiel sehen und uns auf die Gegner vorbereiten", sagt er.Es würden mit – Stand jetzt – Burgau, Sonthofen, Trostberg und Reichersbeuern aus der Gruppe B auch vier neue Mannschaften hinzukommen, gegen die die Hawks in dieser Saison noch nicht gespielt haben. "Über den Aufstieg mache ich mir aktuell also noch keine Gedanken, da dieser noch ganz weit entfernt ist." Tatsache ist aber: nach dieser Saison steigt nur der Gewinner des Finales in die Bayernliga auf.


Im letzten Spiel des Jahres fehlen unterdessen einige wichtige Akteure. Während Tomas Pribyl nach seiner Spieldauerdisziplinarstrafe in Bayreuth gesperrt ist, steht auch Dominik Tobola aus privatem Grund nicht zur Verfügung. Und bei Torjäger Jakub Sramek fand mittlerweile eine MRT-Untersuchung an, eine endgültige Diagnose seiner Schulterverletzung stehe aber noch. "Zumindest scheint es kein Bruch zu sein, sondern eher etwas mit den Bändern", so Abteilungsleiter Andreas Kurz.

Spielbericht Bayreuth

Der Auswärtssieg in Bayreuth hinterlässt bei den Hawks einen bitteren Beigeschmack
19.12.22


Zwei Auswärtsspiele, zwei Siege. Soweit, so gut. Doch während der deutliche 9:5-Erfolg der Haßfurter Hawks am Freitagabend in der Selber "Kältekammer" in die Kategorie "verdienter Pflichtsieg" einzustufen ist, wurde der bis zum Schluss hartumkämpfte 5:3-Erfolg im nochmals kälteren Tigers-Eisstadion in Bayreuth nur 22 Stunden später teuer erkauft.Als "unfair" bezeichnete ESC-Trainer Petr Sikora das Auftreten der Wagnerstädter, die des Öfteren die rote Linie einer sportlich vertretbaren gesunden Härte überschritten hätten. "Das war auch bei uns schon zu sehen. Wieder versteckte Fouls. Leider hatten die Unparteiischen vieles nicht gepfiffen.

"
Für den größten Aufreger bei den gut 100 mitgereisten Haßfurter Schlachtenbummlern im mit 348 Zuschauern gefüllten Rund, und der Haßfurter Spielerbank sorgte dabei Vinzenz Pfleger. Mitte des zweiten Abschnitts – zu diesem Zeitpunkt war in der äußerst zerfahrenen Partie noch kein Treffer gefallen – beförderte der EHC-Verteidiger Haßfurts Goalgetter Jakub Sramek nach einem verlorenen Duell neben dem Bayreuther Gehäuse zu Boden, sodass der Tscheche mit voller Wucht noch an die Bande knallte. Trotz sofortiger Behandlungsversuche musste Sramek mit schmerzverzerrtem Gesicht die Eisfläche verlassen, während sein Kontrahent von Hauptschiedsrichter Oliver Engmann eine zweiminütige Bankstrafe erhielt."Ich bin sehr traurig über die Verletzung von Jakub. Ich hoffe, dass es nicht so schlimm ist. Aber es bleibt abzuwarten. Einfach ein ganz schlechter Zeitpunkt." Srameks Landsmann Tomas Pribyl ließ sich aufgrund permanenter Provokationen derweil zu einem Stockcheck sowie einer Boxeinlage hinreißen und kassierte eine Spieldauerdisziplinarstrafe.

Als Jean-Maurice Meixner die Bayreuther "Rumpftruppe", die von Beginn an nur zehn Feldspieler zur Verfügung hatte, wenig später in Führung brachte, war die anfänglich gute Laune der Haßfurter endgültig verflogen. Letztlich ließen sich die Hawks den Schneid aber nicht abkaufen: Nur 17 Sekunden später wurde Jan Trübenekr kurz vor dem Tor von den Beinen geholt und verwandelte den zugesprochenen Penalty selbst zum 1:1 (37.).Im Schlussdrittel kämpften die immer kraftloser werdenden Hawks dann wie die Löwen. Der Lohn: die erstmalige Führung durch Dominik Tobola (43.). Und nach dem Bayreuther Unterzahl-Ausgleich (46.) trumpfte Jan Trübenekr so richtig auf. Mit einem Doppelpack binnen 13 (!) Sekunden brachte der 28-Jährige den Spitzenreiter mit 4:2 nach vorne (jeweils 50.).Nach dem 3:4-Anschlusstreffer war es ebenso Trübenekr, der – nachdem die Tigers ihren Torhüter vom Eis genommen hatten – den Puck im eigenen Verteidigungsdrittel abfing und nach einem kurzen Sprint elf Sekunden vor der Schlusssirene mit seinem vierten Treffer zum 5:3-Endstand ins verwaiste Bayreuther Gehäuse traf (60.)."Wir haben Charakter gezeigt und deswegen gewonnen" zeigte sich Dominik Tobola sehr erschöpft, aber "sehr glücklich. Wir waren am Ende einfach zwei Tore besser, auch wenn der Gegner mit nur zehn Leute gut gespielt hat.

"
Weniger spannend war es dagegen einen Tag zuvor beim VER Selb – zumindest am Ende. Immerhin lagen die Haßfurter nach gerade einmal 1:43 Minuten mit 3:0 in Führung ."Dann haben wir leider zu spielen aufgehört", begründete Betreuer Thomas Heinisch den weiteren torlosen Verlauf sowie vor allem die vermeintliche Aufholjagd der Gastgeber im zweiten Abschnitt.ESC-Coach Petr Sikora nahm nach dem 3:3-Ausgleich einen Torhüterwechsel vor, "um einfach ein Zeichen" zu setzen. Mit Erfolg: Der Favorit nahm wieder das Heft in seine Hände und zog bis zum Ende des Abschnittes wieder auf 7:3 davon. Das 2:2-Unentschieden während der letzten 20 Minuten sorgte schließlich für einen ungefährdeten 9:5-Endstand. "Gott sei Dank waren da nicht so viele Emotionen wie in Bayreuth", bilanzierte Sikora und freute sich in erster Linie über ein zumindest sportlich sehr erfolgreiches Auswärtswochenende.

Spielberich Selb

Warum Daniel Hora noch immer für die Haßfurter Hawks spielt

16.12.22

Durchschnittlich 2,4 Scorerpunkte pro Partie. Das ist die unglaubliche Ausbeute von Daniel Hora. Der 31-jährige Tscheche, seit fast sechs Jahren fester Baustein der Haßfurter Hawks, hat in seinen bislang 156 Einsätzen bereits 85 Treffer erzielt und war an weiteren 289 Toren aktiv beteiligt – und dies als Verteidiger.

Auch deshalb hat sich "unsere Nummer 3, Daniel …" "… Hora" – lautstark schreien die Fans seinen Nachnamen beim Verlesen der Mannschaftsaufstellung – schon nach kurzer Zeit ins Rampenlicht gespielt. Doch warum spielt er überhaupt noch für den Eishockey-Landesliga-Spitzenreiter? Er weckt schließlich mit seinen Leistungen von Jahr zu Jahr das Interesse zahlreicher höherklassiger Konkurrenten.

"Es gab natürlich Angebote anderer Vereine", sagt der in der Industriestadt Most geborene Hora und fügt das gerade für die Vereinsverantwortlichen beim ESC Haßfurt sowie die Anhänger wichtige "aber" gleich dazu: "Aber Haßfurt hatte stets Priorität, da ich hier arbeite und mich wirklich wohlfühle. Ich bin froh, dass es geklappt hat. Eishockey", betont er, "macht mir wirklich Spaß und es macht mir hier Spaß."

Weitere Gründe seien für ihn "ein tolles Stadion, ein gutes Team in der Kabine, tolle Fans – und wir spielen jedes Jahr um den Aufstieg in eine höhere Liga." Deshalb sei er mittlerweile in der sechsten Saison für die Hawks aktiv.

Am Wochenende stehen für ihn und seinen Teamkollegen innerhalb von 22 Stunden nun die beiden Auswärtspartien bei den Wölfen des VER Selb 1b (6. Platz/16 Punkte, Freitag, 19.30 Uhr) sowie bei den Tigers des EHC Bayreuth (7./16, Samstag, 17.30 Uhr) auf dem Spielplan. Und das werde "überhaupt nicht einfach. Beide Mannschaften spielen unangenehmes Eishockey", hat Hora großen Respekt vor den beiden Franken-Duellen. Er glaubt dennoch "fest daran, dass wir beide Spiele gewinnen können, wenn wir mit der passenden Einstellung auftreten." Dazu dürfen aber Fehler, wie sie vor einigen Tagen bei der 2:3-Niederlage in Fürstenfeldbruck gemacht wurden, nicht erneut auftreten. Beim letzten "Auswärtsdoppelpack" der Hawks in der laufenden Vorrunde geht es schließlich auch darum, sich schon spielerisch auf die im Januar startende Aufstiegsrunde einzustellen und erneut für die "Play-offs" der besten vier Mannschaften zu qualifizieren.

"Play-off ist etwas, was wir spielen wollen. Mein persönliches Ziel ist es, mit unserem Team in eine höhere Liga aufzusteigen."

Darauf fiebert Daniel Hora ganz besonders hin. Der Traum von der Bayernliga soll nach vielen vergeblichen Versuchen zuvor endlich gelingen. "Haßfurt hat sich einen Aufstieg verdient. Die Fans, das Management und vor allem die Spieler, die nach so vielen Jahren des Wartens ihr Bestes geben, damit es endlich gelingt."

Für dieses Vorhaben bringt der Defensivspezialist, der in seinem Heimatland lange für den HC Litvinov und den HC Most spielte, viel Energie auf. Seinen Terminkalender bezeichnet er als "sehr anstrengend. Ich stehe jeden Tag um 5 Uhr auf, um mit Jan Trübenekr zur Arbeit zu gehen", erzählt der in der Haßfurter Innenstadt wohnende Hora, der seit seiner Verpflichtung im Herbst 2017 in Sand arbeitet. "Ich komme gegen 16 Uhr nach Hause, dann esse ich und entspanne mich oder schlafe vor dem Training. Und so ist es jede Woche", erzählt er und ergänzt grinsend: "Der einzige Tag, an dem ich Kraft sammeln kann, ist normalerweise Samstag. Ehrlich gesagt freue ich mich schon auf die Weihnachtsferien."

Hoffnung auf einen weiteren Verbleib bei den Hawks, egal in welcher Liga sie 2023/2024 dann antreten, will und – vor allem – kann Hora derzeit nicht machen. "Ich denke noch nicht an die nächste Saison. Ich konzentriere mich auf ein Ziel und das ist, gut zu spielen. "Der Familienvater lebt derzeit zwangsweise fernab von seiner Frau und seiner kleinen Tochter. "Wir haben in Tschechien die Corona-Zeit genutzt und ein Haus gebaut. Also ist es in dieser Saison schwieriger, weil meine Frau dort wohnt und die restlichen Arbeiten steuert und ich hier bin", erklärt er. Immerhin bekommt er von seinen Liebsten "zwei bis drei Mal im Monat" Besuch.

Die für ihn als Sportler sehr schwierige Corona-Zeit kann er derweil immer besser verdrängen. "Das habe ich in meiner Karriere noch nicht erlebt, dass nicht gespielt wurde. Zum Glück spielt Corona derzeit keine beeinflussende Rolle und wir können in vollen Zügen Hockey spielen."

Spielbericht FFB

Unter freiem Himmel können es die Hawks einfach nicht
12.12.22


Einige der Hawks haben vielleicht gar nicht mehr gewusst, wie sich eine Niederlage anfühlt. Ihre bislang letzte kassierten sie immerhin am 23. Oktober. Am Sonntagabend aber war es wieder einmal soweit – mit 2:3 unterlagen sie beim EV Fürstenfeldbruck. ESC-Abteilungsleiter Andreas Kurz brachte den Auftritt der Haßfurter, die dennoch weiterhin an der Tabellenspitze der Gruppe A der Landesliga stehen, ohne jegliche Ausreden auf den Punkt: Es sei "ein typisches offenes Stadion-Spiel" gewesen. "Und das können wir einfach nicht wirklich."Trainer Petr Sikora empfand die Partie sogar als "irgendwie komisch.

Heute war es nicht unser Spiel", räumte der ehemalige Stürmer ein. Vor allem wurme ihn, dass "die Einstellung" seiner Mannschaft in vielen Phasen "nicht gestimmt" habe. Dabei waren die Voraussetzungen für einen Ausbau der Siegesserie, abgesehen von den zwei personellen Ausfällen (Lukas Kratschmer war gesperrt, Lucas-Andreas Thebus krank), nicht schlecht, schließlich sorgten die mitgereisten Schlachtenbummler für "Heimspiel-Atmosphäre": Knapp 30 der lediglich 44 Zuschauenden waren aus Haßfurt mitgekommen.
Warum es dennoch nicht geklappt hat? "Keiner weiß, warum. Aber damit haben wir eigentlich immer unsere Probleme", gab Kurz zu Protokoll und sprach vom "schlechtesten Spiel der Saison. Aber solche Spiele hat doch jeder einmal. Schade vor allem für die Fans vor Ort."

Die Haßfurter, die während der Partie noch auf den ausgewechselten Dominik Tobola (der Tscheche erlitt vermutlich einen Hexenschuss) verzichten mussten und somit gezwungen waren, ihre Sturmreihen neu zu formieren, taten sich einfach sehr schwer – auch im Duell mit EV-Torwart Valentin Mohr. "Der gegnerische Torwart war wirklich sehr stark", sagte Sikora.
Nach noch torlosen ersten 20 Minuten musste dessen ebenfalls sehr gut aufgelegter Gegenüber Nicolas Hetzel ("der hat noch einige weitere gute Chancen des Gegners vereitelt") im Mitteldrittel zwei Gegentreffer verarbeiten. Kresimir Schildhabel (27.) sowie Teamkollege Andreas Kilian (37.) sorgten für die zu diesem Zeitpunkt nicht überraschende 2:0-Führung.Und nachdem erneut Schildhabel im Schlussabschnitt Hetzel zum dritten Mal das Nachsehen gab (46.), war die Entscheidung im Grunde gefallen.

Erst in der 51. Minute brachte Jakub Sramek mit dem 3:1 letztlich doch noch einmal etwas Spannung in das Freiluftstadion. Als der tschechische Toptorjäger nach einer Auszeit der Hawks und der Herausnahme von Hetzel zugunsten eines weiteren Feldspielers zu Beginn der Schlussminute zum zweiten Mal erfolgreich war, keimte zumindest für weitere 50 Sekunden bis zur Schlusssirene noch einmal die Hoffnung auf eine Verlängerung auf.
"Das wäre heute aber nicht mehr verdient gewesen", zeigte sich Kurz als fairer Sportsmann und gratulierte stattdessen den Hausherren zu ihrem knappen Erfolg. "Sie waren einfach bissiger, sehr, sehr clever, scheinbar gut eingestellt von ihrem Trainer", fasste er zusammen. "Unsere Anschlusstore kamen einfach zu spät", bilanzierte Petr Sikora und wollte die 60 Minuten während der Rückfahrt schnell wieder aus seinem Kopf streichen. "Es geht weiter. Die Jungs müssen davon lernen. Die Saison dauert noch lange."

Gamedy FFB

Bier brauen und Tore verhindern: Die Doppelrolle von Hawks-Eigengewächs Tobias Hertwich
08.12.22

"Es macht mir Spaß, in der Ersten Mannschaft zu spielen", lautet die Antwort auf die Frage, wie es ihm sportlich derzeit geht. Für Tobias Hertwich ist es einerseits "ein großer Aufwand", seinen Beruf als Elektroniker und sein Hobby als Eishockeyspieler der Haßfurter Hawks unter den Hut zu bekommen. "Aber es lohnt sich", grinst er zufrieden. Kein Wunder, denn der 23-Jährige ist seit zwei Jahren – wie auch einige andere Eigengewächse – Stammspieler beim aktuellen Landesliga-Spitzenreiter (1./39) und auch – "wenn es der Spielplan zulässt" – für die 1b-Mannschaft im Einsatz.

Seit der Handverletzung seines Verteidigerkollegen Alexander Stahl bildet er des Öfteren sogar mit Daniel Hora das Abwehrbollwerk im ersten Block .
"Ich finde es cool, wie ruhig er spielt und immer die Übersicht behält", ist Hertwich für diese Erfahrung mit dem Tschechen sehr dankbar und ergänzt: "Da kann man als junger Spieler noch viel lernen." Eine weitere Möglichkeit für eigene Fortschritte hat der Unfindener am späten Sonntagnachmittag, wenn um 17.15 Uhr das diesmal einzige Wochenendspiel der Hawks beim EV Fürstenfeldbruck (5./19) startet. Und er kann sich schon einmal auf viel Arbeit einstellen, schließlich dürfen sich die Münchner Vorstädter eigentlich keinen Ausrutscher mehr erlauben, um doch noch in die "Top 4" zu kommen und somit an der im Januar beginnenden Aufstiegsrunde teilnehmen zu können. Vier Punkte beträgt der Rückstand der von Roman Mucha trainierten Fürstenfeldbrucker, die jedoch schon ein Spiel mehr absolviert haben als die momentan vierplatzierten Krocodiles aus Waldkirchen. "In erster Linie dürfen wir den Gegner nicht unterschätzen und müssen uns von der Strafbank fernhalten", stehen für Tobias Hertwich deshalb Disziplin und Einsatz von der ersten Minute an ganz oben auf der Tagesordnung. Er ist sich sicher, dass die Angriffsabteilung um Toptorjäger Jakub Sramek die notwendigen Tore für einen weiteren Auswärtssieg "schon macht.

"
Mit einem ähnlich hohen Abschneiden wie beim 8:3-Hinspielsieg im Stadion Am Großen Anger rechnet er derweil nicht. Vielmehr damit, dass die Hausherren vor ihren eigenen Fans alles in die Waagschale werfen werden. Für den Unfindener, der in seinem Wohnort auch der 1. Vorsitzende des örtlichen Brauvereins ist, soll es sportlich insgesamt so weitergehen wie in den letzten erfolgreichen Wochen. Und zu seinem bislang einzigen Tor (in Germering) sowie den sieben Assists, dürften ruhig weitere dazukommen. Am wichtigsten ist ihm aber der Erfolg mit der Mannschaft, erst recht in der Aufstiegsrunde. Sein persönliches Ziel, Stammspieler zu bleiben, möchte er mit guten und engagierten Leistungen untermauern und diese Trainer Petr Sikora zeigen. "Ich möchte mich stetig weiterentwickeln", betont der Verteidiger.

SB Dingolfing/Germering

Die Haßfurter Hawks lassen sich auch durch viele versteckte Fouls nicht bremsen

05.12.22

Zehn Spiele, zehn Siege: Die Haßfurter Hawks haben es geschafft, mit einer blütenweisen Weste ihre Vorrundenauftritte im Stadion Am Großen Anger zu beenden. Und dies, obwohl es der Spitzenreiter am Doppelspieltag mit den zwei engsten Verfolgern zu tun hatte. Doch nach dem 5:2-Erfolg am Freitagabend gegen den EV Dingolfing gab es zwei Tage später gegen die Germering Wanderers noch eine Zugabe: die Oberbayern wurden gleich mit 8:1 bezwungen.

"Souverän gewonnen, was das Ergebnis betrifft", strahlte Petr Sikora nach der Sonntagspartie. Der ESC-Trainer wusste aber auch, bei wem er sich besonders bedanken konnte: "Ich glaube, dass uns der Hetzi (Torwart Nicolas Hetzel) sehr geholfen hat." Wahrlich erwischte der ESC-Schlussmann gegen die Wanderers wieder einmal einen Sahnetag und hielt seinen Kasten trotz vieler Großchancen der Gäste meist sauber. Selbst einen von Patrick Czajka geschossenen Penalty machte der 23-Jährige zunichte (37.).

Tatsache ist aber auch, dass die Hawks vor allem im ersten Abschnitt auch aufgrund einer äußerst effektiven Chancenverwertung bis zum Drittelende auf 4:0 davonzogen. Offener war die Partie dann erst während des weiteren Verlaufs. Den einzigen Treffer kassierte aber wieder Hetzels ebenfalls gut aufgelegte Kollegin Franziska Albl im Germeringer Tor: Jakub Sramek erhöhte auf 5:0 (30.). Und erst nachdem der Tscheche im Schlussabschnitt mit dem 6:0 das halbe Duzend vollgemacht hatte (50.), erzielte Louis Kolb den Ehrentreffer für Germering (55.). Dominik Tobola sowie Dominik Finzel schraubten das Ergebnis dann noch ein bisschen in die Höhe (58./59.).


Bereits nach der Partie am Freitagabend war indes klar: Die Haßfurter Hawks würden selbst nach einer Niederlage gegen Germering als Spitzenreiter zum ersten der vier noch ausstehenden Auswärtsspiele fahren. Gegen den Tabellenzweiten EV Dingolfing gingen sie schließlich als 5:2-Sieger vom Eis. Die geglückte Revanche für die 3:7-Klatsche beim ersten Aufeinandertreffen sorgte freilich nicht nur für Jubel, Trubel, Heiterkeit. Viele versteckte Fouls, zahlreiche Nickligkeiten wie Stockschläge oder Beinstellen sowie ganz offene Tätlichkeiten auf Dingolfinger Seite sorgten in der ansonsten hochklassigen Auseinandersetzung zweier Titelaspiranten für einen faden Beigeschmack.

Negativer Höhepunkt war ein mit lediglich einer zweiminütigen Bankstrafe geahndeter Crossscheck von Oliver Ferstl: Nachdem Tomas Pribyl mit einem platzierten Schuss in der 33. Minute für die 4:2-Führung sorgte, stieß der offensichtlich frustrierte Angreifer des EVD reflexartig seinen Schläger an den Hals des jubelnd vorbeifahrenden Dominik Tobala.

"Es war insgesamt auf jeden Fall ein Spitzenspiel, aber trotzdem sehr unfair", fiel deshalb das Gesamturteil der Begegnung auch für Dominik Finzel nicht völlig zufrieden aus. Ihn störten ebenso "viele Stockschläge, Beinstellen oder permanentes Haken. Einfach unfair. Letztlich haben beide Mannschaften aber gut gespielt. Wir waren aber am Ende die bessere", sagte der exakt zwei Meter große ESC-Verteidiger. "Wir haben letztlich gut gekämpft hinten heraus und gut verteidigt. Vom Kopf her geistig gescheit runter gespielt." Nicht nur der 20-Jährige ist derzeit mit der sportlichen Situation deshalb vollkommen einverstanden. "Es macht momentan viel Spaß. Wenn es so weitergeht, ist es gut."

Einen Wermutstropfen gab es derweil am Sonntag: Lukas Kratschmer bekam nach einer Boxeinlage ebenso wie sein Germeringer "Kampfgegner" Konstantin Kolb eine Spieldauerdisziplinarstrafe aufgebrummt und fehlt somit im anstehenden Auswärtsspiel.

Gameday Dingolfing

Wie sich die Haßfurter Hawks die inoffizielle Landesliga-"Vorrundenmeisterschaft" sichern wollen

Nun zählt's – für die Haßfurter Hawks und Tomas Pribyl: Der Verteidiger hält beide Gegner, auf welche die Haßfurter (1. Platz/33 Punkte) auch in der im Januar beginnenden Eishockey-Landesliga-Aufstiegsrunde treffen werden, für "qualitativ sehr hochwertig". Es werde deshalb am "Super-Wochenende" eine "Herausforderung für uns." Pribyl freut sich gerade deshalb auf die anstehenden Heimpartien gegen Verfolger EV Dingolfing (2./32) am Freitag ab 19.30 Uhr und den Drittplatzierten Wanderers Germering (3./30) am Sonntag (18.30 Uhr).

Und dies, obwohl dem 23-jährigen Tschechen bewusst ist, dass gerade ihm und der gesamten Abwehrabteilung sehr viel Arbeit bevorsteht. Immerhin gastieren mit den Nieder- und den Oberbayern auch die nach Haßfurt besten Angriffsreihen im Stadion am Großen Anger. "Wir müssen aus der Abwehr heraus diszipliniert spielen und unsere Chancen nutzen", beantwortet Pribyl die Frage, wie die Hawks die Punkte zu Hause behalten und ihre Spitzenposition in der Tabelle festigen wollen, sehr schnell. Gerade gegen den EV Dingolfing, der im ersten Aufeinandertreffen deutlich mit 7:3 die Oberhand behielt und somit für die bislang einzige ESC-Niederlage verantwortlich ist, sollen die Fehler von damals – vor allem die individuellen – nicht wiederholt werden.

Wie Germering bezwungen werden kann, ist Pribyl und seinen Teamkollegen dagegen bekannt, nachdem sie bereits vor zwei Wochen in deren "Polariom" beim knappen, aber verdienten 7:5-Erfolg das Eis als Sieger verlassen haben. Auch daran hatte der in Ostrov geborene Defensivspezialist großen Anteil. Mit fünf Jahren begann Tomas Pribyl mit dem Eishockey. "Ursprünglich sollte ich Fußball spielen, weil mein Vater Fußballschiedsrichter war. Aber nachdem ich Hockey ausprobiert hatte, blieb ich dabei." Er durchlief zunächst das Jugendsystem in Karlovy Vary, startete vor knapp fünf Jahren dann im Männer-Hockey für den HC Sokolov in der dritten Liga seines Heimatlandes, mit dem prompt der Aufstieg gelang. Dennoch wechselte er auf Leihbasis den Verein. "Ich wollte es einfach im Ausland versuchen und spielte bis zum Saisonende in Pegnitz."

Aufgrund eines Probetrainings landete Pribyl letztlich vor zwei Jahren beim ESC Haßfurt und machte gleich bei seinem ersten Einsatz äußerst positiv auf sich aufmerksam: Beim 5:2-Derbysieg im Schweinfurter Icedome gegen die Mighty Dogs in der Vorbereitung auf die letztlich dann abgesagte Corona-Saison 2020/2021 erzielte der Tscheche zwei Treffer. Nach mittlerweile 39 absolvierten Pflichtspielen im Hawks-Trikot (17 Tore und insgesamt 30 Assists) ist er längst fester Bestandteil des Teams. "Ich bin sehr glücklich hier und sehr zufrieden von A bis Z", begründet Pribyl seinen Verbleib in der Kreisstadt. Was derweil nicht nur mit seinem persönlichen Erfolg und dem der gesamten Mannschaft zu tun hat. Auch außerhalb der Eisfläche hat er seit geraumer Zeit mit Eishockey zu tun. "Ich habe dieses Jahr einen neuen Job hier im Hockey-Shop, das ist für mich ein angenehmer Job", sagt er und will ein ganz wichtiges Argument für Haßfurt unbedingt noch loswerden: "Ich freue mich immer auf die Fans hier. Das ist der Motor, der uns antreibt", zeigt sich Pribyl begeistert von der lautstarken und zuverlässigen Unterstützung – sowohl bei den Heim- als auch bei den Auswärtsspielen.

Jetzt hofft der junge Tscheche erst einmal auf ein erfolgreiches Wochenende, auch wenn das Abschneiden nicht mehr ausschlaggebend für das erste Saisonziel ist: Die Aufstiegsrunde haben sowohl Haßfurt als auch Dingolfing und Germering bereits erreicht. Doch für das Selbstvertrauen innerhalb der Mannschaft, bei Trainer Petr Sikora – und für die Stimmung bei den Fans wäre die inoffizielle "Vorrundenmeisterschaft" natürlich Gold wert. Danach freut sich Tomas Pribyl auf einen weiteren Aufstiegskampf. Und wie geht es dann nach dieser Saison weiter? "Ich möchte mein Deutsch verbessern und die nächsten Jahre in Haßfurt bleiben." Eine klare Aussage, über die sich sicher nicht nur die Fans freuen.

Spielbericht Bayreuth

5:2-Heimsieg gegen Bayreuth: Die Haßfurter Hawks bleiben in der Erfolgsspur

Dank des 7. Erfolgs im 7. Heimspiel, für Trainer Petr Sikora "sehr verdient", bleibt nicht nur die blütenweiße Heimweste ohne Flecken. Die Haßfurter Hawks festigten mit dem 5:2 gegen den EHC Bayreuth am Freitagabend zugleich die Tabellenspitze. Dass sich die 621 Zuschauenden wie zuletzt beim Auftakt gegen Selb mit "nur" fünf eigenen Treffern begnügen mussten, spielte angesichts der Stärke der Wagnerstädter freilich keine Rolle.

"Das haben die Jungs gut gemacht. Es war in Ordnung, ein gutes Spiel", bilanzierte Sikora nach der Partie, in der wieder einmal Torjäger Jakub Sramek frühzeitig die Weichen Richtung Punkte 31 bis 33 stellte. Mit einem Doppelpack brachte der Tscheche seine Mannschaft in Führung (6./12.), ehe Sturmpartner Jan Trübenekr mit seinem Treffer zum 3:0 (15.) die komfortable Drittelpausenführung perfekt machte.

"Heute war es zwar nicht so anstrengend wie letztes Jahr", erinnerte sich Landsmann Dominik Tobola an die Begegnung mit Bayreuth vor einem Jahr (6:4). Das "aber" fügte der Torschütze zum zwischenzeitlichen 4:0 (24.) jedoch gleich hinzu: "Trotzdem war es schwierig." Ein Grund war für ihn die Unterstützung der lautstarken Bayreuther Anhänger, fast schon traditionell von ihren eigenen Ordnern begleitet. Die peitschten das Team von Florian Müller trotz des Rückstandes immer wieder nach vorne – teils nach dem Motto "Eins, zwei, drei – Oberkörper frei".

Allerdings war der zählbare Erfolg nur mäßig. Auch weil die Hawks gerade in der Abwehr nur wenig zuließen. Und wenn es dann der DEL2-erfahrene Haudegen Andreas Geigenmüller und Co. bis vor das ESC-Gehäuse geschafft hatten, stand ihnen mit Nicolas Hetzel erneut ein bestens aufgelegter Schlussmann im Weg. Am Ende gab es sowohl für die Gelb-Schwarzen als auch deren Fans nur zwei Mal Grund zum Jubeln – jeweils in Überzahl: der ehemalige Schweinfurter Stephan Trolda markierte den 4:1-Anschluss, ehe Tom Schwarz für den 5:2-Endstand verantwortlich war (58.). Zuvor erzielte der zum "Spieler des Abends" gewählte Jakub Sramek nach tollem Zusammenspiel mit Jan Trübenekr den wohl schönsten Treffer der Partie zum 5:1 (53.).

Sikora sagte nach der Partie, dass er "Die Tigers" bislang nur auf dem Papier kannte und deshalb nur theoretisch wusste, wie gefährlich sie sind. "Das hat sich ja auch bestätigt. Und wer schon in Dingolfing punktet, kann nicht so schlecht sein", steckte in seiner Analyse auch ein bisschen Erleichterung über die vermeintliche Pflichtaufgabe. "Die waren läuferisch schon gut unterwegs. Eine junge Mannschaft mit einigen erfahrenen Spielern", freute sich auch Tobola über den geglückten Ausgang. "Wir sind zufrieden, dass wir drei Punkte geholt und wir diese anstrengende Zeit der vergangenen Wochen so abgeschlossen haben. Jetzt können wir uns am Sonntag etwas erholen."

Petr Sikora hätte derweil lieber nicht spielfrei gehabt, um im Rhythmus zu bleiben. Ob er jetzt den freien Abend vor dem Fernseher verbringt und der deutschen Nationalmannschaft gegen Spanien die Daumen drückt? "Ja, wahrscheinlich", lachte der 52-Jährige abschließend. Spätestens am Montag richtet sich sein Augenmerk dann aber auf das anstehende "Hawks-Megawochenende" mit den zwei letzten Heimpartien der Vorrunde: Der Spitzenreiter empfängt am Freitagabend im Stadion Am Großen Anger Verfolger EV Dingolfing, während zwei Tage später dann der Tabellendritte Germering seine Visitenkarte abgibt. 

Gameday Bayreuth

Mit 16 Jahren schon ein fester Teil der Mannschaft: Für Tiago Schmauser läuft es beim ESC Haßfurt aktuell richtig gut

Der Hawks-Youngster ist der wohl jüngste Torschütze des Haßfurter Eishockey-Landesligisten. Seinem Debüt-Treffer sollen noch viele weitere im ESC-Trikot folgen. Tiago Schmauser hat allen Grund zum Grinsen: Mit (noch) 16 Jahren hat der aktuell jüngste Spieler der Haßfurter Hawks vor einer Woche gegen den ERSC Ottobrunn erstmals ins Schwarze getroffen."Tiago Schmauser. Du bist einer von uns". Sehr laut waren die Gesänge von den Tribünen im Haßfurter Eisstadion am vergangenen Freitag. Vor allem, als Stadionsprecher Herbert Graser im Spiel der Hawks gegen den ERSC Ottobrunn verkündete, wer für die zwischenzeitliche 6:1-Führung in der 38. Spielminute verantwortlich war. "Auf Zuspiel der Nummer 20, Noah Endres, war der Torschütze unsere Nummer 76, Tiago" – "Schmauser" hallte es anschließend durch das weite Rund. Der mit 16 Jahren aktuell jüngste Spieler in den Reihen der Ersten Mannschaft hatte in seinem 16. Einsatz erstmals in Schwarze getroffen.Für den Gymnasiasten, der die 12. Klasse absolviert, "ein sehr erleichterndes" Gefühl, das "auch noch ein bisschen Selbstbewusstsein und Aufschwung gegeben hat." Seit seinem dritten Lebensjahr steht Schmauser im Stadion Am Großen Anger auf Schlittschuhen. Alle Nachwuchsmannschaften hat er bislang durchlaufen und sich im Vorjahr erstmals durch seine Leistungen für die "großen" Hawks empfohlen. Und er bereut seinen schnellen sportlichen Aufstieg nicht. "Die Stimmung ist trotz harter Arbeit recht gut, und es macht auch sehr Spaß, ein Teil der Mannschaft sein zu dürfen", sagt er. Da nimmt er den wesentlich größeren Zeitaufwand, unter anderem für die langen Auswärtsfahren, gerne in Kauf.Zumindest dahingehend kann er noch einige Tage durchschnaufen, schließlich steht die nächste Auswärtspartie des Landesliga-Spitzenreiters beim EV Fürstenfeldbruck erst am 11. Dezember auf dem Spielplan.

Am Wochenende können er und seine Teamkollegen am spielfreien Sonntagabend sogar ganz die Füße hochlegen. Am Freitagabend dagegen steht um 19.30 Uhr der Einsatz gegen den EHC Bayreuth (7./10) an. Für Tiago Schmauser nach Ottobrunn eine weitere Pflichtaufgabe, schließlich soll die Heimweste weiterhin so blütenweiß bleiben, wie sie ist. Einen Spaziergang erwartet er aber nicht."Wir müssen auf jeden Fall wieder Gas geben und dürfen den Gegner nicht unterschätzen." Ein Blick auf die Ergebnisse der Wagnerstädter gibt ihm recht. Zwar ging die Mannschaft von Trainer Florian Müller und dessen "Co" Thorsten Steffens (1996/1997 bei den damaligen Sharks des ERC Haßfurt aktiv) bei sieben von zehn Begegnungen als Verlierer vom Eis, die Niederlagen fielen oft jedoch sehr knapp aus.Derweil ist Tiago Schmauser seinem Ziel, "den Aufstieg endlich zu schaffen und weiterhin erfolgreich zu sein" in seiner ersten kompletten Hawks-Saison schon ein gutes Stück näher gekommen. Und weil es trotz der sportlichen Herausforderungen – er ist zudem für die U 20 und die 1b im Einsatz – auch in der Schule gut läuft, scheint sich sein Wunsch auch zu erfüllen. Unter Druck will sich der 16-Jährige, der in einigen Wochen seinen 17. Geburtstag feiert, dabei aber nicht setzen: "Dann mal schauen, wie es weitergeht", ist für ihn die nahe Zukunft noch ein ganzes Stück weit weg. Zunächst einmal steht der Augenblick im Vordergrund.

SB Germering

Nach zwei Siegen am Wochenende: Die Haßfurter Hawks sind der neuer Spitzenreiter der Landesliga-Gruppe A

Die Haßfurter Hawks haben sich an die Spitze der Gruppe A der Eishockey-Landesliga gespielt. Zum einen, weil sie am Freitag ihre Pflichtaufgabe gegen den ERSC Ottobrunn mit einem deutlichen 8:1-Erfolg erfüllt haben. Ausschlaggebend war dann aber die "Kür" in Germering: Nach einem "Hammerspiel mit hoher Qualität", so ESC-Kapitän Christian Dietrich, gingen sie am Sonntag im "Polarium" als 7:5-Sieger vom Eis.

Auch Trainer Petr Sikora war noch lange mit seinen Gedanken bei der "sehr attraktiven" und gleichzeitig "sehr spannenden" Partie. Attraktiv, weil beide Kontrahenten den 211 Germeringer sowie den etwa 70 mitgereisten Haßfurter Fans Eishockey vom Feinsten boten. Selbst ein 1:4-Rückstand schockte die Hausherren nur vorübergehend. Im Gegenteil: Bis vier Minuten vor dem Ende lagen sie auf einmal mit 5:4 vorne. "Da wollten die Jungs die Führung nur verteidigen", ärgerte sich Sikora über das Verspielen der bereits sicher geglaubten Punkte. Doch sein Lob fügte er gleich an: "Aber dann haben wir weiter an uns geglaubt und wollten unbedingt den Ausgleich erzielen." Und das ist auch "verdient gelungen", denn Daniel Hora markierte das umjubelte 5:5. Erst zehn und schließlich zwei Sekunden vor der vermeintlichen Verlängerung sorgten schließlich Jakub Sramek und noch einmal Jan Trübenekr für den Sieg.

Dass "die Jungs" die Freitagspartie gegen stark ersatzgeschwächte Ottobrunner schon im Vorfeld gewonnen hatten und das Match deshalb "vielleicht schon ein bisschen" auf die leichte Schulter genommen hatten, räumte selbst Sikora ein. Dennoch: "Ich konnte nicht sauer sein", so der Tscheche, der laut eigener Aussage "immer versucht, sich in die Spieler hineinzuversetzen" und deshalb "Verständnis" hatte.

Zumindest mit dem zwar nicht erneut zweistelligen, aber doch sehr deutlichen, 8:1-Erfolg konnten die 404 Zuschauenden zufrieden sein. Dieser hätte jedoch knapper ausfallen können.

Ottobunn/Germering

ESC Haßfurt: Im Topspiel geht es für Louis Britsch gegen die Kumpel aus Kindheitstagen

"Nein". Schnell und klar beantwortet Louis Britsch die Frage, ob er seinen Wechsel zum ESC Haßfurt bereut. Sportlich gesehen hat der 22-jährige Verteidiger auch gar keinen Grund. Er liegt mit seinem neuen Verein derzeit auf Platz 2 der Landesliga, und die Aufstiegsrunde zur Bayernliga ist bei derzeit bereits 15 Punkten Vorsprung auf den fünftplatzierten VER Selb ebenfalls so gut wie sicher.

"Das Team ist nett und es herrscht eine entspannte Stimmung in der Kabine. Ich wurde von Anfang an herzlich aufgenommen", ergänzt der junge Neuzugang, der zu Saisonbeginn zu den Hawks stieß und bei mittlerweile acht der neun absolvierten Partien im Einsatz war.

Er freut sich allerdings nicht nur deshalb auf das anstehende Wochenende mit der Heimpartie gegen den ERSC Ottobrunn gegen die drei weitere Zähler für das Guthabenkonto fest eingeplant sind. "Gegen Ottobrunn sollten wir einfach weiter machen wie zuvor, uns an die Taktik des Trainers halten und unser Spiel durchziehen", sagt Britsch, der einen positiven Ausgang der Partie nach dem überzeugenden 15:3-Kantersieg im ersten Aufeinandertreffen Ende Oktober gerade vor den heimischen Fans in die Kategorie "Pflicht" einordnet.

Und am Sonntag könnte die "Kür" folgen, wenn das für ihn ganz besondere Spiel bei seinem langjährigen Verein folgt: "Ja, ich kenne sie sehr gut", fiebert der gelernte Altenpfleger und derzeitig Lehramtsstudent dem Gipfeltreffen der Hawks mit Spitzenreiter Germering Wanderers (1./27) am späten Sonntagnachmittag (17.45 Uhr) entgegen.

Mit vier Jahren sammelte der gebürtige Münchener seine ersten Eishockeyerfahrungen und spielte dann bis im Frühjahr 2022 in der im Landkreis Fürstenfeldbruck gelegenen Kreisstadt. "Ich kenne deshalb manche sozusagen schon fast lebenslang", lacht Britsch und warnt deshalb aus eigener Erfahrung von einer "starken Mannschaft mit einem starken Trainer, die als Ziel den Aufstieg hat." Dem Wanderers-Coach Florian Winthart steht wahrlich eine äußerst erfolgreiche Mannschaft zur Verfügung, die sich bislang lediglich gegen Dingolfing etwas schwerer tat und bei zwei Vergleichen drei Punkte abgeben musste. Ansonsten gewannen die Wanderers alle weiteren acht Partien. Teilweise ebenso souverän wie die Hawks.

Louis Britsch erwartet bei der Begegnung der beiden besten Angriffsabteilungen der Liga "ein spannendes Spiel auf Augenhöhe." Gleichzeitig freue er sich auf das Wiedersehen im Germeringer "Polarium" und will keinerlei Gastgeschenke verteilen. "Ich hoffe, dass wir drei Punkte mitnehmen."

In Haßfurt möchte der Oberbayer indes wichtige Schritte für sein persönliches Ziel machen. "Ich will einfach noch viel dazuzulernen, um ein kompletterer Verteidiger zu werden. Ich möchte gute und engagierte Trainingsleistungen zeigen sowie weiterhin Spielpraxis sammeln", betont er.

Spiebericht Vilshofen/Moosburg

Hawks feiern nächstes Torfestival

Zwei Drittel verloren, das Spiel aber gewonnen. Von Anfang an gezeigt, wer der Herr im eigenen Stadion ist. Mit diesen zwei kurzen Sätzen lassen sich die Wochenendpartien der Haßfurter Hawks zusammen fassen. Denn während Kapitän Christian Dietrich und seine Teamkollegen bei ihrem Gastauftritt in Vilshofen am Freitagabend viel Mühe hatten, um am Ende als Sieger nach Hause zu fahren, gab es im Heimspiel gegen den EV Moosburg von den ersten Sekunden an keine Zweifel, wer drei Punkte einfährt.
Exakt zwölf Sekunden waren am Sonntagabend gespielt, da klingelte es dank Jakub Sramek nämlich so schnell wie noch nie in dieser Saison im Kasten der Gäste. Und die schnelle 1:0-Führung des Tschechen nach dem ersten Angriff der Hawks war gleichzeitig der Startschuss für einen weiteren Gala-Auftritt der Hawks gegen allerdings dezimierte sowie erschreckend schwache Gäste, deren personeller Umbruch ähnliche Leistungen wie in den Vorjahren einfach nicht zulassen. Nachdem die Kreisstädter den 528 begeisterten Fans im Stadion am Großen Anger bis Ende des ersten Abschnittes mit sage und schreibe 7:0 das erfolgreichste Drittel bislang in dieser Saison ablieferten, verliefen die weiteren 40 Minuten schon fast wieder „normal“. Mit 3:1 beziehungsweise 4:1 behielten sie die Oberhand. Moosburgs realistischer Neu-Coach Benoit Doucet sprach in der Pressekonferenz von einer „Lehrstunde“ für seine neu zusammengesetzte junge Mannschaft, die „viel gelernt“ habe.
 
Dass der EVM nicht besser abschnitt lag aber auch wieder am hervorragend aufgelegten Nicolas Hetzel zwischen den ESC-Pfosten, der zahlreiche Chancen zunichte machte. „Der Torwart ist hervorragend“, lobte der ehemalige Nationalspieler das Auftreten des 23-Jährigen, der während der 60 Minuten nur zwei Mal den Puck aus dem Netz holen musste.
Haßfurts Jakub Sramek, der das weitere Tore-Spektakel für die Hawks nicht nur eröffnete, sondern mit dem Treffer zum 14:2 (58.) auch beendete, war sich vor dem Anpfiff nicht sicher, ob es im Heimspiel ein ähnliches Ergebnis gibt, wie ein Woche zuvor, als Moosburg im eigenen Stadion eine 3:13-Klatsche kassierte. „Moosburg ist eigentlich nicht so schlecht“, sagte der Topscorer, der sein Punktekonto wieder um sieben erhöhte. Warum es dann doch wieder geklappt hat? „Wir sind gerade zu Hause aktuell schon sehr stark“, fügte er hinzu. Es sei „für keinen Gegner einfach, in Haßfurt zu spielen.“
Dass sich die Hawks bei ihren bisherigen Gastauftritten im Vilshofen meist sehr schwer taten, war im Vorfeld bekannt. Verwunderlich war die 3:1-Führung der Wölfe, die dem Favoriten somit die erste Drittel-Niederlage seit seiner Pleite in Dingolfing zufügten, nicht. „Ja, das erste Drittel war ganz schlecht von uns“, redete Trainer Petr Sikora Klartext. Ebenso fiel aber die Zufriedenheit über das anschließende Aufbäumen aus. „Danach haben die Jungs ihre Beine wieder gefunden und wir haben langsam wieder unser Spiel gespielt“, freute sich der Tscheche vor allem darüber, dass seine Mannschaft „Bewegung und ihren Torhunger“ wieder an den Tag legten. Jakub Sramek mit einem Doppelpack (35./39.) sowie Dominik Tobola und Michael Stach innerhalb von 47 Sekunden in der Schlussminute des zweiten Abschnitts, drehten den Spies erstmals in die aus Haßfurter Sicht richtige Richtung. Und nachdem erneut Tobola (42.) sowie Jan Trübenekr (50.) in einer fünfminütigen Überzahlsituation auf 3:7 erhöht hatten, schien der dritte Auswärtssieg in Folge eingetütet. Zwar gaben sich die Niederbayern noch nicht geschlagen. Ihr letzter Treffer zum 6:7-Endstand fiel allerdings exakt eine Sekunde vor der Schlusssirene und bot ihnen dann keine weiteren Gelegenheiten mehr, um sich zumindest noch in die Verlängerung zu retten. „Wichtig war, dass die Jungs nach dem ersten Drittel nicht aufgehört haben, an den Sieg zu glauben“, betonte Sikora.
24 Punkte nach neun Partien, Platz 2, ein Torverhältnis von 89:21: Das Spitzenspiel bei Spitzenreiter Wanderers Germering am kommenden Sonntag kann nach der „Pflichthausaufgabe“ gegen den ERSC Ottobrunn (Freitag, 19.30 Uhr) kommen.
Gameday Vilshofen

Warum die Haßfurter Hawks an Jan Trübenekr derzeit so viel Freude haben

31 Scorerpunkte nach sieben Partien. Mit 18 erzielten Treffern hat er sogar einen mehr auf seinem persönlichen Konto als Sturmpartner und Freund Jakub Sramek. Und ebenso wie sein tschechischer Landsmann kassierte Jan Trübenekr bislang noch keine einzige Strafminute. Der 28-Jährige befindet sich derzeit einfach in einer ganz tollen Form und ist maßgeblich an den Erfolgen der Haßfurter Hawks (3. Platz/18 Zähler) mit drei Kantersiegen in den letzten vier Partien beteiligt.

Alleine am letzten Doppel-Wochenende bei den Partien in Moosburg und gegen Waldkirchen gelangen Trübenekr jeweils sieben Scorerpunkte. "Ich habe einfach sehr, sehr gute Mitspieler. Das macht es dann recht einfach", gibt sich der eher schüchterne Angreifer in einem seiner seltenen Gespräche bescheiden. Er ist halt ein Teamplayer, dem es nicht so wichtig ist, wer die Tore erzielt oder die Vorlagen dazu gibt.

Wichtig ist ihm vielmehr, dass die Mannschaft am Ende der Partie das Eis als Sieger verlässt. Deshalb hofft der in der tschechischen Kleinstadt Litvinov geborene Trübenekr am vierten Doppel-Spieltags-Wochenende auf den vierten Doppelerfolg. In den ersten beiden Rückspielen der Saison, am Freitagabend im offenen Eisstadion bei Schlusslicht ESC Vilshofen (10./3, 20:15 Uhr) sowie gegen den EV Moosburg (8./6) am Sonntagabend sollen weitere Siege eingefahren werden, um sich in den "Top 4" zu etablieren und den Einzug in die Aufstiegsrunde möglichst schnell perfekt zu machen.

Dass ihn und seinen Teamkollegen zwei andere Partien erwarten, als in den ersten beiden Begegnungen, ist dem Stürmer bewusst: "Wir sollten einfach von Spiel zu Spiel schauen und immer das Beste geben", lässt er sich deshalb nicht zu irgendwelchen Prognosen bewegen. Tatsache ist, dass sich die Hawks bei ihren Partien in Vilshofen, die ihre ersten geplanten Saisonheimspiele gegen Waldkirchen und Ottobrunn am vergangenen Wochenende aufgrund verschobener Eisaufbereitung seitens der Stadt absagen mussten, meist schwerer taten, als man es zuvor erwarten konnte. Sie gingen seit 2016 nach vier von fünf Begegnungen als Verlierer vom Eis. Ebenso ist der starke Auftritt bei schwachen Moosburgern vor einer Woche keine Garantie für eine Wiederholung im Rückspiel.

Jan Trübenekr, dem seit seiner Premiere im Hawks-Trikot im Laufe der Saison 2017/2018 in mittlerweile 141 Spielen beachtliche 359 Scorerpunkte gelangen (189 Tore, 170 Beihilfen), hofft natürlich, an die zuletzt gezeigten Leistungen anknüpfen zu können. "Wenn ich mit weiteren Toren dazu beitragen kann, weitere Siege und somit weitere Punkte zu holen, wäre das natürlich schön. Aber wichtiger ist, dass wir alle gewinnen", hebt der 28-Jährige nochmals den Mannschaftsgedanken ganz nach oben.

Eines ist ihm dann noch wichtig, zu erwähnen: "Ich habe es von Anfang an geliebt, in Haßfurt zu spielen. Eine schöne Stadt, gute Fans", sagt der sympathische Tscheche, an dem die Zuschauer ebenso wie an seinen Teamkollegen im Haßfurter Eisstadion derzeit große Freude haben.

Spielbericht Moosburg/Waldkirchen

Die Haßfurter Hawks schießen ihre Gegner förmlich vom Eis

07.11.22

Was für ein weiteres Wochenende für die Haßfurter Hawks, die aktuell von Niederlagen weit entfernt sind. Im Gegenteil: Sie fuhren gleich zwei weitere zweistellige Erfolge ein. Während Moosburg bereits am Freitagabend mit 13:3 aus der eigenen Halle gewirbelt wurde, erging es am zwei Tage später den hochgehandelten Krokodiles aus Waldkirchen nicht besser. Sie mussten nach einer 15:2-Klatsche die Heimreiseantreten. Den Kantersieg  im oberbayerischen Landkreis Freising sollte man aber "nicht überbewerten", so die Einschätzung von Abteilungsleiter Andreas Kurz. "Meiner Meinung nach war der Gegner schon ein wenig überfordert."

Nachdem mit Topscorer Jeremy Laframboise einer der beiden erst zu Saisonbeginn verpflichteten Kanadier den Verein bereits wieder verlassen hat, lief wahrlich nicht viel zusammen. Auch deshalb konnten die Hawks bis Ende des zweiten Abschnittes auf 8:1 davonziehen. Und die beiden weiteren Gegentreffer waren nichts weiter als Ergebniskosmetik.

Während Jakub Sramek erneut je drei Tore und drei Assists gelangen, konnte Jan Trübenekr EVM-Torwart Thomas Mende gleich sechs Mal überwinden. Wobei: Für die ESC-Führung in der 9. Spielminute sorgte Eigengewächs Dominik Finzel, denn der in den Spielberichtsbogen eingetragene Jakub Sramek stand zu diesem Zeitpunkt gar nicht auf dem Eis. Auch Tomas Pribyl (2), Lucas-Andreas Thebus und Dominik Tobola waren noch aktiv am Kantersieg beteiligt. "Ja, wir waren natürlich gut drauf. Es war aber phasenweise ein ziemliches Gestocher", freute sich Kurz am Ende über den deutlichen Sieg.

Der vierte Heimauftritt am Sonntag barg Disziplin, Willen, das notwendige Glück und ganz viel Können. Die mit lediglich zwölf Feldspielern angereisten Waldkirchener hatten über die gesamten 60 Spielminuten gesehen jedenfalls nur gelegentlich Möglichkeiten, die aber Torwart Nicolas Hetzel zunichte machte. Oder der Pfosten. Bis auf zwei "Schönheitsfehler" ließen er und seine Vorderleute jedenfalls nichts zu. Und weil auf der anderen Seite die "Torfabrik" erneut auf Hochtouren lief, fielen die Treffer fast wie reife Früchte. Jakub Sramek (2) Lucas-Andreas Thebus, Tomas Pribyl (2), Dominik Tobola, Lukas Kratschmer (3), Michael Stach, Daniel Hora sowie vor allem wieder Jan Trübenekr (4) ließen den ESV-Schlussleuten kaum Luft zum Atmen. Das von den Fans gesungene "Hier im Frankenland, spielen wir euch an die Wand" war am Sonntagabend genau das richtige Lied am richtigen Ort. "15 Tore geschossen, nur zwei Tore bekommen. Da brauche ich nicht viel reden. Die Jungs haben heute Spaß gehabt", sagte Trainer Petr Sikora.

Alexander Stahl hat sich indes im Training einen Bruch des Handgelenks zugezogen. Der 25-Jährige wird wohl mindestens vier Wochen ausfallen.

Gamday Moosburg/Waldkirche
Spielbericht FFB

Seit frühester Kindheit beim ESC Haßfurt: Noah Endres spielt sich bei den Hawks fest

04.11.22

Voll im Soll liegen die Haßfurter Hawks (3./12) nach bislang sechs absolvierten Partien in der Gruppe A der Landesliga. Damit dies auch so bleibt, sollen in den beiden Partien am Wochenende erneut so viele Punkte wie möglich eingefahren werden. Doch sowohl am Freitagabend beim EV Moosburg (8./3) wie auch im Heimspiel gegen den aktuell punktgleichen Tabellennachbarn ESV Waldkirchen (4./12) zwei Tage später prophezeit auch Noah Endres "sehr schwere Aufgaben".

Der 19-Jährige, der sich bereits im letzten Jahr insgesamt 19 Mal das Hawks-Trikot der "Ersten" überstreifen durfte, erwartet zwei "starke Gegner". Und er lässt sich auch nicht vom bislang dürftigen Abschneiden gerade der grün-gelben Moosburger blenden, die sich seiner Meinung nach "zur Zeit unter Wert" präsentieren.

Ganz anders dagegen die Situation im Bayerischen Wald, denn die Crocodiles aus Waldkirchen haben einen ebenso erfolgreichen Start hingelegt wie die Hawks. Bis auf die Niederlage in Selb (3:7) gab es Siege gegen Ottobrunn (10:2), Fürstenfeldbruck (9:7), Vilshofen (9:3) sowie zuletzt in Bayreuth (4:3).

Für Endres, der mit fünf Jahren erstmals auf Eishockeyschlittschuhen stand und in der Kreisstadt alle Nachwuchsmannschaften durchlief, stehen dennoch zwei Siege auf der Wunschliste: "Ich hoffe natürlich auf ein weiteres Sechs-Punkte-Wochenende" sagt er und bittet wie zuletzt auswärts sowie im heimischen Stadion Am Großen Anger auf die "lautstarke Unterstützung" der Fans.

Aufgrund von Gesprächen mit seinen Mannschaftskameraden und Trainer Petr Sikora sowie über das Internet sieht sich der Humprechtshäuser, der beim Kantersieg in Ottobrunn zur Freude des stolzen Papas Holger seinen ersten Treffer für die Hawks erzielte, gerüstet. Vor Rundenbeginn hatte der junge Angreifer darauf gehofft, fest dem Kader der Ersten Mannschaft anzugehören. Die Chancen dafür standen gut. Er hatte zu diesem Zeitpunkt immerhin schon einige Erfahrungen gesammelt, denn durch coronabedingte personelle Ausfälle in der Saison 2021/2022 rutschte Noah Endres in die Mannschaft und war vor allem in der letztjährigen Aufstiegsrunde fester Bestandteil des Teams.

Und es kam noch besser: "Durch das viele Training in der Jugend und in der Ersten Mannschaft habe ich gemerkt, dass ich gute Chancen habe. Denn mein großes Ziel war es schon immer in der Ersten zu spielen", freut sich der 19-jährige, dass sich sein Fleiß wohl auszahlt. Dass er weiter fest an sich arbeiten muss, ist ihm bewusst. Die Unterschiede von der Jugend und der 1b-Mannschaft in der Bezirksliga, in der er ebenso noch stürmt, seien freilich zu spüren. "Im Vergleich zum Jugendtraining ist die hohe Geschwindigkeit beim Laufen, Passen und die schnelle Umsetzung im Kopf ein wesentlicher Unterschied", betont er. Außerdem bei den Partien die Atmosphäre und die starken Gegner in der Landesliga.

"Im Prinzip aber einfach alles, da ich durch diese Spiele viel dazulerne, viel Input von meinen erfahrenen Mannschaftskollegen sowie dem Trainer bekomme und es mir einfach sehr viel Spaß macht."

Spielbericht Ottobrunn

Ein Kantersieg mit sehr hohem Spaßfaktor für die Haßfurter Hawks

Der ESC Haßfurt feiert bei Aufsteiger ERSC Ottobrunn einen deutlichen 15:3-Auswärtssieg.

Stressige Anfahrt, viel Spaß beim Spiel, entspannte und vor allem bestens gelaunte Heimfahrt. So lässt sich der Freitagabend der Haßfurter Hawks wohl am besten umschreiben. Der Auswärtsauftritt beim ERSC Ottobrunn lässt angesichts des Ergebnisses von 15:3 jedenfalls keinerlei Spielraum für Fragen. Für Abteilungsleiter Andreas Kurz war die Partie "schon so, wie wir es erwartet haben, vielleicht sogar ein bisschen zu einfach."

Denn begonnen hat der fast frühlingshaft anmutende Abend für die Unterfranken mit einer Verspätung bei der Anreise in den Süden Münchens aufgrund einiger Staus. Selbstverständlich war es deswegen nicht, dass Kapitän Christian Dietrich und seine Teamkollegen nach nur wenig Vorbereitungszeit im offenen Stadion von Ottobrunn von Beginn an hellwach waren.

Sehr zur Freude der ca. 30 mitgereisten ESC-Fans unter den 127 Zuschauern, sorgte Jan Trübenekr bereits in der 5. Spielminute erstmals einen Grund zum Jubeln. Dass der Tscheche mit seinem frühen 0:1 eine regelrechte Torflut gegen den Landesliga-Aufsteiger eröffnete, daran dachten zu diesem Zeitpunkt nur die Wenigsten. Es ging danach in einem sehr fairen Spiel mit lediglich vier beziehungsweise zwei Strafminuten Schlag auf Schlag. Alexander Stahl, erneut Jan Trübenekr mit einem Doppelpack sowie Lukas Kratschmer und schließlich Jakub Sramek trugen sich bis zum Ende des ersten Abschnittes in die Torschützenliste der Hawks ein, die dadurch schon uneinholbar davon gezogen waren.

Während die Ottobrunner Puckjäger dem diesmal im ESC-Gehäuse stehenden Luca Feitl im zweiten Drittel nur einmal und während der letzten 20 Minuten zwei Mal überwinden konnten, musste ihr für Severin Dürr eingewechselter Schlussmann Severin Cesak weitere vier beziehungsweise fünf Mal die Scheibe aus seinem Netz holen. Der erste zweistellige Erfolg der Hawks war perfekt. "Das war hochverdient", zeigte sich Trainer Petr Sikora natürlich zufrieden mit dem zweiten Auswärtsspiel der Saison. "Wir haben vorher nicht gewusst, wie stark der Gegner ist. Gut, dass wir von Anfang an konzentriert waren und es nach dem ersten Drittel eigentlich klar war, dass wir die drei Punkte mit nach Hause bringen."

Ottobrunn erspielte sich nach dem 6:1-Anschluss noch einige Möglichkeiten, um weitere Treffer zu erzielen. "Aber danach sind wir dann wieder zurück ins Spiel gekommen und der Spaß war den Jungs förmlich anzumerken", meinte der 52-jährige ESC-Coach. "Sie haben nicht aufgehört. Das war positiv, dass sie weiter bis zum Ende Gas gegeben haben." "Es hat den Jungs wirklich Spaß gemacht, da zu spielen", bestätigte Andreas Kurz. "Manchmal ist es halt so, wenn es von Anfang an gut läuft und du auch das notwendige Glück hast."

Die Statistik des Spiels

Eishockey: Landesliga Gruppe A

ERSC Ottobrunn – ESC Haßfurt 3:15 (0:6, 1:4, 2:5)

Haßfurt: Feitl, Hetzel – Hora, Thebus, Müller, Stahl, Britsch, Pribyl, Finzel, Marx – Sramek, Endres, Trübenekr, Büchner, Dietrich, Tobola, Schmauser, Kratschmer. Tore: 0:1 (5.) Trübenekr (Hora) 4-5, 0:2 (6.) Stahl (Sramek) 4-5, 0:3 (7.) Trübenekr (Stahl, Hora), 0:4 (9.) Trübenekr (Sramek), 0:5 (13.) Kratschmer (Tobola, Dietrich), 0:6 (14.) Sramek (Trübenekr), 1:6 (22.) Hulm (Zirngibl, Magg), 1:7 (27.) Pribyl (Büchner), 1:8 (28.) Sramek (Trübenekr), 1:9 (34.) Endres (Büchner), 1:10 (35.) Sramek, 2:10 (44.) Zirngibl (Hornak), 2:11 (48.) Sramek (Trübenekr), 3:11 (53.) Hulm (Hornak, Zirngibl), 3:12 (55.) Kratschmer, 3:13 (56.) Pribyl (Tobola), 3:14 (58.) Hora (Trübenekr), 3:15 (60.) Kratschmer (Dietrich). Schiedsrichter: van der Haydn (Gebidol). Strafminuten: 4/2. Zuschauende: 127 (35 aus Haßfurt).

Gameay Ottobrunn

ERSC Ottobrunn – ESC Haßfurt ESC (Freitag, 20:15 Uhr)

ESC Haßfurt – EV Fürstenfeldbruck (Sonntag, 18:30 Uhr)

27.10.22

Martin Reichert, der ehemalige und langjährige Teamchef der Haßfurter Hawks, kannte Lucas Büchner bereits, als er noch beim EHC 80 Nürnberg als Nachwuchstrainer aktiv war. „Bei uns hat er den Raum und die Zeit sich weiterzuentwickeln. Wir trauen ihm auf jeden Fall einiges zu, da er sehr flexibel spielt“, lobte er den 22-Jährigen im Vorjahr, nachdem er vom Ligakonkurrenten EV Pegnitz an den Main gekommen war.

Für Büchner persönlich hat sich der Wechsel gelohnt. „Ich habe sehr viel Freude mit den Jungs am Eis zu stehen und ich bin froh, ein Teil dieses Teams zu sein“, betont er und lobt gleich anschließend die Haßfurter Anhänger. „Auch die Unterstützung der Fans bei den Spielen ist unglaublich.“ Deshalb stand für ihn schon kurz nach dem Ende der letzten Saison fest, weiterhin das Hawks-Trikot mit der Nummer 43 zu tragen. In erster Linie möchte er sich weiterentwickeln. „Dabei möchte ich schon den ein oder anderen Scorerpunkt machen“, lacht Lucas Büchner, der dahingehend selbst „noch viel Luft nach oben“ sieht. Bislang gelangen dem gebürtigen Nürnberger in 38 Einsätzen für Haßfurt immerhin sieben Scorerpunkte (drei Tore). Idealerweise soll sich das bereits am Wochenende ändern, wenn die Partien beim derzeitigen Tabellen-5. ERSC Ottobrunn (Freitag, 20:15 Uhr) sowie gegen den Tabellen-8. EV Fürstenfeldbruck (Sonntag, 18:30 Uhr) auf dem Spielplan stehen. Außer den bisherigen Ergebnissen der beiden Gegner aus dem Raum München weiß Lucas Büchner jedoch wenig. „Wir sollten aber keinen von Beiden unterschätzen. Es werden zwei harte Spiele“, richtet er sich wieder auf harte Arbeit auf dem Eis ein. Um nach dem gelungenen Auftakt mit den Heimsiegen gegen Selb und Vilshofen sowie der weniger gelungenen Fortsetzung mit der Niederlage in Dingolfing nun nicht den Anschluss an die Spitze zu verlieren, müsse man „eigentlich sechs Punkte“ einfahren.

Tatsache ist, dass bereits die Aufgabe bei Aufsteiger Ottobrunn kein Zuckerschlecken wird. Selbstvertrauen und die Überzeugung bei Lucas Büchner sind jedenfalls vorhanden, das gesteckte Ziel zu erreichen. „Wir halten als Mannschaft zusammen, zeigen Teamgeist und unterstützen uns gegenseitig. Egal ob mal jemand einen schlechten Tag hat“, zeigt er sich „sehr optimistisch“, nach dem zweiten Doppel-Spielwochenende der Hawks in dieser Saison die bisherige Punktezahl auf der Guthabenseite verdoppelt zu haben.

SB Dinolfing

Da war deutlich mehr drin für die Haßfurter Hawks

24.10.22

Bei einer 3:7-Niederlage dürfte es eigentlich keine Diskussion geben. Doch so deutlich, wie es das Ergebnis aussagt, war es dann wohl doch nicht. Die Haßfurter Hawks boten den Dingolfinger Isar Rats am Sonntagabend in deren Marco-Sturm-Arena lange einen Kampf auf Augenhöhe. "Das Ergebnis ist zu hoch ausgefallen und auch nicht gerechtfertigt", zog Christian Dietrich ein ernüchterndes Fazit. "Dingolfing war keine Übermacht."

Auf der anderen Seite räumte der Kapitän der Haßfurter ebenso wie Trainer Petr Sikora als auch Abteilungsleiter Andreas Kurz ein, auch selbst zu der ersten Pflichtspielniederlage beigetragen zu haben: "Leider haben auch individuelle Fehler zu unseren Gegentreffern geführt. Wir haben das Spiel aus der Hand gegeben", brachte es der 31-Jährige auf den Punkt.

Die Hausherren hatten in der über weite Strecken ausgeglichenen Begegnung im ersten Abschnitt die Oberhand, während die Haßfurter am Ende als 3:2-Drittel-Sieger vom Eis gingen. Nachdem Toptorjäger Jakub Sramek zwei Mal für eine Führung sorgte (6./19.), konnte Dingolfing durch Waldemar Detterer (11.) und Alexander Janzen (20.) jeweils ausgleichen. Exakt 30 Sekunden nach dem 2:2 aber brachte Christian Dietrich mit seinem ersten Saisontor die Hawks doch noch einmal nach vorne (60.).

"Da war eigentlich Dingolfing besser, aber wir lagen in Führung. Im zweiten Drittel war es dann umgekehrt", ärgerte sich Petr Sikora zum einen über die anschließend verpassten Möglichkeiten seiner Mannschaft, die des Öfteren sowohl an EV-Schlussmann Dennis Jedrus, als auch an Pfosten und Latte scheiterte. Andererseits darüber, dass die Isar Rats zwei mal ESC-Torwart Nicolas Hetzel überwanden (36./39.). "Wir hatten wirklich drei, vier riesige Chancen, von denen man mindestens zwei verwandeln sollte."

Und in den letzten 20 Minuten versäumten es die Hawks, den durchaus möglichen Ausgleich zu markieren. "Da hatten wir weitere glasklare Gelegenheiten zum 4:4", bedauert Andreas Kurz. Stattdessen gerieten sie noch höher in Rückstand. "Wir hatten natürlich zu diesem Zeitpunkt auch etwas auf Risiko gespielt. Spätestens mit dem 6:3 war das Spiel ehrlich gesagt erledigt", sagte Sikora, der den siebten Gegentreffer zweieinhalb Minuten vor der Schlusssirene deshalb nicht mehr überbewerten wollte.

"Naja. Etwas unglücklich, aber am Ende wahrscheinlich verdient", lautete sein Fazit nach der Niederlage. "Mit der Leistung kann man meiner Meinung nach einverstanden sein. Wie gesagt: 7:3 klingt eigentlich deutlich, so war es aber nicht. Es war ein sehr gutes Landesligaspiel, wir haben uns sehr gut verkauft", fügte Andreas Kurz hinzu, während Christian Dietrich den Ausgang als "nicht gerechtfertigt" bezeichnete. "Das Ergebnis ist zu hoch ausgefallen."

Am kommenden Wochenende soll es beim ERSC Ottobrunn (Freitagabend) sowie im Heimspiel gegen Fürstenfeldbruck wieder positive Ergebnisse geben.

Die Statistik des Spiels

Eishockey: Landesliga, Männer

EV Dingolfing – ESC Haßfurt 7:3 (2:3, 2:0, 3:0)

Haßfurt: Feitl, Hetzel – Hora, Thebus, Müller, Stahl, Britsch, Pribyl, Finzel, Marx, Hertwich – Stach, Sramek, Trübenekr, Büchner, Dietrich, Tobola, Kratschmer.

Tore: 0:1 (6.) Sramek, 1:1 (11.) Detterer (Schwarz), 1:2 (19.) Sramek (Hora), 2:2 (20.) Janzen (Detterer, Schander), 2:3 (20.) Dietrich (Tobola, Sramek), 3:3 (36.) Schindlbeck (Hofbauer), 4:3 (39.) Sedlar (Hofbauer), 5:3 (48.) Detterer (Schander), 6:3 (52.) Theberge (Schindlbeck), 7:3 (58.) Janzen (Detterer, Ohr). Schiedsrichter: Huber (Gawlik, Aschenbrenner). Zuschauende: 413, Strafminuten: 4/12.

GD Dingofing

Das erste Auswärtsspiel der Haßfurter Hawks in Dingolfing hat es gleich in sich

22.10.22

Auf die Frage, wie er den EV Dingolfing in dieser Saison einschätzt, antwortet Alexander Stahl kurz und knapp: "Sehr stark, stärker als letzte Saison." Bei einem genaueren Blick auf die Tabelle nach den ersten Partien scheint der Verteidiger der Haßfurter Hawks Recht zu haben, denn es zeigt sich eine klare Tendenz: Die Isar Rats werden wohl auch in diesem Jahr wieder ein gehöriges Wörtchen um den Einzug in die Playoffs sowie den Aufstieg in die Bayernliga mitreden.

Bislang drei Partien, allesamt in der heimischen Marco-Sturm-Arena, hat die Truppe Neu-Coach Bernie Engelbrecht (zuvor EV Moosburg) bestritten. Gegen den aktuellen Spitzenreiter Germering, gegen Selb und Fürstenfeldbruck gab es Siege. Kein Wunder, denn der ohnehin bestens besetzte Kader der vergangenen Jahre hat nochmals kräftig Verstärkung bekommen.

Während Stahl aus den zahlreichen Duellen der Vorjahre weiß, was auf ihn und seine Teamkollegen im vermeintlichen Spitzenspiel zwischen dem Zweiten und dem Dritten der Landesliga-Gruppe 1 am Sonntagabend um 18 Uhr zukommt, ist der EV Dingolfing für Trainer Petr Sikora völliges Neuland: "Ich bin gespannt. Ich kenne den Gegner nicht. Wir werden unser Spiel spielen, dann schaun wir mal", so der Tscheche relativ entspannt.

Eigengewächs Alexander Stahl, der seit seiner Premiere 2013 bislang 225 mal das ESC-Trikot der Ersten getragen hat (58 Scorerpunkte), rechnet mit einer offenen und ausgeglichenen Partie "Es wird sehr eng und sehr spannend, da Dingolfing eine gute Mannschaft hat", wiederholt er seinen großen Respekt vor den Niederbayern. Gleichzeitig hofft er auf ähnlich engagierte Auftritte wie in der Aufstiegsrunde der vergangenen Saison, als die Hawks sowohl in Dingolfing (5:4 nach Penaltyschießen) als auch vor heimischen Fans (4:0) die Oberhand behielten. Aus der Vorrunde bleibt derweil der überraschend deutliche 8:3-Erfolg in bester Erinnerung, während die 2:8-Klatsche im ersten Auswärtsspiel doch sehr schmerzte.

Mit dem diesjährigen Auftakt gegen Selb und Vilshofen  ist der 25-Jährige derweil bedingt einverstanden. "Sehr gut, dass die Punkte bei uns geblieben sind", lautet sein kurzer positiver Rückblick auf die "zwei Arbeitssiege". Andererseits gebe es "noch spielerisch Luft nach oben." Zwar laufe es gerade was den Aufbau oder das Unterzahlspiel betrifft seiner Einschätzung nach "schon recht gut." Verbessern müsse sich trotz der erzielten 14 Treffer weiter die Verwertung der Torchancen. Er ist aber guten Mutes, dass dies in den nächsten Wochen und Monaten weiter gelingt.

Und das auch dank Trainer Petr Sikora. "Sehr ruhig, sehr diszipliniert und ein netter Mensch, der weiß, was er tut", lobt Stahl, der nach einem erlittenen Bandencheck in der Partie mit Vilshofen vorzeitig das Eis verlassen musste. Er ist optimistisch, rechtzeitig wieder einsatzbereit zu sein. "Der Rücken schmerzt noch, aber ich bin guter Dinge, dass ich am Sonntag dabei bin".

Spielbericht Selb/Vilshofen

Die Haßfurter Hawks behalten trotz Nebel gegen Selb und Vilshofen den Durchblick

17.10.22

ESC Haßfurt – VER Selb 5:1 (2:0, 2:1, 1:0)

ESC Haßfurt – ESC Vilshofen 9:4 (3:0, 4:1, 2:3)

Zwei Partien, zwei Siege, Auftakt vollauf gelungen. Verständlich, dass sich die Haßfurt Hawks nach der Schlusssirene am Sonntagabend von den Fans feiern ließen, weil sie sich gleich zwei Mal von "Wölfen" nicht den Schneid abkaufen ließen. Sowohl von denen des VER Selb 1b, die zwei Tage zuvor mit 5:1 die Heimreise wieder antreten durften, als auch des ESC Vilshofen, die mit 9:4 bezwungen wurden. "Mit den sechs Punkten bin ich natürlich hochzufrieden", sagte Petr Sikora nach seinem ersten Pflichtspielwochenende in der Pressekonferenz.

Und das kann der neue Trainer auch sein, denn in beiden Partien hatte seine Mannschaft neben den Gegnern noch mit einem weiteren "Hindernis" zu kämpfen: Teils dichter Nebel im Stadion Am Großen Anger machte es wahrlich nicht einfach. "Natürlich ist das sehr schwer", ärgerte sich Sikora über die widrigen Sichtverhältnisse, bei denen selbst die berühmte "Nebelrunde" der Spieler nur kurzzeitig Linderung brachte. "Aber da müssen wir durch. Die Bedingungen sind für beide Seiten gleich."

Hawks-Goalie Nicolas Hetzel behält den Durchblick

Einen ganz schweren Stand hatten die Torhüter. Nicolas Hetzel behielt aber jeweils meist den Durchblick, wenngleich auch die Nummer 49 im Gehäuse der Hawks mit den Sichtverhältnissen etwas haderte: "Der Nebel war natürlich sehr bescheiden, dass muss man ganz klar sagen. Das macht das Ganze noch einmal viel anstrengender", so der 23-jährige Schlussmann, der einräumte, dass bei solchen Spielen auch das Glück kräftig mitmischt. "Man sieht ja die Scheibe erst ganz spät."

Bei einem Schuss der Selber im ersten Heimauftritt ging sie beispielsweise an den Pfosten, was Hetzel ebenso wie seine Vorderleute sowie vor allem die "Zuschauenden" auf den Rängen nur anhand des Geräusches wahrnehmen konnten. Umso mehr galt ihm nach den Schlusssirenen der Dank, denn trotz der fast permanenten "Nebelwand" glänzte er doch mit sekundenschnellen Reaktionen.

Nachlässigkeiten im Schlussdrittel gegen Vilshofen

Nur ein einziges Mal hatte er gegen Selb das Nachsehen, als Gästeangreifer Tomas Bilek zu Beginn des zweiten Abschnittes den zwischenzeitlichen 2:1-Anschluss markierte (25.). Zu diesem Zeitpunkt lagen die Hausherren durch Treffer von Jakub Sramek sowie Dominik Tobola aber bereits mit 2:0 in Führung (5./10.). Und weil Daniel Hora mit einem Doppelpack bis zum Drittelende auf 4:1 erhöhte (33./40.), stand den ersten drei Punkten im ersten Spiel bereits nach 40 Minuten nichts mehr im Weg. Jan Trübenekr war bei seiner Rückkehr ins ESC-Dress schließlich zum 5:1-Endstand erfolgreich (45.).

Und auch gegen Vilshofen ließen die Hawks von Beginn an nichts anbrennen und erzielten in regelmäßigen Abständen ihre Tore. Eine 3:0-Führung im ersten Abschnitt wurde mit einem weiteren 4:1 im Mitteldrittel deutlich ausgebaut. Nachdem sie gar mit 9:1 vorne lagen, hatte Nicolas Hetzel aber noch drei Mal das Nachsehen.

"Es ist schon anstrengend, man kann aber spielen", wäre Haßfurts Schlussmann derweil gegen Spielverlegungen oder Abbrüche gewesen. "Da muss man jetzt durch. In ein paar Wochen sind die Verhältnisse dann hoffentlich wieder gut." Außerdem behielten die Hawks schließlich die Oberhand, weshalb der Bergrheinfelder "megazufrieden" war. "Wir haben meist superdefensiv gestanden, wenig Chancen für den Gegner zugelassen und vorne eiskalt Chancen verwertet. Da kann man nicht meckern."

Sein Trainer war dagegen nicht ganz zufrieden: "Ich habe ein paar Sachen gesehen, die wir unbedingt verbessern müssen und die ich ansprechen möchte." Dazu gehört aber sicher nicht die Trefferausbeute, denn mit fünf sowie neun erzielten Toren stellten Topscorer Jakub Sramek und Co. ihre Qualität wieder einmal unter Beweis. Sikora störte schon mehr die nachlassende Konzentration im Vilshofen-Spiel. Nachdem die Hausherren bereits mit 9:1 in Führung lagen, erzielten die Gäste relativ leicht noch drei weitere Treffer.

Die Statistik des Spiele

Eishockey, Landesliga, Männer

ESC Haßfurt – VER Selb 5:1 (2:0, 2:1, 1:0)

Haßfurt: Feitl, Hetzel – Hora, Müller, Stahl, Britsch, Pribyl, Finzel, Marx, Hertwich – Stach, Sramek, Endres, Trübenekr, Büchner, Dietrich, Tobola, Schmauser, Kratschmer.

Tore: 1:0 (5.) Sramek (Trübenekr), 2:0 (10.) Tobola (Pribyl), 2:1 (25.) Bilek (Wenisch, Schneider), 3:1 (33.) Hora (Sramek) 4-5, 4:1 (40.) Hora (Sramek), 5:1 (45.) Trübenekr (Sramek, Stahl). Schiedsrichter: M. Reitz, Postek. Zuschauende: 682. Strafminuten: 12/16.

ESC Haßfurt – ESC Vilshofen 9:4 (3:0, 4:1, 2:3)

Haßfurt: Feitl, Hetzel – Hora, Müller, Stahl, Britsch, Pribyl, Finzel, Marx, Hertwich – Stach, Sramek, Trübenekr, Büchner, Dietrich, Tobola, Düsel, Kratschmer.

Tore: 1:0 (3.) Sramek (Hora, Trübenekr), 2:0 (9.) Stach (Sramek, Trübenekr), 3:0 (9.) Kratschmer (Tobola), 4:0 (22.) Sramek (Stahl, Hora), 5:0 (22.) Tobola (Kratschmer, Dietrich), 5:1 (27.) Tejko (Geiger, Hackl), 6:1 (31.) Kratschmer (Marx), 7:1 (38.) Büchner (Hertwich), 8:1 (41.) Kratschmer (Tobola), 9:1 (43.) Stahl (Trübenekr, Stach), 9:2 (46.) Stern (Artmann, Grünwald), 9:3 (50.) Matys (Wolfgramm, Müller), 9:4 (52.) Müller (Bugla, Wolfgramm). Schiedsrichter: C. Reitz (M. Reitz, Müller). Zuschauende: 407. Strafminuten: 9/16.

Gameday Selb/Vilshofn

Die Haßfurter Hawks hoffen in der Eishockey-Landesliga erneut auf eine möglichst lange Reise

13.10.22

Am Ende war schlicht und einfach die Luft raus. Die Enttäuschung nach dem Ausscheiden gegen Reichersbeuern im dritten und entscheidenden Play-off-Halbfinale sowie vor allem nach dem dadurch wiederholt verpassten Bayernliga-Aufstieg war natürlich riesig. Knapp sieben Monate später sind die Hawks des ESC Haßfurt nun wieder bereit für die anstehenden Aufgaben in der Eishockey-Landesliga.

Und der erste Teil der Saison 2022/2023, die Vorrunde, soll erneut mit dem Einzug in die Aufstiegsrunde erfolgreich abgeschlossen werden. "Das ist zunächst einmal das Ziel", bekräftigt Frank Terhar, der sich als einer von drei Vorständen unter anderem um die erste Mannschaft kümmert. "Natürlich möchten wir auch unter den schwierigeren Bedingungen der völlig untypischen Vorbereitungsphase an den Erfolg des vergangenen Jahres anknüpfen. Danach wird man sehen, wo die Reise hingeht, da die Ligakonkurrenz stärker einzuschätzen ist", ist der 45-Jährige davon überzeugt, dass die Qualität insgesamt weiter zugenommen hat.

Die Haßfurter wollen die schwache Leistung in der Vorbereitung hinter sich lassen

Tatsächlich verliefen die vergangenen Wochen für die Hawks nicht nur aufgrund der vier Niederlagen in den vier absolvierten Testpartien sehr holprig. Vor allem waren die Bedingungen sehr strapaziös, denn die Trainingseinheiten fanden – nachdem im Stadion am Großen Anger aufgrund der Energieknappheit lange kein Eis zur Verfügung stand – ausschließlich teils weit außerhalb von Haßfurt, entweder in Schweinfurt oder sogar im hessischen Lauterbach, statt. "Das hat leider nicht nur zu erhöhten Kosten für den Verein geführt, sondern zudem zu einem erhöhten Stressfaktor für die Mannschaft", sagt Terhar. Gerade deshalb lobt er den Teamgeist, der "immer gut war und ist. Hier sollte die sportliche Entwicklung im Fokus bleiben."

Trotzdem steht vor den ersten Aufgaben am anstehenden "Doppel-Heimspiel-Wochenende" mit den Partien gegen den bereits zwei Mal aktiven und aktuellen Tabellenvierten VER Selb 1b (drei Punkte) am Freitag (19.30 Uhr) sowie gegen den ESC Vilshofen (Sonntag, 18.30 Uhr) die Frage im Blickpunkt: Ist die Mannschaft um Kapitän Christian Dietrich bereit? Immerhin ist der Optimismus, dass auch die Hawks wieder ein gewaltiges Wörtchen bei der Vergabe der vorderen Plätze mitreden, sehr groß. Dies liege wiederum am neuen Trainer. Der Eindruck von ihm und seinen Vorstandskollegen sei laut Terhar "kurz und knapp: sehr gut. Seine Trainingsmethoden und auch seine Ansprachen sind klar und unmissverständlich. Er verfügt über hervorragende Kompetenzen und passt auch menschlich zu den Hawks", gibt es nach wenigen Wochen der Zusammenarbeit ein großes Lob für Petr Sikora. "Das ist schon nett, so etwas zu hören", freut sich der Tscheche, dem es "sehr viel Spaß" bereitet, mit der Mannschaft zu arbeiten.

Wenngleich er sich gerade seinen Einstand schon anders vorgestellt hätte. "Die waren schon schwer, hart und anstrengend", blickt er auf die letzten Wochen zurück und bestätigt Terhar in seiner Einschätzung. "Aber wir haben das überstanden und die Jungs haben das einfach gut gemacht. Ich habe ihnen gesagt, dass sie stolz auf sich sein können, dass sie so gut mitgemacht haben", bilanziert Sikora.

Der neue Coach blickt freudig auf das Wochenende

Und nicht nur der neue Trainer hofft nun auf einen erfolgreichen Saisonstart. "Positiv wie immer" blickt er dem Wochenende entgegen. Er hofft auf der einen Seite, dass die Hawks gegen Selb sowie Vilshofen "erfolgreich und möglichst viele Punkte" einfahren werden, will die Mannschaft andererseits aber nicht unter Druck setzen. "Wir sollten einfach positiv und konzentriert an die Aufgaben herangehen und nicht zu weit nach vorne schauen. Jeder soll seinen Job machen. Dann schauen wir mal, was herauskommt."

Zumindest die personellen Voraussetzungen sind wieder gut. Neben den zuletzt fehlenden Dominik Tobola und Jan Trübenekr stehen Sikora vermutlich auch die Neuzugänge zur Verfügung. Ob allerdings alle zuletzt angeschlagenen Spieler wieder einsatzbereit sind – oder möglicherweise neue Ausfälle zu beklagen sind, steht erst an den jeweiligen Spieltagen fest.

 

Mit lautstarker sowie vor allem zahlreicher Unterstützung gleich am Freitag sollte es klappen, denn es könnte voll werden auf den Rängen im Eisstadion: Der Vorstand des ESC Haßfurt hat sich dazu entschieden, allen Freunden, Fans, Gönnern und Interessierten gegen Selb freien Eintritt zu gewähren. "Wir wollen unseren Fans in diesen schwierigen Zeiten etwas zurückgeben. Auch wollen wir uns für die Unterstützung in der vergangenen Saison auf diese Weise bedanken", heißt es dort.

Dass es eine "sinnvolle und früchtetragende" Vereinsarbeit nicht ohne Kinder und Jugendliche geben würde, macht Frank Terhar derweil am Ende deutlich. "Die erste Mannschaft ist nur ein kleiner Teil des ESC Haßfurt. Wie jedes Jahr liegt ein ganz großer Schwerpunkt auf Nachwuchsgewinnung und auf der Entwicklung in allen Altersklassen sowie dem Eiskunstlauf."

Gameday SW

Mighty Dogs Schweinfurt – ESC Haßfurt (Freitag, 20 Uhr)

ESC Darmstadt – ESC Haßfurt (Sonntag, 18.30 Uhr)

 

Drei Vorbereitungsspiele haben unsere Hawks bereits bestritten. Dreimal zogen wir dabei den Kürzeren. Am anstehenden Wochenende hat wir jetzt noch zwei Mal die Gelegenheit uns Selbstvertrauen zu holen.

 

 „Natürlich habe ich das schon beim ersten Spiel vor zwei Wochen gemerkt, dass die Partie zwischen Schweinfurt und Haßfurt für die Fans beider Seiten weitaus mehr ist, als nur ein Vorbereitungsspiel“, sagt unser Trainer Petr Sikora. Er würde sich „natürlich über einen Erfolg, erst recht nach drei Niederlagen am Stück, sehr freuen.“ Trotzdem gilt sein Augenmerk dem Ligastart mit dem Start gegen Selb 1b. „Da wollen und werden wir topfit sein“. Es gehe nach wie vor darum, „dass sich die Mannschaft weiter einspielt und noch vorhandene Fehler abstellt.“ Und ebenso sieht der Coach auch das letzte Haßfurter Testspiel am Sonntagabend bei den Dukes des ESC Darmstadt (18.30 Uhr), die in der hessischen Landesliga beheimatet sind. „Auch dort will ich weitere körperliche und spielerische Verbesserungen sehen. Wenn nach 60 Minuten dann ein Sieg für uns auf der Anzeigetafel steht, würde mich das natürlich freuen“, so der 51-Jährige.

 

Dabei ist für ihn gar nicht leicht, dass sich die einzelnen Reihen einspielen. Immerhin fehlen die beiden Angreifern Jan Trübenekr und Dominik Tobola voraussichtlich bis zum Saisonstart. Verteidiger Alexander Stahl sollte nach überstandener Krankheit zumindest am Abschluss Training wieder teilnehmen. Ob er Fit genug für die beiden Spiele in Darmstadt und Schweinfurt ist wird sich zeigen. Louis Britsch hat diese Woche an zwei Trainings teilgenommen, einen guten Eindruck hinterlassen, und wird wohl in Darmstadt erstmals zum Einsatz kommen. Er steht dann ab Sonntag nach seinem Umzug nach Unterfranken komplett zur Verfügung. Lukas Gref wird zum ersten Training in Haßfurt eintreffen und danach voll zur Verfügung stehen. Benjamin Rakonic ist derweil noch erkrankt. Wann und wie oft der Nürnberger danach zur Verfügung steht wird sich zeigen. „Es war natürlich keine optimale Vorbereitung“ so die Verantwortlichen. „Verletzte, Kranke Spieler und die Fahrten in fremde Stadien zu später Stunde. Das zehrt an der Substanz und mach viele Dinge Schwieriger als es sein müsste. Deshalb freuen wir uns nun auf das Training in Haßfurt“ „Wir haben wie auch im vergangenen Jahr volles Vertrauen in die Mannschaft. Sie haben uns letztes Jahr nicht enttäuscht und werden uns hoffentlich auch heuer nicht enttäuschen“ so die Verantwortlichen.

 

Auf Grund der Tatsache, dass wir mit Jonas Manger einen fest eingeplanten Neuzugang wieder verloren haben strecken die Hawks nochmals die Fühler auf dem Transfermarkt aus. „Es gibt bereits Gespräche mit ein, zwei potentiellen Kandidaten. Es wird sich zeigen ob da was zustande kommt“ so der Trainer der Hawks.

SB Amberg/Lauterbach

Testspiel-Analyse: Der ESC Haßfurt hat noch einiges an Arbeit vor der Nase

In Amberg und in Lauterbach zeigen die Hawks bei ihren Niederlagen zwei unterschiedliche Auftritte. Am Freitag geht es erneut zu den Schweinfurter Mighty Dogs.

Zumindest ergebnistechnisch läuft die Vorbereitung der Haßfurter Hawks auf die anstehende Saison in der Landesliga noch nicht wirklich rund. In den Testspielen zwei und drei kassierte die Mannschaft von Petr Sikora am Wochenende nämlich weitere Niederlagen. Ganz unzufrieden ist der Neutrainer mit den Auftritten beim ERSC Amberg (3:6) und in Lauterbach (4:7) aber nicht.

Vor allem in der Oberpfalz zogen sich ESC-Kapitän Christian Dietrich und seine Teamkollegen über weite Strecken sehr gut aus der Affäre. "Das war ein sehr gutes Spiel. Läuferisch und vom Kampfgeist das beste Spiel bisher", lobte Sikora. "Auch wenn wir am Ende nicht viel davon hatten."

Hawks beklagen noch etliche Ausfälle

Doch immerhin hielten die Unterfranken, die  neben Dominik Tobola (Schulterverletzung), Jan Trübenekr (Arbeitsunfall), Alexander Stahl (krank) auch erneut auf die noch fehlenden Neuzugänge verzichten mussten, beim Bayernligisten über zwei Drittel lang sehr gut mit. Jakub Sramek sorgte mit einem Dreierpack sogar dafür, dass nach 40 Minuten eine 3:2-Führung zu Buche stand.

Erst im Schlussabschnitt ließen die Kräfte auch aufgrund der intensiven Trainingseinheiten, die nach wie vor aufgrund des noch fehlenden Eises im heimischen Stadion Am Großen Anger außerhalb stattfinden, mehr und mehr nach. Mit vier Treffern drehten die Wild Lions letztlich das Blatt zu ihren Gunsten.

Schwache Vorstellung in Lauterbach

Dagegen war Petr Sikora von der Partie am Sonntagabend in Lauterbach nicht angetan. "Das war heute das Gegenteil. Wir waren leider immer eine Sekunde oder einen Meter zu spät. Wir haben verdient verloren", bilanzierte der Tscheche.

Dabei gestalteten die Hawks, die erneut auf viele Stammspieler verzichten mussten, die Begegnung wie schon zwei Tage zuvor lange Zeit offen. Denn nach einem 3:3 im ersten Drittel (Torschützen für Haßfurt waren zwei Mal Jakub Sramek sowie Tomas Pribyl), lagen sie nach zwei Abschnitten lediglich mit 3:4 im Hintertreffen. Erst mit einem 3:1 im Schlussabschnitt machten die Luchse den Sack zu. "Der Gegner war ganz gut. Und am Ende ist uns wieder die Kraft ausgegangen. Aber es geht weiter", meinte Sikora, dessen Blick sich schon auf der Rückfahrt auf den kommenden Freitag richtete, wenn im Schweinfurter Icedome das zweite Vorbereitungsderby bei den Mighty Dogs steigt.

Die Statistik der Spiele

Eishockey: Vorbereitungsspiele

ERSC Amberg – ESC Haßfurt 6:3 (1:0, 1:3, 4:0)

Haßfurt: Feitl, Hetzel – Hora, Thebus, Müller, Pribyl, Finzel, Marx, Hertwich – Stach, Sramek, Löffler, Endres, Büchner, Dietrich, Schmauser, Kratschmer. Zuschauende: 260. Tore für Haßfurt: Sramek (3). Strafzeiten: 15+20 / 14+10.

EC Lauterbach – ESC Haßfurt 7:4 (3:2, 1:0, 3:1)

Haßfurt: Hetzel – Hora, Thebus, Müller, Pribyl, Marx, Hertwich – Stach, Sramek, Löffler, Endres, Büchner, Dietrich, Schmauser, Kratschmer. Zuschauende: 94. Tore für Haßfurt: Sramek (3), Pribyl. Strafzeiten: 2 / 8.

SB Reichesbeuern HF§

SC Reichersbeuern – ESC Haßfurt 5:1 (0:0, 4:1, 1:0)

„In Summe der drei Spiele haben sie den Aufstieg verdient geholt“. „Die waren einfach besser und fertig“. „Die haben verdient gewonnen.“ Sowohl Haßfurts Vorstandsmitglied Andreas Kurz, ESC-Fanclub-Vorsitzender Lukas Heinl sowie Hawks-Kapitän Christian Dietrich zogen ein eindeutiges Fazit: Der Sieg SC Reichersbeuern im entscheidenden Playoff-Halbfinale am Freitagabend, gleichbedeutend mit dem Aufstieg in die Eishockeybayernliga, geht in Ordnung.

Und das sie wohl alle Recht haben, zeigt das deutliche Endergebnis: Mit 5:1 zwangen SCR-Kapitän Andreas Andrä ihre Haßfurter Kollegen in der Bad Tölzer Arena in die Knie, nachdem sie fünf Tage zuvor noch mit 3:2 nach einem Penaltykrimi unterlagen. Doch woran lag es, dass die Hawks, die durch einen Überzahltreffer von Tomas Pribyl nach einem völlig ausgeglichenen torlosen ersten Drittel in der 23. Minute sogar in Führung gingen, letztlich immer weiter ins Hintertreffen gelangten? Sicher nicht an mangelnder Unterstützung, denn die war einfach grandios. Knapp 240 mitgereiste Haßfurter Schlachtenbummler sorgten unter den knapp 1000 Zuschauern für eine tolle Atmosphäre, die einem Landesligafinale mehr als angemessen war. „Fünf Minuten Unkonzentriertheit“ waren für Christian Dietrich ausschlaggebend für den weiteren Verlauf. „Fünf Minuten, in denen wir nach der Führung vielleicht auch dachten, das Spiel fahren wir jetzt locker nach Hause.“ Es kam jedoch anders. Die Hausherren hatten nach dem Rückstand in der insgesamt fairen Partie schnell gleich mehrere passende Antworten parat hatten: Johannes Fischer (26.), Florian Barein (28.) Tobias Reiter (30.) sowie Maximilian Hirschberger (37.) drehten die Partie mit teils sehenswerten Toren bis zur zweiten Pausensirene vollends in ihre Richtung und hatten bis zu diesem Zeitpunkt die Aufstiegstür für sich und ihre Teamkollegen bereits weit geöffnet. Zählbares passierte dann lange Zeit nicht mehr, ehe erneut Tobias Reiter 67 Sekunden vor dem Ende den 5:1-Endstand erzielte. Dass Timo Zürcher ebenso krank verzichten musste wie Lucas-Andreas Thebus und dazu viele Haßfurter Spieler angeschlagen waren, war nicht mehr zu kompensieren. „Die Mannschaft hat wirklich gekämpft und alles rausgeholt, was noch im Akku drin war. Uns haben heute einfach ein paar Körner gefehlt“, verwies Vorstandsmitglied Andreas Kurz auf die bereits mangelhafte Vorbereitung. „Leider waren wir schon unter der Woche beim Training sehr dezimiert“, sagte er. Viele kranke und angeschlagene Spieler hätten sich weiter auskurieren müssen, um überhaupt mitspielen zu können. „70, 80 Prozent von der Mannschaft heute Abend waren nicht wirklich im Vollbesitz ihr Kräfte“, ergänzte Christian Dietrich. Mit dieser Feststellung wollte er ebenso wie Andreas Kurz freilich nichts entschuldigen, schließlich haben sich die Kreisstädter über weite Strecken „sehr gut“ geschlagen. „Reichersbeuern war einfach clever, stark. Das muss man neidlos anerkennen“, gratulierte Kurz.

Verständlich, dass unmittelbar nach der Niederlage die Stimmung bei allen ESC-Beteiligten am Boden war. Immerhin war die Chance auf den zweiten Bayernligaaufstieg nach neun Jahren so groß wie lange nicht. Mit einem Tag Abstand spricht Dietrich allerdings von einer „geilen Saison. Grundsätzlich hätte doch keiner gedacht, dass wir mit unserem ausgedünnten Kader so weit kommen“, so der 30-jährige Spielführer, der nach dem ersten Haßfurter Aufstieg 2013 aus Amberg zum damaligen neuen Bayernligisten wechselte. Die Mannschaft habe sich nie unterkriegen lassen. Weder durch den Abgang von Trainer Zdenek Vanc kurz vor Saisonbeginn noch durch Corona und die dadurch bedingten personellen Ausfälle oder den Spielverlegungen. Das erste Ziel, Erreichen der Aufstiegsrunde, sei letztlich souverän erreicht worden. Für die erste Zugabe, Erreichen des Playoff-Halbfinales, habe die  zusammengeschweißte Mannschaft seiner Meinung nach auch das notwendige Glück mitgespielt. Vor allem bei den hart umkämpften und sehr engen Partien in Dingolfing, Pegnitz oder in Moosburg. „Da sind wir auch auf einer Euphoriewelle mitgeschwommen“, sagt er und bedankt sich vor allem bei einem weiteren Mitspieler: „Nicolas Hetzel war ganz klar unser Rückhalt, in meinen Augen der beste Torwart der Liga. Das i-Tüpelchen ist seiner Meinung nicht erreicht worden, weil vor allem die Leistungsträger innerhalb der Mannschaft („wir haben einerseits Teamplayer in der Mannschaft, andererseits Leistungsträger“) am Ende aufgrund von Verletzungen und Krankheiten „nicht bei 100 Prozent“ waren. „Das war der Knackpunkt für mich. Und der hat schon angefangen bei unserer 3:6-Niederlage gegen Pegnitz. Das hat uns irgendwie einen Schlag gegeben.“

Nicht nur, weil die Kreisstädter noch auf den zweiten Platz rutschten und gleichzeitig das Heimrecht im ersten Halbfinale abgeben mussten. Ob es letztlich anders gelaufen wäre, hätte Haßfurt gegen den EV Germering zuerst vor heimischen Fans gespielt, bleibe aber Spekulation. „Vielleicht“, so Dietrich, „war der Druck doch ein bisschen zu groß. Vielleicht hat uns auch das Quäntchen Glück wieder verlassen.“

Gegen einen Vorwurf wehrt sich der junge Familienvater allerdings vehement: „Wir haben mit Sicherheit nicht absichtlich verloren. Wir haben bis zum Schluss alles versucht“, weist er Verdächtigungen einzelner Fans von sich, dass der Aufstieg am Ende nicht mehr das Ziel gewesen sei. „Das stimmt von hinten und vorne nicht. Die ganze Mannschaft wollte für den Verein aufsteigen. Die Leute hätten gerne zum Training kommen können und hätten dann gesehen, dass zuletzt fast keine Spieler mehr auf dem Eis standen, weil sie mit Fieber zu Hause lagen oder Verletzungen auskurieren mussten, um am Freitag überhaupt dabei sein zu können. Wir hatten in Reichersbeuern Spieler dabei, die hätten eigentlich gar nicht spielen dürfen.“

 

Statistik des Spiels

ESC Haßfurt: Hetzel, Jung – Müller, Stahl, Pribyl, Finzel, Marx, Endres, Hertwich – Stach, Sramek, Trübenekr, Büchner, Krein, Dietrich, Tobola, Kratschmer. Tore: 0:1 (23.) Pribyl (Sramek, Trübenekr) 4-5, 1:1 (26.) J. Fischer (Friedl) 5-4, 2:1 (28.) Barein (P. Fischer, Hirschberger), 3:1 (30.) Reiter (P. Fischer), 4:1 (37.) Hirschberger (P. Fischer, Pfaff), 5:1 (59.) Reiter (P. Fischer). Strafzeiten: 12/10. Zuschauer: 959 (240 aus Haßfurt).

Gameday Reichersbeuer HF3

Gelingt dem ESC Haßfurt mit Unterstützung der Fans der Aufstieg?

Zahlreiche Haßfurter Schlachtenbummer begleiten das Team zum finalen Spiel um den Aufstieg in die Bayernliga nach Bad Tölz. Wie es derweil bei den Hawks aussieht.

Zwei, vielleicht zweieinhalb Stunden, trennen Nicolas Hetzel und die restlichen Haßfurter Hawks von der Eishockey-Bayernliga. Nur mit einem Sieg beim SC Reichersbeuern (Freitag, 19.30 Uhr) in Bad Tölz im bereits dritten und diesmal wirklich entscheidenden Aufeinandertreffen könnten sie in der Saison 2022/2023 wieder ein Pflichtspiel-Derby gegen die Schweinfurter Mighty Dogs bestreiten. Den wollen sie auch einfahren. Doch der Schlussmann rechnet mit einem "ganz schweren Spiel".

Hetzel ist sich nach den beiden vorangegangenen Begegnungen mit den Oberbayern bewusst, dass die Mannschaft nochmals an ihre Grenzen und darüber hinaus gehen muss, um zu bestehen. Doch er weiß auch um die Leistungsfähigkeit und den Willen. "Ich bin überzeugt, dass wir, wenn wir so auftreten wie heute, das schaffen", sagte er unmittelbar nach dem Schlusspfiff am Sonntagabend, als die 3:5-Niederlage im ersten Spiel im Bad Tölzer Eisstadion aufgrund des 3:2-Siegs vor heimischen Fans wettgemacht wurde.

Muss Haßfurt noch gegen Pegnitz ran?

Apropos Fans: Auf diese können sich der 22-Jährige und seine Vorderleute auch diesmal wieder verlassen. Dank eines Sponsors, der die anfallenden Fahrtkosten übernimmt, machen sich gleich zwei Doppeldeckerbusse aus dem Haßbergkreis mit zahlreichen "Rot-Weißen" an Bord auf den Weg. Zahlreiche Anhängerinnen und Anhänger werden zudem mit ihren Privat-Pkw nach Bad Tölz fahren, um die Hawks des ESC Haßfurt vor Ort lautstark zu unterstützen. Mit schätzungsweise über 200 Schlachtenbummlern im Rücken ist also die bestmögliche Unterstützung gewährleistet.

Unterdessen wird am Freitagabend auch der Gegner der bereits aufgestiegenen Pegnitzer Ice Dogs ermittelt – um den Titel des bayerischen Landesliga-Meisters geht es nämlich auch noch. Nachdem der EV Pegnitz, der im zweiten Halbfinale zweimal gegen die Germering Wanderers gewann, selbst kein Eis mehr in seinem Freiluftstadion zur Verfügung hat, ist die erste Partie am Sonntag, 20. März, in Weiden (18 Uhr) angesetzt worden. Das Rückspiel würde dann, falls sich Haßfurt gegen Reichersbeuern durchsetzt, am Freitag, 25. März, im Stadion am Großen Anger ausgetragen (19.30 Uhr).

SB Reichersbeuern HS

Auf der Zielgeraden rettet sich der ESC Haßfurt ins entscheidende dritte Spiel. Nach der ersten Niederlage im Halbfinale der Aufstiegsrunde gewinnt das Team auf den letzten Drücker.
 


Um 22 Uhr am Freitagabend stand fest: Eine Aufstiegsfeier wird es zwei Tage später im Haßfurter Eisstadion am Großen Anger nicht geben. Dafür hätten die Hawks des ESC Haßfurt das erste Halbfinalspiel beim SC Reichersbeuern in der Eishockey-Landesliga-Aufstiegsrunde gewinnen müssen, um dann im Rückspiel nachzulegen. Die Kreisstädter verloren jedoch die Partie, die im Bad Tölzer Eisstadion ausgetragen wurde, mit 3:5.

Zumindest aber ist der große Traum vom zweiten Bayernliga-Aufstieg nach 2013 noch am Leben, denn am Sonntagabend gingen sie diesmal als Sieger vom Eis. Mit 3:2 entschieden sie das Spiel im Penaltyschießen für sich. Damit fällt die endgültige Entscheidung nun am Freitag, wenn sich beide Kontrahenten erneut in Bad Tölz gegenüberstehen. Tatsache ist, dass für die Hawks bereits am Freitag mehr drin gewesen wäre. Immerhin gelang es ihnen, einen 0:2-Rückstand – die beiden Treffer für Reichersbeuern fielen jeweils in Überzahl (3., 13.), nachdem Haßfurter Spieler acht der ersten zwölf Minuten auf der Strafbank verbringen mussten – im zweiten Abschnitt zu drehen.

Der ESC kämpft sich zurück

Erst schafften Lukas Kratschmer (25.) sowie Jakub Sramek (32.), ebenfalls bei numerischer Überlegenheit, den Anschluss sowie den Ausgleich. Und als dann Tomas Pribyl eine 5-3-Überzahlsituation wenig später mit der erstmaligen Führung abschloss (34.), schien sich das Blatt zugunsten der Gäste gewendet zu haben.

Sehr zur Freude der 120 mitgereisten ESC-Fans unter den 429 Zuschauerinnen und Zuschauern. "Da war scheinbar der Knoten ein wenig geplatzt", war nicht nur ESC-Kapitän Christian Dietrich zu diesem Zeitpunkt voller Hoffnung hinsichtlich eines weiteren positiven Verlaufs. Diese Hoffnung zerschlug sich aber zusehends.

Nachdem Jakub Sramek aufgrund einer Erkrankung ohnehin nicht im Vollbesitz seiner Kräfte war, sich aber dennoch in den Dienst der Mannschaft stellte, erfolgten weitere Schwächungen: Verteidiger Alexander Stahl verließ zwangsweise bereits Mitte des ersten Drittels aufgrund von Problemen mit seinen Schlittschuhen die Eisfläche und Lukas Kratschmer konnte ebenso wie Lucas Büchner nach genähten Platzwunden nur noch gehandicapt weiterspielen.

Hora muss nach Check vom Feld

Ganz hart traf es aber Abwehrchef Daniel Hora, der nach einem Check von Gegenspieler Johannes Fischer ganz das Eis verlassen musste (36.). Die Diagnose: Rippenbruch. Dass der Reichersbeuerer für seinen harten Einsatz eine fünfminütige Bankstrafe erhielt, tröstete niemanden im ESC-Lager. Für Haßfurts Nummer drei dürfte die Saison nach dieser Verletzung vorzeitig beendet sein.

Ob all diese Rückschläge in den letzten 20 Minuten eine vielleicht doch größere negative Rolle bei den Hawks spielten, bleibt dahingestellt. Sie schafften es aufgrund von notwendigen Umstellungen der Reihen und Unstimmigkeiten bei den einzelnen Wechseln jedenfalls nicht mehr, an die zuvor gezeigte Leistung anzuknüpfen. Stattdessen gelang Peter Fischer in der 48. Minute der 3:3-Ausgleich für den SC, während Alexander Nicolaus knapp fünf Minuten vor der Schlusssirene die 4:3-Führung erzielte (55.).

Gegenstände fliegen Richtung Eisfläche

Eine Haßfurter Auszeit sowie die anschließende Herausnahme von Torwart Nicolas Hetzel für einen weiteren Feldspieler brachten nicht mehr den gewünschten Effekt. Im Gegenteil: Maximilian Hirschberger markierte mit einem Schuss ins verwaiste ESC-Gehäuse 25 Sekunden vor dem Ende den 5:3-Endstand. Scheinbar wurde unmittelbar zuvor ein Haßfurter Spieler noch gefoult, denn die Fans der "Rot-Weißen" zeigten sich sehr lautstark und aufgebracht.

Und nachdem sogar einige Gegenstände Richtung Eisfläche flogen und dabei möglicherweise einen Mitarbeiter in der Sprecherkabine trafen, unterbrach Hauptschiedsrichter Alain Kretschmer, der das vermeintliche Vergehen möglicherweise nicht gesehen hat, die Partie für insgesamt zehn Minuten, um die aufgeheizte Atmosphäre auf den Rängen zu beruhigen.

Revanche auf den letzten Drücker

"Wir haben Reichersbeuern leider wieder in Spiel kommen lassen", ärgerte sich Dietrich über die verpasste große Chance, die zwischenzeitlich erkämpfte 3:2-Führung nicht weiter auszubauen. "Letztendlich hat Reichersbeuern verdient gewonnen", zeigte sich Andreas Kurz als zwar enttäuschter, aber sportlich fairer Verlierer. "Sie waren letztlich das eine Tor, das Empty-Net-Goal zähle ich nicht, besser als wir. Das muss man leider akzeptieren", so das für die erste Mannschaft zuständige Vorstandsmitglied.

Im Rückspiel geriet der ESC in der eigenen Eishalle erneut schnell in Rückstand, doch Dominik Tobola und Jan Trübenekr drehten die umkämpfte Partie zunächst, die bis zum 2:2 am Ende stets spannend blieb, aber nicht gerade hochklassig war. Es ging also in eine zehnminütige Verlängerung – ohne weiteren Treffer. Das Penaltyschießen entschied der ESC für sich, Kratschmer und Trübenekr trafen, während Reichersbeuern bei einem Penalty-Erfolg blieb. "Das war ein reines Kampfspiel", erklärte der Haßfurter Teamchef Martin Reichert hernach, der einen "großen Kampf am Freitag" erwartet. "Heute hat die glücklichere Mannschaft gewonnen."

Gameday Reichersbeuern

Timo Jung glaubt fest an seinen zweiten Bayernligaaufstieg mit den Haßfurter Hawks

Die derzeitige Nummer 2 beim ESC Haßfurt warnt aber vor dem Halbfinalgegner SC Reichersbeuern. Der Grundstein soll bereits beim Auswärtsspiel am Freitag gelegt werden

 

SC Reichersbeuern – ESC Haßfurt (Freitag, 19.30 Uhr)

ESC Haßfurt – SC Reichersbeuern (Sonntag, 18.30 Uhr)

"Von Anfang an wollte das Team von ESC-Trainer Frank Genßler mit unbändigem Einsatz die 7:5-Niederlage vom Hinspiel in Schongau wettmachen. Mit Erfolg: "Es ist einfach richtig geil", strahlte nicht nur Rafael Popek nach dem hochverdienten 5:2-Erfolg." So stand es vor knapp neun Jahren beim ersten Aufstieg der Haßfurter Eishockeymannschaft in der Zeitung. Sorgen die Haßfurter Hawks jetzt zum zweiten Mal in der mittlerweile 17-jährigen Vereinsgeschichte des Eissportclubs der Kreisstadt für Furore? Der zweite Aufstieg in die Eishockeybayerliga ist jedenfalls nur noch maximal drei Spiele entfernt.

Die Haßfurter Hawks sorgen mit ihrem 3:6 noch einmal für Spannung

Zwei Siege gegen den SC Reichersbeuern, egal in welcher Höhe, wären notwendig. Nach Rafael Popek, Martin Dürr, Philip Bates, David Franek, Martin "Hexer" Hildenbrand, Matthias Brahmer oder auch Ilja Kinereisch wollen am Wochenende nun Jakub Sramek, Christian Dietrich, Lukas Kratschmer, Pascal Marx, "The Wall" Nicolas Hetzel sowie ihre Teamkollegen für ein weiteres sportliches Glanzlicht in Haßfurt sorgen. Eine große Feier im Stadion "Am großen Anger" würde es am Sonntag aber nur dann geben, wenn die Hawks bereits das Auswärtsspiel am Freitag für sich entscheiden und nachlegen. Bei einer Niederlage in Bad Tölz, wo Reichersbeuern seine Heimspiele austrägt, würde eine Entscheidung möglicherweise – falls Haßfurt das Sonntagsspiel gewinnt  – erst im dritten Anlauf am 18. März, wieder in Bad Tölz, fallen.

Timo Jung trug schon 2013 das Hawks-Trikot

Einer, der bereits vor neun Jahren das Hawks-Trikot anhatte, verschwendet daran freilich keinen Gedanken. Timo Jung ist optimistisch, dass der Sieger bereits am Sonntagabend "gekrönt" wird und aus Haßfurt kommt. "Ich denke, dass wir es in dieser Saison schaffen", glaubt er fest an den zweiten ESC-Aufstieg seiner Karriere. "Die ganzen Ereignisse, sei es die Trainerfrage, oder wieder mal Corona, haben uns als Mannschaft zusammenwachsen lassen. Es ist eine ganz andere Stimmung in der Kabine, als die Jahre davor, als wir in den Play-offs waren", erinnert sich der 31-jährige Bergrheinfelder an einige vergebliche Anläufe zurück.

Für ihn spielt auch die Unterstützung von außerhalb eine große Rolle. "Die Stimmung der Fans ist diese Saison eine andere. Sie helfen uns, dass wir alles aus uns herausholen." Dennoch sieht er "mehr Parallelen als Unterschiede" zu 2013. "Natürlich haben wir heute beispielsweise mehr Kontingentspieler. Aber auch damals waren wir eine super Mannschaft, ohne einen einzelnen Star zu haben. Genau wie aktuell. Wenn eine Reihe einen schlechten Tag hat, ist eine andere da, welche die Tore macht", betont Jung.

Jung warnt vor vermeintlich leichtem Gegner

Er warnt indes vor dem vermeintlich leichten Gegner, nachdem die gesamte Landesligagruppe 2 schon von Saisonbeginn an als "einfacher" eingestuft wurde. "lch denke einfach, dass auch in dieser Gruppe die Mannschaften, die in die Play-offs gekommen sind, nicht ohne Grund da sind", appelliert Timo Jung eindringlich an seine Teamkollegen, den Gegner nicht eine Minute zu unterschätzen. Er hält beide vermeintlichen Außenseiter, Reichersbeuern ebenso wie die Germering Wanderers, mit denen sich Pegnitz auseinandersetzen muss, für "starke Mannschaften, die sehr körperbetont spielen und somit immer für eine Überraschung gut sind."

Tatsache ist, dass Reichersbeuern nach der Vorrunde bei 15 Erfolgen und drei Niederlagen 45 Punkte auf dem Konto hatte. Auch in der Aufstiegsrunde gingen sie in sieben Partien lediglich einmal als Verlierer vom Eis. Zu guter Letzt sagen die jeweiligen Tordifferenzen von 53 (111:58) sowie 28 (39:11) viel über die Gefährlichkeit des Gegners aus, der im Angriff (unter anderem mit den Topscorern Maximilian Hirschberger, Johannes Fischer und Lukas Stauffert) sowie in der Abwehr nicht nur über viel Quantität, sondern über noch mehr Qualität verfügt.

Kein Neid auf die Nummer 1 im Tor

Dass er sich aktuell mit der zweiten Reihe zufrieden geben muss, ist für Timo Jung derweil kein Problem. Er wünscht sich, dass Nicolas Hetzel am Wochenende seine herausragende Form in den Partien gegen Reichersbeuern beibehalten kann. "Er hat sich das über die Saison erarbeitet und zeigt immer eine gute Leistung. Natürlich möchte jeder gerne spielen, keine Frage. Aber es war ja auch meine Entscheidung, mich auf das Private etwas mehr zu fokussieren", sagt der junge Familienvater, der "absolut nicht neidisch" auf die derzeitige Nummer 1 ist. Er freut sich jetzt erst einmal auf die Play-offs und dann an die kommende Saison, in der er "hoffentlich in der Bayernliga wieder angreifen" will.

SB Pegnitz

Die Haßfurter Hawks sorgen mit ihrem 3:6 noch einmal für Spannung

Gegen den Pegnitz gab es die erste Heimniederlage der Saison. Die Kreisstädter stehen zwar immer noch auf Platz eins, können von den Ice Dogs aber noch abgefangen werden.

 

Es war alles angerichtet für eine weitere Party der Rot-Weißen. Es hätte so schön sein können. Doch das Spiel zwischen dem ESC Haßfurt und dem EV Pegnitz in der Eishockey-Landesliga-Aufstiegsrunde verlief anders, als es sich die meisten der 665 Zuschauerinnen und Zuschauer im Haßfurter Eisstadion erwünscht hatten. Einzig die etwa 50 mitgereisten Fans der Ice Dogs jubelten am Freitagabend lautstark, denn ihre Mannschaft schaffte das, was in den vorangegangenen Pflicht-Heimspielen der Hawks keinem Gegner gelang: Sie ging als Sieger vom Eis.

Defensivmann Pribyl spricht Klartext

"Das war einfach eine schlechte Leistung von uns", suchte Verteidiger Tomas Pribyl keine Ausreden für das zumeist glücklose Auftreten. Zwar beträgt Rückstand der Oberfranken auf die Hawks trotz des Erfolges immer noch fünf Punkte. Diese haben aber noch zwei ausstehende Partien. Ob die noch ausgetragen werden können – oder ob am Ende die Quotientenregelung zur Anwendung kommt, bleibt abzuwarten. Sollte Pegnitz aber tatsächlich noch an die Tabellenspitze rücken, wäre die Austragung des Halbfinals für Haßfurt ungemein wichtig für den weiteren Verlauf der Aufstiegsrunde. Teamchef Martin Reichert geht "weiterhin ganz fest" davon aus, dass die Hawks am kommenden Wochenende an einem der beiden Semifinals teilnehmen. "Die Regeln sind ganz klar festgelegt. Ich sehe keinen Grund, warum sich das jetzt ändern sollte", so Reichert, der nach wie vor fest mit einem Sieg im Halbfinale rechnet.

Zum Erfolg von Pegnitz hatte er natürlich auch seine sportlich faire Meinung: "Das war heute nicht unser Spiel", sagte der Teamchef nach der Schlusssirene. Enttäuscht ja, sauer auf die Mannschaft, die immerhin alles versucht hatte, war er nicht. "Die Jungs haben sich heute einfach schwergetan gegen gute Pegnitzer. Stockfehler, Fehlpässe und so weiter. Außerdem hat Pegnitz einige geniale Tore erzielt", analysierte der Sylbacher die erste Heimpleite.

Wahrlich hatten die Hawks gegen unheimlich willige und engagiert auftretende Ice Dogs von der ersten Sekunde an ihre Probleme. Und der Zwischenspurt im sehr starken und effektiven Mittdrittel, als Jan Trübenekr mit einem Doppelschlag (21., 22.) sowie Jakub Sramek (30.) die Gästeführung aus Abschnitt eins (Torschütze war Roman Navarra, 13.) drehten, brachte keine Sicherheit. Im Gegenteil: Pegnitz schaffte durch einen verwandelten Penalty von Stefan Hagen den 3:2-Anschluss (34.) und nahm während den letzten 20 Minuten ganz das Zepter in die Hand. Gleich vier Mal gaben sie ESC-Schlussmann Nicolas Hetzel noch das Nachsehen und revanchierten sich so eindrucksvoll für die 3:4-Hinspielniederlage.

"So ein Spiel muss man auch hinnehmen", gab es von Reichert keinerlei Kritik für eine Leistung, die ein anderes Ergebnis wohl nicht gerechtfertigt hätte. "Wir hatten bislang eine grandiose Saison, die gesamte Mannschaft hat Überragendes geleistet. Und wenn dann, natürlich ausgerechnet heute, so ein Spiel dabei ist, dann spiegelt das einfach das Leben wieder", meinte er und fügte hinzu: "Ich denke trotzdem, dass wir mit der Saison bisher sehr sehr gut leben können."

 

Eishockey, Landesliga-Aufstiegsrunde, Gruppe 1

ESC Haßfurt – EV Pegnitz 3:6 (0:1, 3:1, 0:4)

Haßfurt: Hetzel, Jung – Hora, Müller, Stahl, Pribyl, Finzel, Marx, Hertwich, Endres – Sramek, Trübenekr, Büchner, Dietrich, Tobola, Zürcher, Kratschmer. Tore: 0:1 (13.) Roman Navarra (Patrik Dzemla, Mark Meier), 1:1 (21.) Jan Trübenekr (Daniel Hora, Jakub Sramek 5-4), 2:1 (22.) Trübenekr (Sramek, Hora), 3:1 (30.) Sramek (Trübenekr), 3:2 (34.) Stefan Hagen (Penalty), 3:3 (42.) Navarra, 3:4 (46.) Paul Wolf (Hagen, Ralf Skarupa), 3:5 (49.) Skarupa (Jannek Gerstner), 3:6 (53.) Christopher Schuster (Gerstner, Michael Breyer 4-5). Strafminuten: 12/12. Schiedsrichter: Feist (Herath/Worodnikow). Zuschauer: 665.

Gamedy Pegnitz

Wie sieht es in Sachen Aufstieg für den ESC Haßfurt aus?

Vor dem Duell mit Pegnitz haben die Hawks das Halbfinale um den Aufstieg in die Eishockey-Bayernliga bereits sicher. Die wichtigsten Fragen und Antworten rund um den Endspurt gibt es hier.

 

Das Playoff-Halbfinale ist erreicht. Am Freitag geht es für den Eishockey-Landesligisten ESC Haßfurt im letzten regulären Aufstiegsrunden-Spiel gegen den EV Pegnitz (19.30 Uhr), was quasi einer Generalprobe gleichkommt, nur noch darum, ob man als Spitzenreiter der Gruppe 1 eine Woche später gegen den derzeitigen Tabellenzweiten der Gruppe 2, den SC Reichersbeuren, um den Bayernliga-Aufstieg kämpft. Oder müssen die Hawks sich am Ende doch mit Rang zwei begnügen? Dann käme der Gegner eventuell aus Germering.

Unabhängig davon strebt nicht nur ESC-Teamchef Martin Reichert den 13. Sieg im 13. Pflicht-Heimspiel an und danach das "absolute i-Tüpfelchen einer bislang sportlich grandiosen Saison", wie es der 58-Jährige auf den Punkt bringt. Wie kam es aber zum Höhenflug der Hawks und wie sieht der weitere Fahrplan Richtung Bayernliga aus?

Was läuft in dieser Saison besser als in der vergangenen?

Ein großer Faktor ist der Zusammenhalt. Für Sportvorstand Andreas Kurz führten "die schwierigen Wochen zu Saisonbeginn" und die daraus resultierenden "vielen Gespräche innerhalb der Mannschaft sowie mit der sportlichen Leitung" dazu, dass das Team "viel, viel enger zusammengerückt" sei. "Das sieht man auf dem Eis, wo jeder für jeden arbeitet und alles raushaut, was geht", so Kurz. Zudem haben sich laut Reichert die jungen Spieler "zum Teil sehr gut entwickelt. Und die anderen werden noch folgen."

Hinsichtlich verletzungs- und krankheitsbedingter Ausfälle waren die Hawks letztlich "nicht so stark betroffen" und alle Spieler hätten in der bisherigen Saison "eine tolle Leistung" gezeigt, lobt Reichert das Team. Und das, obwohl aufgrund der Pandemie Partien immer wieder abgesagt oder verlegt werden mussten. Ebenfalls wichtig: Die Topscorer Jan Trübenekr (bislang 35 Tore und 37 Assists) und Jakub Sramek (38/28) sowie ihre Teamkollegen schlugen oftmals im richtigen Augenblick zu.

Was haben die spielenden Trainer bewirkt?

Die Tschechen Dominik Tobola, Jakub Sramek, Daniel Hora und Jan Trübenekr (zusammen mit Landsmann Tomas Pribyl mit einer Scorerbilanz von bisher 97 Treffern und 153 Vorlagen) haben zum einen die Last von allen Beteiligten genommen, nachdem Trainer Zdenek Vanc plötzlich nicht mehr zur Verfügung stand. Zum anderen sorgten sie für die Stabilität im Trainingsbetrieb.

Wie hat die Mannschaft die chaotische Runde weggesteckt?

Sehr gut. "Die wirklich oftmals nicht einfache Saison hat uns noch mehr zusammengeschweißt", betont Kapitän Christian Dietrich. "Wenn du in wichtigen Phasen so viele Krankheitsfälle zu verkraften hast oder auf nicht geimpfte Spieler verzichten musst und deshalb nur einen kleinen Kader zur Verfügung hast, dann wächst du als Team einfach noch mehr zusammen. Und genau das hat uns so erfolgreich gemacht."

Wie hoch ist der Anteil der Fans am Höhenflug?

Enorm hoch. Sie stehen geschlossen hinter den Hawks. Die durchschnittlich 430 Zuschauerinnen und Zuschauer in den bisherigen zwölf Pflichtspielen – ebenfalls Spitze in der Landesliga – sind aufgrund ihrer Anfeuerung sicher mitverantwortlich, dass der ein oder andere Punkt mehr in Haßfurt geblieben ist, oder – wie etwa bei den Auswärtspartien zuletzt in Dingolfing, Pegnitz, Moosburg und Waldkirchen, als ebenfalls meist "Rot-Weiß" dominierte, mit nach Hause genommen wurde. Bei den Auswärtsauftritten ist die Unterstützung zuletzt stetig angewachsen. Es ist wieder eine echte Euphorie im Haßfurter Eishockey zu spüren.

Wie stehen die Chancen in Richtung Bayernliga?

"Ich weiß nicht, wer uns schlagen sollte", sagte Schlussmann Nicolas Hetzel, seit Wochen in blendender Verfassung, selbstbewusst und optimistisch schon vor längerer Zeit. Ein Blick auf die Statistiken zeigt: Die Hawks treten schon in der ganzen Saison als stabiles Team auf.

Alle bisherigen Partien im Stadion Am Großen Anger wurden gewonnen. Seit dem 7:1-Erfolg in Freising ist zudem die anfängliche Schwäche in der Fremde passé. Alle vier Auswärtspartien in der Aufstiegsrunde haben die ESCler für sich entschieden.

Bestes Beispiel für den immer vorhandenen Siegeswillen war der 8:3-Kantersieg einer Haßfurter "Rumpftruppe" gegen die favorisierten Isarrats aus Dingolfing Mitte Dezember.

Zudem sprechen die beste Abwehrabteilung und der beste Angriff, sowohl in der Vor- (103:64 Tore) als auch in der Aufstiegsrunde (bislang 39:20 Tore), eine deutliche Sprache. Den besten Rückhalt der Liga nicht zu vergessen: Hetzel hat sich mittlerweile über die Landesliga hinaus einen Namen gemacht. Sollte alles normal laufen, werden die Hawks wohl aufsteigen.

Wie laufen die weiteren Aufstiegsspiele ab?

Unterdessen hat Ligenobmann Frank Butz vom Bayerischen Eissport-Verband (BEV) nochmals betont, die beiden Bayernliga-Aufsteiger "falls möglich" mittels Halbfinale (Überkreuzspiele der beiden Gruppen) und einem anschließendem Endspiel (beide Finalisten wären Aufsteiger) im Play-off-Modus "Best-of-Three" zu ermitteln. Voraussetzung hierfür sei, dass alle Meisterschaftsspiele bis zum Beginn der Play-off Runden am 11. März sportlich ausgetragen wurden oder die Quotientenregel kein anderes Tabellenbild zulassen würde.

"Sollte ein Halbfinale aus Termingründen nicht gespielt werden können, da zum Beispiel offene Spiele nachzuholen sind, ist der jeweils Erstplatzierte der Aufstiegsrunde der sportliche Aufsteiger in die Bayernliga", macht Butz deutlich. Möglich ist dann noch, den Meister der Landesliga in Hin- und Rückspiel zu ermitteln. Und: Sollten sich beide Vereine nur auf einen Spieltermin verständigen, wäre auch dies nach vorheriger Absprache mit dem zuständigen Spielgruppenleiter möglich. "Bei einer Austragung mit Hin- und Rückspiel wird der Modus in Absprache mit den teilnehmenden Vereinen festgelegt", so Butz.

SB Dingolfng/Waldkirchen

Zwei Siege am Wochenende

Sie haben es tatsächlich geschafft: Nach zwei weiteren Erfolgen am Wochenende gegen den EV Dingolfing (4:0) am Freitag, sowie beim ESV Waldkirchen (6:9) am Sonntag, stehen die Haßfurter Hawks im Playoff-Halbfinale und kämpfen, so der derzeitige Plan des Bayerischen Eissport-Verbandes (BEV), ab dem 11. März um den sportlichen Aufstieg von der Landes- in die Eishockeybayernliga.

Ob Kapitän Christian Dietrich und seine Teamkollegen letztlich als Tabellenerster ins Rennen gehen, entscheidet sich möglicherweise beim Frankenderby am kommenden Freitag, wenn zur letzten Partie der Aufstiegsrunde nochmals die Pegnitzer Ice Dogs im Stadion am Großen Anger gastieren. 

Tatsache ist, dass die Hawks die Türe dank eines grandiosen 4:0-Erfolges über Verfolger Dingolfing weit aufgestoßen haben. Die bis auf den immer noch verletzten Michael Stach doch mit kompletter Besatzung angetretenen Kreisstädter mussten sich den zwölften Heimsieg im zwölften Pflichtspiel der laufenden Saison allerdings hart erarbeiten. Die ebenfalls mit einer 20-Mann-„Kapelle“ angetretenen Niederbayern versuchten während der 60 Minuten alles, um ihrerseits den Drei-Punkte-Abstand auf den Spitzenreiter zu verkürzen. Doch ihnen stand zum einen wieder einmal „The Wall“ Nicolas Hetzel im Weg, der sich seinen ersten Shutout redlich verdiente. Zum anderen ein äußerst effektiver Gegner, der einfach immer zum richtigen Zeitpunkt ins Schwarze traf. Nach dem 1:0-Führungstreffer von Dominik Tobola (8.) im ersten Abschnitt erzielte mitten in einer Dingolfinger Drangphase im Mitteldrittel Youngster Lukas Kratschmer dann das immens wichtige 2:0 (35.). „Ja, das war ein ganz wichtiges Tor. Aber vor allem ein ganz wichtiger Sieg heute für uns“, freute sich der sichtlich erschöpfte ESC-Angreifer, dessen leicht blutverschmiertes Gesicht auf eine harte Auseinandersetzung auf dem Eis hinwies. Gut für Haßfurt, dass Jakub Sramek sechs Sekunden vor der zweiten Pausensirene auf 3:0 erhöhte, während Christian Dietrich den Puck in der 59. Minute nach einem Pass von Daniel Hora ins inzwischen verwaiste EV-Gehäuse zum 4:0-Endstand unterbrachte. „Es war halt ein richtiges Playoff-Spiel. Man hat gemerkt, dass es um den ersten Platz geht. Und jeder hat alles gegeben und wir hatten auch das notwendige Scheibenglück“, räumte Lukas Kratschmer nach der Schlusssirene ein, ehe er noch Nicolas Hetzel dankte: „Unser Torwart war heute wieder Weltklasse.“

Mit ihrem hohen Auswärtssieg bei der torreichsten Partie der Saison vor sage und schreibe 220 mitgereisten ESC-Fans, die gleich in zwei Bussen und vielen Privat-Pkw in den Bayerischen Wald gereist sind, machten die Hawks den Einzug dann perfekt. Bereits im ersten Abschnitt stellten Jan Trübenekr, Christian Dietrich und Jakub Sramek (3./17./18.) vor insgesamt 305 Zuschauern die Weichen auf Auswärtssieg Nummer 4 in der laufenden Aufstiegsrunde. Nach einem toremäßig ausgeglichenen 3:3-Mitteldrittel erzielte Torjäger Jakub Sramek, der auch zum zwischenzeitlichen 1:5 verantwortlich war, dank eines Doppelpacks binnen 72 Sekunden seine Saisontore 37 und 38 und erhöhte auf 3:8 (47./48.). Am Ende stand einem weiteren 3:3 ein dickes 6:9 auf der Anzeigentafel im Waldkirchener Eisstadion. Der Sieg des Spitzenreiters, der phasenweise fünf Tore Vorsprung hatte, war in einem turbulenten Spiel zu keiner Zeit gefährdet. Ein Dank ging während der Begegnung an die Gastgeber in Waldkirchen. Eine hervorragende Stimmung wurde von den Fans und Verantwortlichen in Waldkirchen unterstützt und führte zu einem tollen Abend als Werbung für das gesamte Eishockey. Selbst eine Schnupftabak Teststation wurde eingerichtet :-)

 

Statistik der Spiele

ESC Haßfurt gegen Dingolfing: Hetzel, Jung – Hora, Thebus, Müller, Stahl, Pribyl, Finzel, Marx, Hertwich, Endres – Sramek, Trübenekr, Büchner, Dietrich, Tobola, Zürcher, Kratschmer. Tore: 1:0 (8.) Tobola (Pribyl, Sramek, 2:0 (35.) Kratschmer (Zürcher, Büchner), 3:0 (40.) Sramek (Trübenekr, Pribyl), 4:0 (59.) Dietrich (Hora) Empty-net. Strafzeiten: 4/12. Schiedsrichter: Feist (Laudenbach/Beigel. Zuschauer: 628.

 

ESC Haßfurt in Waldkirchen: Hetzel, Feitl – Hora, Müller, Stahl, Pribyl, Finzel, Marx, Hertwich, Endres – Sramek, Trübenekr, Büchner, Dietrich, Tobola, Zürcher, Kratschmer. Tore: 0:1 (3.) Trübenekr (Sramek), 0:2 (17.) Dietrich (Trübenekr, Stahl) 4-5, 0:3 (18.) Sramek (Büchner), 1:3 (21.) Böhm (Paule, Vezina), 1:4 (22.) Tobola (Pribyl, Kratschmer), 1:5 (26.) Sramek, 1:6 (29.) Trübenekr (Müller, Sramek), 2:6 (34.) Ober (Tolle), 5-4, 3:6 (35.) Vezina (Böhm, Ober), 3:7 (46.) Sramek, 3:8 (47.) Sramek (Trübenekr, Marx), 4:8 (48.) Böhm (Vezina, Daschinger), 5:8 (57.) Vezina (Bähm, Daschinger), 5:9 (58.) Dietrich (Müller, Trübenekr), 6:9 (58.) Ober (Vezina, Daschinger) 5-4. Strafzeiten: 8/16. Schiedsrichter: Ober (Lobanov/Zimbelmann). Zuschauer: 305 (davon 220 aus Haßfurt).

Gameday Dingolfig

Das Halbfinale ist für die Hawks zum Greifen nah

Die Haßfurter Puckjäger können mit Siegen gegen Dingolfing und in Waldkirchen der Bayernliga wieder ein Stückchen näher kommen. Doch ist der Kader ausgerechnet jetzt dezimiert.

Sie können sowohl den Einzug in ein mögliches Playoff-Halbfinale als auch Platz 1 an diesem Wochenende bereits perfekt machen: Wenn die Haßfurter Hawks (1./13) am Freitag (19.30 Uhr) nach knapp zweiwöchiger Pause den aktuell zweitplatzierten EV Dingolfing (9 Punkte) bezwingen, würden sie sich für einen möglichen großen "Showdown" mit den "Top 2" der anderen Landesliga-Gruppe qualifizieren. Doch auch zwei Tage (17.30 Uhr) später will der Spitzenreiter beim Tabellenvierten ESV Waldkirchen nicht mit leeren Händen nach Hause fahren.

"Die Chancen stehen natürlich jetzt sehr gut", räumt Vorstandsmitglied Andreas Kurz ein, dass die Ausgangslage für die in der Aufstiegsrunde noch ungeschlagenen Kreisstädter nach der erfolgreichen "Vorarbeit" in den ersten fünf Partien kaum besser sein könnte.

Zuhause sind die Hawks noch ungeschlagen

Denn selbst wenn die aktuell drittplatzierten Pegnitzer Ice Dogs, Gegner im letzten Heimspiel am 4. März, ihre beiden bislang weniger ausgetragenen Partien für sich entscheiden, würde der Vorsprung der Hawks weiterhin komfortable vier Zähler betragen.

Doch wie schon in den vergangenen Jahren wollen sich Kurz, wie auch Teamchef Martin Reichert und die Spieler selbst, nicht mit dem Rechenschieber beschäftigen. "Die Jungs haben es weiterhin in ihren Händen und können am Wochenende für klare Verhältnisse sorgen", ergänzt Reichert und hofft bereits gegen die Isar Rats am Freitag auf ein weiteres Erfolgserlebnis, denn gerade zu Hause stehe es "an erster Stelle", ungeschlagen zu bleiben und den Abstand nach Minuspunkten zum EV Dingolfing zu vergrößern.

Waldkirchen steht gewaltig unter Zugzwang

Doch Reichert warnt vor den Niederbayern: "Natürlich wird es wieder kein Selbstläufer, sondern wie im Hinspiel harte Arbeit", lautet seine Einschätzung. "Nur wenn die Mannschaft wieder bereit und in der Lage ist, über ihre Grenzen zu gehen und Jeder für den Anderen da ist, werden wir auch wieder als Sieger vom Eis gehen. Mit diesem Gefühl im Rücken sind auch die Vorzeichen für das Auswärtsspiel in Waldkirchen wesentlich höher, Punkte einzusammeln."

Die "Crocodiles" aus Waldkirchen dürfen hingegen keine ihrer verbleibenden fünf Partien mehr verlieren und müssen gleichzeitig auf Ausrutscher der Konkurrenten hoffen, um überhaupt noch eine Chance auf Platz 2 zu bekommen.

Ein größeres Problem könnte der ESC-Kader sein, der ausgerechnet nach der letzten Heimpartie gegen Waldkirchen große Lücken aufwies. Der Einsatz von gleich neun Spielern steht auf der Kippe. "Bleibt nur zu hoffen, dass alle kranken und angeschlagenen Spieler dann wieder uneingeschränkt zur Verfügung stehen", sagt Andreas Kurz.

SB Waldkirchen


Aufstiegsrunde: Wer soll die Hawks jetzt noch stoppen?
Nach zwei weiteren Erfolgen in der Meister- und Aufstiegsrunde der Landesliga steht der ESC Haßfurt dicht vor dem Einzug ins Halbfinale. Herausragend war dabei der Goalie.



Christian Dietrich auf die Frage nach seiner Zufriedenheit über das Doppelspieltag-Wochenende der Haßfurter Hawks. Was hätte er auch kritisieren können? Nichts. Nach einem 3:2-Erfolg am Freitagabend in Moosburg setzte der ESC zwei Tage später gegen Waldkirchen noch eins drauf: Mit 8:2 behielten sie gegen die Krocodiles die Oberhand und bauten ihren Vorsprung an der Tabellenspitze aus.

"Ich bin überhaupt mit dem Verlauf sehr zufrieden", sagte Dietrich deshalb nach der überragenden Vorstellung gegen die Bayerwälder, bei der er selbst mit vier Scorerpunkten, darunter dem Treffer zum zwischenzeitlichen 6:0, maßgeblichen Anteil hatte.

Torhüter Nicolas Hetzel als Sieggarant

Noch auffälliger aber als die Torschützen insgesamt – neben Dietrich trafen noch Jan Trübenekr (3), Jakub Sramek (2), Lukas Büchner und Lukas Kratschmer – trat Nicolas Hetzel in Erscheinung. Der Schlussmann war es, der die Krocodiles inklusive ihrem dreifachen deutschen Meister Nathan Robinson schier zur Verzweiflung brachte. Gefühlte 100 Mal schossen sie aus allen Lagen auf sein Gehäuse, lediglich zwei Mal hatte der 22-jährige Hetzel das Nachsehen. Alle andere Versuche machte er zunichte. Die Bezeichnung "Matchwinner" hatte er sich redlich verdient.

"Er hat uns gerade im ersten Drittel den Allerwertesten gerettet", gab es auch ein Sonderlob von Christian Dietrich. "Ich gebe immer mein Bestes. Wenn ich damit der Mannschaft helfen kann, freue ich mich. Und am Ende ist der Sieg dann die schönste Dankbarkeit, die ich erfahren kann", meinte Hetzel schon fast bescheiden, ehe er zu seinen restlichen Teamkollegen fuhr, um sich von den begeisterten 613 Fans feiern zu lassen.

"Herzschlagspiel" am Freitagabend in Moosburg

Bereits am Freitag sahen die offiziell 180 Zuschauer in Moosburg ein "Herzschlagspiel", wie es Andreas Kurz nach der Schlusssirene ausdrückte. "Noch so ein Spiel, und man kann mich einliefern", scherzte das für die 1. Mannschaft zuständige ESC-Vorstandsmitglied. Er räumte ein, dass die Hawks bei ihrem dritten Auswärtsauftritt in der Aufstiegsrunde "viele Sachen anders beziehungsweise auch schlechter gemacht" haben, als in den Wochen zuvor.

Trotzdem sei der knappe 3:2-Sieg, für den neben Jakub Sramek mit einem Blitztor (1.), Timo Zürcher (31.) sowie Tomas Pribyl kurz vor dem Ende (57.) hauptverantwortlich waren, "glücklich, aber verdient" gewesen. Die etwas weniger druckvoll agierenden Dreirosenstädter fanden wie schon beim ersten Aufeinandertreffen in Haßfurt und wie am Sonntag Waldkirchen immer wieder in ESC-Schlussmann Nicolas Hetzel ihren Meister – vor allem bei eigener Unterzahl.

Spielfreies Wochenende hat zwei Seiten

Dass die Hawks am kommenden Wochenende nun spielfrei sind, hat für Dietrich unterdessen zwei Seiten: "Einerseits schön, wenn die Wehwehchen wieder einmal verheilen können. Aber anderseits, wenn man einen Lauf hat, dann kommt man vielleicht aus dem Spielfluss raus."

Bis zum Auftritt am 25. Februar gegen Dingolfing gelte es jetzt im Training konzentriert zu arbeiten, "dann holen wir die nächsten Punkte." Auch Nicolas Hetzel ist mit Blick auf die noch anstehenden Partien sehr zuversichtlich: "Ich weiß nicht, wer uns schlagen sollte."



Statistik der Spiele

Eishockey, Landesliga – Aufstiegsrunde:

EV Moosburg – ESC Haßfurt 2:3 (1:1, 1:1, 0:1)

Haßfurt: Hetzel, Feitl – Hora, Thebus, Müller, Stahl, Pribyl, Finzel, Marx, Hertwich, Endres – Sramek, Trübenekr, Büchner, Dietrich, Tobola, Zürcher, Kratschmer. Tore: 0:1 (1.) Sramek (Hora, Trübenekr), 1:1 (9.) M. Horava (Eder, D. Schander), 1:2 (31.) Zürcher (Trübenekr, Sramek) 4-5, 2:2 (32.) Seitz (P. Horava, M. Horava) 5-4, 2:3 (57.) Pribyl (Sramek, Tobola) 4-5. Strafzeiten: 12/14. Schiedsrichter: unbekannt. Zuschauer: 180 (80 aus Haßfurt).

ESC Haßfurt – ESV Waldkirchen 8:2 (2:0, 4:0, 2:2

Haßfurt: Hetzel, Feitl – Hora, Thebus, Müller, Stahl, Pribyl, Finzel, Marx, Hertwich, Endres – Sramek, Trübenekr, Büchner, Dietrich, Tobola, Zürcher, Kratschmer. Tore: 1:0 (10.) Sramek (Hora, Trübenekr) 5-4, 2:0 (20.) Trübenekr (Sramek, Dietrich), 3:0 (21.) Trübenekr (Dietrich), 4:0 (26.) Sramek (Hora), 5:0 (33.) Büchner (Pribyl) 5-4, 6:0 (34.) Dietrich (Pribyl, Hora) 5-4, 6:1 (41.) Kirjak (Mayrhauser), 7:1 (48.) Trübenekr (Sramek, Dietrich) 5-4, 7:2 (58.) Paule (Bojer), 8:2 (59.) Kratschmer (Zürcher, Pribyl). Strafzeiten: 10/18+10. Schiedsrichter: Wittmann (Laudenbach/Graf). Zuschauer: 613.

VB Moosburg

Viel Arbeit für den ESC Haßfurt am Wochenende
Ein Auswärts- und ein Heimspiel stehen für den derzeit erfolgreichen Eishockey-Landesligisten an. Doch vom bisherigen Erfolg will sich bei den Hawks keiner ablenken lassen.

Begegnungen "schon ganz gut" aussieht, will Martin Reichert nicht von der Hand weisen. Die Haßfurter Hawks, mit dem Ertrag von derzeit sieben Pluspunkten an der Tabellenspitze ihrer Gruppe 1 der Eishockey-Landesliga-Aufstiegsrunde, hätten "einen super Start" hingelegt. Das große "Aber" fügt der Teamchef jedoch gleich an: "Mehr haben wir noch nicht erreicht."

Daher gelte es, diesen sehr guten Start fortzuführen. Sollte das Team um Kapitän Christian Dietrich auch im Rückspiel beim noch punktlosen Schlusslicht EV Moosburg (Freitag, 19.30 Uhr) sowie beim zweiten Heimauftritt der Runde am Sonntagabend gegen den ESV Waldkirchen (3. Platz/3 Punkte, 18.30 Uhr) einige Zähler einfahren, könnte der Traum von der Bayernliga wieder ein Stückchen realer werden.


Die Spieler überzeugen den Teamchef

"Die Mannschaft wird mit Sicherheit wieder alles geben, um erfolgreich zu sein", zeigt sich der 58-Jährige überzeugt vom Einsatz- und Kampfeswillen der Hawks. Dieser wird auch notwendig sein, um zu gewinnen. Bereits am Freitagabend rechnet Reichert beim Auftritt im Eisstadion der Dreirosenstädter wieder mit "einem ganz engen Spiel auf Augenhöhe. Die Moosburger stehen eindeutig mit dem Rücken zur Wand. Um überhaupt noch eine Chance auf einen der ersten beiden Plätze zu haben, dürfen sie kein Spiel mehr verlieren und müssen jetzt eine Serie starten", warnt er vor "brandgefährlichen" Hausherren. Es geht also nicht nur um eine Revanche für die 3:6-Niederlage wenige Tage zuvor, sondern um die sportliche Zukunft. "Ich glaube, wenn Moosburg erneut verliert, war es das für diese Saison mit der Rückkehr in die Bayernliga."

Gegen die Krocodiles aus Waldkirchen erwartet er ebenfalls "viel Gegenwehr", erst recht nach deren Heimniederlage gegen Dingolfing. "Die haben bereits bei ihrem ersten Auftritt in Haßfurt einen tollen Eindruck hinterlassen", erinnert er an den nur auf dem Papier deutlichen 7:2-Erfolg in der Vorrunde.

Und nachdem sich die vom deutschen Ex-Nationalspieler Ben Doucet trainierten Niederbayern vor einigen Wochen noch mit dem ehemaligen dreifachen deutschen Meister und Ex-DEL- sowie NHL-Spieler Nathan Robinson verstärkt haben, rechnet Reichert "mit einem offenen Schlagabtausch bis zum Ende" und spricht von einem "Sieg des Willens".

SB Moosburg

Die Haßfurter Hawks nähern sich der Bayernliga
Ein knapper Sieg in Pegnitz und ein klarerErfolg über Moosburg bringen den ESC Haßfurt in der Aufstiegs- und Meisterrunde einen großen Schritt in Richtung Halbfinale.


"Selbst mitzuspielen ist schon viel aufregender für mich. Und ich bin wie auf heißen Kohlen, ich hätte auch gerne mitgespielt". Doch nachdem Verteidiger Alexander Stahl bei der Partie seiner Haßfurter Hawks nach einer schmerzhaften Schulterverletzung bereits in Pegnitz passen musste, verfolgte er auch das Heimspiel gegen den EV Moosburg am Sonntagabend nur von der Ersatzbank aus. Zumindest konnte er sich zwei Mal freuen, denn nach einem knappen 4:3-Penalty-Erfolg bei den Ice Dogs am Freitagabend behielten seine Teamkollegen auch gegen den EV Moosburg zwei Tage später die Oberhand. Der 6:3-Sieg über die Grün-Gelben war allerdings ein hartes Stück Arbeit.


562 Zuschauer sehen den Heimsieg


"Sehr ausgeglichen", lautete Stahls Urteil nach der Schlusssirene im Haßfurter Eisstadion, das mit
562 Zuschauerinnen und Zuschauern so gut gefüllt war wie seit dem Freundschaftsspiel gegen Schweinfurt nicht mehr. Sie alle wurden letztlich für ihr Kommen belohnt, denn sie konnten über weite Strecken einen Krimi verfolgen.Gleich dreimal glichen die Kreisstädter eine Gästeführung aus. Erst in der 37. Minute brachte dann Doppeltorschütze Jan Trübenekr seine Mannschaft erstmals nach vorne. Und als sein Sturmpartner Jakub Sramek Moosburgs Schlussmann Maximilian Englbrecht, den Sohn von Trainer und Ex-Nationaltorwart Bernhard "Bernie" Englbrecht, bereits zum dritten Mal überwand und auf 5:3 erhöhte, war der Erfolg greifbar nahe.

Sieg Nummer drei in der Aufstiegsrunde

Lukas Kratschmer brachte die Guthabenpunkte fünf bis sieben endgültig unter Dach und Fach (59.). "Wir haben heute gezeigt, dass, wenn wir dagegen halten, wir einfach die bessere Mannschaft sind und die wichtigen Tore dann auch schießen", freute sich Stahl über den dritten Sieg in der Aufstiegsrunde in Folge und bezeichnete diesen als "sehr verdient".Dass sie auch am Freitag in Pegnitz "bis zum Umfallen" geackert haben, bestätigte nach der Partie Lukas Heinl. Der 29-jährige Sylbacher, Vorsitzender der Eishockeyfreunde Haßberge und seit vielen Jahren treuer Fan der Hawks, war natürlich wieder vor Ort im offenen Stadion der Ice Dogs.

Trübenekr treffsicher im Penaltyschießen

Zusammen mit etwa 80 weiteren Schlachtenbummlern unterstützte auch er die Mannschaft beim Frankenderby. Und wie schon in Dingolfing siegten die Kreisstädter nach dem Penaltyschießen und sicherten sich somit zwei weitere Punkte in der Aufstiegsrunde, nachdem sie 14 Tage zuvor an gleicher Stelle noch mit 1:4 den Kürzeren gezogen hatten.Jan Trübenekr war es diesmal, der beim Stand von 3:3 mit seinem verwandelten "Strafstoß" für den zweiten Erfolg sorgte, im zweiten "Herzinfarktspiel" in Folge, wie es ESC-Vorstandsmitglied Andreas Kurz ausdrückte. Für ihn hatten die Ice Dogs durchaus "leichte Vorteile", was auch Heinl einräumte: "Nach meiner Meinung war es ein recht ausgeglichenes Spiel, aber Pegnitz hatte zum Teil die größeren Chancen.

"
Vorentscheidendes Wochenende

"Ich hoffe nun, dass es nächste Woche wieder aufwärts geht", blickt Stahl den anstehenden Begegnungen in Moosburg sowie gegen Waldkirchen entgegen.Doch gerade beim Rückspiel bei den Grün-Gelben erwartet der 24-Jährige einen heißen Kampf: "Das wird sehr schwer. Aber wenn wir dann auch wieder so konstant wie heute spielen, glaube ich trotzdem an einen Sieg."

SB Dingolfing

EV Dingolfing – ESC Haßfurt 4:5 n. P. (3:1, 0:2, 1:1)

31.01.22

Der Start ist fast perfekt geglückt. Zwar trennten die Haßfurter Hawks lediglich noch anderthalb Minuten vom Dreier. Doch auch mit den zwei Punkten, welche sie am Sonntagabend nach einem entscheidenden Penaltyschießen am Ende von hochklassigen 65 Minuten aus der Dingolfinger Marco Sturm Eishalle mit nach Hause brachten, waren nicht nur die knapp 90 mitgereisten ESC-Fans unter den offiziell 461 Zuschauern vollauf zufrieden.

„Wir hatten am Anfang etwas unserer Probleme“, umschrieb ESC-Angreifer Timo Zürcher die erste Viertelstunde der Partie, nachdem der ansonsten überragende Schlussmann Nicolas Hetzel bereits zwei Mal die Scheibe aus seinem Netz holen musste. Und auch der Anschlusstreffer von Lukas Kratschmer, der eine Vorlage von ihm zum 2:1 verwertete (15.), läutete die Wende noch nicht ganz ein: Dingolfings Peter Sulcik stellte noch vor der ersten Pausensirene den alten Zwei-Tore-Vorsprung wieder her (16.). „Da waren wir noch nicht im Playoff-Modus“, grinste der 22-Jährige, der nach zuvor wochenlanger Corona-Zwangspause wieder im Hawks-Trikot stürmte. „Aber danach waren wir richtig gut drin“, verwies er zufrieden auf die zwei weiteren Abschnitte, in denen seine Teamkollegen vor allem dank eines überzeugenden Überzahlspieles den Spieß umdrehen konnten: Jakub Sramek (25.) und Jan Trübenekr (30.) markierten jeweils bei einer 5-4-Überzahlsituation per Doppelschlag den Ausgleich. Auch eine gebrochene Scheibe und die vorgezogene zweite Drittelpause konnte die Hawks nicht mehr stoppen. In der 33. Minute wurde nach einem Scheibenbruch die Eisaufbereitung vorgezogen. Anschließend fand dann nur eine kurze Drittelpause vor Beginn des letzten Abschnitts statt. Der zuletzt ebenfalls lange fehlende Daniel Hora sorgte dann – ebenfalls mit einem Spieler mehr auf dem Eis – knapp vier Minuten vor dem Ende der Begegnung mit seinem erstmaligen Führungstreffer für wahre Jubelstürme im Gästeblock (57.). Erst in der 59. Minute verhinderte Dingolfings Peter Sulcik mit dem 4:4-Ausgleich, dass die Hawks alle Punkte entführen. „Das war natürlich etwas ärgerlich“, gab Zürcher zu, dass er die Maximalausbeute gerne mitgenommen hätte. „Das war aber ein Supertor“, erwies sich Vorstandsmitglied Andreas Kurz als fairer Sportsmann, der das Ergebnis nach 60 Minuten in einem Spiel, welches „nichts für schwache Nerven“ war, insgesamt als „gerecht“ bezeichnete.

Dass die Entscheidung, wer zwei Zähler auf seinem Guthabenkonto gut geschrieben bekommt oder nur einen, nach chancenreicher aber ergebnisloser Verlängerung erst im Penaltyschießen fiel, war für die neutralen Zuschauer quasi das i-Tüpfelchen. Und nachdem Daniel Hora bereits erfolgreich war (Jan Trübenekr war mit seinem Alleingang gescheitert), machte währenddessen Nicolas Hetzel zwei Versuche der Isar Rats zu Nichte Jakub Sramek sorgte letztlich für das „Golden Goal“ und somit große Erleichterung bei allen Haßfurter Beteiligten. „Ob wir letztlich verdient gewonnen haben oder nicht, ist egal. Natürlich ist Penalty auch Glückssache. Aber die Mannschaft, die selbst nach einem 2:0- und 3:1-Rückstand zu keiner Zeit aufgesteckt hat, hat sich das aufgrund ihres tollen Einsatzes erkämpft. Das war wirklich gut“, gab Kurz zu Protokoll, der gleichzeitig vom „unbedingten Siegeswillen“ der Isar Rats sprach. „Ich freue mich jetzt, das wir so gestartet sind und die ersten zwei Punkte eingefahren haben“, stieg Timo Zürcher ebenso wie alle restlichen Hawks letztlich aber sehr zufrieden und mit strahlendem Gesicht in den Mannschaftsbus, der kurz nach Mitternacht wieder in Haßfurt ankam.

Statistik des Spiels

ESC Haßfurt: Hetzel, Feitl – Hora, Thebus, Müller, Stahl, Pribyl, Marx, Hertwich, Endres – Stach, Sramek, Trübenekr, Büchner, Dietrich, Tobola, Zürcher, Kratschmer. Tore: 1:0 (3.) Janzen (Detterer), 2:0 (13.) Detterer (Penzkofer, Bilek), 2:1 (15.) Kratschmer (Zürcher), 3:1 (16.) Sulcik (Schindlbeck), 3:2 (25.) Sramek (Hora, Trübenekr) 4-5, 3:3 (30.) Trübenekr (Hora, Sramek) 4-5, 3:4 (57.) Hora (Trübenekr) 4-5, 4:4 (58.) Sulcik (Bilek). Entscheidender Penalty für Haßfurt: Jakub Sramek / Strafzeiten: 18/8. Schiedsrichter: Raidl – Bredhauer/Schmidthuber . Zuschauer: 461 (ca. 90 aus Haßfurt).

SB Pegnitz/Freising

EV Pegnitz – ESC Haßfurt 4:1 (3:0, 0:1, 1:0)

SE Freising – ESC Haßfurt 1:7 (0:1, 0:3, 1:3)

 

Erst wieder Schatten, zwei Tage später dann zum zweiten Mal in dieser Saison Licht. Die Rede ist von den Pflichtauswärtsspielen der Haßfurter Hawks, die nach zuletzt zahlreichen coronabedingten Absagen am Freitag beim 4:1 in Pegnitz zunächst erneut leer ausgingen, während sie am Sonntagabend in Freising dann zum zweiten Mal in dieser Saison die Oberhand behielten und die nicht immer schön anzuschauende Partie mit 7:1 gewannen.

Doch für die zuletzt personell arg gebeutelten Haßfurter, die sowohl bei den Ice Dogs sowie bei den Black Bears wieder in ansehnlicher Mannschaftsstärke auflaufen konnten, machten sich zumindest am Freitag die Auswirkungen der letzten Wochen deutlich bemerkbar. „Verdiente Niederlage. Auch in der Höhe“, gratulierte ESC-Betreuer Thomas Heinisch dem EV Pegnitz, der sich für die 6:2-Auftaktniederlage in Haßfurt Mitte Oktober 2021 revanchierte. Gleichzeitig nahm er Kapitän Christian Dietrich und seine Teamkollegen in Schutz. „Was man gemerkt hat, sind auf alle Fälle die letzten 14 Tage mit seinen Einschränkungen“, gab Heinisch vor allem den Trainingsrückstand zu bedenken. Zwei Mal entfielen die Übungseinheiten gänzlich, einmal waren lediglich fünf Spieler anwesend, teilweise nicht mehr als Sieben.

Tatsache ist, dass die Ice Dogs die Partie vor 162 Zuschauern (aufgrund der Zuschauerbeschränkungen gilt diese Anzahl als ausverkauft) schon nach dem ersten Drittel quasi entschieden. Der ehemalige Haßfurter Michael Breyer mit einem Doppelpack (4./19.) sowie Stefan Hagen (17.) brachten die Oberfranken, die ohnehin loslegten wie die berühmte Feuerwehr, komfortabel in Front. Bei einsetzenden Schneefall („das ist einfach nicht unser Wetter“) in der Pegnitzer Openair-Arena hielten die Hawks wenigstens weiter nach ihren Möglichkeiten dagegen. Sogar in Unterzahl sorgte Jakub Sramek während der ausgeglichenen zweiten 20 Minuten für den 3:1-Anschluss (37.). Mehr gelang an diesem Abend allerdings nicht. In der 49. Minute stellte dann Paul Schuster mit dem 4:1 den alten Drei-Tore-Vorsprung wieder her, der letztlich bis zur Schlusssirene Bestand hatte. Die Hawks schafften es aufgrund der Trainingsbedingungen der letzten zwei Wochen und den immer noch vorhandenen Personalausfällen (unter anderem fehlten wie auch in Freising noch Daniel Hora und Timo Zürcher) nicht, „körperlich noch einmal einen Gang zuzulegen. Mund abputzen, weitermachen“, so sein Fazit.

Besser und vor allem erfolgreicher präsentierten sie sich bei ihrem Auftritt bei den ebenfalls ersatzgeschwächten Black Bears, was aus Sicht von Lukas Kratschmer sehr wichtig war. „Das war heute ein ganz wichtiges Spiel für uns, vor allem für das Selbstvertrauen“, sagte der Angreifer, der beim deutlichen 7:1-Erfolg der Hawks, dem erst zweiten Auswärtserfolg in dieser Spielzeit, gleich zwei Tore (22./40.) beisteuerte. Auch seine Teamkollegen Michael Stach (9.), Tomas Pribyl (39.), Jan Trübenekr (46.) und Jakub Sramek (47./57.) trafen ins Schwarze. Das Ziel, „ein solides Spiel zu machen“, sei „über 60 Minuten geschafft“ worden. „Wir haben wieder einmal bewiesen, dass wir auch auswärts gewinnen und drei Punkte mitnehmen können“, lautete das Fazit vom Lukas Kratschmer. Dass er mit seinem Treffer zur zwischenzeitlichen 4:0-Führung gleichzeitig das 100. Saisontor erzielte, freute den 21-Jährigen: „Das kommt ja nicht jeden Tag vor.“

Für Andreas Kurz spielen die Ergebnisse der beiden Partien eher eine untergeordnete Rolle, nachdem auch aufgrund der Erhöhung der an den „Playoffs“ beteiligten Mannschaften auf Fünf der Einzug bereits im Vorfeld perfekt war. „Einige Jungs sind ja direkt aus der Quarantäne auf das Spielfeld zurückgekehrt. Viele zwei Wochen ohne Training, das Training insgesamt mit nur wenigen Spielern. Das ist sicher nicht einfach“, so der für zusammen mit Teamchef Martin Reichert  für die 1. Mannschaft zuständige ESC-Sportvorstand. Für ihn gelte es jetzt, die Woche gut für die Vorbereitung auf die am Freitag beginnende Aufstiegsrunde zu nutzen. „Wichtig ist, dass uns jetzt wieder alle Spieler zur Verfügung stehen und diese dann schnellstmöglich wieder in Tritt kommen und den Schalter umlegen, jetzt, da es wieder bei Null beginnt.“

Die genauen Termine für die Aufstiegsrunde sollten bei einer Videokonferenz der teilnehmenden Vereine festgelegt werden. Neben Haßfurt mit einem Quotienten von 2,06 am Ende auf Platz 2, qualifizierten sich Spitzenreiter Dingolfing (2,22), Pegnitz und Moosburg (jeweils 1,83) sowie Waldkirchen (1,81).

 

Statistik der Spiele

ESC Haßfurt in Pegnitz: Hetzel, Feitl – Thebus, Stahl, Pribyl, Finzel, Marx, Hertwich – Stach, Sramek, Trübenekr, Büchner, Tobola, Krein, Dietrich, Kratschmer, Schmauser. Tore: 1:0 (4.) Breyer (E. Schuster, P. Schuster), 2:0 (17.) Hagen (Navarra, Holomek), 3:0 (19.) Breyer (Sonnenberg, E. Schuster), 3:1 (37.) Sramek (Pribyl) 5-4, 4:1 (49.) P. Schuster (Sonnenberg). Strafzeiten: 12/16. Schiedsrichter: Wittmann (Zwingl/Voit). Zuschauer: 162.

 

ESC Haßfurt in Freising: Hetzel, Feitl – Thebus, Stahl, Pribyl, Finzel, Marx, Endres, Hertwich – Stach, Sramek, Trübenekr, Schmauser, Büchner, Krein, Dietrich, Tobola, Kratschmer. Tore: 0:1 (9.) Stach (Sramek), 0:2 (22.) Kratschmer (Dietrich), 0:3 (39.) Pribyl (Stach, Trübenekr) 4-5, 0:4 (40.) Kratschmer (Tobola, Dietrich), 0:5 (46.) Trübenekr (Sramek), 0:6 (47.) Sramek (Trübenekr), 1:6 (51.) Oexler (Birk, Kurnosow), 1:7 (57.) Sramek (Trübenekr, Tobola). Strafzeiten: 6/12. Zuschauer: 72.

SB Trosberg

Der ESC Haßfurt schießt Trostberg vom Eis

Ein furioses Auftaktdrittel legt den Grundstein zum 10:3-Kantersieg der Hawks. Denen steht nun ein sehr stressiges Wochenende mit gleich drei Partien bevor.

"Hier im Frankenland, spielen wir euch an die Wand". Die Fans im Haßfurter Eisstadion – trotz der geltenden 2G-Plus-Regel waren 364 Anhänger gekommen – hatten am Sonntagabend allen Grund zum Singen. Bei der ersten ihrer sieben Januar-Partien gelang den Hawks ein toller Jahresstart, denn die "Chiefs" des TSV Trostberg bekamen vor allem aufgrund eines furiosen ersten Abschnitts keine reellen Möglichkeiten zu einer Überraschung. Sehr zur Freude auch von Christian Dietrich.

Der ESC-Kapitän höchstpersönlich erzielte nämlich nach exakt 4:35 Minuten den ersten ESC-Treffer 2022 zum dritten zweistelligen Heimsieg der Saison. Nach dem 10:3-Erfolg, an dem sich neben Dietrich neun weitere Teamkollegen der nach erfolgten Impfungen und Genesungen nach vielen Wochen wieder einmal vollzählig angetretenen Mannschaft in die Scorerliste eintragen konnten, war der 30-Jährige jedoch nicht restlos zufrieden.

Das "Runterschalten" kommt nicht so gut an

"Wir haben das erste Drittel gut gespielt und relativ schnell die Tore gemacht", gab es ausschließlich für Abschnitt 1, den die Kreisstädter nach weiteren Treffern von Daniel Hora, Michael Stach, Lukas Kratschmer, Jan Trübenekr, Jakub Sramek per Penalty und Tomas Pribyl mit 7:1 für sich entschieden, uneingeschränktes Lob. "Danach haben wir wieder mehr zugelassen. Man hat natürlich gemerkt, dass wir dann ein wenig zurückgefahren haben, so zumindest der Anschein. Das darf natürlich nicht passieren", übte Dietrich ein wenig Selbstkritik.

Dass die weiteren Spieldrittel knapp verliefen – einem 1:1-Unentschieden während der zweiten 20 Minuten folgte ein knapper 2:1-Sieg im Schlussabschnitt –, lag aber auch der Einstellung der zu Beginn arg gebeutelten Gäste. "Die haben nicht aufgehört zu kämpfen und hatten auch ihre Torchancen", zollte der Hawks-Kapitän den nur mit elf Feldspielern angereisten Südostoberbayern Respekt für ihr Engagement. Allerdings: "Wir haben auch gezeigt, dass man mit wenigen Leuten gut spielen kann", habe er den Gegner angesichts der guten Ergebnisse zu Saisonbeginn "etwas stärker eingeschätzt."

Drei Spiele in vier Tagen

Doch Christian Dietrich ist schon lange genug im Eishockeygeschäft aktiv um zu wissen, dass bereits am kommenden Freitag beim anstehenden Rückspiel in Trostberg "die Karten neu gemischt" würden. "Freiluftstadion. Das ist immer etwas anderes", hofft er dann auf drei gleichmäßig gute Drittel von sich und seinen Hawks.

Zuvor steht jedoch bereits an Dreikönig (Donnerstag) um 18.30 Uhr das bereits letzte Heimspiel der Vorrunde an, wenn der EHC Bayreuth im Stadion Am Großen Anger gastiert. Den "Dreierblock am Wochenende" komplettiert am Sonntag die Begegnung beim ESV Waldkirchen (17.30 Uhr).

VB Trostberg

Michael Stach: Der ESC Haßfurt ist dran mit dem Aufstieg

Nach zwei Wochen Spielpause erwarten die "Hawks" am Sonntag den TSV Trostberg. Welche Ziele Angreifer Michael Stach für diese Partie und die Landesliga-Saison hat.

Abgerutscht auf Platz vier der Vorrundentabelle der Landesliga Gruppe 1 ist der ESC Haßfurt – bedingt allerdings durch eine längere Spielpause, die die "Hawks" (4./24 Punkte) mit inzwischen bis zu fünf weniger ausgetragenen Partien gegenüber der Konkurrenz zurücklässt. Mit dem vor zwei Wochen eingefahrenen 8:3-Heimsieg über Dingolfing im Rücken geht es für die Haßfurter am Sonntag um 18.30 Uhr ins Heimspiel gegen den TSV Trostberg (6./18).

Gleich zweimal war Michael Stach vor 14 Tagen gegen den EV Dingolfing erfolgreich, steuerte zudem einen Assist bei. Überhaupt punktete der Haßfurter in den letzten Wochen regelmäßig. Es läuft also für das 23-jährige Eigengewächs des ESC Haßfurt. "Wir hatten einige Rückschläge," verweist der Industriemechaniker aber auch auf die personellen Engpässe, unter anderem durch ungeimpfte Spieler. Dennoch ist Stach bis auf wenige Ausnahmen ("Gegen Bayreuth hatten wir auch viel Scheibenpech") absolut zufrieden mit dem bisherigen Saisonverlauf. Stach lebt seit 17 Jahren in Haßfurt. Nahezu ebenso lang jagt er auf dem Eis, zuerst in Haßfurt, dann in Nürnberg, Bad Kissingen und Schweinfurt, der Hartgummischeibe hinterher. Seit drei Jahren stürmt er nun wieder für die "Hawks".

"Ich kenne den Großteil der Mannschaft noch aus der eigenen Jugend," fühlt sich Michael Stach rundum wohl im Stadion Am Großen Anger. Dass dort aktuell gleich vier Trainer plus Sportdirektor das Sagen haben, sei "kein Problem. Die wissen genau, was sie machen, haben ja auch viel Erfahrung."

Gegen Trostberg stehe der "Kampf um jeden Puck" im Vordergrund. "120 Prozent" müsse jeder Spieler geben, um die drei Zähler in Haßfurt zu behalten, will der Angreifer die Gäste aus Oberbayern keinesfalls unterschätzen. "Wenn wir konzentriert bleiben, wird das funktionieren am Sonntag," gibt sich der Haßfurter optimistisch.

Auch für die dann noch folgenden sechs Partien, die die Hawks bis zum Abschluss der Vorrunde noch zu absolvieren haben. "Selbstverständlich setzen wir uns Ziele. Das ist immer wichtig. Wir wollen immer die besten Leistungen bringen, am besten alles gewinnen," besticht der des 23-Jährige mit Ehrgeiz. 

Für Michael Stach ist klar: "Unser Ziel ist erst einmal die Aufstiegsrunde, und dann natürlich der Aufstieg. Wir kämpfen jetzt seit drei Jahren um den Aufstieg, irgendwann wird es auch mal Zeit", will Stach mit den "Hawks" unbedingt in die Bayernliga und natürlich auch in Punktspiele gegen die Mighty Dogs aus Schweinfurt.

SB Dingolfing

ESC Haßfurt – EV Dingolfing 8:3 (3:1, 2:2, 3:0)

 

Es war sicher die Szene schlechthin in einem hochklassigen Spiel: Beim stand von 5:3 für die „Hawks“, musste Marco Sedlar einige Meter frei vor dem Haßfurter Gehäuse die Scheibe eigentlich nur noch einschieben, um den Anschluss seiner „Isar Rats“ wieder herzustellen und die Spannung weiter zu erhöhen. Doch der ehemalige DEL2-Profi des EV Landshut hatte die Rechnung ohne ESC-Verteidiger Lucas-Andreas Thebus gemacht.

Der 25-Jährige, optisch nicht gerade ein Abwehrspieler mit „Gardemaß“, quetschte sich von hinten förmlich vor den ein Jahr älteren Stürmer des EV Dingolfing und behinderte ihn so, dass er seinen Schläger nicht mehr richtig nach vorne bekam. Großer Beifall kam von der Haßfurter Ersatzbank und den Teamkollegen auf dem Eis. Dass Thebus, der vor sechs Jahren von der damals in der DNL2 spielenden U18-Nachwuchsabteilung des ES Weißwasser in die Kreisstadt wechselte, nach der spektakulären Rettungstat ebenso zu Boden ging und nach einer kurzen Rutschpartie erst an die Bande krachte und sich dabei leicht verletzte, war nach der Schlusssirene längst vergessen. „Für den Sieg opfert man schon mal ein bisschen Schmerzen“, grinste Thebus nach dem völlig überraschenden 8:3-Erfolg gegen die Niederbayern. „Wir müssen einfach als Team arbeiten“, sagte er. „Wir sind aktuell wenig Leute, da muss Jeder sich den Allerwertesten aufreißen für den Anderen. Und das muss man in jeder Szene sehen.“ Er sei einfach „zurückgerannt“ und habe „den Punk aus dem Tor geholt hat, bevor er drin ist“, sagte er zwar völlig ausgepowert, aber sichtlich zufrieden.

Neben Thebus zeigten auch alle anderen einsatzfähigen und aufgrund der 2G-Plus-Regel im Stadion am Großen Anger spielberechtigten „Hawks“ eine unglaubliche Moral, verbunden mit unbändigen Willen und einem für alle der 202 Zuschauer auf den Rängen sichtbaren „Wir“-Gefühl. Die schnelle Führung der hochkarätig besetzten und nach dem 8:2-Hinspielsieg favorisierten Niederbayern durch Dominik Schindlbeck (4.), war jedenfalls nicht der befürchtete Anfang vom Ende. Im Gegenteil: die diesmal von Oliver Kratschmer auf der Bank betreuten Hausherren, bei denen sogar die Nachwuchsspieler Noah Endres (U20) sowie Thiago Schmauser (U17) zum Einsatz kamen, ließen sich nicht aus ihrem kämpferischen Konzept bringen. Als sie nach Treffern der drei verbliebenen tschechischen Kontingentspieler Dominik Tobola, Jan Trübenekr und Tomas Pribyl (6./15./20.) am Ende des ersten Drittels mit 3:1 führten, war der unbedingte Siegeswille schon bestens zu erkennen. Und nach einem ausgeglichenen 2:2-Mittelabschnitt glaubten dann Viele an einen weiteren Heimsieg. Weil die „Hawks“, bei denen Schlussmann Nicolas Hetzel mit teils spektakulären Paraden die „Isar Rats“ schier zur Verzweiflung brachte, auch während der letzten 20 Minuten noch drei Mal ins Schwarze trafen (die Torschützen waren Dominik Tobola, Lukas Kratschmer und Michael Stach), während die Gäste mit ihren Chancen immer wieder scheiterten, glich das Stadion auch dank der „oh wie ist das Schön“-Gesänge einem Tollhaus.

„Wir wussten natürlich, dass es hart wird. Aber wir glauben immer, dass wir gewinnen können“, strahlte Luca-Andreas Thebus und fügte hinzu: „Wir sind trotzdem noch stark genug, um Jeden schlagen zu können.“ Einzelspieler würden oftmals den Unterschied machen, aber „die Mannschaft ist am Wichtigsten.“ Auch ESC-Betreuer Thomas Heinisch bezeichnete die abgelieferte Leistung als „überragend. Das sind lauter junge Kerle im Vergleich mit den Stars der Dingolfinger. Wahnsinn. Kampf pur von Jedem. Einfach top“, lautete sein Fazit.

 

Statistik des Spiels

ESC Haßfurt: Hetzel, Feitl – Thebus, Müller, Pribyl, Finzel, Marx, Hertwich, Endres – Stach, Trübenekr, Dietrich, Tobola, Kratschmer, Schmauser. Tore: 0:1 (4.) Schindlbeck, 1:1 (6.) Tobola (Kratschmer), 2:1 (15.) Trübenekr (Stach), 3:1 (20.) Pribyl (Hetzel) 5-3, 4:1 (24.) Finzel (Tobola), 4:2 (28.) Detterer (Hanzen, Sedlar) 4-5, 5:2 (31.) Stach (Trübenekr, Tobola), 5:3 (36.) Detterer, 6:3 (48.) Tobola (Trübenekr), 7:3 (52.) Kratschmer (Tobola), 8:3 (57.) Stach (Trübenekr, Pribyl). Strafzeiten: 12/14. Schiedsrichter: Wittmann (Feist/Müller-Osten). Zuschauer: 202.

VB Dingolfing

Die Haßfurter Hawks haben einen zweiten Torhüter verpflichtet

Für den derzeit inaktiven Timo Jung holt der ESC vor dem Spiel gegen Dingolfing einen neuen Goalie aus Pegnitz. Dafür verabschiedet sich Georg Lang nach Schweinfurt.

 

Ihre Spitzenposition der Gruppe 1 der Eishockeylandesliga mussten die Hawks des ESC Haßfurt mittlerweile an den EV Moosburg abgeben. Dies jedoch, nachdem von den fünf zuletzt abgesetzten Begegnungen lediglich eine nachgeholt werden konnte. Ohnehin präsentiert sich die Tabelle aufgrund der Coronasituation sowie zahlreichen Spielausfällen und Verlegungen sehr unübersichtlich. Denn während die Moosburger in dieser Saison bereits 14 Mal im Einsatz waren – so oft wie keine andere Mannschaft in der Liga – kommt der EV Dingolfing auf lediglich sieben Partien. Mit ihren bisherigen 17 Punkten stehen sie jedoch sehr gut da.

Angespannte Personalsituation

Wenn die Haßfurter am Freitagabend nun auf die Niederbayern treffen, "dann wäre ein Sieg unheimlich wichtig für uns", betont ESC-Teamchef Martin Reichert, der auch auf die restliche Tabellensituation verweist: "Inzwischen hat sogar der ESC Vilshofen als Tabellensiebter wieder gute Chancen auf das Erreichen der Play-off-Runde."

Das Ziel ist also klar: Der nächste "Dreier" vor heimischen Fans soll eingefahren werden und die Heimweste weiter weiß bleiben. Fraglich ist jedoch die Umsetzung angesichts der immer noch angespannten Personalsituation. Einige noch erkrankte oder noch nicht vollständig geimpfte Spieler könnten erneut nicht zur Verfügung stehen.

Dingolfing ist für Reichert der Topfavorit

"Es ist, wie es ist", muss sich Reichert wohl oder übel mit der nicht neuen Situation abfinden und will sich nicht weiter äußern. Nachdem die Hawks im Hinspiel in Dingolfing mit 2:8 ihre bislang höchste von drei Saisonniederlagen kassierten, müssen sie wohl einen Sahnetag erwischen, um diesmal die Oberhand zu behalten.

"An meiner Einschätzung vor Saisonbeginn hat sich nichts geändert. Dingolfing ist für mich einer der Topfavoriten auf den Aufstieg", rechnet Reichert bei der zweiten Begegnung mit den Rats erneut mit einer "ganz harten Nuss, die wir natürlich knacken wollen. Mal schauen, ob es uns diesmal gelingt".

Ein neuer Goalie und ein Abgang

Im Kader fanden zwei personelle Änderungen statt: Aus persönlichem Grund steht Timo Jung vorerst nicht mehr zur Verfügung. Für ihn kommt der 23-jährige Luca Feitl nach Vermittlung von ESC-Kapitän Christian Dietrich vom EV Pegnitz als zweiter Torwart neben Nicoals Hetzel an den Großen Anger. Dagegen zieht sich Georg Lang, der erst vor wenigen Wochen nach seiner Rallye-Saison aufs Eis zurückkehrte und lediglich beim letzten Auswärtsspiel der Hawks in Bayreuth zum Einsatz kam, ab sofort das Trikot des Rivalen ERV Schweinfurt über. "Georg hat uns und der Mannschaft in einem emotionalen Gespräch mitgeteilt, dass er seine Karriere dort beenden möchte, wo sie begonnen hat", begründete Sportvorstand Andreas Kurz den kurzfristigen Wechselwunsch und wünscht "Schorsch", wie er genannt wird, "alles Gute für die Zukunft." Der 31-Jährige, der 2015 zu den Kreisstädten kam, wolle sich nach dieser Spielzeit um andere Dinge kümmern und zuvor nochmals für seinen Heimatverein aktiv sein.

VB Bayreuth

Eishockey: Warum die Hawks nicht vernünftig planen können

Die große Corona-Ungewissheit greift auch in